Wissowexass
10.01.2017, 16:16

+1Lego als Wertanlage?

Hallo,

vielleicht eine etwas ungewöhnliche Frage, zumal von einem Neuling hier im Forum.
Würdet Ihr sagen, dass Lego Produkte als Wertanlage dienen können? Und wenn ja, welche würdet ihr emfehlen?

Vielen Dank.



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Seeteddy
10.01.2017, 16:40

Als Antwort auf den Beitrag von Wissowexass

+4Re: Lego als Wertanlage?

Hi Greenhorn!
Wissowexass hat geschrieben:

Hallo,
vielleicht eine etwas ungewöhnliche Frage, zumal von einem Neuling hier im Forum.

So ungewöhnlich ist die Frage nicht; ebenso wie hier immer wieder Neulinge hereinschauen.

Wissowexass hat geschrieben:

Würdet Ihr sagen, dass Lego Produkte als Wertanlage dienen können?

Im Prinzip JA, aber in der Praxis kann der Schuss leicht nach hinten losgehen.

Wissowexass hat geschrieben:

Und wenn ja, welche würdet ihr emfehlen?

Im Wert steigen meistens die Sets, die du nicht gekauft hast; am meisten die, von denen du gar nicht wusstest, dass es sie zu kaufen gab!

kreative Grüße
Klaus


In Internetforen wimmelt es nur so von fehlerhaften Zitaten.

Johann Wolfgang von Goethe


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vada
10.01.2017, 17:13

Als Antwort auf den Beitrag von Wissowexass

Re: Lego als Wertanlage?

Hallo,

die Zeit der großen Wertsteigerungen ist wohl vorbei.
Einige Ausnahmen gibt es aber noch, nur sind die schwer zu bekommen.

- jährliches Sondermodell für die 'Inside Tour'
- limitierte Sets
- Sets als Weihnachtsgabe für die Mitarbeiter
- Sondersteine für die großen Ausstellungen
(Liste sicher nicht vollständig)

Die Wertsteigerung hängt immer von der Nachfrage ab und die schwankt.
Beispiel: Minifig Hofnarr = Jester war sehr gefragt
Heute ist der Preis wieder gesunken, auch weil TLC
das Motiv aufgegriffen hat und weitere ähnliche Figuren produziert hat.

Ausserdem weiss niemand, in welchen Mengen Sets produziert werden.
Ein Anhaltspunkt ist evtl. die Dauer des offiziellen Verkaufs. Die weiss man aber erst nach Ausverkauf, zu spät.

Kann mir eigentlich jemand erklären, warum das neue Modularhaus was sich ja nun wirklich jeder
bei Lego direkt bestellen kann bei Ebay auch deutlich über Preis ersteigert wird?
Das ist ein Phänomen was ich so überhaupt nicht verstehe.


Das kann man schon seit langem beobachten. Solange Käufer darauf reinfallen,
wird es Verkäufer geben, die so einen Gewinn erzielen.

Gruss
Vada



Pegas74
10.01.2017, 17:48

Als Antwort auf den Beitrag von Wissowexass

Re: Lego als Wertanlage?

Ja leider kann man da auch ziemlich baden gehen - siehe den alten Todesstern, den viele (auch ich) bei bekanntwerden des Produktionsstops noch gekauft haben und dessen Preis dann nach unten ging, als der neue fast identische Todesstern heraus kam



Steinemann
10.01.2017, 17:49

Als Antwort auf den Beitrag von Wissowexass

Re: Lego als Wertanlage?

Nein, kauf dir was Gescheites



vada
10.01.2017, 19:06

Als Antwort auf den Beitrag von Pegas74

Re: Lego als Wertanlage?

... das Set 10188 Todesstern ist 2008 erschienen. Was sich 8 Jahre im Verkauf hält,
hat sicher keine hohe Nachfrage. Und dann dennoch 2015 eine Neuauflage,
das widerspricht allen kaufmännischen Regeln.
Deswegen vermute ich immer noch, dass der Ladenhüter receycelt und aufgehübscht wurde.

Eines ist jedenfalls sehr unwahrscheinlich, eine Wertsteigerung !

Gruss
Vada



henkderbob
10.01.2017, 20:40

Als Antwort auf den Beitrag von vada

Re: Lego als Wertanlage?

vada hat geschrieben:

... das Set 10188 Todesstern ist 2008 erschienen. Was sich 8 Jahre im Verkauf hält,
hat sicher keine hohe Nachfrage. ...
Eines ist jedenfalls sehr unwahrscheinlich, eine Wertsteigerung !



Das wollte ich auch schreiben. 10188 ist wohl nicht das beste Beispiel in Sachen Wertanlage. Was ich aber fairerweise sagen muss, dass man auch nicht unbedingt Verlust mit dem Set macht. Ich hatte es mir - zugegeben gebraucht - gekauft, weil ich das Biest einfach mal gebaut haben wollte. Es ist groß, aber ich fand nicht, dass es ein besonders schönes Set ist. Deswegen habe ich es wieder verkauft und problemlos das Geld wiederbekommen, welches ich bezahlt habe. Und das finde ich klasse!

Modulare Gebäude, Eisenbahnen wie der Emerald Knight und vergleichbare Sets steigen scheinbar immer weiter im Wert.
Auch ich habe ohne zu zögern knapp 100 Euro mehr für das Rathaus 10244 gezahlt, weil ich es seinerzeit nicht gekauft habe. Für den Verkäufer hat es sich also als Wertanlage gelohnt, sofern er es zum regulären Preis gekauft hat. Bei den Creator Expert Sets besteht meiner Meinung nach eine sehr große Nachfrage.
Wie hier schon treffend formuliert wurde, sind alle wertvollen Sets aber mittlerweile ausverkauft. Es ist auch die Frage, ob bestimmte Sets, Minifiguren, Polybags etc. bei den teilweise im Netz aufgerufenen Preisen überhaupt noch im Wert steigen können. Und nur weil die Preise bei Ebay, Bricklink und Co. gefordert werden heißt es noch lange nicht, dass jemand diese Preise auch bezahlt.
Ein gutes Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit ist das C-3PO Polybag zum letzten Star Wars Streifen. Da wurden anfangs 90 Dollar und mehr für bezahlt. Nach einigen Monaten gab es das Tütchen für 3,99 Euro bei ToysRUs, was ein realistischer Preis ist. Wer sich jetzt den goldenen C-3PO (1 of 10.000) für 900,00 Euro kauft, darf heute nicht mehr erwarten, dass da viel an Wert hinzukommt. Hätte man vor einigen Jahren einen C-3PO in einem seiner Sets gehabt, so wäre es eine große Wertanlage gewesen.

Ich für meinen Teil kaufe Lego für mich. Wenn ich es dann aus Platzgründen oder so irgendwann zum Kauf anbiete, dann freue ich mich natürlich, wenn ich ein wenig Gewinn machen kann, aber eigentlich reicht es auch, wenn der Verlust sich in Grenzen hält.



leximatic
11.01.2017, 00:10

Als Antwort auf den Beitrag von henkderbob

Editiert von
leximatic
11.01.2017, 00:17

+2Re: Lego als Wertanlage?

Man kann LEGO als Wertanlage so nicht empfehlen. Als Sammler kann man aber Glück haben, dass sich eine bestimmte Produktlinie, oder ein bestimmtes Set sich als besonders gesucht entpuppt.
Im Grunde hat es sich aber meist als unvorhersehbar gezeigt. Ich hatte damals mein 12V Eisenbahnsammelsurium aus den 80ern verhökert. 10 Jahre später wurde das Set 7750, Lok mit Schlepptender, für den 4fachen Neupreis gehandelt. Warum? Da sind damals die einzigen großen Eisenbahnräder in rot dringewesen und es war die Zeit, in der sich die ersten LEGO-Eisenbahnclubs gründeten. Ich hätte das nicht geahnt.

Das 12Volt-Zeug von damals ist nicht schlecht gewesen, es gab viele Spielereien dran, alles zum Schalten und Walten, elektrische Weichen, Bahnübergänge, Signale und Entkuppler. Heute ist es fortschrittlicher, schöner, einfacher, weniger zickig, aber diese Qualität gibt es nicht mehr. Mit dem Postwagen konnte man Nägel in die Wand kloppen, das war Masse. Für mich die letzte wahre LEGO-Eisenbahn.

Das ist so wie mit Auto-Youngtimern. Voller Erwartungen stellt man sich ein vermeintlich später mal sehr gefragtes Fahrzeug in die Garage, mit dem Ergebnis, dass es zum unverkäuflichen Staubfänger wird. Die Gurke, auf die damals keiner einen Pfifferling gegeben hat, und reihenweise in der Schrottpresse landete, bekommt auf einmal Kultstatus, und ist gefragt wie nur was. Und man ärgert sich, weil man genau die natürlich auch mal zwei Jahre vor dem allerallerletzten TÜV gefahren hat und sie sich nur hätte eine Weile wegstellen müssen um nun fein raus zu sein.

Nehmen wir zum Beispiel mal die Model Team-Reihe. Viele Teile, viele Details, schöner Maßstab, und Fahrzeuge. Geht eigentlich immer. Leider hoher Einstandspreis. Hätte man aber machen können. Werden aktuell aber etwa zum DM-Neupreis in Euro gehandelt, Wertsteigerung 100%, nicht sehr lohnend. Am Ende waren sie doch nicht so dermaßen beliebt, Stückzahl war wohl auch nicht gering.

Es ist ein schwieriges Terrain, und es gibt sicher Spekulationsobjekte die besser sind. Es wird immer seltener, dass man bspw in der Verkaufsbucht auf Angebote trifft, wo man merkt, dass da jemand den Wert nicht ganz erfasst und die Elemente für olles Kinderspielzeug hält, und älteres LEGO für ein paar Kröten verschleudert. Meistens wissen Verkäufer schon, was sie da haben, und dass es eine zunehmende Menge erwachsene Käufer und Sammler gibt. Die Zeiten, wo man bspw billig Bionicle ergattern konnte, sind vorbei. Also gibt es zwar gute Nachfrage, aber auch viel Konkurrenz von Nicht-Hobbyisten und Krämerseelen, die den Braten schon gerochen haben.
Ich sage: Mit Glück kann man mal Gewinn machen mit LEGO. Darauf setzen würde ich nicht.


Beste Grüße, Lexi

Situs vilate, invadet ab ernetis.


JuL , blablaengineer gefällt das


tad
11.01.2017, 09:24

Als Antwort auf den Beitrag von Wissowexass

+1Re: Lego als Wertanlage?

Ja, LEGO taugt als Wertanlage. Obwohl das Wort "Wert" in diesem Zusammenhang falsch ist.

Aber:
1. Der zukünftig erzielbare Verkaufspreis (nicht der Wert) der Ware ist sehr schwer im voraus abschätzbar, wie in den anderen Nachrichten hier auch detailreich ausgeführt wird.
2. Der erzielbare Verkaufspreis steigt auch erst nachdem der Artikel nicht mehr im regulären Handel erhältlich ist. Das Maximmum wird meines Erachtens im Schnitt 3-4 Jahre nach Emission (Verkaufsstart) erreicht. Danach fällt der erzielbare Verkaufspreis wieder und nur ausgewählte Waren bleiben lange Zeit hochpreisig.

Im Grunde müsste man hellsehen können, wie sich Angebot und Nachfrage in etwa 3-4 Jahren entwickeln. Da das praktisch unmöglich ist, kann man nur Zufallstreffer landen oder müsste man sehr viele Artikel vorrätig haben. In beiden Fällen sinkt der statistische mittlere Gewinn beim Wiederverkauf.

Aber-aber:
Gut erhaltene Artikel (am besten NEU+OVP) sinken praktisch nie im Wiederverkaufspreis. Erst wenn Menschen sich dem Luxus abwenden und lebensichtige Güter wichtiger werden, kann das wieder kippen.

Ade, tad



blablaengineer gefällt das


Pudie®
11.01.2017, 09:44

Als Antwort auf den Beitrag von Wissowexass

+1Re: Lego als Wertanlage?

Hallo,
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, was allerdings auf jedes Objekt, welches als Wertanlage dienen könnte, zutrifft.
In der jüngeren Vergangenheit gab es etliche LEGO-Sets, welche nach Ende der Produktion im Verkaufswert gegenüber der UVP erheblich gestiegen sind.
Das gilt aber nicht für alle !

Es gab ja mal andere trendige Sammelgebiete, welche irgendwann mal völligst zusammengebrochen sind (Swatch Uhren, Telefonkarten usw.)
LEGO sammeln ist gerade ein Trend.
Wie lange der noch anhält und welche heute normal erhältlichen Sets irgendwann mal in welchen Umfang im Wert steigen, kann nur die Glaskugel beantworten.

Mit jahrelanger Erfahrung kann jeder für sich vielleicht feststellen, welche Themen schon Kurz nach Verkaufsende im Wert plötzlich und stark stiegen.

Meiner Meinung nach gilt dies für kaum noch ein Set. Auch nicht für die üblichen Verdächtigen (Creator Expert, Star Wars, Lizensthemen wie Harry Potter, Herr der Ringe oder Pirates of the Karibian).

Nicht zuletzt müßte man auch das Wort "Wertanlage" definieren.
Der eine oder andere freut sich schon, wenn die gekauften und aufgebauten Sets nicht an Wert verlieren. Schon deshalb sollte man auf jeden Fall die Bauanleitungen und originalen Verpackungen aufheben.
Mit etwas Glück bekommt man im Wiederverkauf zumindest den Kaufpreis wieder zurück.

Wenn man sich nur das eine oder andere Set zulegt und einlagert, muß man beim Wiederverkauf auch Verkaufsprovisionen, Kosten für den Geldtransfer und Verpackungskosten einrechnen.

Will man das im größeren Maßstab betreiben (ab einen gewissen, mir nicht bekannten Jahresumsatz) sollte man auch unbedingt darüber nachdenken, ein Gewerbe anzumelden.
Dies nicht zu tun kann sehr unangenehm werden.

Um Deine Fragen kurz und knapp zu beantworten:
-Reich kann man mit LEGO nicht werden
-Mit gutem Gewissen kann niemand hier Tipps abgeben, welche Sets oder Teile als Wertanlage in Frage kämen.

Gruß
Frank



JuL gefällt das


cnecne
11.01.2017, 10:01

Als Antwort auf den Beitrag von Wissowexass

Re: Lego als Wertanlage?

Tja, die Definition von "Wertanlage"...

Ich bin seit einigen Jahren in Architecture Sets unterwegs. Wenn ich sehe, das die Sets in MISB nach dem Ende des Vertriebs bei LEGO mit dem doppelten und dreifachen Preis des ehemaligen UVP gehandelt werden, dann reicht mir die Rendite. Ich kaufe die Sets jeweils mehrfach zu möglichst niedrigem Preis und werde sie jetzt beginnend wieder verkaufen (wg. fast nicht mehr vorhandenem Lagerplatz).
Selbst wenn ich die Kosten für Verkaufsprovisionen, Verpackung, Versand und Geldtransfer abziehe, habe ich eine deutlich(!) höhere Rendite als bei jeder (seriösen) Geldanlage.

So gesehen lohnt sich LEGO als Geldanlage!

Gruß aus Essen
Christoph


Das Chaos besiegt die Ordnung weil es besser organisiert ist! Terry Pratchett


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