Hallo zusammen,
inzwischen kommt ja bei jeder neuen Set-Besprechung, die etwas mit PoweredUp zu tun hat, auch dieses Thema in Form von Grundsatzdiskussionen immer wieder hoch, was schade für das neue MOC und den Rezensenten ist, diesmal ist der Volvo 42114 dran.
Deswegen möchte ich hier nochmal ein paar Kritikpunkte aufgreifen.
Viele Sets sind nur mit Smartphone nutzbar
Ja. Wie ganz viele Dinge heute in unserer Welt, und vieles davon kommt uns inzwischen auch ganz normal vor.
Ich könnte mir vorstellen ein „nicht AFOL“-Kunde fände es eher befremdlich, wenn hochkomplexe Sets für Preise deutlich über 200,-- mit einem Plastikteil mit zwei Knüppeln nur Stop und Vollgas gesteuert würden. Das war aber schon immer für alle technic Sets (PF) so, da hat das niemanden gestört? Die regelbare FB gab es m.W. nur in Zugsets.
Alle Leute, die auf den Ausstellungen in den letzten Jahren scharenweise mit SBrick oder Buwizz fahren haben merkwürdigerweise nicht gejammert, dass man ein Smartphone braucht.
Vengit wurde wie der Messias gefeiert, der LEGO zeigt wo’s langgeht.
Mit der FB gehen ohne SmartDevice nur die Eisenbahnmotoren.
Naja, gehen tut sie schon mit den anderen.
LEGO hat beschlossen, dass nur der Zug-Motor von 1-10 regelbar ist, die anderen nur Start/Stop.
Das ist blöd. Aber halt jetzt so. Und bleibt auch so.
Übrigens: die 9V-Anhänger („das beste System jemals“) können ja bis heute ihre Loks nur mit Motoren im Zug-Motor-Format betreiben. Jammern auch nicht. Wenn sie das mit PU auch täten (nur Motoren im Zug-Motor-Format) ginge auch die FB ganz ohne SmartDevice.
PF war viel besser
Ja, die Motoren waren stapelbar, gute Möglichkeit. Aber die Sache mit der Reichweite? Mit den 4 Kanälen? Alles schon vergessen?
Was denkt sich LEGO dabei?
Man kann natürlich auch unterstellen, dass sich LEGO den Entwicklungsaufwand spart.
Tatsächlich ist es anders, und auch so kommuniziert:
Das System ist mit voller Absicht offen gestaltet und dokumentiert, es setzt auf Industriestandards auf. LEGO wünscht ausdrücklich, das andere Hard- und Software dazu entwickeln, um die Möglichkeiten enorm zu erweitern. Und tatsächlich sehen wir ja (in andern Foren und auf Websites und YouTube-Channels) eine unglaubliche Anzahl von Entwicklungen in die verschiedensten Richtungen.
Das hat LEGO so gewollt und ermöglicht.
„Das kann und verstehe ich alles nicht“. Ja. Macht aber nichts, es gibt Leute die es verstehen und ermöglicht damit auch Produkte daraus zu machen, die jeder einfach anstöpseln kann. Sensoren z.B. Oder Fernbedienungen. Wie SBrick oder BUWIZZ in der PF-Welt. Oder Brickcontroller2.
Damit erweitern sich die Möglichkeiten der Nutzer enorm, man ist nicht auf die LEGO Steuerungen (FB oder App) angewiesen.
Was ist in 30 Jahren (oder beim Einstellen der App durch LEGO)?
Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.
Wer das zum Nicht-Kauf-Argument macht beraubt sich allerdings auch der derzeit gegebenen Spielmöglichkeiten.
Andererseits:
Was ist mit meinem Handy in 30 Jahren? Meinem UKW-Radio in 5 Jahren? Meinem Fernseher (ein 5-6 Jahre alter Smart-TV dürfte heute nicht mehr wirklich funktionieren, weil die Apps nicht mehr alle funktionieren)? Meinem G3(=UMTS) Handy? (fällt in einem halben Jahr aus)
Und was ist nicht schon alles weggefallen:
Analoges Fernsehen
Videorecorder (VHS)
Diaabende (was ist das?)
Schreibmaschinen
Und hier was alles noch geht, weil es „Adapter“ gibt:
alte Plattenspieler (Phono-Vorverstärker)
SCART-Anschlüsse (SCART to HDMI)
Röhrenfernseher (Set-top-Box)
Uralt-Maus (seriall to USB)
ISDN Telefone (an IP-Netzen)
Und genau das wird es geben (bzw. gibt es schon heute): Möglichkeiten, die Hubs ohne jede App anzusteuern.
Warum gibt es keine andern Fernbedienungen für die Sets?
Die Frage ist leider nicht ganz klar, weil der Begriff mehrere Dinge umfassen kann:
- Steuerung
- Fern-Steuerung
- Rückmeldung
- Konfiguration
- Automation
Das sind ganz verschiedene Dinge, die ein SmartDevice prima kann. Eine entsprechende FB wird komplex.
Möglichkeiten
Bei aller Kritik an Powered Up wird oft übersehen, dass es völlig neue Möglichkeiten der Bedienung und völlig neue Spielmöglichkeiten bietet. Ein automatisches Schaltgetriebe, bei dem der eingelegte Gang mir angezeigt wird, oder Umschalten auf manuelle Schaltung? Wie sollte so etwas gehen ohne intelligente Motoren und ohne Rückmeldung vom Hub und ohne eine detaillierte Anzeige und Schaltflächen?
Und dazu ist ein SmartDevice schon sehr geeignet. Und vermutlich hat auch ein großer Prozentsatz der potentiellen Käufer eins. Ich habe jedenfalls auf den Ausstellungen nur Besucher getroffen, die darin gar kein Problem sahen.
Ausblick
Der Haken bei der Sache ist: es ist insgesamt erklärungsbedürftig(er als PF)
Und das hat die Firma gründlich vermasselt.
Und zum anderen gehört auch dazu, sich mit den Restriktionen, aber auch den Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Mehr dazu bei Interesse in einem gesonderten Beitrag zum Stand der Technik.
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Ben® hat geschrieben:
Mylenium hat geschrieben:
Lok24 hat geschrieben:
Gruß
Thomas
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Es geht aber nicht drum, was irgendwelche lötfreudigen Freaks 2050 können, sondern was der 08/15 nostalgische Gebrauchtkäufer kann. Kann der ein Set aus 2020 auf Ebay kaufen und dann vollumfänglich Spaß mit dem Set haben?
Eher unwahrscheinlich, wie das bereits in diesem Thread thematisierte Beispiel RIS 2.0 zeigt. Kein Support mehr von DER FIRMA, nerviges Rumgemache bei jedem OS-Wechsel...macht keinen Spaß. Ich habe - obwohl ich seinerzeit viel Spaß damit hatte und grundsätzlich auch jetzt noch haben könnte - mittlerweile den ganzen RIS-Kram verkauft und werde einen Teufel tun, mir nochmals "IT-haltige" Produkte DER FIRMA anzutun, die zu blöd ist einen simplen Onlineshop auf die Beine zu stellen (selbst wenn Henriette zigmal drauf verweist, dass "das Krönchen" der allein seligmachende Schlüssel zum VIP-Himmel ist, mit dem dann der ganze Shop ganz supidupi funktioniert).
Ja, wie Werner schon schreibt: Es gibt für vieles irgendwelche, individuell passende Lösungen. Aber: Will man das? Will man sich nach jedem Setkauf umfangreich Gedanken machen, wie man das Set dazu bekommen kann, ohne irgendwelchen Klimbim, Drittkomponenten wie BuWizz oder was auch immer einfach nur "ein Spielen" zuzulassen und den eigenen Anforderungen (die ja nicht mal hoch sind) gerecht zu werden? Schlimm genug, dass es diese Drittkomponenten überhaupt geben muss, weil DIE FIRMA einfache und auf der Hand liegende Anforderungen nicht auf die Reihe bekommt, sich in einem undurchsichtigen Wirrwar unnötig umständlicher Technologie verstrickt und dann permanent selbst über dessen verworrene Stricke stolpert.
Vielleicht sollte man wirklich einfach mal mit den Basics anfangen...RC-Sender und Empfänger auf 2.4GHz-Basis, Fahrtregler, Servo, Motor, Batterieeinheit. Kein Schnick, kein Schnack, sondern simpel, funktional und für jeden handhabbar.
Man kann das Thema so wie Werner als total tolle und spannende Spielwiese begreifen. Und ich lese seine Beiträge total gerne und bewundere sein Engagement. Allerdings weiß ich nicht, ob DIE FIRMA damit auf dem richtigen Weg ist, wenn ein solches Engagement erforderlich ist. Bezogen auf mich ist sie es garantiert nicht.
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Ruppie hat geschrieben:
Micha2 hat geschrieben:
Ich kann den Wunsch verstehen. Aber 2050 wird wohl kein Telefon, kein Fernseher und auch kein Auto - das gerne in der Gegend eines Jahresnettogehalts kostet - aus 2020 mehr funktionieren. Aber das Spielzeug - um das handelt es sich bei Lego primär - soll ohne Klimmzüge funktionieren?
Der 100 Jahre Brezelkäfer wird dann ebenso funktionieren wie der 70 Jahre alte 12 Volt-Zug. Das iPhone, der Smart-TV oder der Oldtimer aus 2020 werden hingegen reine Anschauungsobjekte ohne jede Funktion sein. Da finde ich es verdammt positiv, wenn sich das Spielzeug wenigstens für Bastler dank Dokumentation und Standards zum Leben erwecken lässt.
Gruß
Thomas
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Mylenium hat geschrieben:
Thomas52xxx hat geschrieben:
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Hallo,
Micha2 hat geschrieben:
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