Warum ist die innere Kette genauso schnell wie die äußere ?
Die antreibenden Räder sind miteiander verbunden , also gleich schnell !
Der weg der äußeren Kette ist doch länger !
Ich meine das dürfte so gar nicht funktionieren .
http://youtu.be/NuCDI5GGfWE
Gruß üfchen
Ps: Ich bitte um eine schnelle Rückmeldung sonst wird das nix mit schlafen .
Hallo uefchen,
ich denke, es gibt dafür eine ganz banale Erklärung. Leider bin ich gerade zu faul, mein Malprogramm rauszukramen, weshalb etwas ASCII-Art herhalten muß.
Stellen wir uns einfach mal ein waagerechtes, endloses Fließband mit 2 antreibenden Zahnrädern vor:
__________*__________*__________
Beide Zahnräder laufen Synchron, alles im grünen Bereich.
Jetzt verschieben wir die Zahnräder ein wenig:
_____*____________________*_____
oder
______________*__*______________
Das Prinzip bleibt immer gleich: 2 synchrone Zahnräder treiben ein Band an.
Jetzt lassen wir einen Teil einfach mal über eine Umlenkrolle laufen:
_____*_____*_____/O\___________
Für die Zahnräder ist es somit vollkommen egal, wie der genaue Verlauf des Bandes ist, solange pro Zeiteinheit genau so viele Kettenglieder von der einen Seite hinzu kommen, wie auf der anderen Seite hinausgehen.
Oder um es physikalisch auszudrücken:
Geschwindigkeit = Weg : Zeit
Offensichtlich bist Du bei Deinen Überlegungen von einer kreisförmigen Bewegung ausgegangen, bei der eine gleichmäßige Rotation (Winkelgeschwindigkeit) dazu führt, daß die Bogengeschwindigkeit in den äußeren Regionen höher ist, als in im inneren Bereich.
Betrachte es aber mal so: Wenn Du ein Kettenglied rot anpinselst und dessen Weg verfolgst, wirst Du merken, daß das rote Teil außen einen längeren Weg zurücklegen muß und dafür aber auch mehr Zeit benötigt. Sowohl Weg als auch Zeit steigen proportional an, aber der Quotient aus beiden Werten (= die Geschwindigkeit) bleibt immer gleich.
Eine gute Nacht wünscht
Thomas
\\//_ Build long and ℘rosper!
Lösung :
Ganz im Ernst: drück nochmal die Schulbank! Es wurde Dir mehrfach erklärt, warum es genau so funktioniert, wie es funktioniert. Die Kette ist an allen Stellen gleich schnell.
Wenn Du das nicht verstehen möchtest, dann kann man Dir leider nicht helfen.
Wenn das nicht so wäre, hätten sehr viele Konsrtuktionen, die Menschen erfunden haben, massive Probleme gehabt.
Gruß
Peter
Wenn es noch jemanden Intressiert :
http://youtu.be/9LuuFAh76rs
Und dann meine Frage : Und nu ?
gruß üfchen
Hallo uefchen,
leider kann ich auf diesem Video nicht wirklich viel erkennen, aber ich stelle mal eine Theorie auf: Die Führung der Kette ist so unglücklich gewählt, daß der innere Ring den äußeren berührt und sogar auseinander drückt. Gleichzeitig steht der innere Ring bauartbedingt unter Spannung, während der äußere Ring deutliches Spiel hat. Durch das Zusammentreffen der beiden Ringe und der unebenen Bauform der Kettenglieder entstehen im äußeren Ring Schwingungen, die dazu führen können, daß nicht alle Zähne sauber in die Zahnräder greifen. Im inneren Ring werden diese Schwingungen aufgrund der Spannung so stark gedämpft, daß sie keine Auswirkungen haben. Die Probleme treten daher immer an dem Zahnrad auf, wo der lockere Kettenteil ankommt.
Gruß
Thomas
\\//_ Build long and ℘rosper!
Na das ist doch mal was brauchbares !
In der Richtung hatte ich auch gedacht , erklärt aber nicht wirklich das Überspringen !
Letztendlich ist es ja nur eine Umlenkung der Kette .
Das Überspringen passiert aber auch wenn ich die freilaufenden Zahnräder dazwischen habe .
Die Kette berüht sich dan nicht . Alle Kettenglieder O.K. und laufen leicht .
Leider funktioniert eine Maschine aus dem Grund nicht .
Danke für eure Anregungen und Ideen .
gruß üfchen
Das Problem ist, dass die Kette nicht auf Spannung ist, sondern frei "rumschlackert". Wenn sie noch einige weitere fest positionierte Zahnräder umlaufen würde, dann würde die Kette auch nicht springen. Deswegen muss man Ketten auch immer spannen. So z.B. beim Fahrrad, bei Raupenantrieben oder auch bei Steuerketten in Automotoren.
So z.B. hier:
marswatcher
07.05.2014, 11:44
Als Antwort auf den Beitrag von uefchen
Editiert von
marswatcher
07.05.2014, 12:00
Hallo uefchen,
leider ist deine "Loesung" falsch.
Die grundsaetzliche Physik wurde hier im Forum ja schon erklaert und die ist nach meinem Verstaendnis korrekt. Es gilt sozusagen Kettengliederhaltung. Was auf der einen Seite pro Zeiteinheit auf das Zahnrad einfaedelt, muss auf der anderen Seite wieder runter. Da beide Zahnraeder gleich gross sind, muessen sie gleich schnell rotieren, damit das Band an jeder Stelle die gleiche Transportgeschwindigkeit hat. Wenn du unterschiedlich schnell rotierende Zahnraeder sehen moechtest, dann musst du unterschiedlich grosse Zahnraeder nehmen, denn entscheidend fuer die Bewegung ist nicht die "Rotationsgeschwindigkeit des Zahnrades" (Winkelgeschwindigkeit), sondern die Geschwindigkeit des auesseren Kranzes.
Fuer den Sprung an im Video linken Zahnrad, wuerde ich einen anderen Effekt verantwortlich machen, der bisher in der Betrachtung vernachlaessigt wurde: Die Gravitation.
Du hast deinen Versuchsaufbau ja parallel zum Erdschwerefeld ausgerichtet. Gleichzeitig haben die Kettenglieder etwas Spiel, dh. die Kette kann sich ein wenig dehnen und stauchen. Genau das tut sie an dem Zahnrad und deshalb muss das zur Aufrechterhaltung der Transportgeschwindigkeit ausgeglichen werden, was sich in dem gelegentlichen Huepfer zeigt.
Wenn du den vermeiden moechtest, dann musst du die Kette mehr unter Spannung setzen, sodass der Dehnungs- und Stauchungsspielraum zu klein fuer einen Sprung ist.
Viele Gruesse
Jan
PS: Ich sehe gerade, das waehrend ich meinen Beitrag verfasst habe, Peter schon auf die Spannung hingewiesen hat.
Das Springen ist nur auf unsauberes Einfädeln zurückzuführen, sowie Schwingungen der Kette, weil sie ungespannt ist.
Du hast da einen Denkfehler drin: deine rote Linie ist kürzer, das heißt aber nur dass ein Kettenglied weniger Zeit braucht um den Weg zurückzulegen. Die grüne Linie ist länger und ein Glied braucht mehr Zeit um mehr Weg zurückzulegen. ABER: nicht die Zeit ist hier wichtig sondern der Quotient Weg/Zeit und der ist bei beiden gleich.
Übrigens, wenn du die beiden treibenden Zahnräder mit zwei Motoren betreiben würdest hättest du evtl. recht, da die ungeregelt liefen und leicht unterschiedliche Drehzahlen hätten - nur so nebenbei.... In deinem Beispiel ist nur ein Motor verbaut, ergo gleiche Drehzahl, gleiche Zahnräder, gleiche Umfangsgeschwindigkeit.