Usurpatorin
09.08.2020, 19:37

Als Antwort auf den Beitrag von mcjw-s

Re: Preisproblem bei Online-Lego-Bestellungen vor MWSt-Senkung - höher Zahlungsbetrag als aktuell g

mcjw-s hat geschrieben:

Meine Frage, warum muß ich mehr bezahlen.

Habt ihr auch so ein Problem bzw. Beispiel.


Ich möchte als mehrfach Betroffene hier ebenfalls meine Meinung zum Besten geben - als Rundumschlag anstatt als Antwort auf mehrere einzelne Beiträge im Thread:

Erstmal @Werner: Dir attestiere ich eine sehr technisch-nüchterne Sichtweise, die zwar die Formalien korrekt wiederspiegelt, die allerdings sehr kundenunfreundlich ist. Und genau deswegen teilen viele Kunden diese Sichtweise *NICHT*. Es wirkt, als wolltest du die Firma Lego auf Biegen und Brechen verteidigen, weil die ja alles formal korrekt abrechnen (Motto: "Selbst Schuld, wer vorbestellt, denn derjenige zahlt jetzt drauf. Weil das juristisch so korrekt ist!").

1. Mario-Starterset
Meine Sicht als naiver Kunde: Ich habe ein angekündigtes Set vorbestellt, direkt beim Hersteller, zur Unverbindlichen Preisempfehlung (=UVP) des Herstellers. Mit der Erwartung, das Set am Erscheinungstag in Händen zu halten. In der Zwischenzeit wurde die UVP gesenkt. Warum dies geschehen ist, kann mir als Kunde echt egal sein. Ob eine neue Preiskalkulation zugrunde liegt oder eine Steuersenkung - wen interessiert das? Tatsache ist, dass die UVP seit dem Erscheinungstag 58,48 statt 59,99 € beträgt. Daher erwarte ich, dass mir am Erscheinungstag nicht mehr als die zu diesem Zeitpunkt gültige UVP berechnet wird! Dasselbe gilt natürlich auch für Manfreds Brickheadz-Set 75317, was ja die ganze Diskussion ausgelöst hat!

2. Teile-Bestellung
Die weitere Bestellung, bei der ich von der Steuersenkung *nicht* betroffen bin, ist eine Einzelteil-Bestellung mit Wert über 350 € beim Kundenservice - Stichwort "Steine&Teile". Bestellt am 16.06.2020, Lieferzeitangaben während des Bestellprozesses: Unter dem Warenkorb steht "bis zu 10 Werktage", auf der nächsten Seite "3 - 8 business days"; nicht mal diese Angaben sind konsistent zueinander. Tatsächlich wurde die Bestellung aber erst am 06.07.2020 geliefert, am 15. Werktag nach Bestellung. Und an diesem Tag habe ich auch erst die Rechnung erhalten. Mit unverändertem Endpreis, aber inkl. "16% Mehrwertsteuer"; also habe ich knappe 9 € zu viel bezahlt. Das ist eine Frechheit, da die Firma Lego explizit damit wirbt, die Mehrwertsteuersenkung an die Kunden weiterzugeben.

Nicht nur wurde der Rechnungsbetrag in beiden Fällen nicht um 2,52% gesenkt, sondern das Lieferzeitversprechen wurde in beiden Fällen nicht eingehalten. Das Mario-Starterset habe ich nicht am 1. August erhalten, so wie es sich für eine Vorbestellung gehört hätte, sondern am 5. August. Am 1. August war es ja nocht nicht einmal versendet... Ich habe es erhalten, als andere Kunden, die offline gekauft haben, es schon längst in Händen hielten. Kommt mir jetzt nicht mit "Corona". "Corona" ist seit sechs Monaten. Wenn "Corona" die Lieferketten zu den Endkunden dauerhaft so stark beeinflusst, dass alle Kunden es immer wieder merken, dann muss man die Lieferzeitangaben im Online-Shop anpassen und nicht lapidar "Corona" als Dauer-Ausrede vorschieben.

Aber was habe ich erwartet? Dass der - zu Recht!!! - viel gescholtene und scheinbar als stiefmütterlichstes aller Kinder behandelte hauseigene Online-Shop und das Rechnungsstellungs-System dahinter eine simple Mehrwertsteuer-Änderung vernünftig verkraften kann? Ha! Nicht doch.

Ich gehe davon aus, dass man für das Mario-Set und jede andere fragliche Bestellung eine Erstattung in Form von VIP-Punkten erhalten wird, wenn man den Kundenservice kontaktiert. Vielleicht sogar in Euro, wenn man Stress macht. Lohnt sich der Aufwand für 1,51 €? Nein, das ist die Lebenszeit nicht wert. Für meine 350-€-Bestellung? Lohnt sich, wenn man die Beschwerde schnell tippt, auch wenn es mich ankotzt, mal wieder dem Kundenservice schreiben zu müssen, dass Mist passiert ist, der nicht hätte passieren dürfen, und dann über eine Woche auf Antwort zu warten.

Es bleibt das Gefühl, verarscht zu werden vom weltgrößten Spielwarenhersteller, der immer wieder selbst den Anspruch zu erwecken scheint, ein Premiumprodukt herzustellen und zu vermarkten. Das passt einfach nicht zusammen.



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