Lok24
19.07.2020, 10:29

+12Powered Up – Produktpolitik und Kritik

Hallo zusammen,

inzwischen kommt ja bei jeder neuen Set-Besprechung, die etwas mit PoweredUp zu tun hat, auch dieses Thema in Form von Grundsatzdiskussionen immer wieder hoch, was schade für das neue MOC und den Rezensenten ist, diesmal ist der Volvo 42114 dran.

Deswegen möchte ich hier nochmal ein paar Kritikpunkte aufgreifen.

Viele Sets sind nur mit Smartphone nutzbar

Ja. Wie ganz viele Dinge heute in unserer Welt, und vieles davon kommt uns inzwischen auch ganz normal vor.
Ich könnte mir vorstellen ein „nicht AFOL“-Kunde fände es eher befremdlich, wenn hochkomplexe Sets für Preise deutlich über 200,-- mit einem Plastikteil mit zwei Knüppeln nur Stop und Vollgas gesteuert würden. Das war aber schon immer für alle technic Sets (PF) so, da hat das niemanden gestört? Die regelbare FB gab es m.W. nur in Zugsets.

Alle Leute, die auf den Ausstellungen in den letzten Jahren scharenweise mit SBrick oder Buwizz fahren haben merkwürdigerweise nicht gejammert, dass man ein Smartphone braucht.
Vengit wurde wie der Messias gefeiert, der LEGO zeigt wo’s langgeht.

Mit der FB gehen ohne SmartDevice nur die Eisenbahnmotoren.

Naja, gehen tut sie schon mit den anderen.
LEGO hat beschlossen, dass nur der Zug-Motor von 1-10 regelbar ist, die anderen nur Start/Stop.
Das ist blöd. Aber halt jetzt so. Und bleibt auch so.
Übrigens: die 9V-Anhänger („das beste System jemals“) können ja bis heute ihre Loks nur mit Motoren im Zug-Motor-Format betreiben. Jammern auch nicht. Wenn sie das mit PU auch täten (nur Motoren im Zug-Motor-Format) ginge auch die FB ganz ohne SmartDevice.

PF war viel besser
Ja, die Motoren waren stapelbar, gute Möglichkeit. Aber die Sache mit der Reichweite? Mit den 4 Kanälen? Alles schon vergessen?

Was denkt sich LEGO dabei?
Man kann natürlich auch unterstellen, dass sich LEGO den Entwicklungsaufwand spart.
Tatsächlich ist es anders, und auch so kommuniziert:

Das System ist mit voller Absicht offen gestaltet und dokumentiert, es setzt auf Industriestandards auf. LEGO wünscht ausdrücklich, das andere Hard- und Software dazu entwickeln, um die Möglichkeiten enorm zu erweitern. Und tatsächlich sehen wir ja (in andern Foren und auf Websites und YouTube-Channels) eine unglaubliche Anzahl von Entwicklungen in die verschiedensten Richtungen.

Das hat LEGO so gewollt und ermöglicht.

„Das kann und verstehe ich alles nicht“. Ja. Macht aber nichts, es gibt Leute die es verstehen und ermöglicht damit auch Produkte daraus zu machen, die jeder einfach anstöpseln kann. Sensoren z.B. Oder Fernbedienungen. Wie SBrick oder BUWIZZ in der PF-Welt. Oder Brickcontroller2.

Damit erweitern sich die Möglichkeiten der Nutzer enorm, man ist nicht auf die LEGO Steuerungen (FB oder App) angewiesen.

Was ist in 30 Jahren (oder beim Einstellen der App durch LEGO)?

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.
Wer das zum Nicht-Kauf-Argument macht beraubt sich allerdings auch der derzeit gegebenen Spielmöglichkeiten.

Andererseits:
Was ist mit meinem Handy in 30 Jahren? Meinem UKW-Radio in 5 Jahren? Meinem Fernseher (ein 5-6 Jahre alter Smart-TV dürfte heute nicht mehr wirklich funktionieren, weil die Apps nicht mehr alle funktionieren)? Meinem G3(=UMTS) Handy? (fällt in einem halben Jahr aus)

Und was ist nicht schon alles weggefallen:
Analoges Fernsehen
Videorecorder (VHS)
Diaabende (was ist das?)
Schreibmaschinen

Und hier was alles noch geht, weil es „Adapter“ gibt:
alte Plattenspieler (Phono-Vorverstärker)
SCART-Anschlüsse (SCART to HDMI)
Röhrenfernseher (Set-top-Box)
Uralt-Maus (seriall to USB)
ISDN Telefone (an IP-Netzen)

Und genau das wird es geben (bzw. gibt es schon heute): Möglichkeiten, die Hubs ohne jede App anzusteuern.

Warum gibt es keine andern Fernbedienungen für die Sets?

Die Frage ist leider nicht ganz klar, weil der Begriff mehrere Dinge umfassen kann:
- Steuerung
- Fern-Steuerung
- Rückmeldung
- Konfiguration
- Automation

Das sind ganz verschiedene Dinge, die ein SmartDevice prima kann. Eine entsprechende FB wird komplex.

Möglichkeiten

Bei aller Kritik an Powered Up wird oft übersehen, dass es völlig neue Möglichkeiten der Bedienung und völlig neue Spielmöglichkeiten bietet. Ein automatisches Schaltgetriebe, bei dem der eingelegte Gang mir angezeigt wird, oder Umschalten auf manuelle Schaltung? Wie sollte so etwas gehen ohne intelligente Motoren und ohne Rückmeldung vom Hub und ohne eine detaillierte Anzeige und Schaltflächen?

Und dazu ist ein SmartDevice schon sehr geeignet. Und vermutlich hat auch ein großer Prozentsatz der potentiellen Käufer eins. Ich habe jedenfalls auf den Ausstellungen nur Besucher getroffen, die darin gar kein Problem sahen.

Ausblick
Der Haken bei der Sache ist: es ist insgesamt erklärungsbedürftig(er als PF)
Und das hat die Firma gründlich vermasselt.

Und zum anderen gehört auch dazu, sich mit den Restriktionen, aber auch den Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Mehr dazu bei Interesse in einem gesonderten Beitrag zum Stand der Technik.



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Mylenium
20.07.2020, 10:08

Als Antwort auf den Beitrag von Micha2

Re: Powered Up – Produktpolitik und Kritik

Micha2 hat geschrieben:

Ja, wie Werner schon schreibt: Es gibt für vieles irgendwelche, individuell passende Lösungen. Aber: Will man das? Will man sich nach jedem Setkauf umfangreich Gedanken machen, wie man das Set dazu bekommen kann, ohne irgendwelchen Klimbim, Drittkomponenten wie BuWizz oder was auch immer einfach nur "ein Spielen" zuzulassen und den eigenen Anforderungen (die ja nicht mal hoch sind) gerecht zu werden? Schlimm genug, dass es diese Drittkomponenten überhaupt geben muss, weil DIE FIRMA einfache und auf der Hand liegende Anforderungen nicht auf die Reihe bekommt, sich in einem undurchsichtigen Wirrwar unnötig umständlicher Technologie verstrickt und dann permanent selbst über dessen verworrene Stricke stolpert.

Vielleicht sollte man wirklich einfach mal mit den Basics anfangen...RC-Sender und Empfänger auf 2.4GHz-Basis, Fahrtregler, Servo, Motor, Batterieeinheit. Kein Schnick, kein Schnack, sondern simpel, funktional und für jeden handhabbar.

Man kann das Thema so wie Werner als total tolle und spannende Spielwiese begreifen. Und ich lese seine Beiträge total gerne und bewundere sein Engagement. Allerdings weiß ich nicht, ob DIE FIRMA damit auf dem richtigen Weg ist, wenn ein solches Engagement erforderlich ist. Bezogen auf mich ist sie es garantiert nicht.


Haste schön gesagt! Kann man 100% so stehen lassen. Wenn man ein Set kauft, und sich nichtmal sicher sein kann, dass es fehlerfrei funktioniert, macht das Ganze eben recht wenig Sinn. Da nützt auch das Engagement einzelner Supernerds nix.

Mylenium


https://myleniumsbrickcorner.wordpress.com


Thomas52xxx
20.07.2020, 10:08

Als Antwort auf den Beitrag von Micha2

Re: Powered Up – Produktpolitik und Kritik

Ich kann den Wunsch verstehen. Aber 2050 wird wohl kein Telefon, kein Fernseher und auch kein Auto - das gerne in der Gegend eines Jahresnettogehalts kostet - aus 2020 mehr funktionieren. Aber das Spielzeug - um das handelt es sich bei Lego primär - soll ohne Klimmzüge funktionieren?

Der 100 Jahre Brezelkäfer wird dann ebenso funktionieren wie der 70 Jahre alte 12 Volt-Zug. Das iPhone, der Smart-TV oder der Oldtimer aus 2020 werden hingegen reine Anschauungsobjekte ohne jede Funktion sein. Da finde ich es verdammt positiv, wenn sich das Spielzeug wenigstens für Bastler dank Dokumentation und Standards zum Leben erwecken lässt.


Gruß
Thomas

mein Blog
meine Eisenbahnräder - mit funktionierendem Download


Fat Boy
20.07.2020, 10:14

Als Antwort auf den Beitrag von Mylenium

Re: Powered Up – Produktpolitik und Kritik

Mylenium hat geschrieben:

So, wie es jetzt ist, ist PU eigentlich schon wieder ein Fall für die Tonne. Aber gut, ich reg mich schon wieder viel zu viel auf...

Mylenium


PU war schon bei erscheinen für die Tonne.
Fat Boy



Fat Boy
20.07.2020, 10:26

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

+1Re: Powered Up – Produktpolitik und Kritik

Thomas52xxx hat geschrieben:

Ich kann den Wunsch verstehen. Aber 2050 wird wohl kein Telefon, kein Fernseher und auch kein Auto - das gerne in der Gegend eines Jahresnettogehalts kostet - aus 2020 mehr funktionieren. Aber das Spielzeug - um das handelt es sich bei Lego primär - soll ohne Klimmzüge funktionieren?

Aber es - das Spielzeug - funktioniert ja schon heute, 2020, nicht ohne Kllimmzüge korrekt.
Fat Boy



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Lok24
20.07.2020, 11:06

Als Antwort auf den Beitrag von Micha2

Editiert von
Lok24
20.07.2020, 11:06

+3Re: Powered Up – Produktpolitik und Kritik

Hallo,

Micha2 hat geschrieben:

Es geht aber nicht drum, was irgendwelche lötfreudigen Freaks 2050 können, sondern was der 08/15 nostalgische Gebrauchtkäufer kann.

Nee, ich dachte, es ging darum, dass Stephan heute ein Set nicht kaufen möchte, von dem er nicht weiß ob es 2030 noch funktioniert.

Und die Gebrauchtwarenkäufer?
Nun die mussten schon immer schauen. Wer 70 Jahre alte Lampen kauft wird auch keinen Schuko-Stecker vorfinden....

Und wer nach 30 etwas kauft, was Software braucht, wird schon wissen was er tut, oder?

Glaubst Du der Käufer eines Fitnessarmband kauft macht sich Gedanken wie lange das läuft?
Die Zeiten haben sich geändert. Mit den neuen Möglichkeiten sind aber leider auch neue Restriktionen gekommen.
Aber so ist die Welt, nicht nur LEGO.

Micha2 hat geschrieben:
Kann der ein Set aus 2020 auf Ebay kaufen und dann vollumfänglich Spaß mit dem Set haben?

Eine etwas unfaire Frage, wie ich finde
"Vollumfänglich"? Nein.
Im LEGO Universum sehe ich das so:

Wer ein Zug-Set kauft oder den Hubschrauber und keine App-Nutzung unter "vollumfänglich" einordnet kann das noch genauso nutzen wie altes PF-Zeug. Auf ewig.
Voraussetzung: das BT-Frequenzband ist noch da und es gibt noch passende Batterien.

So. Das control+ Zeug (also technic-Sets, die auf die App-Steuerung angewiesen sind) werden sehr tot sein .

Und das Mindstorms wird schon viel früher völlig tot sein, weil es nur mit dem LEGO-AKKU funktioniert.

Wie gesagt: alles im LEGO Universum

Micha2 hat geschrieben:
Eher unwahrscheinlich, wie das bereits in diesem Thread thematisierte Beispiel RIS 2.0 zeigt. Kein Support mehr von DER FIRMA, nerviges Rumgemache bei jedem OS-Wechsel...macht keinen Spaß.

Da eben ist PU völlig anders, durch die vielfältigen Möglichkeiten.
Aber auch da: wenn Du bei DER FIRMA bleiben möchtest ist es so wie Du schreibst.
Bei EV3 bist Du schon lange nicht mehr auf DIE FIRMA angewiesen, und genau ist es bei PU. Kann man mögen, ablehnen, aber es ist so.

Micha2 hat geschrieben:
Ja, wie Werner schon schreibt: Es gibt für vieles irgendwelche, individuell passende Lösungen. Aber: Will man das?

Aha! Und das scheint mir das Problem.
Wer ist "man"? Oma und Opa die ein Zugset kaufen ? Das läuft.
Oder den Volvo? Der läuft ja scheinbar auch. Wenn man ein SmartPhone hat das die Anforderungen erfüllt und man das nutzen möchte.

Micha2 hat geschrieben:
Will man sich nach jedem Setkauf umfangreich Gedanken machen, wie man das Set dazu bekommen kann, ohne irgendwelchen Klimbim, Drittkomponenten wie BuWizz oder was auch immer einfach nur "ein Spielen" zuzulassen und den eigenen Anforderungen (die ja nicht mal hoch sind) gerecht zu werden?

SBRICK und BUWIZZ kommen genau aus der PF-Zeit, um die Unzulänglichkeiten von PF aufzuheben.
Und: man braucht das nicht. Die Sets funktionieren ja. Sie erfordern(!) ein SmartDevice. Und da sind alle Risiken und Nebenwirkungen vor dem Kauf bekannt.

Micha2 hat geschrieben:
Vielleicht sollte man wirklich einfach mal mit den Basics anfangen...RC-Sender und Empfänger auf 2.4GHz-Basis, Fahrtregler, Servo, Motor, Batterieeinheit. Kein Schnick, kein Schnack, sondern simpel, funktional und für jeden handhabbar.

Man hat auf BT statt auf 2.4 GHz gesetzt. M.E. bietet der Funk keine Rückkanäle, die für PU typisch und essentiell sind. Aber ich kann mich irren.

Micha2 hat geschrieben:
Man kann das Thema so wie Werner als total tolle und spannende Spielwiese begreifen.

Das genau täuscht. Mir sind Elektronik-Basteleien und irgendwelche Programm Bibliotheken für Python oder C++ äußerst zuwider.

Und ich halte das System im Prinzip für sehr gut, im Detail für falsch aus- und eingeführt.

Micha2 hat geschrieben:
Und ich lese seine Beiträge total gerne und bewundere sein Engagement. Allerdings weiß ich nicht, ob DIE FIRMA damit auf dem richtigen Weg ist, wenn ein solches Engagement erforderlich ist.

Ist es ja nicht. Wie im "La Ola" Thread gesehen kann man recht leicht etwas bauen, und die passenden Programme kann man selbst entwickeln (siehe meine kleine Reihe "Programmieren in 5 Minuten") oder, wenn sie jemand für einen Zweck geschrieben hat, einfach auf sein Device laden und starten.

"man" kann das sehr leicht, es muss natürlich nicht jeder tun.
Was mich immer wieder überrascht ist die Intensität, mit der gegen das System gewettert wird.

Was ist mein Antrieb? Nicht etwa den Verkauf anzukurbeln, sondern a.) zu informieren und b.) Auch für gewisse Probleme Lösungen abseits des Universums anzubieten (siehe Bens Krokodil).

Ich finde es einfach schade (gerade in einem solchen Forum), dass man so wenig versucht, die Dinge mal sinnvoll in einem MOC einzusetzen, unabhängig von irgendwelchen Sets. Oder das wenigstens mal zu probieren.

Grüße

Werner



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Lok24
20.07.2020, 11:10

Als Antwort auf den Beitrag von Fat Boy

Re: Powered Up – Produktpolitik und Kritik

Fat Boy hat geschrieben:

Aber es - das Spielzeug - funktioniert ja schon heute, 2020, nicht ohne Kllimmzüge korrekt.
Fat Boy

Auf welches Set genau bezieht sich das?



tmctiger
20.07.2020, 12:00

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

+4Re: Powered Up – Produktpolitik und Kritik

Lok24 hat geschrieben:

Fat Boy hat geschrieben:
Aber es - das Spielzeug - funktioniert ja schon heute, 2020, nicht ohne Kllimmzüge korrekt.
Fat Boy

Auf welches Set genau bezieht sich das?


Das wollte ich auch grad fragen, denn bei mir hat bis jetzt noch jedes PU Set so funktioniert wie es soll.
Gut beim crawler musste man die Übersetzung ändern, aber das hat wenig mit PU zu tun als mehr dass das Set vom Technicstandpunkt ein paar Schwächen hat. Aber auch hier hat PU so funktioniert wie von Lego vorgesehen.

Generell kann ich das ganze Rumgejammer um PU nicht verstehen. Seit Jahren schreien wir AFOLs nach einen modernen Ersatz für PF, viele sind auf SBrick und Buwizz umgestiegen und haben sich gefreut dass es sowas gibt - das nebenbei ganz genauso wie PU mit Handy funktioniert und auch nicht unbedingt für den 08/15 Kunden gedacht ist - PU aber schon.

Jetzt bringt endlich Lego ein gleiches System und alle maulen rum und legen Lego Sachen als Nachteil aus die bei SBrick und Buwizz noch gefeiert wurden. Ich verstehe das, mit Verlaub, nicht!

Freut euch doch, dass Lego jetzt auch auf den Bluetooth-Zug aufgesprungen ist und noch dazu ein komplett freies System daraus gemacht hat, welches so viele Möglichkeiten bietet und auf jeden Fall genauso zukunftssicher wie die anderen Systeme ist, wenn nicht sogar sichererer da die Nutzerbasis viel größer sein wird, da nicht nur bastelnde AFOLs damit in Berührung kommen , sondern auch bastelnde nicht-AFOLs die halt nur so mal über ein Technic Set gestolpert sind und jetzt ihre Maker-Qualitäten daran ausprobieren - das kommt dan allen zu gute ...

Viele Grüße,
Günther


Mein Bricksafe: https://www.bricksafe.com/pages/tmctiger
Mein aktuelles Layoutprojekt: https://www.bricksafe.com...es/tmctiger/layout/wip 1000SteineThread dazu: https://www.1000steine.de...y=1&id=399371#id399371
Mein Youtube Kanal: https://www.youtube.com/c...gish5lKqS0dYnSd4ECEewQ


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Turez
20.07.2020, 13:06

Als Antwort auf den Beitrag von tmctiger

Editiert von
Turez
20.07.2020, 13:07

+2Re: Powered Up – Produktpolitik und Kritik

Hallo,

tmctiger hat geschrieben:

Generell kann ich das ganze Rumgejammer um PU nicht verstehen. Seit Jahren schreien wir AFOLs nach einen modernen Ersatz für PF, viele sind auf SBrick und Buwizz umgestiegen und haben sich gefreut dass es sowas gibt - das nebenbei ganz genauso wie PU mit Handy funktioniert und auch nicht unbedingt für den 08/15 Kunden gedacht ist - PU aber schon.

Jetzt bringt endlich Lego ein gleiches System und alle maulen rum und legen Lego Sachen als Nachteil aus die bei SBrick und Buwizz noch gefeiert wurden. Ich verstehe das, mit Verlaub, nicht!

Freut euch doch, dass Lego jetzt auch auf den Bluetooth-Zug aufgesprungen ist und noch dazu ein komplett freies System daraus gemacht hat, welches so viele Möglichkeiten bietet und auf jeden Fall genauso zukunftssicher wie die anderen Systeme ist

ich würde sagen, es gibt einfach nicht "die AFOLs". Die AFOLS, das sind ganz verschiedene Nutzergruppen mit ganz verschiedenen Anforderungen und Bedürfnissen. Ich z.B. war und bin mit PF für meinen Privatgebrauch (Züge, Technic und Jahrmarktsets) vollkommen zufrieden und werde das sicher noch viele Jahre nutzen. Die Einschränkungen (Empfang im Freien, Kanalanzahl) haben mich nie gestört, weil sie für meine Art der Nutzung keine Rolle spielen. Ich habe nie gewünscht oder verlangt, dass TLG eine Programmierung einbaut oder auf App-Steuerung umsteigt. Ich habe auch nicht verstanden, warum Infrarot oft per se als "schlecht" dargestellt wurde. Bloß weil es alt ist? Wie gesagt, für meine Anforderungen funktioniert es tadellos. Mit PU hingegen kann ich in vielen Fällen, zumindest ohne Bastelei, nicht einmal das machen, was ich an PF jahrelang geschätzt habe (Stecker stapeln, Kompatibilität mit 9V/Netzbetrieb, generell extrem einfache und logische Handhabung, Verlängerungskabel, Züge brauchen keine Dauerverbindung zur FB, ...). Mit anderen Worten: Ich war jahrelang stiller, aber zufriedener Kunde, hätte jetzt aber allen Grund zum Rummaulen über PU (tue ich nicht, habe keine Lust, schlechte Laune zu verbreiten).
Gleichzeitig sehe ich natürlich, dass andere Nutzer mit PF nicht so glücklich waren, und dass es für andere Bedürfnisse Alternativanbieter gibt, die definitiv ihre Berechtigung hatten. Deren langjährige Nutzer haben vielleicht immer über PF geschimpft und sind jetzt mit PU glücklich. Wie gesagt: Verschiedene Nutzergruppen. Und generell gilt ja, dass unzufriedene Menschen viel eher dazu geneigt sind, sich zu äußern, als zufriedene Menschen. Dadurch entsteht in öffentlichen Diskussionen oft dieses Zerrbild "vorher waren alle unzufrieden und hinterher sind sie's immer noch".

Grüße
Jonas



tmctiger , Feanor gefällt das


Carrera124
20.07.2020, 13:16

Als Antwort auf den Beitrag von Turez

Re: Powered Up – Produktpolitik und Kritik

Turez hat geschrieben:

Ich habe auch nicht verstanden, warum Infrarot oft per se als "schlecht" dargestellt wurde. Bloß weil es alt ist?

Nein, weil es nur geringe Reichweite hat und eine Sichtverbindung benötigt.


Grüße an meinen Stalker


Lok24
20.07.2020, 13:44

Als Antwort auf den Beitrag von Turez

Editiert von
Lok24
20.07.2020, 13:45

Re: Powered Up – Produktpolitik und Kritik

Hallo Jonas,

vielen Dank für Deine Überlegungen.

Turez hat geschrieben:

ich würde sagen, es gibt einfach nicht "die AFOLs".
Und genau das ist einer der Gründe für die Beurteilung der System.
Es gibt sehr viel mehr "nicht-AFOLs" unter den LEGO Kunden als "AFOLs"
Und die kaufen ein Set und betreiben es wie vorgesehen (ja, auch mit SmartDevice).

Turez hat geschrieben:
Die AFOLS, das sind ganz verschiedene Nutzergruppen mit ganz verschiedenen Anforderungen und Bedürfnissen.

Das kommt ganz extrem dazu. Die Eisenbahner haben offenbar ganz andere Bedürfnisse als die technic-Käufer.

Turez hat geschrieben:
Ich z.B. war und bin mit PF für meinen Privatgebrauch (Züge, Technic und Jahrmarktsets) vollkommen zufrieden und werde das sicher noch viele Jahre nutzen. Die Einschränkungen (Empfang im Freien, Kanalanzahl) haben mich nie gestört, weil sie für meine Art der Nutzung keine Rolle spielen.

Deine Art der Nutzung, das ist der Punkt. Wer aber mal auf einer Ausstellung versucht hat einen Zug mit IR zu steuern oder mit seinen mehr als acht Zügen zu fahren hat möglicherweise andere Anforderungen.

Turez hat geschrieben:
Ich habe nie gewünscht oder verlangt, dass TLG eine Programmierung einbaut oder auf App-Steuerung umsteigt.

Aber Du kannst Dir durchaus Anwendungen dafür vorstellen, auch wenn Du sie nicht vermisst? Automatischer Pendelzug? Ein Fahrgeschäft, dass mal stehenbleibt und dann wieder weiterläuft (Achterbahn)?
(von Systemen wie Boost oder Mindstorms, die das zwingend erfordern, mal ganz abgesehen; und hier war immer die Inkompatibilität zwischen EV3 und PF beklagt worden. Die ist jetzt theoretisch weg.)

Turez hat geschrieben:
Mit PU hingegen kann ich in vielen Fällen, zumindest ohne Bastelei, nicht einmal das machen, was ich an PF jahrelang geschätzt habe (Stecker stapeln, Kompatibilität mit 9V/Netzbetrieb, generell extrem einfache und logische Handhabung, Verlängerungskabel, Züge brauchen keine Dauerverbindung zur FB, ...).

That's it. Sehe ich genauso. Aber: wer das möchte kann ja mal fragen(!) wie man das alles lösen könnte. Denn das Beklagen alleine löst ja keine Aufgabenstellung. Auch auf die Gefahr hin, dass es keine Lösung gibt.

Und zu deinen Beispielen: dass es keine Verlängerungskabel und keine Netzteile gibt und die Züge die Verbindung verlieren liegt nicht am "System", sondern der Umsetzung von LEGO.

Wie man in Bens Krokodil-Umbau sieht wären allein ein paar modifizierte Kabel recht nützlich für manche User.

Und das ist der Punkt, wo sich die Diskussion immer im Kreis dreht.
Geht alles nicht. Aber es wird (zu) selten diskutiert, was man denn brauchte, um bestimmte Anforderungen zu erfüllen.

Meiner Meinung nach.

Grüße

Werner



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