Wissowexass
10.01.2017, 16:16

+1Lego als Wertanlage?

Hallo,

vielleicht eine etwas ungewöhnliche Frage, zumal von einem Neuling hier im Forum.
Würdet Ihr sagen, dass Lego Produkte als Wertanlage dienen können? Und wenn ja, welche würdet ihr emfehlen?

Vielen Dank.



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LuDaCriSoNe
20.01.2017, 16:45

Als Antwort auf den Beitrag von timo-nicolas

+2Re: Lego als Wertanlage?

Wieso muss das Thema so ausgeschöpft werden? Das lockt nur noch mehr gierige Händler und Wiederverkäufer hervor... Jedes Jahr wird es schlimmer. Auch ein Grund warum Lego mittlerweile bei den Sets so übertreibt und die Preise anhebt.

Wen soll so ein Bericht im GEZ TV überhaupt interessieren? Die Zielgruppe sind doch eher Rentner.

Übrigens würde ich mir von der GEZ Zwangsabgabe lieber Lego kaufen!


Instagram -> the_collector_of_lego
https://brickset.com/sets/ownedby-LuDaCriSoNe


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blablaengineer
23.03.2018, 10:39

Als Antwort auf den Beitrag von Jokar

Re: Lego als Wertanlage?

Echt toller Thread. Sehr viele reichhaltige, wertvolle Informationen :-)

Auf genau die selbe Idee des Fragestellers bin ich auch gekommen und hatte mir überlegt, ob es sich lohnt, meine Sets zu vervollständigen. Ein paar Teile sind gebrochen und müssen ersetzt werden.

- Model Team 5590, Whirl and Wheel Truck von 1990; ebay ~60 EUR
- Technic 8868, Air Tech Claw Rig von 1992; ebay: ~50 EUR

Jokar hat geschrieben:

Man könnte unvollständige Sets aus einem Konvolut über Nachkauf von Teilen oder aus dem eigenen Fundus vervollständigen und weiterverkaufen. Aber inzwischen ist hier die Konkurrenz durch professionellen Lego-Aufbereiter wahrscheinlich zu groß und einzelne Spezialteile sind dann wieder zu teuer, um in kleinem Umfang als Privatperson damit auch Gewinn zu machen. Und dann fehlen auch noch die Originalverpackung und -anleitung, die, falls es tatsächlich Sammler geben sollte, doch auch wichtig sind.


Tja, beantwortet meine Frage vollständig. Die Mühe kann ich mir sparen...

Sehr beeindruckend finde ich Model Team 5571 'Black Cat' von 1996. Den hatte ich mir damals im Müller Drogeriemarkt angeschaut und gedacht, wie cool es wäre, ihn zu haben. Naja, habe ihn nicht gekauft. Wertsteigerung lt. Video von $139 auf $1.058 im OVP Zustand! Echt heftig! Hat auch einige exklusive Sonderteile.

Hab mir kürzlich 42043 (MB Arocs) gegönnt. Ein schönes Set, insbesondere da aktuelle Technic Sets ein schlechter Scherz sind, sie Tow Truck von 2017. Bei Zeit und Lust baue ich ihn vllt. mal auf. Oder warte bis er im Wert steigt. IMHO kann ich mir vorstellen, dass der 8110 Unimog bestimmt auch gut im Wert steigen kann. Wobei von Lego auch eine Neuauflage nicht unwahrscheinlich wäre.



Turez
23.03.2018, 11:19

Als Antwort auf den Beitrag von blablaengineer

Re: Lego als Wertanlage?

Hallo,

blablaengineer hat geschrieben:

Wertsteigerung lt. Video von $139 auf $1.058 im OVP Zustand! Echt heftig!

naja. Sariels Videos sind ja durchaus gut gemacht, aber mit dieser Preiseinschätzung führt er ziemlich in die Irre. Bei eBay ging kürzlich ein Exemplar für 500 EUR weg und ein zweites, das morgen endet (mit nicht so schönem Karton) wird sich wohl auch in diesem Rahmen bewegen. An sich natürlich trotzdem eine nette Wertsteigerung, aber wenn man Inflation, alternative Anlageformen und den Zeitraum von immerhin 20 Jahren berücksichtigt, relativiert sich das auch wieder.

Gruß
Jonas



DocDesastro
24.03.2018, 00:03

Als Antwort auf den Beitrag von Wissowexass

+3Re: Lego als Wertanlage?

*seufz*
Vielleicht denke ich da zu naiv...aber:
Wenn Du WIRKLICH eine Wertanlage willst...kaufe Aktien oder ähnliches, was genau zu diesem Zweck da ist.
Seit Ebay/Amazon Marketplace und Co scheint jede Privatperson (nicht Händler - die müssen davon leben) zu glauben, dass man mit wirklich allem Geld machen kann, ohne viel dafür tun zu müssen (und wiederum: Händler tun dies - Ladenmiete...Steuer im Voraus etc..)
Bestes Beispiel:
Habe gestern für meine Tochter das Friends-Set 41110 beim REWE in der Spielwarenabteilung gefunden und für 19,99€ bekommen. Zuhause mal spasseshalber Amazon angeschaut...der 'schlimmste' Anbieter wollte dafür 134€ (o.k. - er legte noch ein 41112 drauf, ein Set für UVP 5€ oder so). Ich habe das auch schon bei Musik-CDs erlebt, Mangas, DVDs, schottischem Whisky...die Liste könnte endlos werden.
Ich habe früher Leute verachtet, die sowas mit Eintrittskarten von Fussballspielen oder Musikkonzerten machten (mache ich heute noch) - und dagegen hilft ein einfaches Mittel: nicht kaufen! Lasst sie drauf sitzen bleiben. Und macht bei diesem Spiel nicht mit.

Meine etwas angestaubte Meinung ist:
Spielzeug ist zum Spielen da
Whisky zum Trinken
Bücher zum Lesen
Wertpapiere zum Spekulieren/als Wertanlage

und Preistreiberei zum K*****.



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Carrera124
24.03.2018, 06:53

Als Antwort auf den Beitrag von DocDesastro

Re: Lego als Wertanlage?

Löbliche Einstellung. Aber nicht immer ist es Preistreiberei, sondern schlicht das Ergebnis von Angebot und Nachfrage.

Das Cafe Corner beispielsweise ist ja nicht deshalb so teuer, weil da ein paar Verkäufer irgendwelche Preise gewürfelt haben. Sondern weil das Set so beliebt und so stark nachgefragt ist, dass sich die Preise von selbst hochgeschaukelt haben. Und wenn sich mal ein gewisser Durchschnittspreis eingependelt hat, warum sollte ein Verkäufer seine Ware dann unter Marktwert abgeben? Mit Preistreiberei hat das nichts zu tun.
Wenn du ein MISB Cafe Corner hättest, würdest du es zum damaligen Kaufpreis abgeben? Sicher nicht.

Und ähnliches gilt auch für viele andere Sets oder ganz allgemein gesprochen, für viele andere Spielzeuge und Dinge. Speziell dann, wenn sie nicht mehr regulär im Einzelhandel zu finden sind.


Grüße an meinen Stalker


DocDesastro
24.03.2018, 09:33

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

Editiert von
DocDesastro
24.03.2018, 10:12

+2Re: Lego als Wertanlage?

Hätte ich besagtes Set, würde ich es wahrscheinlich behalten. Ich hätte es mir nicht gekauft, um es später mit Gewinn zu verkaufen. Mal eine andere Brille auf: Wenn Du was produzierst und siehst, es verkauft sich wie geschnitten Brot und die Leute reissen sich drum: wieso produzierst Du nicht nach und befriedigst die Marktnachfrage an Deinem Artikel. Kein F&E - die Pläne sind ja da.

Zum Rest der Angebot-Nachfrage-Betrachtung:
Kann man so sehen...aber ist auch irgendwo apologetisch. Wenn ein Set beliebt ist, sollte LEGO dieses einfach in kleiner Stückzahl nachproduzieren und bei sich im Online-shop anbieten. Das sollte für die kein Problem darstellen - selbst wenn es dadurch etwas teurer wird durch erneute Produktion. Damit kann ich leben. Statt dessen fördern die das sogar, indem der Markt verknappt wird, weil ihre Artikel nur 1-2 Jahre im Umlauf sind oder direkt limitiert oder nur bei bestimmten Händlern. DA stinkt der Fisch. Am Kopf.
Ausserdem: Man kann eine Nachfrage auch künstlich erzeugen, indem man einfach die Regale leerkauft und das Zeug hortet und somit dem Endverbraucher vorenthält. Sowas geschieht, wenn sich Leute in den Markt einmischen, die nur als Zwischenhändler fungieren wollen. Diese schaden dem Endverbraucher.

Extrem gesprochen: Ich hätte irgendwo ein moralisches Problem, meiner Tochter zu erklären "Papa macht jetzt Daytrading mit Deinem Spielzeug. Damit kann man viel Kohle machen - Du kriegst anderes." oder irgendwann sie enttäuschen zu müssen mit den Worten: "Tut mir leid, das gibt es nicht mehr im Handel...aber für das 3-5-fache Geld könnte ich es Dir online noch kaufen...aber dazu fehlt uns das Geld." oder "Nein, das Spielzeug habe ich nicht für Dich gekauft. Papa will das in 2 Jahren wieder verkaufen." - das würde ein Kind nicht verstehen...ausser, dass Papa da was gemeines macht.

Um Mal meine Meinung noch zu konkretisieren: Leute, die Spielzeug als Wertanlage sehen und am aktuellen Markt mitmischen, sind für mich unnötige, unerwünschte Zwischenhändler. Sie erzeugen keinen Mehrwert am Produkt. Ihre einzige Wirkung ist es, das Angebot für 'echte' Kunden zu verknappen und Geld alleine für die Tatsache erhalten zu wollen, dass sie den Artikel schneller eingekauft haben. Das gleiche machen Schwarzmarkthändler. Mal davon abgesehen, dass dann wahrscheinlich in der Marketing-Abteilung von LEGO jemandem auffällt, dass da wohl eine grosse 'Nachfrage' besteht und empfiehlt, Artikel kürzer im Sortiment zu haben und die Preise etwas anzuheben. Die Leute kaufen ja alles - zu jedem Preis. Das ist keine echte Nachfrage, das ist eine Blase an der alle mitverdienen wollen - die hoffentlich bald platzt. Gewinne funktionieren halt nicht ohne Wertschöpfung. Es heisst nur, dass jemand mehr Geld für die gleiche Ware zahlen muss - das geht auf Dauer nicht gut.

Lustigerweise gibt es in der Biologie für ein Lebewesen, das lebt, indem es anderen Schaden zufügt durch Entzug von Nährstoffen einen Namen: Schmarotzer. Und ja, mir ist bewusst, dass man LEGO-Steine nicht essen kann und nicht dringend zum Leben braucht - aber der Vergleich trifft. ;)

Naja - meine Meinung. Muss sich ja nicht mit der anderer hier decken



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Carrera124
24.03.2018, 11:48

Als Antwort auf den Beitrag von DocDesastro

Re: Lego als Wertanlage?

DocDesastro hat geschrieben:

Mal eine andere Brille auf: Wenn Du was produzierst und siehst, es verkauft sich wie geschnitten Brot und die Leute reissen sich drum: wieso produzierst Du nicht nach und befriedigst die Marktnachfrage an Deinem Artikel. Kein F&E - die Pläne sind ja da.

Die Frage ist berechtigt, aber die kann dir nur Lego selbst beantworten.

DocDesastro hat geschrieben:

Ausserdem: Man kann eine Nachfrage auch künstlich erzeugen, indem man einfach die Regale leerkauft und das Zeug hortet und somit dem Endverbraucher vorenthält. Sowas geschieht, wenn sich Leute in den Markt einmischen, die nur als Zwischenhändler fungieren wollen. Diese schaden dem Endverbraucher.

Ich glaube, dass es nur sehr wenige solcher Leute gibt. Denn eine simple Verknappung alleine erzeugt noch keine Nachfrage, dazu muss das Set auch beliebt sein.
Ergo ist das Risiko durchaus beträchtlich.

DocDesastro hat geschrieben:

Um Mal meine Meinung noch zu konkretisieren: Leute, die Spielzeug als Wertanlage sehen und am aktuellen Markt mitmischen, sind für mich unnötige, unerwünschte Zwischenhändler. Sie erzeugen keinen Mehrwert am Produkt. Ihre einzige Wirkung ist es, das Angebot für 'echte' Kunden zu verknappen und Geld alleine für die Tatsache erhalten zu wollen, dass sie den Artikel schneller eingekauft haben.

Du betrachtest das wie gesagt sehr theorethisch. Denn um sowas machen zu können, braucht man
- die finanziellen Mittel
- entsprechenden Lagerplatz
- die Gewissheit, das geparkte Geld in den nächsten x Jahren nicht anderweitig zu benötigen
- die Gewissheit, dass Lego selbst das Set nicht nochmal nachproduziert, solange es offiziell im Sortiment ist
- die Gewissheit, dass eine Wertsteigerung eintreten wird

Und man hat selbst ja auch ganz einfach die Möglichkeit, solchen unerwünschten Zwischenhändlern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Nämlich indem man das gewünschte Set selbst unmittelbar (!) bei Erscheinen kauft. Das ist nach wie vor die sicherste Methode, ohne dann später auf andere Anbieter angewiesen zu sein.
Wenn man natürlich auf sinkende Preise oder Abverkauf spekuliert und den richtigen Zeitpunkt verpasst, sollte man soviel sportliche Fairness haben und anerkennen, dass jemand anders sich besser darum gekümmert hat als man selbst. Denn genau das machen diese angeblich so bösen Zwischenhändler: sie investieren erheblichen Aufwand, nicht nur finanziell sondern auch zeitlich. Was man halt so tun muss, um der schnellste zu sein.


Grüße an meinen Stalker


DocDesastro
24.03.2018, 12:06

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

Editiert von
DocDesastro
24.03.2018, 12:17

Re: Lego als Wertanlage?

Leider ist die Realität sehr praktisch geworden - ich beziehe mich hier nur auf LEGO, habe es allerdings schon bei Musik-CDs, Whiskys und selbst Textilien erlebt - da werden dann Mondpreise gefordert. Ich besitze z.B. eine Flasche Whisky, die ich mir mal für 90€ gekauft habe. Jetzt kostet sie auf ebay 300-500€ - angeboten durch Privatpersonen, klar, die Händler ziehen auch nach und wollen nun 270-290€ die Flasche. Ärgere ich mich deswegen? Nö, das ist zum trinken da. Ich ärgere mich eher über die Leute, die die Händler leerkaufen und dann meinen, auf ebay&co den Reibach zu machen und durch Weiterverkauf zu profitieren. Ich werde meinen Lieblingswhisky wohl nicht mehr nachkaufen können und das ist traurig. Hätte ich das gewusst und würde kaufmännisch denken, hätte ich wohl auch gedacht: kauf 6, trink 2 und verkauf 4 weiter...immer noch profitabel.

Jetzt zurück zu LEGO: Sobald ein Artikel von LEGO als "altes Produkt" geflaggt wird, steigen die Preise schon ab dem ersten Tag - selbst bei Händlern auf Amazon Marketplace - konnte man dieses Mal ab dem 26.12.2017 beobachten. Ob das jetzt das 60097er Stadtzentrum war oder die Tanke oder der Flughafen.
Ausserdem: Dinge sofort kaufen erfordert liquide Mittel - kann auch nicht jeder und LEGO rotiert recht häufig, daher ist es schwer, alles zu bekommen, was man will - man hat gefühlt 1 Jahr Zeit und dann kommen die Spekulanten - sowas ist ärgerlich und fördert nicht gerade die Kaufbereitschaft der Leute, die das Geld haben. Dieses: Artikel nur 1 Jahr erhältlich - kauf jetzt oder bereue später sehe ich ja auch bei anderen Herstellern von Spielwaren. Märklin z.B. macht das. Wobei das eher Edel-Spielzeug für Erwachsene ist oder tatsächlich eine Wertanlage.

Aber da gehen unsere Meinungen wahrscheinlich weit auseinander. Ich sage: solches Verhalten schadet dem Endkunden und erhöht den Wert einer Ware künstlich...so wie damals in Holland die Tulpenzwiebeln.



Carrera124
24.03.2018, 12:57

Als Antwort auf den Beitrag von DocDesastro

Re: Lego als Wertanlage?

DocDesastro hat geschrieben:

Leider ist die Realität sehr praktisch geworden - ich beziehe mich hier nur auf LEGO, habe es allerdings schon bei Musik-CDs, Whiskys und selbst Textilien erlebt - da werden dann Mondpreise gefordert.

Solange niemand diese Mondpreise bezahlt, sind diese nicht relevant.
Gibt es eine nennenswerte Anzahl von Käufern die diese tatsächlich bezahlen, wird aus dem Mondpreis dann ein marktüblicher Preis.

DocDesastro hat geschrieben:

Jetzt zurück zu LEGO: Sobald ein Artikel von LEGO als "altes Produkt" geflaggt wird, steigen die Preise schon ab dem ersten Tag - selbst bei Händlern auf Amazon Marketplace - konnte man dieses Mal ab dem 26.12.2017 beobachten. Ob das jetzt das 60097er Stadtzentrum war oder die Tanke oder der Flughafen.

Es gibt auch genügend Sets, die nicht oder kaum im Preis gestiegen sind.

DocDesastro hat geschrieben:

Ausserdem: Dinge sofort kaufen erfordert liquide Mittel - kann auch nicht jeder und LEGO rotiert recht häufig, daher ist es schwer, alles zu bekommen, was man will - man hat gefühlt 1 Jahr Zeit und dann kommen die Spekulanten - sowas ist ärgerlich und fördert nicht gerade die Kaufbereitschaft der Leute, die das Geld haben.

Es mag hart klingen, aber das ist dann einfach persönliches Pech.
Es gibt keinen Anspruch darauf, dass man alles bekommt was man will.
Es gibt auch keinen Anspruch darauf, dass Produkte ewig zum zuletzt gültigen Ladenpreis verfügbar sind.
Sobald ein Hersteller ein Produkt aus dem Sortiment nimmt, greifen eben die Gesetze des Marktes:
- manches wird wertlos
- manches pendelt sich bei normalen Gebrauchtpreisen ein
- manches steigt im Wert
Meistens gibt es sogar Kombinationen daraus. Manch heute hochpreisiger 1:1 Oldtimer war in den 60er und 70er Jahren zum stinknormalen Gebrauchtwagen-Tarif käuflich. Die Leute, die sich daraufhin die Garagen und Hallen damit vollgestellt haben, wurden meistens als verrückte Spinner angesehen die ollen Schrott kaufen. Heute sind sie - oder ihre Nachkommen - Millionäre.

Weiterhin unterstellst du, dass die Spekulanten immer durchgehend erfolgreich sein. Und dass die einfach nur hingehen müssen, die Geldbörse zücken und dann kubikmeterweise einkaufen.
Das stimmt aber so nicht. Aufgrund der erwähnten Risiken braucht man eine ordentliche Portion Erfahrung, um einigermaßen vorhersagen zu können, welche Sets auch nach Produktionsende gefragt sein könnten. Willst du diesen Leuten ihre jahrelange Erfahrung vorwerfen? Zumal diese Erfahrung in 99% der Fälle schlicht darauf beruht, dass man das Hobby einfach schon jahrelang sehr intensiv betreibt. Jeder hat die Möglichkeit, sich selbst auch diese Erfahrung anzueignen - es kostet halt mindestens viel Zeit. Kann oder will man diese nicht selbst investieren (z.B. weil eine Familie bespaßt werden muss), gibt es keinen Grund anderen Leuten ihr Engagement und ihren zeitlichen Aufwand vorzuwerfen. Jeder kann selbst seine Prioritäten setzen.
Zumal Fehlschläge immer möglich sind. Beispielsweise waren Eisenbahn-Sets immer gute Kandidaten für steigende Preise, die Sortimentswechsel im Sommer 2010 und Sommer 2014 haben das bestätigt. Die jeweils alten Sets wurden überall billigst im Abverkauf rausgehauen - auch Leute mit schmalerem Geldbeutel hätten ausreichend Zeit gehabt, sich mit den alten Sets einzudecken. Nach ein paar Wochen stiegen dann die Preise...
Jetzt im Sommer 2018 steht wieder ein Sortimentswechsel bei den Eisenbahn-Sets an. Diesmal gibt es aber auch ein Technologie-Upgrade von PF zu PF 2.0. Daher bin ich gespannt, ob dann die bisherigen Eisenbahn-Sets auch im Preis steigen werden. Oder ob diesmal der Faktor "veraltete Technik" überwiegt und daher keine Preissteigerung eintritt.


Grüße an meinen Stalker


Hubernatz
24.03.2018, 19:16

Als Antwort auf den Beitrag von DocDesastro

Re: Lego als Wertanlage?

DocDesastro hat geschrieben:

Ich ärgere mich eher über die Leute, die die Händler leerkaufen und dann meinen, auf ebay&co den Reibach zu machen und durch Weiterverkauf zu profitieren.
Ich schreibe solche Leute ganz gerne mal und frage nach so Sachen wie Impressum, Garantie und Steuernummer vom Finanzamt da sie anscheinend trotz "privat" ein Gewerbe betreiben. Und da hilft auch nicht die Ausrede beim Finanzamt, man habe die 6 nagelneuen Playstations alle als Geschenk erhalten und verkaufe nun alle weil einem ja eine reicht. Die sind da mittlerweile recht fix und auch nicht auf der Brennsuppn dahergeschwommen.
Ich habe auch schon einen "privaten" CD-Verkäufer beim Finanzamt selbst angezeigt der meinte er kann mich bei einem Mehrfachkauf mit den Versandkosten verarschen und auf meine Frage nach Warenerhalt ob seine Definition der Worte "wie neu, keine Kratzer" die wäre, dass die CDs hüpften wie ein Tropfen auf einer heißen Herdplatte meinte, mir drohen zu wollen. 2 Wochen nach einem Schreiben an sein Finanzamt mit ein paar Ausdrucken seiner aktuellen Auktionen als "Privatmann" waren sämtliche Auktionen von ihm abgebrochen und ich habe den auch nie mehr auf eBay gesehen.

Ich bin da recht schmerzfrei was das anbelangt und irgendwelche Typen die nur kaufen um das Zeugs umgehend wieder zu horrenden Preisen weiterzuverticken kann ich garnicht ab. Obwohl man argumentieren mag, dass es offensichtlich auch zu diesen Preisen Käufer gibt, schaden solche Typen uns Legobegeisterten weil wir teilweise an die Sets garnicht mehr rankommen, zumindest nicht ohne dafür gewaltig Geld abzudrücken. Dass diese Leute nebenbei auch noch alle anderen Steuerzahler zum Deppen machen mit ihren "Privat"-Auktionen ist nur eine Nebensache.

BTT: Lego als Wertanlage? Jein. Mir geht's um Bauen und nicht ums Sammeln ansich. Dass man viele Sets ggf. wieder ohne oder mit wenig Wertverlust verkaufen kann, gerade bei entsprechendem Einkaufspreis wenn´s mal irgendwo 20% gibt z.B. ist aber eine angenehme Sache die das Hobby zumindest nicht komplett zum Geldgrab werden lässt.



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