Tom1210
08.01.2013, 17:29

Gipfel der Geschmacklosigkeit

Hallo Leute!

Ich muß was anbringen.

Also es ist mir einfach ein Rätsel wie jemand etwas derartig Geschmackloses LINK machen kann. Das ist ja wohl der Gipfel der Pietätlosigkeit. Fehlt nur noch, dass er die Minifigs schreiend am Gebäude runterstürzen lässt!

Mir ist es ein Rätsel, dass man derart tief sinken kann und dass es offensichtlich auch noch Leute gibt, die sich so etwas anschauen ohne gleich vor Ort dagegen lauthals zu protestieren! Ich bin zutiefst erschüttert!

Erschütternd auch der "Favoriten"-Eintrag von Daniel Lasky, der an sich ja schon einiges gezeigt hat...

So, nun ist mir etwas leichter. Macht mit dem Beitrag was ihr wollt...


SERVUS AUS WIEN
Tom

Möge der Stein mit euch sein.


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bricklord
08.01.2013, 21:04

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

Vielleicht n' LUG-Treffen in Kabul?

Warum sollen Taliban nicht auch moccen dürfen... ;)

Spaß beiseite... ich finde die Darstellung eher abstrakt, da keine (aus dem Fenster springenden) Minifigs oder ähnliches zu sehen sind... das MOC hätte man noch ganz anders bauen können...
insofern geht das für mich in Ordnung... ich verbuche das auch unter Zeitgeschichte...



Kerntechniker
09.01.2013, 08:21

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

Re: Gipfel der Geschmacklosigkeit

Hallo Leute!

Ich muß was anbringen.

Also es ist mir einfach ein Rätsel wie jemand etwas derartig Geschmackloses LINK machen kann. Das ist ja wohl der Gipfel der Pietätlosigkeit. Fehlt nur noch, dass er die Minifigs schreiend am Gebäude runterstürzen lässt!

Mir ist es ein Rätsel, dass man derart tief sinken kann und dass es offensichtlich auch noch Leute gibt, die sich so etwas anschauen ohne gleich vor Ort dagegen lauthals zu protestieren! Ich bin zutiefst erschüttert!

Erschütternd auch der "Favoriten"-Eintrag von Daniel Lasky, der an sich ja schon einiges gezeigt hat...

So, nun ist mir etwas leichter. Macht mit dem Beitrag was ihr wollt...


Schön, da hat jemand den 11. September in LEGO verarbeitet. 11 Jahre nachdem es passiert ist. Das verletzt niemanden und wenn der Erbauer damit vielleicht schmerzliche Verluste oder Erinnerungen verarbeitet hat, ist das vollkommen in Ordnung.

Die Welt ist eben kein Ort voller bunter Farben, wo sich alle an den Händen halten und lieb haben. In englischsprachigen LEGO Foren gibt es viel martialischere Beiträge und MOC's als hier und da regt sich niemand drüber auf.

Freu mich schon drauf wenn dieses Jahr der erste "Neuling" über das KZ stolpert und dann wieder die Salven des Gutmenschentums hier nieder gehen.

VG
Roland


"Jeder Tag ohne Steine zusammen zu bauen, ist ein verlorener Tag!"


Zechstein
09.01.2013, 08:50

Als Antwort auf den Beitrag von Kerntechniker

Gemein(t) ...

Guten Morgen Kerntechniker,

Freu mich schon drauf wenn dieses Jahr der erste "Neuling" über das KZ stolpert und dann wieder die Salven des Gutmenschentums hier nieder gehen.


Gemein(t) ist sicher dies hier?

Gruß
Ingo



Kerntechniker
09.01.2013, 09:15

Als Antwort auf den Beitrag von Zechstein

Re: Gemein(t) ...

Morgen Ingo,

genau dieses meinte ich. Danke für den Link.

VG
Roland


"Jeder Tag ohne Steine zusammen zu bauen, ist ein verlorener Tag!"


Farnheim
09.01.2013, 10:11

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

+3Ein MOC, das polarisiert

Hallo,
dieses MOC erscheint tatsächlich nur halb so pietätlos, wie es auf den ersten Blick scheinen mag: Denn der Erbauer verzichtet auf eine elementare Sache, die wir, die den Tag miterleben mussten, für immer mit diesem Moment verbinden: die Emotion.

So präsentiert sich dieses MOC lediglich, wie sich die Türme am vormittag des 11. Septembers 2001 für uns alle darstellten. Es ist, nüchtern betrachtet, nichts weiteres als ein zeitgeschichtliches Dokument. Zudem zeigt er die Türme noch nicht einmal in dem Moment eines der Flugzeugeinschläge, sondern unmittelbar kurz nachdem das zweite Flugzeug den Südturm traf. Es ist nur deshalb augenscheinlich geschmacklos, weil uns damit die schrecklichen Bilder wieder vor Augen führt.

Es ist Vergangenheitsbewältigung. Aufarbeitung, vielleicht auch Seelenheil. Andere Künstler schrieben Songs über den 11. September, andere ganze Kinofilme. Es gibt aberduzende Dokumentationen und Bücher darüber. Der Mensch muss sich dem Erlebten (nochmals) stellen, um es verarbeiten zu können. Ich habe selber einen ausgezeichneten Bildband über die New Yorker Feuerwehr, der im Anschluss an jenen katastrophalen Tag erschien. Man bedenke, allein das NYFD verlor 112 Feuerwehrleute. Darin sind u.a. Fotos von Kindermalereien, die zeigen, wie sie das Geschehene erlebt haben. Darunter sind viel brutalere Darstellungen als das MOC es zeigt - eben jene, die die verzweifelten Menschen zeigen, die als letzten Ausweg nur noch den Sprung in Tiefe sahen. So etwas aus Kinderhänden ist hart.

Ebenso wissen wir nicht, welche persönlichen Verknüpfungen der Erbauer mit jenem Tag verbindet. Vielleicht hat er gar Familienangehörige, Kollegen oder Freunde bei dem Anschlag verloren. Als dies ist reine Spekulation. Aber ein solche Kreation gehört ebenso dazu, wie eine "Heile-Welt"-MOC. Aber wenn man als Modellbauer die Wirklichkeit einfangen will, dann gehört das ebenso dazu.

Zum Glück darf jeder seine eigene Meinung haben, und das ist gut so. So respektiere ich die Deine, wenngleich ich eine andere habe.

Soviel dazu,
Maik


[image]

EBM-Lounge somewhere 2024


Matze2903 , , siegen gefällt das


LegoFan86
09.01.2013, 12:35

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

Re: Gipfel der Geschmacklosigkeit

Also ich finde überhaupt nichts verwerfliches daran.
Es wurden schon immer von Künstlern Zeitgeschichtliche Themen aufgenommen.
Man erinnert sich an Picasso Guernica und viele weitere Bilder, fahr doch mal nach London da kannst du kostenlos alle Bilder Museen besuchen.
Dann siehst du einen Großteil gekreuzigte, sterbende, leidende, zur Kunst gehören vorallem Emotionen und da bieten sich solche Themen einfach an.
Dieses Moc zeigt eine Zeitaufnahme, und in meinem Leben ist diese Zeitaufnahme auch immer wieder präsent wenn ich dieses Bild sehe.
Was man dann selber draus macht ist dir persönlich überlassen.
Also nicht immer gleich aufregen ;)
LG Marcel



FlowRian
09.01.2013, 18:11

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

Re: Gipfel der Geschmacklosigkeit

Hallihallo,

zu diesem Thema könnte ich stundenlang konversieren. Es gibt so viele Ansichten, Theorien und sonstiges. (Ist ja nichtmal geklärt von wem der Terroranschlag geplant war, ich hab da ne gewisse Meinung, die ich niemals im Internet etc preisgebe, wer weiß ob wir überhört werden (; ). Naja, so schlimm wird es diesbezüglich nicht sein.

Was du aber angesprochen hast:

Fehlt nur noch, dass er die Minifigs schreiend am Gebäude runterstürzen lässt!

- eben das hat der Erbauer ja eben nicht gemacht. Er zeigt nur die Türme, die es häufiger in Dokumentationen von Nachrichtensendern zu sehen gibt, doch dort werden auch schreiende Menschen dokumentiert.

Dem Aspekt, etwas erlebtes zu verarbeiten, kann ich nur zustimmen. Ich merke es irgendwie teilweise auch bei mir. Wenn ich gut gelaunt Lego baue, sieht das ganz normal aus, wenn ich schlecht gelaunt etwas baue sieht das danach einfach in einem anderen Stil aus. Da drückt man sich einfach aus, genau so wie man baut.

Ich denke, dieses Ereignis sollte jeder verarbeiten, wie er will. Davon habe ich damals, ich war damals 5, okay. In einer TV-Reportage wurde ich dann das erste mal damit konfrontiert und mich hat das auch schockiert. Ich machte mich schlauer, und es kommen ja immer einige weitere Spekulationen etc heraus. Bei mir war das beschäftigen auch ein Verarbeiten.

Vielleicht trägt meine Meinung hier zu irgendetwas bei,

Gruß, Florian


[image]


Tom1210
10.01.2013, 13:03

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

Und ich halte es dennoch für den Gipfel der Geschmacklosigkeit

Also Leute,

zunächst einmal vielen Dank für eure zahlreichen Wortmeldungen. Auch wenn ich mit den meisten Meinungen nicht komform gehe, zeigt es doch, dass es einige unter euch immerhin beschäftigt. Interessantes Detail am Rande: ich durfte mich freuen, einige positive Nachrichten als PN erreicht. Hier möchte man sich jedoch offensichtlich nicht öffentlich bekennen und mit seiner Meinung gegen die Mehrheit auftreten...

Ich möchte nun noch an dieser Stelle 1 x detailiert antworten, dann ist aber gut.

Zum einen ist es mir absolut unerklärlich, wie manche hier historische Freiheitskämpfe mit einem verbrecherischen Attentat vergleichen können. Was bitte hat die Landung in der Normandie mit 09/11 gemeinsam? Oder will hier jemand ernsthaft behaupten, dass die Verbrechen von 09/11 irgendetwas mit einem Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit zu tun hatten?Und dann ist da für mich schon noch ein Unteschied, ob Menschen aus Überzeugung für eine Sache kämpfen und umkommen oder unschuldig an ihrem Arbeitsplatz sitzen und der Flieger kommt beim Fenster rein...

Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass jemand etwas aus bunten Bausteinen baut, um Negative Ereignisse wie Kriege und/oder Katastrophen aus der Vergangenheit besser "bewältigen" zu können. Selbstverständlich wil und werde ich hier an dieser Stelle keine Diskussion anzetteln, warum nun jemand gerade dieses oder jenes Modell realisiert. Aber mit "Vergangenheitsbewältigung" wird das wohl in den seltensten Fällen zu tun haben, wenn jemand eine tolle Mittelalterlandschaft mit Kampfszenen aufbaut.

Aber es ist halt nunmal ein Unterschied, ob man die nachgebaute Titanic noch völlig intakt oder am Meeresboden zerbrochen darstellt. Und es ist für mich ein Unterschied, ob man die intakten Twin-Tower nachbaut oder das explodierende Gebäude in genau jenem Moment, als der Flieger reinkracht... Aber ist schon klar: explodierende Flieger geben mehr her... :-(

Übrigens: wenn der Erbauer tatsächlich durch diese Darstellung mit den Ereignissen besser klar kommt, warum mußte er die Szene dann öffentlich zeigen? Das hat doch wohl eindeutig mehr mit Exhibitionismus als mit Vergangenheitsbewältigung zu tun.

@Lars:
Danke für deine Sorge, was ich tagsüber zu tun habe. Zur Info: ich bin zeitweise in Schichtarbeit und habe tatsächlich tagsüber Zeit für so einen "Scheiß". Und irgendwie ist es für mich doch sehr erschreckend, dass für dich der "Scheiß" dimensionierbar ist. Macht es für dich tatsächlich einen Unterschied, wieviele Menschen durch einen Gewaltakt umkommen? Aber klar, liegt ja auf der Hand. Was sind schon "nur" 3.000 Verbrechensopfer gegen 6 Mio. Opfer in der Gaskammer?

@Lars & Roland
Und ich halte mich keineswegs für einen "hoffnungslosen" Gutmenschen. Dafür bin ich in meinem Job zu eng mit Schmerz, Leid und Tod konfrontiert. Aber ich denke ein gesundes Maß an Respekt und Pietät sollten wir uns schon noch bewahren.

@alle:
Was kommt eigentlich als Nächstes? Hat vielleicht jemand von euch Ambitionen Winnenden 2009 nachzubauen? Oder wie wäre es mit der kleinen Insel Utoya, nachdem sie von einem gewissen Hr. A. B. Breivik "besucht" wurde? Na, hat niemand Lust? Oder wie wäre es mit einem Stück Berliner Mauer, an der am Vortag 6 DDR-Flüchtlinge exekutiert wurden? Würde ja lediglich helfen, die Ereignisse besser zu bewältigen...

Übrigens, falls es jemanden interessiert, ich habe mich schon auch mit dem Thema 09/11 sehr intensiv auseinander gesetzt. Meine Cousine war 1983 nach NY ausgewandert und hat den Tower 3 nicht lebend verlassen...

Ich vertrete halt (auch wenn ich ziemlich alleine damit dastehe) die Meinung, dass hier Grenzen des guten Geschmack überschritten wurden. Und zwar mit Baumaterialien die ursprünglich genau für das Gegenteil erschaffen wurden.

So, und damit sollten wir es gut sein lassen. Möge jeder für sich entscheiden, wie er mit solchen Darstellungen umgehen kann und soll um sich noch einen Rest an Menschenwürde zu bewahren. Ich möchte lediglich appelieren, das sich die L*-Gemeinde darauf besinnt, wozu L* von den Machern eigentlich konzipiert wurde. Nämlich ein buntes Baumaterial das allen Spaß, Unterhaltung und Freude bringen soll. Als "Mittel zur Vergangenheitsbewältigung" ist es definitiv mit Sicherheit denkbar ungeeignet...


SERVUS AUS WIEN
Tom

Möge der Stein mit euch sein.


Sylvius
10.01.2013, 15:23

Als Antwort auf den Beitrag von Tom1210

+8Re: Und ich halte es dennoch für den Gipfel der Geschmacklosigkeit

Hallo Tom,

So, und damit sollten wir es gut sein lassen.


nein, man kann den Leuten nicht so wie du eines vor den Latz knallen und dann erwarten, das damit die, wenn auch leidige, Diskussion beendet ist.

Eigentlich wollte ich ich nicht an dem Thema beteiligten, aber durch das @alle am Ende, fühle ich mich angegriffen, auch wenn ich selber nicht geantwortet hatte, da meine Einstellung zu dem ganzen, wenn auch nicht zu 100%, doch eher mit den von dir angesprochenen übereinstimmt.
Aber im Detail:
Zum einen ist es mir absolut unerklärlich, wie manche hier historische Freiheitskämpfe mit einem verbrecherischen Attentat vergleichen können. Was bitte hat die Landung in der Normandie mit 09/11 gemeinsam? Oder will hier jemand ernsthaft behaupten, dass die Verbrechen von 09/11 irgendetwas mit einem Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit zu tun hatten?Und dann ist da für mich schon noch ein Unteschied, ob Menschen aus Überzeugung für eine Sache kämpfen und umkommen oder unschuldig an ihrem Arbeitsplatz sitzen und der Flieger kommt beim Fenster rein...

1.) Vergleichen kann man zunächst erstmal alles. Auch einen Schmeterling mit einem Panzer. Nur wird man da zum Schluss kommen, dass die beiden nicht viele Gemeinsamkeiten haben. Was du warscheinlich meinst ist gleichsetzten.
2.) Bei beiden historischen Gegenheiten, handelt es sich um blutige Ereignisse. Somit haben die beiden schonmal in der Tat sogar eine Gemeinsamkeit. Das du nun anfängst, Gewalt in Gut und Schlecht zu unterteilen und eine Wertigkeit hinneinbringst, ist dein Fehler.
3.) Wenn also jemand aus Überzeugung für etwas "Böses" lämpft, wird das gut?
Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass jemand etwas aus bunten Bausteinen baut, um Negative Ereignisse wie Kriege und/oder Katastrophen aus der Vergangenheit besser "bewältigen" zu können.

Die eigene begrenzte VOrstellungskraft sollte man dann aber nicht als Maßstab für andere zu Grunde legen.
Aber mit "Vergangenheitsbewältigung" wird das wohl in den seltensten Fällen zu tun haben, wenn jemand eine tolle Mittelalterlandschaft mit Kampfszenen aufbaut.

Was hat das eine was Person A macht (baut), mit dem zu tun, was Person B macht (baut)? Die Kausalität in dieser Argumentationskette ist absolut nicht gegeben und dient alleine dir um deine Meinung zu rechtfertigen. Sieht schön aus, ist aber doch ziemlich plump.
Aber es ist halt nunmal ein Unterschied, ob man die nachgebaute Titanic noch völlig intakt oder am Meeresboden zerbrochen darstellt.

Ein weiteres Beispiel dafür, wie wundervoll man seine eigene Meinung als Fakt darstellen kann. Welche übergeordnete Macht bestimmt das denn?
Und es ist für mich ein Unterschied, ob man die intakten Twin-Tower nachbaut oder das explodierende Gebäude in genau jenem Moment, als der Flieger reinkracht... Aber ist schon klar: explodierende Flieger geben mehr her... :-(

Für dich mag es wirklich einen Unterschied geben, und dieses Recht dürften dir auch die wenigsten absprechen. Der Haken an der Sache, ist nur der hinterhergeschobene Satz. Hier wird wieder von dir eine Wertigkeit hineingebracht, die alle abwertet, die es anders sehen als du.
Übrigens: wenn der Erbauer tatsächlich durch diese Darstellung mit den Ereignissen besser klar kommt, warum mußte er die Szene dann öffentlich zeigen? Das hat doch wohl eindeutig mehr mit Exhibitionismus als mit Vergangenheitsbewältigung zu tun.

Weils für den Erbauer vielleicht dazugehört? Aber schön das deine Meinung hierzu wieder die EINDEUTIGE ist.
@Lars:
Danke für deine Sorge, was ich tagsüber zu tun habe. Zur Info: ich bin zeitweise in Schichtarbeit und habe tatsächlich tagsüber Zeit für so einen "Scheiß". Und irgendwie ist es für mich doch sehr erschreckend, dass für dich der "Scheiß" dimensionierbar ist. Macht es für dich tatsächlich einen Unterschied, wieviele Menschen durch einen Gewaltakt umkommen? Aber klar, liegt ja auf der Hand. Was sind schon "nur" 3.000 Verbrechensopfer gegen 6 Mio. Opfer in der Gaskammer?

@Lars & Roland
Und ich halte mich keineswegs für einen "hoffnungslosen" Gutmenschen. Dafür bin ich in meinem Job zu eng mit Schmerz, Leid und Tod konfrontiert. Aber ich denke ein gesundes Maß an Respekt und Pietät sollten wir uns schon noch bewahren.

Es ist wirkloch so, dass mir der Begriff Gutmensch auch sehr missfällt. Inzwischen wird er leider im Internet änlich wie z.B. die "Nazi-keule" als Totschlagargument verwendet, was einer vernünftigen Diskkussion unter Erwachsenen mehr als undienlich ist. Allerdings dürftest du eingestehen, dass dein Eingangspost, nett gesagt, auch sehr unglücklich formuliert ist. Hätte ich das niedergeschrieben, was ich im ersten Moment dazu gedacht habe, hätte ich warscheinlich das gesunde Maß an Respekt und Pietät überschritten. Zumal ich hier wieder der Meinung bin, dass du "Scheiß" anders als gemeint verstehst, stellt sich mir hier wiederum die Farge, wer das gesunde Maß vorgibt? Du? Und wer nicht deiner Meinung ist, dem fehlt es an Respekt und Pietät?
Nur nebenbei: Was ist z.B. mit Titanic und Flug 93? Filmen, die auf Katastrophen beruhen, letzterer sogar auf 9/11.
@alle:
Was kommt eigentlich als Nächstes? Hat vielleicht jemand von euch Ambitionen Winnenden 2009 nachzubauen? Oder wie wäre es mit der kleinen Insel Utoya, nachdem sie von einem gewissen Hr. A. B. Breivik "besucht" wurde? Na, hat niemand Lust? Oder wie wäre es mit einem Stück Berliner Mauer, an der am Vortag 6 DDR-Flüchtlinge exekutiert wurden? Würde ja lediglich helfen, die Ereignisse besser zu bewältigen...

Als Gesamtaustellung mit dem Titel "Tiefpunkte der der neuzeitlichen westlichen Zivilisation, gebaut aus Lego", würde ich da absolut keine Probleme sehen. Im angrenzenden Shop (sollte es da sowieso nicht geben) sollte dann bloß vielleicht keine Zuckerwatte und die neuesten Lego Star Wars Artikel verkauft werden. KONTEXT ist etwas sehr wichtiges und für eine etwaige Bewertung nie ausser acht zu lassen.
Übrigens, falls es jemanden interessiert, ich habe mich schon auch mit dem Thema 09/11 sehr intensiv auseinander gesetzt. Meine Cousine war 1983 nach NY ausgewandert und hat den Tower 3 nicht lebend verlassen...

Das zeigt, dass du persönlich involviert bist, sollte nach 10 Jahren aber nicht zu solchen Eingangspost führen, zumal das Forum dafür auch der falsche Platz ist. Wer nicht protestiert ist ein schlechter Mensch?
Ich vertrete halt (auch wenn ich ziemlich alleine damit dastehe) die Meinung, dass hier Grenzen des guten Geschmack überschritten wurden. Und zwar mit Baumaterialien die ursprünglich genau für das Gegenteil erschaffen wurden.

Was du hier machts ist leider nicht nur deine Meinung vertreten, sonder auch gleichzeitig die Menschen, die eine andere Meinung haben despektierlich zu behandeln.
Für AFOLs ist der Stein (in erster Linie) kein Spielzeug, sondern ein Material zur kreativen Gestaltung. Ansonsten dürfte es gar keine AFOLs geben, da der Stein für Kinder geschaffen wurde. Insofern hinkt das Argument.
Möge jeder für sich entscheiden, wie er mit solchen Darstellungen umgehen kann und soll um sich noch einen Rest an Menschenwürde zu bewahren. Ich möchte lediglich appelieren, das sich die L*-Gemeinde darauf besinnt, wozu L* von den Machern eigentlich konzipiert wurde. Nämlich ein buntes Baumaterial das allen Spaß, Unterhaltung und Freude bringen soll. Als "Mittel zur Vergangenheitsbewältigung" ist es definitiv mit Sicherheit denkbar ungeeignet...

Danke, dass jeder für sich entscheiden darf, aber offentsichtlich habe ich je nachdem wie ich mich entscheide also keinen Rest an Menschenwürde? Und gut, dass du wiederum der bist, der genau weiß, wozu Lego geeignet ist und wozu nicht.

So, nun will ich es dabei gut sein lassen. Ich mag mich vielleicht angreifbar gemacht haben, aber dafür war mein Ärger doch zu groß um nichts zu "sagen".

Grüße Sylvius



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DrTod
10.01.2013, 15:29

Als Antwort auf den Beitrag von Legolars67

Re: Ist keine Geschmacklosigkeit ....

Hi,
eine Flugzeugspitze die aus dem Gebäude herrausragt hätte noch cooler ausgeschaut.;););)



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