Hallo,
vielleicht eine etwas ungewöhnliche Frage, zumal von einem Neuling hier im Forum.
Würdet Ihr sagen, dass Lego Produkte als Wertanlage dienen können? Und wenn ja, welche würdet ihr emfehlen?
Vielen Dank.
blablaengineer gefällt das
Hallo,
die Zeit der großen Wertsteigerungen ist wohl vorbei.
Einige Ausnahmen gibt es aber noch, nur sind die schwer zu bekommen.
- jährliches Sondermodell für die 'Inside Tour'
- limitierte Sets
- Sets als Weihnachtsgabe für die Mitarbeiter
- Sondersteine für die großen Ausstellungen
(Liste sicher nicht vollständig)
Die Wertsteigerung hängt immer von der Nachfrage ab und die schwankt.
Beispiel: Minifig Hofnarr = Jester war sehr gefragt
Heute ist der Preis wieder gesunken, auch weil TLC
das Motiv aufgegriffen hat und weitere ähnliche Figuren produziert hat.
Ausserdem weiss niemand, in welchen Mengen Sets produziert werden.
Ein Anhaltspunkt ist evtl. die Dauer des offiziellen Verkaufs. Die weiss man aber erst nach Ausverkauf, zu spät.
Ja leider kann man da auch ziemlich baden gehen - siehe den alten Todesstern, den viele (auch ich) bei bekanntwerden des Produktionsstops noch gekauft haben und dessen Preis dann nach unten ging, als der neue fast identische Todesstern heraus kam
Nein, kauf dir was Gescheites
... das Set 10188 Todesstern ist 2008 erschienen. Was sich 8 Jahre im Verkauf hält,
hat sicher keine hohe Nachfrage. Und dann dennoch 2015 eine Neuauflage,
das widerspricht allen kaufmännischen Regeln.
Deswegen vermute ich immer noch, dass der Ladenhüter receycelt und aufgehübscht wurde.
Eines ist jedenfalls sehr unwahrscheinlich, eine Wertsteigerung !
Gruss
Vada
vada hat geschrieben:
leximatic
11.01.2017, 00:10
Als Antwort auf den Beitrag von henkderbob
Editiert von
leximatic
11.01.2017, 00:17
Man kann LEGO als Wertanlage so nicht empfehlen. Als Sammler kann man aber Glück haben, dass sich eine bestimmte Produktlinie, oder ein bestimmtes Set sich als besonders gesucht entpuppt.
Im Grunde hat es sich aber meist als unvorhersehbar gezeigt. Ich hatte damals mein 12V Eisenbahnsammelsurium aus den 80ern verhökert. 10 Jahre später wurde das Set 7750, Lok mit Schlepptender, für den 4fachen Neupreis gehandelt. Warum? Da sind damals die einzigen großen Eisenbahnräder in rot dringewesen und es war die Zeit, in der sich die ersten LEGO-Eisenbahnclubs gründeten. Ich hätte das nicht geahnt.
Das 12Volt-Zeug von damals ist nicht schlecht gewesen, es gab viele Spielereien dran, alles zum Schalten und Walten, elektrische Weichen, Bahnübergänge, Signale und Entkuppler. Heute ist es fortschrittlicher, schöner, einfacher, weniger zickig, aber diese Qualität gibt es nicht mehr. Mit dem Postwagen konnte man Nägel in die Wand kloppen, das war Masse. Für mich die letzte wahre LEGO-Eisenbahn.
Das ist so wie mit Auto-Youngtimern. Voller Erwartungen stellt man sich ein vermeintlich später mal sehr gefragtes Fahrzeug in die Garage, mit dem Ergebnis, dass es zum unverkäuflichen Staubfänger wird. Die Gurke, auf die damals keiner einen Pfifferling gegeben hat, und reihenweise in der Schrottpresse landete, bekommt auf einmal Kultstatus, und ist gefragt wie nur was. Und man ärgert sich, weil man genau die natürlich auch mal zwei Jahre vor dem allerallerletzten TÜV gefahren hat und sie sich nur hätte eine Weile wegstellen müssen um nun fein raus zu sein.
Nehmen wir zum Beispiel mal die Model Team-Reihe. Viele Teile, viele Details, schöner Maßstab, und Fahrzeuge. Geht eigentlich immer. Leider hoher Einstandspreis. Hätte man aber machen können. Werden aktuell aber etwa zum DM-Neupreis in Euro gehandelt, Wertsteigerung 100%, nicht sehr lohnend. Am Ende waren sie doch nicht so dermaßen beliebt, Stückzahl war wohl auch nicht gering.
Es ist ein schwieriges Terrain, und es gibt sicher Spekulationsobjekte die besser sind. Es wird immer seltener, dass man bspw in der Verkaufsbucht auf Angebote trifft, wo man merkt, dass da jemand den Wert nicht ganz erfasst und die Elemente für olles Kinderspielzeug hält, und älteres LEGO für ein paar Kröten verschleudert. Meistens wissen Verkäufer schon, was sie da haben, und dass es eine zunehmende Menge erwachsene Käufer und Sammler gibt. Die Zeiten, wo man bspw billig Bionicle ergattern konnte, sind vorbei. Also gibt es zwar gute Nachfrage, aber auch viel Konkurrenz von Nicht-Hobbyisten und Krämerseelen, die den Braten schon gerochen haben.
Ich sage: Mit Glück kann man mal Gewinn machen mit LEGO. Darauf setzen würde ich nicht.
Beste Grüße, Lexi
Situs vilate, invadet ab ernetis.
JuL , blablaengineer gefällt das
Ja, LEGO taugt als Wertanlage. Obwohl das Wort "Wert" in diesem Zusammenhang falsch ist.
Aber:
1. Der zukünftig erzielbare Verkaufspreis (nicht der Wert) der Ware ist sehr schwer im voraus abschätzbar, wie in den anderen Nachrichten hier auch detailreich ausgeführt wird.
2. Der erzielbare Verkaufspreis steigt auch erst nachdem der Artikel nicht mehr im regulären Handel erhältlich ist. Das Maximmum wird meines Erachtens im Schnitt 3-4 Jahre nach Emission (Verkaufsstart) erreicht. Danach fällt der erzielbare Verkaufspreis wieder und nur ausgewählte Waren bleiben lange Zeit hochpreisig.
Im Grunde müsste man hellsehen können, wie sich Angebot und Nachfrage in etwa 3-4 Jahren entwickeln. Da das praktisch unmöglich ist, kann man nur Zufallstreffer landen oder müsste man sehr viele Artikel vorrätig haben. In beiden Fällen sinkt der statistische mittlere Gewinn beim Wiederverkauf.
Aber-aber:
Gut erhaltene Artikel (am besten NEU+OVP) sinken praktisch nie im Wiederverkaufspreis. Erst wenn Menschen sich dem Luxus abwenden und lebensichtige Güter wichtiger werden, kann das wieder kippen.
Ade, tad
blablaengineer gefällt das
Hallo,
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, was allerdings auf jedes Objekt, welches als Wertanlage dienen könnte, zutrifft.
In der jüngeren Vergangenheit gab es etliche LEGO-Sets, welche nach Ende der Produktion im Verkaufswert gegenüber der UVP erheblich gestiegen sind.
Das gilt aber nicht für alle !
Es gab ja mal andere trendige Sammelgebiete, welche irgendwann mal völligst zusammengebrochen sind (Swatch Uhren, Telefonkarten usw.)
LEGO sammeln ist gerade ein Trend.
Wie lange der noch anhält und welche heute normal erhältlichen Sets irgendwann mal in welchen Umfang im Wert steigen, kann nur die Glaskugel beantworten.
Mit jahrelanger Erfahrung kann jeder für sich vielleicht feststellen, welche Themen schon Kurz nach Verkaufsende im Wert plötzlich und stark stiegen.
Meiner Meinung nach gilt dies für kaum noch ein Set. Auch nicht für die üblichen Verdächtigen (Creator Expert, Star Wars, Lizensthemen wie Harry Potter, Herr der Ringe oder Pirates of the Karibian).
Nicht zuletzt müßte man auch das Wort "Wertanlage" definieren.
Der eine oder andere freut sich schon, wenn die gekauften und aufgebauten Sets nicht an Wert verlieren. Schon deshalb sollte man auf jeden Fall die Bauanleitungen und originalen Verpackungen aufheben.
Mit etwas Glück bekommt man im Wiederverkauf zumindest den Kaufpreis wieder zurück.
Wenn man sich nur das eine oder andere Set zulegt und einlagert, muß man beim Wiederverkauf auch Verkaufsprovisionen, Kosten für den Geldtransfer und Verpackungskosten einrechnen.
Will man das im größeren Maßstab betreiben (ab einen gewissen, mir nicht bekannten Jahresumsatz) sollte man auch unbedingt darüber nachdenken, ein Gewerbe anzumelden.
Dies nicht zu tun kann sehr unangenehm werden.
Um Deine Fragen kurz und knapp zu beantworten:
-Reich kann man mit LEGO nicht werden
-Mit gutem Gewissen kann niemand hier Tipps abgeben, welche Sets oder Teile als Wertanlage in Frage kämen.
Gruß
Frank
JuL gefällt das
Tja, die Definition von "Wertanlage"...
Ich bin seit einigen Jahren in Architecture Sets unterwegs. Wenn ich sehe, das die Sets in MISB nach dem Ende des Vertriebs bei LEGO mit dem doppelten und dreifachen Preis des ehemaligen UVP gehandelt werden, dann reicht mir die Rendite. Ich kaufe die Sets jeweils mehrfach zu möglichst niedrigem Preis und werde sie jetzt beginnend wieder verkaufen (wg. fast nicht mehr vorhandenem Lagerplatz).
Selbst wenn ich die Kosten für Verkaufsprovisionen, Verpackung, Versand und Geldtransfer abziehe, habe ich eine deutlich(!) höhere Rendite als bei jeder (seriösen) Geldanlage.
So gesehen lohnt sich LEGO als Geldanlage!
Gruß aus Essen
Christoph
Das Chaos besiegt die Ordnung weil es besser organisiert ist! Terry Pratchett
Hallo,
meiner Erfahrung nach taugt Lego nicht als Wertanlage, aber es hat doch einen relativ geringen Wertverlust für ein Spielzeug - wenn man gut darauf aufpasst.
Es ist und bleibt hoffentlich noch für lange Zeit ein Spielzeug für alt und jung.
Rein theoretisch kann ich mir aber vorstellen, dass es einmal Spaß gemacht haben könnte damit zu spekulieren, wenn man sich gut mit den marktüblichen Preisen auskennt und entsprechend Zeit investiert nach Schnäppchen auf Ebay oder dem Flohmarkt zu suchen. Gefühlt werden die allerdings immer seltener, weil inzwischen wohl jeder denkt, Lego wäre eine Wertanlage
Man könnte unvollständige Sets aus einem Konvolut über Nachkauf von Teilen oder aus dem eigenen Fundus vervollständigen und weiterverkaufen. Aber inzwischen ist hier die Konkurrenz durch professionellen Lego-Aufbereiter wahrscheinlich zu groß und einzelne Spezialteile sind dann wieder zu teuer, um in kleinem Umfang als Privatperson damit auch Gewinn zu machen. Und dann fehlen auch noch die Originalverpackung und -anleitung, die, falls es tatsächlich Sammler geben sollte, doch auch wichtig sind.
Man müsste auch die Jahreszeit (z.B. vor Weihnachten, ...), Marketingaktivitäten im Bereich Merchandising-Produkte (z.B. Lego Star-Wars, Lego Cars, ...) usw. berücksichtigen. Sobald z.B. ein neuer Teil eines Films herauskommt, zu dem es bereits eine alte Lego-Serie gibt, sind diese Sets wieder gefragt, besonders natürlich vor Weihnachten. Aber dann sind es keine Sammler die kaufen und die Preise werden auch nicht
Einen großen Verlust wird man auch nicht machen, wenn man sich auf den Kauf von gebrauchtem Lego beschränkt, da sich Lego, wenn es in gutem Zustand ist, auch wieder recht gut verkaufen lässt, siehe das Beispiel mit dem Todesstern in diesem Thread.
Und beim Kauf von Lego-Kiloware und Konvoluten muss man auch sehr aufpassen, da gibt es auch viele Abzocker die, z.B. ein Bild von einer riesigen Lego-Sammlung reinstellen, das ganze groß "Lego-Kiloware" benennen und im Text steht dann irgendwo ganz klein, dass man 1 Kilo aus dem abgebildeten Haufen bekommt . Mitunter bekommt man auch nicht das, was beschrieben wurde, habe da schon schlechte Erfahrungen gemacht
Je mehr ich schreibe umso klarer wird mir, dass es keinen Spaß macht mit Lego zu spekulieren, es ist viel Arbeit, und ich bleibe lieber beim gemeinsamen Bauen mit meinem Sohnemann.
Ich nehme meine Theorie von oben zurück und behaupte das Gegenteil