Wissowexass
10.01.2017, 16:16

+1Lego als Wertanlage?

Hallo,

vielleicht eine etwas ungewöhnliche Frage, zumal von einem Neuling hier im Forum.
Würdet Ihr sagen, dass Lego Produkte als Wertanlage dienen können? Und wenn ja, welche würdet ihr emfehlen?

Vielen Dank.



blablaengineer gefällt das


23 vorhergehende Beiträge sind ausgeblendet

Alle anzeigen Immer alle anzeigen Beitragsbaum

Schonvergeben
12.01.2017, 11:54

Als Antwort auf den Beitrag von Jokar

Re: Lego als Wertanlage?

Einfach beim Kauf auf Preis/Stück achten. Dabei wird zwar die Größe der Einzelteile außer acht gelassen, aber einen Anhaltspunkt liefert es. Dann fallen Lizenz-Sets und jede Menge Sondersets schon mal raus, die restlichen Sets liegen so bei 5 bis 9 Cent pro Teil.



ranghaal
16.01.2017, 14:39

Als Antwort auf den Beitrag von Schonvergeben

Re: Lego als Wertanlage?

Ich hatte überlegt, ob Lego für mich als Wertanlage in Frage kommt. Fast alle größeren Sets, die 10 Jahre alt sind, kann man nur noch zu horrenden Preisen kaufen. Es scheint wie eine Lizenz zum Gelddrucken.

Aber wie legt man z.B. 50000 Euro in Lego an?
Dafür bekommt man um die 300-400 größere Sets.
So was lagert man nicht im Wohnzimmer. Auch nicht unbedingt im Keller einer Mietswohnung.
Man bräuchte also schon einen angemieteten Lagerraum, Versicherung, Klimatisierung(?).

Wie verkauft man 400 Sets? Jeden Tag eines, ein Jahr lang? Eher nicht.
Nicht nur der Verkauf wird sehr lange dauern, da man akzeptable Preise abwarten möchte, auch das Finanzamt wird sich da melden.
Also muss man auch noch ein Gewerbe anmelden.
Und spätestens dann ist sie dahin - die Traumrendite.

Fazit:
für ein paar hundert/Tausend Euro machbar, daüber hinaus problematisch.



timo-nicolas
20.01.2017, 16:17

Als Antwort auf den Beitrag von Wissowexass

Re: Lego als Wertanlage?

Hey, ist ne spannende Frage. Ich arbeite gerade an dem Thema für die Berliner Abendschau.

Ich weiß, dass viele von euch große Vorbehalte gegen das Fernsehen haben. Aber wir sind nicht RTL II oder VOX.

Wir wollen einen Bericht drehen über LEGO als Wertanlage. In Berlin. Unser Moderator Sascha Hingst hat uns auf die Idee gebracht, da ein Bekannter von ihm in Frankfurt (Main) wertvolles Lego sammelt und wir alle fanden, das ist ein sehr spannendes Thema. Vor allem, da offenbar manche Sets in nur wenigen Jahren enorm viel an Wert gewonnen haben und der Preis weiter steigt. Aber, wenn ich hier so lese, ist es nicht so einfach mit dem wertvollen Lego.

Was ich mich frage: Woran erkennt man ein Set, das später wertvoll wird? Kauft ihr gezielt solche Sets oder ist da auch Glück und Zufall dabei? Eure wertvollen Sets, wie kamt ihr zu denen? Sammlerbörsen, Ebay, frisch im Laden gekauft? Und wie groß ist der ideelle Wert?

Ich suche deshalb Sammler in Berlin, die ich mal treffen könnte.

Achso, und weil einige mich angesprochen haben, dass sie Sorgen haben vor folgendem: Wir werden euch in keiner Weise ins lächerliche ziehen, von oben herab über euch sprechen oder euch nicht ernst nehmen. Wieso sollten wir das tun? Also generell machen wir das nie als Sendung und ich als Reporter auch nicht. Ihr könnt mich gerne mal googlen. Das ist nicht unser Stil.

Vielmehr freue ich mich auf euch, auf Menschen, die mir ihre tollen Sammlungen zeigen und mir ein wenig von ihrer Leidenschaft erzählen.

Ich freue mich von euch zu hören, per mail unter timo.fabian.nicolas@rbb-online.de Meldet euch doch, ganz unverbindlich. Wir können ja erstmal quatschen, uns kennenlernen. Nein sagen könnt ihr dann immer noch .


Alles Liebe

Timo Nicolas



LuDaCriSoNe
20.01.2017, 16:45

Als Antwort auf den Beitrag von timo-nicolas

+2Re: Lego als Wertanlage?

Wieso muss das Thema so ausgeschöpft werden? Das lockt nur noch mehr gierige Händler und Wiederverkäufer hervor... Jedes Jahr wird es schlimmer. Auch ein Grund warum Lego mittlerweile bei den Sets so übertreibt und die Preise anhebt.

Wen soll so ein Bericht im GEZ TV überhaupt interessieren? Die Zielgruppe sind doch eher Rentner.

Übrigens würde ich mir von der GEZ Zwangsabgabe lieber Lego kaufen!


Instagram -> the_collector_of_lego
https://brickset.com/sets/ownedby-LuDaCriSoNe


Walton , DocDesastro gefällt das


blablaengineer
23.03.2018, 10:39

Als Antwort auf den Beitrag von Jokar

Re: Lego als Wertanlage?

Echt toller Thread. Sehr viele reichhaltige, wertvolle Informationen :-)

Auf genau die selbe Idee des Fragestellers bin ich auch gekommen und hatte mir überlegt, ob es sich lohnt, meine Sets zu vervollständigen. Ein paar Teile sind gebrochen und müssen ersetzt werden.

- Model Team 5590, Whirl and Wheel Truck von 1990; ebay ~60 EUR
- Technic 8868, Air Tech Claw Rig von 1992; ebay: ~50 EUR

Jokar hat geschrieben:

Man könnte unvollständige Sets aus einem Konvolut über Nachkauf von Teilen oder aus dem eigenen Fundus vervollständigen und weiterverkaufen. Aber inzwischen ist hier die Konkurrenz durch professionellen Lego-Aufbereiter wahrscheinlich zu groß und einzelne Spezialteile sind dann wieder zu teuer, um in kleinem Umfang als Privatperson damit auch Gewinn zu machen. Und dann fehlen auch noch die Originalverpackung und -anleitung, die, falls es tatsächlich Sammler geben sollte, doch auch wichtig sind.


Tja, beantwortet meine Frage vollständig. Die Mühe kann ich mir sparen...

Sehr beeindruckend finde ich Model Team 5571 'Black Cat' von 1996. Den hatte ich mir damals im Müller Drogeriemarkt angeschaut und gedacht, wie cool es wäre, ihn zu haben. Naja, habe ihn nicht gekauft. Wertsteigerung lt. Video von $139 auf $1.058 im OVP Zustand! Echt heftig! Hat auch einige exklusive Sonderteile.

Hab mir kürzlich 42043 (MB Arocs) gegönnt. Ein schönes Set, insbesondere da aktuelle Technic Sets ein schlechter Scherz sind, sie Tow Truck von 2017. Bei Zeit und Lust baue ich ihn vllt. mal auf. Oder warte bis er im Wert steigt. IMHO kann ich mir vorstellen, dass der 8110 Unimog bestimmt auch gut im Wert steigen kann. Wobei von Lego auch eine Neuauflage nicht unwahrscheinlich wäre.



Turez
23.03.2018, 11:19

Als Antwort auf den Beitrag von blablaengineer

Re: Lego als Wertanlage?

Hallo,

blablaengineer hat geschrieben:

Wertsteigerung lt. Video von $139 auf $1.058 im OVP Zustand! Echt heftig!

naja. Sariels Videos sind ja durchaus gut gemacht, aber mit dieser Preiseinschätzung führt er ziemlich in die Irre. Bei eBay ging kürzlich ein Exemplar für 500 EUR weg und ein zweites, das morgen endet (mit nicht so schönem Karton) wird sich wohl auch in diesem Rahmen bewegen. An sich natürlich trotzdem eine nette Wertsteigerung, aber wenn man Inflation, alternative Anlageformen und den Zeitraum von immerhin 20 Jahren berücksichtigt, relativiert sich das auch wieder.

Gruß
Jonas



DocDesastro
24.03.2018, 00:03

Als Antwort auf den Beitrag von Wissowexass

+3Re: Lego als Wertanlage?

*seufz*
Vielleicht denke ich da zu naiv...aber:
Wenn Du WIRKLICH eine Wertanlage willst...kaufe Aktien oder ähnliches, was genau zu diesem Zweck da ist.
Seit Ebay/Amazon Marketplace und Co scheint jede Privatperson (nicht Händler - die müssen davon leben) zu glauben, dass man mit wirklich allem Geld machen kann, ohne viel dafür tun zu müssen (und wiederum: Händler tun dies - Ladenmiete...Steuer im Voraus etc..)
Bestes Beispiel:
Habe gestern für meine Tochter das Friends-Set 41110 beim REWE in der Spielwarenabteilung gefunden und für 19,99€ bekommen. Zuhause mal spasseshalber Amazon angeschaut...der 'schlimmste' Anbieter wollte dafür 134€ (o.k. - er legte noch ein 41112 drauf, ein Set für UVP 5€ oder so). Ich habe das auch schon bei Musik-CDs erlebt, Mangas, DVDs, schottischem Whisky...die Liste könnte endlos werden.
Ich habe früher Leute verachtet, die sowas mit Eintrittskarten von Fussballspielen oder Musikkonzerten machten (mache ich heute noch) - und dagegen hilft ein einfaches Mittel: nicht kaufen! Lasst sie drauf sitzen bleiben. Und macht bei diesem Spiel nicht mit.

Meine etwas angestaubte Meinung ist:
Spielzeug ist zum Spielen da
Whisky zum Trinken
Bücher zum Lesen
Wertpapiere zum Spekulieren/als Wertanlage

und Preistreiberei zum K*****.



JuL , Navigation , Andi gefällt das


Carrera124
24.03.2018, 06:53

Als Antwort auf den Beitrag von DocDesastro

Re: Lego als Wertanlage?

Löbliche Einstellung. Aber nicht immer ist es Preistreiberei, sondern schlicht das Ergebnis von Angebot und Nachfrage.

Das Cafe Corner beispielsweise ist ja nicht deshalb so teuer, weil da ein paar Verkäufer irgendwelche Preise gewürfelt haben. Sondern weil das Set so beliebt und so stark nachgefragt ist, dass sich die Preise von selbst hochgeschaukelt haben. Und wenn sich mal ein gewisser Durchschnittspreis eingependelt hat, warum sollte ein Verkäufer seine Ware dann unter Marktwert abgeben? Mit Preistreiberei hat das nichts zu tun.
Wenn du ein MISB Cafe Corner hättest, würdest du es zum damaligen Kaufpreis abgeben? Sicher nicht.

Und ähnliches gilt auch für viele andere Sets oder ganz allgemein gesprochen, für viele andere Spielzeuge und Dinge. Speziell dann, wenn sie nicht mehr regulär im Einzelhandel zu finden sind.


Grüße an meinen Stalker


DocDesastro
24.03.2018, 09:33

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

Editiert von
DocDesastro
24.03.2018, 10:12

+2Re: Lego als Wertanlage?

Hätte ich besagtes Set, würde ich es wahrscheinlich behalten. Ich hätte es mir nicht gekauft, um es später mit Gewinn zu verkaufen. Mal eine andere Brille auf: Wenn Du was produzierst und siehst, es verkauft sich wie geschnitten Brot und die Leute reissen sich drum: wieso produzierst Du nicht nach und befriedigst die Marktnachfrage an Deinem Artikel. Kein F&E - die Pläne sind ja da.

Zum Rest der Angebot-Nachfrage-Betrachtung:
Kann man so sehen...aber ist auch irgendwo apologetisch. Wenn ein Set beliebt ist, sollte LEGO dieses einfach in kleiner Stückzahl nachproduzieren und bei sich im Online-shop anbieten. Das sollte für die kein Problem darstellen - selbst wenn es dadurch etwas teurer wird durch erneute Produktion. Damit kann ich leben. Statt dessen fördern die das sogar, indem der Markt verknappt wird, weil ihre Artikel nur 1-2 Jahre im Umlauf sind oder direkt limitiert oder nur bei bestimmten Händlern. DA stinkt der Fisch. Am Kopf.
Ausserdem: Man kann eine Nachfrage auch künstlich erzeugen, indem man einfach die Regale leerkauft und das Zeug hortet und somit dem Endverbraucher vorenthält. Sowas geschieht, wenn sich Leute in den Markt einmischen, die nur als Zwischenhändler fungieren wollen. Diese schaden dem Endverbraucher.

Extrem gesprochen: Ich hätte irgendwo ein moralisches Problem, meiner Tochter zu erklären "Papa macht jetzt Daytrading mit Deinem Spielzeug. Damit kann man viel Kohle machen - Du kriegst anderes." oder irgendwann sie enttäuschen zu müssen mit den Worten: "Tut mir leid, das gibt es nicht mehr im Handel...aber für das 3-5-fache Geld könnte ich es Dir online noch kaufen...aber dazu fehlt uns das Geld." oder "Nein, das Spielzeug habe ich nicht für Dich gekauft. Papa will das in 2 Jahren wieder verkaufen." - das würde ein Kind nicht verstehen...ausser, dass Papa da was gemeines macht.

Um Mal meine Meinung noch zu konkretisieren: Leute, die Spielzeug als Wertanlage sehen und am aktuellen Markt mitmischen, sind für mich unnötige, unerwünschte Zwischenhändler. Sie erzeugen keinen Mehrwert am Produkt. Ihre einzige Wirkung ist es, das Angebot für 'echte' Kunden zu verknappen und Geld alleine für die Tatsache erhalten zu wollen, dass sie den Artikel schneller eingekauft haben. Das gleiche machen Schwarzmarkthändler. Mal davon abgesehen, dass dann wahrscheinlich in der Marketing-Abteilung von LEGO jemandem auffällt, dass da wohl eine grosse 'Nachfrage' besteht und empfiehlt, Artikel kürzer im Sortiment zu haben und die Preise etwas anzuheben. Die Leute kaufen ja alles - zu jedem Preis. Das ist keine echte Nachfrage, das ist eine Blase an der alle mitverdienen wollen - die hoffentlich bald platzt. Gewinne funktionieren halt nicht ohne Wertschöpfung. Es heisst nur, dass jemand mehr Geld für die gleiche Ware zahlen muss - das geht auf Dauer nicht gut.

Lustigerweise gibt es in der Biologie für ein Lebewesen, das lebt, indem es anderen Schaden zufügt durch Entzug von Nährstoffen einen Namen: Schmarotzer. Und ja, mir ist bewusst, dass man LEGO-Steine nicht essen kann und nicht dringend zum Leben braucht - aber der Vergleich trifft. ;)

Naja - meine Meinung. Muss sich ja nicht mit der anderer hier decken



JuL , Legosternchen gefällt das


Carrera124
24.03.2018, 11:48

Als Antwort auf den Beitrag von DocDesastro

Re: Lego als Wertanlage?

DocDesastro hat geschrieben:

Mal eine andere Brille auf: Wenn Du was produzierst und siehst, es verkauft sich wie geschnitten Brot und die Leute reissen sich drum: wieso produzierst Du nicht nach und befriedigst die Marktnachfrage an Deinem Artikel. Kein F&E - die Pläne sind ja da.

Die Frage ist berechtigt, aber die kann dir nur Lego selbst beantworten.

DocDesastro hat geschrieben:

Ausserdem: Man kann eine Nachfrage auch künstlich erzeugen, indem man einfach die Regale leerkauft und das Zeug hortet und somit dem Endverbraucher vorenthält. Sowas geschieht, wenn sich Leute in den Markt einmischen, die nur als Zwischenhändler fungieren wollen. Diese schaden dem Endverbraucher.

Ich glaube, dass es nur sehr wenige solcher Leute gibt. Denn eine simple Verknappung alleine erzeugt noch keine Nachfrage, dazu muss das Set auch beliebt sein.
Ergo ist das Risiko durchaus beträchtlich.

DocDesastro hat geschrieben:

Um Mal meine Meinung noch zu konkretisieren: Leute, die Spielzeug als Wertanlage sehen und am aktuellen Markt mitmischen, sind für mich unnötige, unerwünschte Zwischenhändler. Sie erzeugen keinen Mehrwert am Produkt. Ihre einzige Wirkung ist es, das Angebot für 'echte' Kunden zu verknappen und Geld alleine für die Tatsache erhalten zu wollen, dass sie den Artikel schneller eingekauft haben.

Du betrachtest das wie gesagt sehr theorethisch. Denn um sowas machen zu können, braucht man
- die finanziellen Mittel
- entsprechenden Lagerplatz
- die Gewissheit, das geparkte Geld in den nächsten x Jahren nicht anderweitig zu benötigen
- die Gewissheit, dass Lego selbst das Set nicht nochmal nachproduziert, solange es offiziell im Sortiment ist
- die Gewissheit, dass eine Wertsteigerung eintreten wird

Und man hat selbst ja auch ganz einfach die Möglichkeit, solchen unerwünschten Zwischenhändlern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Nämlich indem man das gewünschte Set selbst unmittelbar (!) bei Erscheinen kauft. Das ist nach wie vor die sicherste Methode, ohne dann später auf andere Anbieter angewiesen zu sein.
Wenn man natürlich auf sinkende Preise oder Abverkauf spekuliert und den richtigen Zeitpunkt verpasst, sollte man soviel sportliche Fairness haben und anerkennen, dass jemand anders sich besser darum gekümmert hat als man selbst. Denn genau das machen diese angeblich so bösen Zwischenhändler: sie investieren erheblichen Aufwand, nicht nur finanziell sondern auch zeitlich. Was man halt so tun muss, um der schnellste zu sein.


Grüße an meinen Stalker


10 nachfolgende Beiträge sind ausgeblendet

Alle anzeigen Immer alle anzeigen

Gesamter Thread: