Tom1210
08.01.2013, 17:29

Gipfel der Geschmacklosigkeit

Hallo Leute!

Ich muß was anbringen.

Also es ist mir einfach ein Rätsel wie jemand etwas derartig Geschmackloses LINK machen kann. Das ist ja wohl der Gipfel der Pietätlosigkeit. Fehlt nur noch, dass er die Minifigs schreiend am Gebäude runterstürzen lässt!

Mir ist es ein Rätsel, dass man derart tief sinken kann und dass es offensichtlich auch noch Leute gibt, die sich so etwas anschauen ohne gleich vor Ort dagegen lauthals zu protestieren! Ich bin zutiefst erschüttert!

Erschütternd auch der "Favoriten"-Eintrag von Daniel Lasky, der an sich ja schon einiges gezeigt hat...

So, nun ist mir etwas leichter. Macht mit dem Beitrag was ihr wollt...


SERVUS AUS WIEN
Tom

Möge der Stein mit euch sein.


Krischan76
08.01.2013, 17:39

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

Re: Gipfel der Geschmacklosigkeit

´Nabend,

das ist wohl richtig, daran gibbet nix zu mäkeln, zu verschönern und sonstiges. Aber evtl hat der "Erbauer" (Designer ist mir hier zu arg) aber genau das erreicht, was er wollte: Nämlich daß drüber geredet und geschrieben wird.

Nachdenkliche Grüße


sendet Christian

Tim Taylor: "Es gibt Rasenmäher und Düsentriebwerke - früher oder später mussten sich diese vereinigen ... !"


Matze2903
08.01.2013, 17:45

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

Ich kann deine Sichtweise verstehen, aber ....

Interessant fände ich auch die Meinung des Erbauers dazu zu hören. Menschen verarbeiten das Geschehene auf verschiede Weisen. Ich würde vermuten, dieser Mensch kann es halt gut in Lego. Da ich ihn nicht kenne, kann ich aber nichts genaues schreiben. Für mich ist die Auseinandersetzungg mit dem 11.9. alles ein Mahnmal, solange der Terrorakt nicht verherrlicht oder ins Lächerliche gezogen wird.

Meine Sicht Matthias


Wenn der Vorhang fällt, sieh hinter die Kulissen - Die Bösen sind oft gut und die Guten sind gerissen
Geblendet vom Szenario erkennt man nicht - Die wahren Dramen spielen nicht im Rampenlicht


Legolars67
08.01.2013, 17:46

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

+10Ist keine Geschmacklosigkeit ....

ist Geschichte.

Hallo,

vor 10 Jahren, wär es Geschmacklos gewesen. Wenn du wegen so einem Scheiß auf die Barrikaden gehst, dann hast du den Tag über gut zu tun. Wenn wir auf alle Mocs/Sets verzichten durch die im realen Leben Menschen zu schaden gekommen sind,
dann wird man wohl auf einiges verzichten müssen.

Ritter
Soldaten/Indianer
Sopfish Camel

Ach ja - keine Eisenbahn. Damit sind mal Menschen in Lager gebracht worden. Waren wohl sechs Millionen und nicht dreitausend.

Sorry für den Vergleich, aber wie gesagt, das Gutmenschentum hier kotzt mich an.

Bis bald
Lars



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Haniwa
08.01.2013, 18:02

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

Re: Gipfel der Geschmacklosigkeit

Hallo,

links daneben sieht es aus wie die Invasion der Normandie.
Regst du dich darüber ebenso auf?

Andere Länder gehen mit diesen Themen viel unverkrampfter um - nur in Deutschland fliegt allen die Hutschnur hoch...


Gruß,
Haniwa


Gruß
Haniwa


x3tc
08.01.2013, 18:11

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

+1Re: Gipfel der Geschmacklosigkeit

Moin erstmal,

Bitte nicht persönlich nehmen, aber es ist mir vorallem in neuster Zeit ein Rätsel, worüber sich manche aufregen und warum.
Ich möchte zur Darstellung solcher Szenen mal was sagen: Ich meinerseits bin begeisterter Modellbauer. Vorallem im historischen Bereich. Was meinst du, wie viele Dioramen von Stalingrad ich schon gesehen habe, oder von anderen Schlachten des Zweiten Weltkriegs... Und so merkwürdig es auch klingen mag, am besten gefallen haben mir die, die... nunja... am "grausamsten" waren. Nicht, weil ich mich an Blut, Tod und Elend erfreue, sondern weil es nunmal das Geschehene versucht am besten darzustellen.
Und wie Matthias schon gesagt hat, solange etwas nicht verherrlicht wird, finde ich die Darstellung bzw. das Verarbeiten solcher Ereignisse sogar sehr gut. Warum gibt es denn zum beispiel Museen? Man sollte nicht vergessen, was geschehen ist!
Zudem muss ich auch sagen, dass die Türme und auch die Explosion handwerklich gut mit unseren geliebten Steinchen umgesetzt wurden.
Diese Diskusion kam damals auch schon zum Konzentrationslager auf, das jemand aus Polen gemoct hatte. Ich hab mir da auch gedacht, dass es vielleicht etwas geschmacklos ist. Aber wenn man mal länger darüber nachdenkt, wie das ganze dargestellt wurde... die Gefangenen als Skelette... ich finde es eigentlich nicht verherrlichend, sondern eher; ich nenne es mal Kritisierend.

Hoffentlcih werde ich wegen diesem Post jetzt nicht regelrecht auseinandergenommen ^^ aber so ist nunmal meine Meinung

Grüße aus dem Norden

Jan



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UncleTom
08.01.2013, 18:21

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

+3Re: Gipfel der Geschmacklosigkeit

Hallo Tom,

woher kennst Du die Intention des Erbauers? Hast Du ihn(?) gefragt, etwas von ihm/ihr darüber gelesen? Wer ist es überhaupt? Was verbindet ihn mit dem Anschlag?

Weißt Du, warum andere Flickr-Nutzer das Bild zu ihren Favoriten hinzugefügt haben? Weil sie die Explosion "voll krass geil" finden oder weil sie über den Anschlag nicht minder erschüttert sind als Du, das MOC aber als Mahnmal verstehen?

Fragen über Fragen... Deine Interpretation und Wertung (in meinen Augen: Verurteilung) all dieser Personen ist nur eine mögliche Interpretation des Gezeigten.

Also: Erst fragen und recherchieren, dann den Scheiterhaufen anzünden.

Dass der Umgang mit Teilen der Geschichte nicht immer konsensfähig ist, kennt man in Lego-Kreisen gut dank des polnischen Künstlers Zbigniew Libera.

Wer glaubt, bei geschichtlichen Ereignissen die Deutungshoheit zu haben?

Gued gaohn,
Thomas



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Zypper
08.01.2013, 18:25

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

+21Zeitgeschichte

Tach zusammen,

für mich ein völlig vertretbarer Beitrag zum Umgang mit der Zeitgeschichte. Es wird m.E. nichts anderes getan, als eine DER "Ikonen" der Medienwelt des 21.Jahrhunderts in L umzusetzen. Dies geschieht, sofern die Steine es zulassen, in einer "realistischen", also keineswegs "ästhetisierten" Weise (der 2007 verstorbene Komponist Karl-Heinz Stockhausen etwa verstieg sich ein einer zeitgenössischen Bewertung des Vorfalls zu der umstrittenen Ansicht, bei dem Anschlägen handele es sich um "das größte Kunstwerk, das es je gegeben hat"), und damit ist es für mich ok.

Mit L kann man die Welt, in der wir leben, darstellen; es ist damit nur Mittel zum Zweck. Eben durch den Verzicht auf jede Art von Hinweis auf sichtbare "Opfer" (zerlegte Minifigs? Bissl rote Knöppe für Blut??) tritt dieses Bauwerk an mich heran und erfüllt daneben noch eine andere, wichtige Aufgabe: Es gibt inzwischen eine Generation, die den 11.9.2001 nicht miterlebt hat. Es ist die Aufgabe der Überlebenden, den Kindern und anderen Kleinen vom Gewesenen zu künden, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Wenn wir nicht wissen, wo wir herkommen, wissen wir auch nicht, wo wir hinkönnen. Wenn das Bauwerk allein diese Funktion erfüllt: Kinder zu Fragen und Erwachsene zu Antworten zu veranlassen, dann hat der Erbauer viel erreicht.

Also: Chapeau! Das MOC "gefällt" mir.

Grüßle
Andreas


Mit Gruß und Dank
Zypper

[image]


Über das Projekt 366 bei FlixBrix
Zypper im LEGO-Intranet
Zypper im SWR-Treffpunkt "Sammelleidenschaft" ab Minute 8.
Zypper bei flickr
Zyppers Werke in einer Diashow 1989-2020


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x3tc
08.01.2013, 18:29

Als Antwort auf den Beitrag von Zypper

+1Re: Zeitgeschichte

Dem kann ich nur zustimmen



legodesinger gefällt das


katjassteinemeile
08.01.2013, 18:34

Als Antwort auf den Beitrag von Zypper

Re: Zeitgeschichte

Sehe ich auch so. Es wird ja nichts verherrlicht, es ist eine reine Darstellung und die finde ich OK und sogar gelungen...


Viele Grüße


BrickLaird
08.01.2013, 18:37

Als Antwort auf den Beitrag von x3tc

Re: Zeitgeschichte

Hallo,

ich sehe das ähnlich wie Thomas und Andreas. Wenn man nicht die genauen Beweggründe weiß, ist es schwierig nachzuvollziehen, warum der Erbauer gerade das Thema dargestellt hat.

Grüßle
Stefan

PS: Und ja, das daneben zeigt die Landung der Allierten in der Normandy am D-Day...erkennt man gut auf dem nächsten Bild, oben der deutsche Bunker und unten am Strand in grün die amerikanischen Soldaten und die sogenannten "Rommelspargel" und "Tschechenigel".



Juge
08.01.2013, 19:12

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

Editiert von
Juge
08.01.2013, 19:13

+1Re: Gipfel der Geschmacklosigkeit

Hallo Leute!

Ich muß was anbringen.

Hallo. Finde Deine Aufregung überzogen und unverständlich.



JuL gefällt das


bricklord
08.01.2013, 21:04

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

Vielleicht n' LUG-Treffen in Kabul?

Warum sollen Taliban nicht auch moccen dürfen... ;)

Spaß beiseite... ich finde die Darstellung eher abstrakt, da keine (aus dem Fenster springenden) Minifigs oder ähnliches zu sehen sind... das MOC hätte man noch ganz anders bauen können...
insofern geht das für mich in Ordnung... ich verbuche das auch unter Zeitgeschichte...



Kerntechniker
09.01.2013, 08:21

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

Re: Gipfel der Geschmacklosigkeit

Hallo Leute!

Ich muß was anbringen.

Also es ist mir einfach ein Rätsel wie jemand etwas derartig Geschmackloses LINK machen kann. Das ist ja wohl der Gipfel der Pietätlosigkeit. Fehlt nur noch, dass er die Minifigs schreiend am Gebäude runterstürzen lässt!

Mir ist es ein Rätsel, dass man derart tief sinken kann und dass es offensichtlich auch noch Leute gibt, die sich so etwas anschauen ohne gleich vor Ort dagegen lauthals zu protestieren! Ich bin zutiefst erschüttert!

Erschütternd auch der "Favoriten"-Eintrag von Daniel Lasky, der an sich ja schon einiges gezeigt hat...

So, nun ist mir etwas leichter. Macht mit dem Beitrag was ihr wollt...


Schön, da hat jemand den 11. September in LEGO verarbeitet. 11 Jahre nachdem es passiert ist. Das verletzt niemanden und wenn der Erbauer damit vielleicht schmerzliche Verluste oder Erinnerungen verarbeitet hat, ist das vollkommen in Ordnung.

Die Welt ist eben kein Ort voller bunter Farben, wo sich alle an den Händen halten und lieb haben. In englischsprachigen LEGO Foren gibt es viel martialischere Beiträge und MOC's als hier und da regt sich niemand drüber auf.

Freu mich schon drauf wenn dieses Jahr der erste "Neuling" über das KZ stolpert und dann wieder die Salven des Gutmenschentums hier nieder gehen.

VG
Roland


"Jeder Tag ohne Steine zusammen zu bauen, ist ein verlorener Tag!"


Zechstein
09.01.2013, 08:50

Als Antwort auf den Beitrag von Kerntechniker

Gemein(t) ...

Guten Morgen Kerntechniker,

Freu mich schon drauf wenn dieses Jahr der erste "Neuling" über das KZ stolpert und dann wieder die Salven des Gutmenschentums hier nieder gehen.


Gemein(t) ist sicher dies hier?

Gruß
Ingo



Kerntechniker
09.01.2013, 09:15

Als Antwort auf den Beitrag von Zechstein

Re: Gemein(t) ...

Morgen Ingo,

genau dieses meinte ich. Danke für den Link.

VG
Roland


"Jeder Tag ohne Steine zusammen zu bauen, ist ein verlorener Tag!"


Farnheim
09.01.2013, 10:11

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

+3Ein MOC, das polarisiert

Hallo,
dieses MOC erscheint tatsächlich nur halb so pietätlos, wie es auf den ersten Blick scheinen mag: Denn der Erbauer verzichtet auf eine elementare Sache, die wir, die den Tag miterleben mussten, für immer mit diesem Moment verbinden: die Emotion.

So präsentiert sich dieses MOC lediglich, wie sich die Türme am vormittag des 11. Septembers 2001 für uns alle darstellten. Es ist, nüchtern betrachtet, nichts weiteres als ein zeitgeschichtliches Dokument. Zudem zeigt er die Türme noch nicht einmal in dem Moment eines der Flugzeugeinschläge, sondern unmittelbar kurz nachdem das zweite Flugzeug den Südturm traf. Es ist nur deshalb augenscheinlich geschmacklos, weil uns damit die schrecklichen Bilder wieder vor Augen führt.

Es ist Vergangenheitsbewältigung. Aufarbeitung, vielleicht auch Seelenheil. Andere Künstler schrieben Songs über den 11. September, andere ganze Kinofilme. Es gibt aberduzende Dokumentationen und Bücher darüber. Der Mensch muss sich dem Erlebten (nochmals) stellen, um es verarbeiten zu können. Ich habe selber einen ausgezeichneten Bildband über die New Yorker Feuerwehr, der im Anschluss an jenen katastrophalen Tag erschien. Man bedenke, allein das NYFD verlor 112 Feuerwehrleute. Darin sind u.a. Fotos von Kindermalereien, die zeigen, wie sie das Geschehene erlebt haben. Darunter sind viel brutalere Darstellungen als das MOC es zeigt - eben jene, die die verzweifelten Menschen zeigen, die als letzten Ausweg nur noch den Sprung in Tiefe sahen. So etwas aus Kinderhänden ist hart.

Ebenso wissen wir nicht, welche persönlichen Verknüpfungen der Erbauer mit jenem Tag verbindet. Vielleicht hat er gar Familienangehörige, Kollegen oder Freunde bei dem Anschlag verloren. Als dies ist reine Spekulation. Aber ein solche Kreation gehört ebenso dazu, wie eine "Heile-Welt"-MOC. Aber wenn man als Modellbauer die Wirklichkeit einfangen will, dann gehört das ebenso dazu.

Zum Glück darf jeder seine eigene Meinung haben, und das ist gut so. So respektiere ich die Deine, wenngleich ich eine andere habe.

Soviel dazu,
Maik


[image]

EBM-Lounge somewhere 2024


Matze2903 , , siegen gefällt das


LegoFan86
09.01.2013, 12:35

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

Re: Gipfel der Geschmacklosigkeit

Also ich finde überhaupt nichts verwerfliches daran.
Es wurden schon immer von Künstlern Zeitgeschichtliche Themen aufgenommen.
Man erinnert sich an Picasso Guernica und viele weitere Bilder, fahr doch mal nach London da kannst du kostenlos alle Bilder Museen besuchen.
Dann siehst du einen Großteil gekreuzigte, sterbende, leidende, zur Kunst gehören vorallem Emotionen und da bieten sich solche Themen einfach an.
Dieses Moc zeigt eine Zeitaufnahme, und in meinem Leben ist diese Zeitaufnahme auch immer wieder präsent wenn ich dieses Bild sehe.
Was man dann selber draus macht ist dir persönlich überlassen.
Also nicht immer gleich aufregen ;)
LG Marcel



FlowRian
09.01.2013, 18:11

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

Re: Gipfel der Geschmacklosigkeit

Hallihallo,

zu diesem Thema könnte ich stundenlang konversieren. Es gibt so viele Ansichten, Theorien und sonstiges. (Ist ja nichtmal geklärt von wem der Terroranschlag geplant war, ich hab da ne gewisse Meinung, die ich niemals im Internet etc preisgebe, wer weiß ob wir überhört werden (; ). Naja, so schlimm wird es diesbezüglich nicht sein.

Was du aber angesprochen hast:

Fehlt nur noch, dass er die Minifigs schreiend am Gebäude runterstürzen lässt!

- eben das hat der Erbauer ja eben nicht gemacht. Er zeigt nur die Türme, die es häufiger in Dokumentationen von Nachrichtensendern zu sehen gibt, doch dort werden auch schreiende Menschen dokumentiert.

Dem Aspekt, etwas erlebtes zu verarbeiten, kann ich nur zustimmen. Ich merke es irgendwie teilweise auch bei mir. Wenn ich gut gelaunt Lego baue, sieht das ganz normal aus, wenn ich schlecht gelaunt etwas baue sieht das danach einfach in einem anderen Stil aus. Da drückt man sich einfach aus, genau so wie man baut.

Ich denke, dieses Ereignis sollte jeder verarbeiten, wie er will. Davon habe ich damals, ich war damals 5, okay. In einer TV-Reportage wurde ich dann das erste mal damit konfrontiert und mich hat das auch schockiert. Ich machte mich schlauer, und es kommen ja immer einige weitere Spekulationen etc heraus. Bei mir war das beschäftigen auch ein Verarbeiten.

Vielleicht trägt meine Meinung hier zu irgendetwas bei,

Gruß, Florian


[image]


Tom1210
10.01.2013, 13:03

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

Und ich halte es dennoch für den Gipfel der Geschmacklosigkeit

Also Leute,

zunächst einmal vielen Dank für eure zahlreichen Wortmeldungen. Auch wenn ich mit den meisten Meinungen nicht komform gehe, zeigt es doch, dass es einige unter euch immerhin beschäftigt. Interessantes Detail am Rande: ich durfte mich freuen, einige positive Nachrichten als PN erreicht. Hier möchte man sich jedoch offensichtlich nicht öffentlich bekennen und mit seiner Meinung gegen die Mehrheit auftreten...

Ich möchte nun noch an dieser Stelle 1 x detailiert antworten, dann ist aber gut.

Zum einen ist es mir absolut unerklärlich, wie manche hier historische Freiheitskämpfe mit einem verbrecherischen Attentat vergleichen können. Was bitte hat die Landung in der Normandie mit 09/11 gemeinsam? Oder will hier jemand ernsthaft behaupten, dass die Verbrechen von 09/11 irgendetwas mit einem Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit zu tun hatten?Und dann ist da für mich schon noch ein Unteschied, ob Menschen aus Überzeugung für eine Sache kämpfen und umkommen oder unschuldig an ihrem Arbeitsplatz sitzen und der Flieger kommt beim Fenster rein...

Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass jemand etwas aus bunten Bausteinen baut, um Negative Ereignisse wie Kriege und/oder Katastrophen aus der Vergangenheit besser "bewältigen" zu können. Selbstverständlich wil und werde ich hier an dieser Stelle keine Diskussion anzetteln, warum nun jemand gerade dieses oder jenes Modell realisiert. Aber mit "Vergangenheitsbewältigung" wird das wohl in den seltensten Fällen zu tun haben, wenn jemand eine tolle Mittelalterlandschaft mit Kampfszenen aufbaut.

Aber es ist halt nunmal ein Unterschied, ob man die nachgebaute Titanic noch völlig intakt oder am Meeresboden zerbrochen darstellt. Und es ist für mich ein Unterschied, ob man die intakten Twin-Tower nachbaut oder das explodierende Gebäude in genau jenem Moment, als der Flieger reinkracht... Aber ist schon klar: explodierende Flieger geben mehr her... :-(

Übrigens: wenn der Erbauer tatsächlich durch diese Darstellung mit den Ereignissen besser klar kommt, warum mußte er die Szene dann öffentlich zeigen? Das hat doch wohl eindeutig mehr mit Exhibitionismus als mit Vergangenheitsbewältigung zu tun.

@Lars:
Danke für deine Sorge, was ich tagsüber zu tun habe. Zur Info: ich bin zeitweise in Schichtarbeit und habe tatsächlich tagsüber Zeit für so einen "Scheiß". Und irgendwie ist es für mich doch sehr erschreckend, dass für dich der "Scheiß" dimensionierbar ist. Macht es für dich tatsächlich einen Unterschied, wieviele Menschen durch einen Gewaltakt umkommen? Aber klar, liegt ja auf der Hand. Was sind schon "nur" 3.000 Verbrechensopfer gegen 6 Mio. Opfer in der Gaskammer?

@Lars & Roland
Und ich halte mich keineswegs für einen "hoffnungslosen" Gutmenschen. Dafür bin ich in meinem Job zu eng mit Schmerz, Leid und Tod konfrontiert. Aber ich denke ein gesundes Maß an Respekt und Pietät sollten wir uns schon noch bewahren.

@alle:
Was kommt eigentlich als Nächstes? Hat vielleicht jemand von euch Ambitionen Winnenden 2009 nachzubauen? Oder wie wäre es mit der kleinen Insel Utoya, nachdem sie von einem gewissen Hr. A. B. Breivik "besucht" wurde? Na, hat niemand Lust? Oder wie wäre es mit einem Stück Berliner Mauer, an der am Vortag 6 DDR-Flüchtlinge exekutiert wurden? Würde ja lediglich helfen, die Ereignisse besser zu bewältigen...

Übrigens, falls es jemanden interessiert, ich habe mich schon auch mit dem Thema 09/11 sehr intensiv auseinander gesetzt. Meine Cousine war 1983 nach NY ausgewandert und hat den Tower 3 nicht lebend verlassen...

Ich vertrete halt (auch wenn ich ziemlich alleine damit dastehe) die Meinung, dass hier Grenzen des guten Geschmack überschritten wurden. Und zwar mit Baumaterialien die ursprünglich genau für das Gegenteil erschaffen wurden.

So, und damit sollten wir es gut sein lassen. Möge jeder für sich entscheiden, wie er mit solchen Darstellungen umgehen kann und soll um sich noch einen Rest an Menschenwürde zu bewahren. Ich möchte lediglich appelieren, das sich die L*-Gemeinde darauf besinnt, wozu L* von den Machern eigentlich konzipiert wurde. Nämlich ein buntes Baumaterial das allen Spaß, Unterhaltung und Freude bringen soll. Als "Mittel zur Vergangenheitsbewältigung" ist es definitiv mit Sicherheit denkbar ungeeignet...


SERVUS AUS WIEN
Tom

Möge der Stein mit euch sein.


Sylvius
10.01.2013, 15:23

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

+8Re: Und ich halte es dennoch für den Gipfel der Geschmacklosigkeit

Hallo Tom,

So, und damit sollten wir es gut sein lassen.


nein, man kann den Leuten nicht so wie du eines vor den Latz knallen und dann erwarten, das damit die, wenn auch leidige, Diskussion beendet ist.

Eigentlich wollte ich ich nicht an dem Thema beteiligten, aber durch das @alle am Ende, fühle ich mich angegriffen, auch wenn ich selber nicht geantwortet hatte, da meine Einstellung zu dem ganzen, wenn auch nicht zu 100%, doch eher mit den von dir angesprochenen übereinstimmt.
Aber im Detail:
Zum einen ist es mir absolut unerklärlich, wie manche hier historische Freiheitskämpfe mit einem verbrecherischen Attentat vergleichen können. Was bitte hat die Landung in der Normandie mit 09/11 gemeinsam? Oder will hier jemand ernsthaft behaupten, dass die Verbrechen von 09/11 irgendetwas mit einem Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit zu tun hatten?Und dann ist da für mich schon noch ein Unteschied, ob Menschen aus Überzeugung für eine Sache kämpfen und umkommen oder unschuldig an ihrem Arbeitsplatz sitzen und der Flieger kommt beim Fenster rein...

1.) Vergleichen kann man zunächst erstmal alles. Auch einen Schmeterling mit einem Panzer. Nur wird man da zum Schluss kommen, dass die beiden nicht viele Gemeinsamkeiten haben. Was du warscheinlich meinst ist gleichsetzten.
2.) Bei beiden historischen Gegenheiten, handelt es sich um blutige Ereignisse. Somit haben die beiden schonmal in der Tat sogar eine Gemeinsamkeit. Das du nun anfängst, Gewalt in Gut und Schlecht zu unterteilen und eine Wertigkeit hinneinbringst, ist dein Fehler.
3.) Wenn also jemand aus Überzeugung für etwas "Böses" lämpft, wird das gut?
Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass jemand etwas aus bunten Bausteinen baut, um Negative Ereignisse wie Kriege und/oder Katastrophen aus der Vergangenheit besser "bewältigen" zu können.

Die eigene begrenzte VOrstellungskraft sollte man dann aber nicht als Maßstab für andere zu Grunde legen.
Aber mit "Vergangenheitsbewältigung" wird das wohl in den seltensten Fällen zu tun haben, wenn jemand eine tolle Mittelalterlandschaft mit Kampfszenen aufbaut.

Was hat das eine was Person A macht (baut), mit dem zu tun, was Person B macht (baut)? Die Kausalität in dieser Argumentationskette ist absolut nicht gegeben und dient alleine dir um deine Meinung zu rechtfertigen. Sieht schön aus, ist aber doch ziemlich plump.
Aber es ist halt nunmal ein Unterschied, ob man die nachgebaute Titanic noch völlig intakt oder am Meeresboden zerbrochen darstellt.

Ein weiteres Beispiel dafür, wie wundervoll man seine eigene Meinung als Fakt darstellen kann. Welche übergeordnete Macht bestimmt das denn?
Und es ist für mich ein Unterschied, ob man die intakten Twin-Tower nachbaut oder das explodierende Gebäude in genau jenem Moment, als der Flieger reinkracht... Aber ist schon klar: explodierende Flieger geben mehr her... :-(

Für dich mag es wirklich einen Unterschied geben, und dieses Recht dürften dir auch die wenigsten absprechen. Der Haken an der Sache, ist nur der hinterhergeschobene Satz. Hier wird wieder von dir eine Wertigkeit hineingebracht, die alle abwertet, die es anders sehen als du.
Übrigens: wenn der Erbauer tatsächlich durch diese Darstellung mit den Ereignissen besser klar kommt, warum mußte er die Szene dann öffentlich zeigen? Das hat doch wohl eindeutig mehr mit Exhibitionismus als mit Vergangenheitsbewältigung zu tun.

Weils für den Erbauer vielleicht dazugehört? Aber schön das deine Meinung hierzu wieder die EINDEUTIGE ist.
@Lars:
Danke für deine Sorge, was ich tagsüber zu tun habe. Zur Info: ich bin zeitweise in Schichtarbeit und habe tatsächlich tagsüber Zeit für so einen "Scheiß". Und irgendwie ist es für mich doch sehr erschreckend, dass für dich der "Scheiß" dimensionierbar ist. Macht es für dich tatsächlich einen Unterschied, wieviele Menschen durch einen Gewaltakt umkommen? Aber klar, liegt ja auf der Hand. Was sind schon "nur" 3.000 Verbrechensopfer gegen 6 Mio. Opfer in der Gaskammer?

@Lars & Roland
Und ich halte mich keineswegs für einen "hoffnungslosen" Gutmenschen. Dafür bin ich in meinem Job zu eng mit Schmerz, Leid und Tod konfrontiert. Aber ich denke ein gesundes Maß an Respekt und Pietät sollten wir uns schon noch bewahren.

Es ist wirkloch so, dass mir der Begriff Gutmensch auch sehr missfällt. Inzwischen wird er leider im Internet änlich wie z.B. die "Nazi-keule" als Totschlagargument verwendet, was einer vernünftigen Diskkussion unter Erwachsenen mehr als undienlich ist. Allerdings dürftest du eingestehen, dass dein Eingangspost, nett gesagt, auch sehr unglücklich formuliert ist. Hätte ich das niedergeschrieben, was ich im ersten Moment dazu gedacht habe, hätte ich warscheinlich das gesunde Maß an Respekt und Pietät überschritten. Zumal ich hier wieder der Meinung bin, dass du "Scheiß" anders als gemeint verstehst, stellt sich mir hier wiederum die Farge, wer das gesunde Maß vorgibt? Du? Und wer nicht deiner Meinung ist, dem fehlt es an Respekt und Pietät?
Nur nebenbei: Was ist z.B. mit Titanic und Flug 93? Filmen, die auf Katastrophen beruhen, letzterer sogar auf 9/11.
@alle:
Was kommt eigentlich als Nächstes? Hat vielleicht jemand von euch Ambitionen Winnenden 2009 nachzubauen? Oder wie wäre es mit der kleinen Insel Utoya, nachdem sie von einem gewissen Hr. A. B. Breivik "besucht" wurde? Na, hat niemand Lust? Oder wie wäre es mit einem Stück Berliner Mauer, an der am Vortag 6 DDR-Flüchtlinge exekutiert wurden? Würde ja lediglich helfen, die Ereignisse besser zu bewältigen...

Als Gesamtaustellung mit dem Titel "Tiefpunkte der der neuzeitlichen westlichen Zivilisation, gebaut aus Lego", würde ich da absolut keine Probleme sehen. Im angrenzenden Shop (sollte es da sowieso nicht geben) sollte dann bloß vielleicht keine Zuckerwatte und die neuesten Lego Star Wars Artikel verkauft werden. KONTEXT ist etwas sehr wichtiges und für eine etwaige Bewertung nie ausser acht zu lassen.
Übrigens, falls es jemanden interessiert, ich habe mich schon auch mit dem Thema 09/11 sehr intensiv auseinander gesetzt. Meine Cousine war 1983 nach NY ausgewandert und hat den Tower 3 nicht lebend verlassen...

Das zeigt, dass du persönlich involviert bist, sollte nach 10 Jahren aber nicht zu solchen Eingangspost führen, zumal das Forum dafür auch der falsche Platz ist. Wer nicht protestiert ist ein schlechter Mensch?
Ich vertrete halt (auch wenn ich ziemlich alleine damit dastehe) die Meinung, dass hier Grenzen des guten Geschmack überschritten wurden. Und zwar mit Baumaterialien die ursprünglich genau für das Gegenteil erschaffen wurden.

Was du hier machts ist leider nicht nur deine Meinung vertreten, sonder auch gleichzeitig die Menschen, die eine andere Meinung haben despektierlich zu behandeln.
Für AFOLs ist der Stein (in erster Linie) kein Spielzeug, sondern ein Material zur kreativen Gestaltung. Ansonsten dürfte es gar keine AFOLs geben, da der Stein für Kinder geschaffen wurde. Insofern hinkt das Argument.
Möge jeder für sich entscheiden, wie er mit solchen Darstellungen umgehen kann und soll um sich noch einen Rest an Menschenwürde zu bewahren. Ich möchte lediglich appelieren, das sich die L*-Gemeinde darauf besinnt, wozu L* von den Machern eigentlich konzipiert wurde. Nämlich ein buntes Baumaterial das allen Spaß, Unterhaltung und Freude bringen soll. Als "Mittel zur Vergangenheitsbewältigung" ist es definitiv mit Sicherheit denkbar ungeeignet...

Danke, dass jeder für sich entscheiden darf, aber offentsichtlich habe ich je nachdem wie ich mich entscheide also keinen Rest an Menschenwürde? Und gut, dass du wiederum der bist, der genau weiß, wozu Lego geeignet ist und wozu nicht.

So, nun will ich es dabei gut sein lassen. Ich mag mich vielleicht angreifbar gemacht haben, aber dafür war mein Ärger doch zu groß um nichts zu "sagen".

Grüße Sylvius



UncleTom , Turez , Ben® , Olli , , Navigation , JuL , robin hood gefällt das (8 Mitglieder)


DrTod
10.01.2013, 15:29

Als Antwort auf den Beitrag von Legolars67

Re: Ist keine Geschmacklosigkeit ....

Hi,
eine Flugzeugspitze die aus dem Gebäude herrausragt hätte noch cooler ausgeschaut.;););)



Sylvius
10.01.2013, 15:36

Als Antwort auf den Beitrag von DrTod

+1Re: Ist keine Geschmacklosigkeit ....

Hi,
eine Flugzeugspitze die aus dem Gebäude herrausragt hätte noch cooler ausgeschaut.;););)


Und dann wird einem wieder schlagartig vor Augen geführt, warum man sich vorher nicht im Internet geäußert hat.

Gott, lass es doch bitte Hirn regnen.



siegen gefällt das


ThomaS
10.01.2013, 16:01

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

Editiert von
ThomaS
10.01.2013, 16:03

geschmacklos ...

Hallo Tom,

geschmacklos: Ja, da gebe ich Dir Recht.
Den Titel "Gipfel der Geschmacklosigkeit" habe ich jedoch für die Auschwitz-LEGO-Machwerke eines polnischen "Künstlers" reserviert.

Gruß
ThomaS


Bilder.


Technix
10.01.2013, 16:08

Als Antwort auf den Beitrag von ThomaS

Re: geschmacklos ...

Hi.
Auch für das von dir genannte Modell gilt der Grundsatz:
Verarbeiten von Zeitgeschichte.
In Deutschland werden nachwievor ehemalige KZ als Gedenkstätten erhalten.
Zyniker könnten nun meinen, die werden nur erhalten,
damit sie irgendwann halt da sind, wenn sie wieder gebraucht werden.
Letztlich ist es eine Mahnung an all jene normaldenkenden Menschen,
daß so etwas nie wieder passieren darf.
Und gerade du als Gutmensch solltest das ja nicht wollen, oder?

Tschüss
Technix


"Jedes Set ist ein MINDSTORMS®-Ergänzungsset."
carpe noctem!
Denn Nachts ist das Grün dunkel.
Dunkelgrün ist die Farbe der pessimistischen Hoffer.


Ben®
10.01.2013, 17:08

Als Antwort auf den Beitrag von ThomaS

+1'Geschmackvoll' wäre zumindest das Ketchup-Schweineschlacht-Moc von Tan...

Moin!

Geschmack ist zum Glück subjektiv. Den Superlativ "Gipfel der Geschmacklosigkeit" fand ich auch vollkommen überzogen. Ich hätte so ein Modell nicht gebaut oder ausgestellt, aber mir ist ziemlich gleichgültig ob ein anderer es tut; vor allem wenn ich nichts über die Motivation dafür weiß. Da gab es für mich schon viel schlimmere MOCs.

Ansonsten ist mit der Antwort von Sylvius alles geschrieben, was es für mich zu sagen gegeben hätte. Die weitere Beschäftigung mit dem Ursprungsposting ist mir danach zu "blöde" und somit bringe ich mich hier auch nur noch mit genau diesem Unsinnsposting ein.....

Leg Godt!


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mehr Bilder gibt's hier:

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"blay s....!" - Aber China Klone (puke!) sind noch viel schlimmer...


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UncleTom
10.01.2013, 17:43

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

+1Re: Und ich halte es dennoch für den Gipfel der Geschmacklosigkeit

Hallo Tom,

*aufstampf*, "alle doof außer Mutti" und "nach Diktat verreist"? Interessante Vorstellung von Diskussionskultur.

Du bist polemisch, stellst Dich über andere, unterstellst Intentionen, holst zum verbalen Rundumschlag aus und lässt keine Meinung neben Deiner gelten. Deinen Umgang mit Andersdenkenden finde ich ziemlich "geschmacklos".

Alles weitere hat Sylvius hinreichend ausführlich geschrieben.

Und Du meinst zu wissen, wozu Lego-Steine zu verwenden sind? Wie gut, dass TLG niemalsnichtnie Gewalt verkauft... Warum ist in Deinen Augen TLG nicht auch pietätlos, sowas erst recht in Kinderhände zu geben?

Gued gaohn,
Thomas



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Zypper
10.01.2013, 18:34

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

+2Freie Stoffwahl

Nein, mein lieber Tom, so gern ich auch schweigen würde, aber sooo leicht kommst du mir nicht davon. Das ist zu billig. Und dem Thema nicht angemessen.

Was kommt eigentlich als Nächstes? Hat vielleicht jemand von euch Ambitionen Winnenden 2009 nachzubauen? Oder wie wäre es mit der kleinen Insel Utoya, nachdem sie von einem gewissen Hr. A. B. Breivik "besucht" wurde? Na, hat niemand Lust?


Offenbar nicht. Analog zu dem Essay von Frank Thiess "Über das Recht des Dichters auf freie Stoffwahl" möchte ich das für uns AFOLs übersetzen in ein herzliches:

Jede/r kann mit seinen Steinen bauen, was sie will.

Kann sich jemand an das Feuilleton der Nachwendezeit erinnern? Da trommelten die Literaturkritiker auch auf den Tisch und seufzten:
"Auf den großen Hauptstadtroman freilich werden wir wohl noch weiter warten müssen."

Daraufhin dichtete der 2006 verstorbene Dichter Robert Gernhardt:

Welch Novemberbeginn! Das gibt es doch nicht:
Alle Bäume entflammt. Alle Bauten im Licht.
Die Sonne zieht Tag für Tag ihre Bahn -:
Was sie nicht bescheint, ist ein Hauptstadtroman.

Vorm Reichstag der Alte. Er lächelt schmal.
"Warum so bekümmert?" Er zeigt aufs Portal:
"Es drängt sich die Menge im Kuppelwahn -
doch so′n Halbei ersetzt keinen Hauptstadtroman!"

usw.

Also, wenn sich niemand angesprochen fühlt, wird es auch keine "Utöya-Verarbeitung" geben. So einfach ist das.

Find ich.

Grüßle
Andreas


Mit Gruß und Dank
Zypper

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FlowRian
10.01.2013, 18:39

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

Re: Und ich halte es dennoch für den Gipfel der Geschmacklosigkeit

Hallo nochmal,

du magst sicher Recht behalten, das man einige Sachen nicht wirklich nachbauen sollte.

Aber wenn du meinst, eine Verwandte von dir kam dort nicht mehr lebend raus... vielleicht bist du dann immer etwas anfälliger gegen solche Bauten, da du mit genau 3000 Opfern und noch viel mehr entfernten Betroffenen mitfühlen kannst. In dieser Hinsicht verstehe ich deine Argumentation, aber einen Gipfel der Geschmacklosigkeit würde ich das nicht nennen. Vielleicht lieber ein 'Sowas kann ich nicht brauchen' oder so.

Ich hoffe, du siehst das wenigstens ein wenig so.

Florian


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