hurlbrink
07.03.2021, 10:01

Als Antwort auf den Beitrag von Turez

Editiert von
hurlbrink
07.03.2021, 10:04

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Turez hat geschrieben:


Was man ansonsten noch anführen könnte: Die Preise für das 9V-Zubehör waren kurz vor Ende dieser Technik schon ziemlich hoch. 8 Schienen kosteten 2006 laut Katalog 17,99€, eine Kreuzung 14,99€ und ein Weichenset unfassbare 39,99€.


Mag sein. Aber im Zeitraum 1991 bis 2006 haben sich diese Schienen ja trotzdem verkauft.

Möglichkeit 1: Die Preise waren in 1991 damals auch inflationsbereinigt günstiger. Dann muss Lego einfach nur exakt das selbe machen, was sie 1991 gemacht haben, um die Schienen zu diesen Preisen verkaufen zu können. Wenn sie das 1991 geschafft haben, wird es heute ja auch funktionieren. Eigentlich müsste es sogar leichter sein, weil sich die Technologien verbessert haben und mit leistungsfähigerer und günstiger IT besser produziert werden kann.

Möglichkeit 2: Auch damals war diese Schienen inflationsbereinigt genauso teuer wie damals. Obwohl es teuer war, wurden die Schienen aber verkauft und Lego war damit lange Jahre erfolgreich. Wieso sollte es heute dann anders sein?

Unabhängig davon glaube ich, dass sich das Metallschienensystem auch bei hohen Preisen gut verkauft:

Finanzielle Durchschnittsmenschen haben in der Regel auch durchschnittliche Immobilien mit durchschnittlichem Platz. Wenn diese eine Lego-Modellbahn einrichten, können sie auf Grund des Platzmangels ohnehin nur ein paar Schienen kaufen. Dann kauft man halt einmal für ein paar 100 € die Schienen und fertig ist die Modellbahn. Das ist dann einmalig eine überschaubare finanzielle Belastung.

Dann gibt es Menschen, die eine Immobilie haben, in der so viel Platz ist, dass sie hunderte bis tausende von den Schienen verbauen könnten. Die Tatsache, dass sie sich so eine Immobilie leisten können, deutet darauf hin, dass sie ein Millionenvermögen haben. Und mit einem Millionenvermögen ist es auch kein Problem, ein Geld für diese zahlreichen Schienen auszugeben.

Ein weiterer Grund:
Ein modulares Gebäude kostet mindestens 150 €. Trotzdem wird davon nur eine Fläche von 25x25cm Fläche auf der Modellstadt belegt. Mit Schienen gibt man trotz der hohen Preise viel weniger Geld aus, um die selbe Fläche zu belegen. Jemand, der sich die Schienen nicht leisten kann, um die Stadt zu befüllen, wird sich die modularen Gebäude erst Recht nicht leisten. Trotzdem stellt Lego die modularen Gebäude nicht ein.

Ginge es darum, kostengünstig eine Lego-Stadt mit Fläche zu belegen, sollte man alles mit Stromschienen belegen und nicht mit modularen Gebäuden.

Außerdem verkauft Lego aktuell eine sehr minimalistische Polizeitstations-Kulisse für mehr als 100 €. Wer sich sowas kauft, der stört sich auch nicht an Schienenpreisen.

Noch ein Grund:
Die Hohen Kosten amortisieren sich, weil nicht ständig neue Batterien gekauft werden müssen.

Und durch die Farbumstellung 2003/2004 hatte es sich LEGO damals mit so manchem langjährigen Eisenbahnfan "verscherzt", denn nur die wenigsten wollten ihre Sammlung an altgrauen Schienen um neugraue Exemplare erweitern. Das hat vielleicht noch zusätzlich für eine geringere Nachfrage gesorgt und das Ende der 9V-Bahn mit begünstigt.

Das Problem gab es sicher auch 1991, wo es zahlreiche Erwachsene gab, die haufenweise Schienen des 12V-Systems angesammelt haben. Und, oh Wunder, das 9V-System hat sich trotzdem verkauft.
Außerdem gab es innerhalb des 12V-Systems blaue und graue Schienen, also mit unterschiedlichen Farben. Trotzdem hat sich der Farbwechsel innerhalb des 12V-Systems nicht negativ auf die Verkaufszahlen des 12V-System ausgewirkt.



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