Magic_Brick
31.08.2005, 14:43

NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller



Hallo Leute,

soebend noch druckfrisch auf der LEGO-Homepage veröffentlicht.

Ich sag nur "BACK TO THE BASICs".

http://www.lego.com/deu/i...earcode=&archive=false

Schönen Gruß

Sascha



felix_the_swiss
31.08.2005, 15:23

Re: NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


Als Patriot, darf ich in dem Fall kein LEGO mehr kaufen. Bis anhin gaben sie ja Ihre Formen nicht ausser Haus, jetzt wollen sie diesen Bereich sogar outsourcen !?
Die Distribution von Tschechien aus ist von mir aus gesehen auch suboptimal (geografisch) aber die Tschechischen Trucker fahren für ein Butterbrot. (Wenn nicht gleich mit Weissrussen gearbeitet wird) Die Spielwarenhändler lernen besser etwas Tschechisch oder Russisch, wenn sie die Ware bekommen wollen.

Felix der die Schweizer Fahne versucht hochzuhalten.



Roland_1000st
31.08.2005, 15:27

Tut mir echt leid für die Beschäftigten.


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


Es scheint ja ziemlich überraschend gekommen zu sein, den auf der Website findet man auch diese Stellenausschreibung (ist ja schon fast makaber):


======================================================================
Switzerland

LEGO Schweiz AG, 29 June 2005

"... präzise Formen herstellen, damit die LEGO Elemente wie immer in Top-Qualität hergestellt werden können!"

Polymechaniker / Werkzeugmacher (w/m)

(Arbeitsort Steinhausen)


Du programmierst anspruchsvolle 3D Werkstücke, du arbeitest auf modernen Fräsmaschinen und bist mitverantwortlich für die Qualität der LEGO Elemente. Für diese Aufgabe bringst du Kenntnisse in Umgang und Programmierung von CNC-Fräsmaschinen mit und verfügst über mehrjährige Berufserfahrung im Formenbau. Deine Erfahrungen mit 3D CAM Software (von Vorteil UG NX) und dein Wissen über HSG Fräsbearbeitung helfen uns, in diesem Bereich weiterzukommen. Unser Team freut sich auf einen flexiblen und initiativen Arbeitskollegen.

Falls dich diese Aufgabe anspricht, solltest du dich unbedingt bei LEGO bewerben!

======================================================================

Servus, Roland.



spacyboy
31.08.2005, 17:17

Re: NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


Ich hasse solche Erklärungen, da wird einfach so ein Werk geschlossen und die Arbeiter können dann sehen, wie sie ihre Familien ernähren sollen. Toll, die Tschechen arbeiten für weniger, stimmt dafür auch die Qualität? Berechnet man die neu anfallenden Transportkosten? Spürt der Käufer das? NEIN, das ist wirtschaften in die eigene Tasche. Ich bin enttäuscht...



Rollingbricks
31.08.2005, 19:22

540 Mitarbeiter verlieren damit ihren Arbeitsplatz


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


Schade um die Arbeitsplätze.

Und noch übler, dass jetzt die Plastikklötzchen mit noch mehr LKWs durch die Gegend kutschiert werden. Muss das sein?

Und in 5 Jahren geht Lego dann ganz nach China, weil die Kosten im Osten dann auch zu hoch sind?

Der Qualität wird das auch nicht dienlich sein, wenn Fremdanbieter die Formen machen.

Gruß
Dirk



Spielbude
31.08.2005, 20:47

Re: NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


Hallo LLL,
das erinnert mich stark an eine Geschichte der Firma Märklin. Im Jahr 1990 wurde zum Postjubiläum erstmalig ein großes Blechauto mit Formen der 30er Jahre wiederaufgelegt, limitiert auf 2000 Stück. Die Produktion war aus Kostengründen in den Osten verlagert worden. Da aber wohl kaum Kontrolle stattfand sind mindestens 4-5000 dieser Autos auf den Markt gelangt, da die Firma im Osten munter weiterproduziert hat. Es ist die Frage, wieviel Lego dann demnächt an Billund vorbei auf den Markt gelangt.

Gruß
Arne




steini
31.08.2005, 21:04

Die Volkshochschulen werden sich freuen, denn ...


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


... wer jetzt tschechisch oder besser gleich chinesisch lernt, der kann dann wenigstens noch was bestellen.

Ha, ha, LEGO ihr seid dermassen bede..ert dass es zum Himmel schreit.

Gut dass meine Sammlung wenigstens noch redlich zusammengekauft werden konnte. Ich jedenfalls werde mir ab sofort ganz genau überlegen, was ich noch kaufen werde und was nicht, will heissen mein Budget wird sich weiter verringern und irgendwann werd ich wohl ganz aufhören und mich an dem, was ich habe, erfreuen.

Schade nur um das einstige Spielzeug des Jahrhunderts, aber wenn es so weitergeht, dann wird das Spielzeug dieses Jahrzehnt nicht mehr überstehen.

LEGO GOOD BYE.

Steini






Jojo
31.08.2005, 21:16

Re: Die Volkshochschulen werden sich freuen, denn ...


Re: [B]Die Volkshochschulen werden sich freuen, denn ...[/link] von steini am 31. August 2005 21:04:55:


Hallo!


... wer jetzt tschechisch oder besser gleich chinesisch lernt, der kann dann wenigstens noch was bestellen.

Naja, man konnte auch immer schon LEGO erwerben, ohne Dänisch zu können.


Tschüß
Jojo



skubs_de
31.08.2005, 21:48

@ Lego ....... na dann muss ja Lego viel günstiger werden .....


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


..... und die StarWars Artikel, die man normal (Nicht als Display - die kommen nämlich schon im Oktober) bestellt, kommen nicht erst zum geplanten Termin im April 2006.

Händler aller Länder freut Euch auf rosige Zeiten.

Gruss

Bernd



Pattner
31.08.2005, 23:05

wer darüber erstaunt ist war bisher blauäugig


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


Warum denn aufregen. Was hier passiert war doch mit Beginn der Sanierung (Cost-Cutting) klar. Die hier angewendeten Mechanismen sind ganz normal (wenn man Mc Kinsey oder Berger im Haus hat).

Meine Prognose:
Lego entwickelt sich in Richtung MegaBlocks-Qualität, die Preise bleiben hoch, die Kunden wandern langsam ab.

Dann ist vorbei - mit der Käfer-Krabbelei.

Patrick

PS: Eigentlich spräche das dafür, nochmal kräftig in Teile zu investieren. Wenn nur der Frust nicht so tief sitzen würde.



Thekla
31.08.2005, 23:16

Mutter, hol die Wäsche rein, ...


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


... die Zigeuner kommen, oder was?

Sorry, aber das ist allerplatteste Stammtischpolitik!

Alles östlich von Deutschland/Schweiz klaut Autos, schmuggelt lizensierte Produkte und kassiert _unsere_ Sozialhilfe?

Auch hier, bei uns, erschlagen frustrierte 16-Jährige unschuldige 7-jährige Schulkinder!

Die Qualität wird leiden? Die Qualität ist doch schon am Boden, OBWOHL NICHT in Tschechien produziert wurde!

Gebt TLC und den, von Natur aus selbstverständlich "unfähigen Handwerkern" und "schlecht ausgebildeten Fachleuten" eine Chance.

Und hört endlich auf mit dem, womit _uns_ die Welt nervt: Mit unreflektierten Vorurteilen, die aus den Zeiten unserer Opas stammen!

Sorry, das mag so OT sein, wie nur was. Ich kann und will das aber nicht so stehen lassen, egal in welchem Zusammenhang diese Steinzeit- Ansichten geäußert werden.

Nichts füt ungut!

Thekla





Pattner
31.08.2005, 23:47

Re: Mutter, hol die Wäsche rein, ...


Re: [B]Mutter, hol die Wäsche rein, ...[/link] von Thekla am 31. August 2005 23:16:16:


Hallo Thekla,
ich verstehe dein Posting nicht ganz. Was hier abläuft ist Betriebswirtschaft und hat nichts mit Vorurteilen gegenüber anderen Nationen zu tun.

Es ist doch ganz einfach. Ich kann ein Produkt zu einem bestimmten Preis z in der Zeit x mit der Qualität y herstellen. Wenn ich zwei der Faktoren festhalte ist der dritte nicht mehr haltbar. Das bedeutet:
Lego fordert zum Datum xy eine bestimmte Menge vom Stein y und zahlt einen Fixpreis. Der Hersteller (egal welche Nation) stellt dann halt das her was unter diesen Voraussetzungen möglich ist. Die Qualität wird zwangsläufig leiden.

Ich gebe zu dass diese Darstellung nicht ganz fair ist, da ich die Verhandlungen mit den Herstellern nicht kenne.
Möglich und auch zu hoffen ist folgendes Modell:
Lego vergibt den Auftrag und legt strenge Qualitätskriterien für das Endprodukt fest. Lieferung muss natürlich termingerecht erfolgen. Dann ist der Preis die bewegliche Größe, den der Lieferant dann nennen muss ("OK, bis zum 1.1. produziere ich euch Stein 2x4 in der geforderten Qualität zum Preis xx €")
Nun gibt es zwei Möglichkeiten:
1) Der genannte Preis ist deutlich niedriger als der bisherige, dann ist das gut. Gleiche Qualität für weniger Geld. (Wenn dass dann noch dem Kunden zugute kommt sogar perfekt).
2) Lego ist das zu teuer und es heißt: "Ihr müsst aber für 20% günstiger produzieren". Dann sind wir wieder beim Fixpreis und die Qualität (oder der Termin) kann nicht gehalten werden.

Kurzum:
Lohnkosten sind in Mitteleuropa ein Problem. Ich kann als Unternehmen gut sparen wenn ich ins Ausland verlagere. Aber wie soll es weiter gehen?

Ich spinne mal einen weiteren Gedanken:
Durch die Vergabe von Aufträgen in ein Land xy (niedriges Lohnniveau) schaffe ich dort Arbeitsplätze und bringe Geld ins Land. Der Lebensstandard wird steigen. Es wird in Infrastruktur invetsiert, was wiederum die Ausgaben im Staat erhöht. Über kurz oder lang steigen damit auch die Lohnkosten, denn irgend wie muss das ganze finanziert werden. Wir nähern uns langsam dem Niveau in Mitteleuropa.
Konsequenz: Das Unternehmen zieht weiter ins nächste Billigland.

Und dann?
Zurück bleibt ein sozial und infrastrukturell weit entwickeltes Land, dem plötzlich der Mittelzufluß entzogen wird. Wie wird das funktionieren?

Das ist kein reines Lego-Problem sondern wird durch spezielle Unternehmensberater in alle Firmen getragen die solche Leute rein lassen. Ich nenne auch dieses Vorgehen "Heuschrecken-Strategie".

...jetzt muss ich mich wieder abregen.

Es geht nicht um das Niedermachen von "nicht-Deutschen" sondern um die Strategien der Unternehmen. Diese finde ich unsozial und damit verwerflich.

Gute Nacht
Patrick



Jan Beyer - LEGO DIRECT
01.09.2005, 09:09

Meine Meinung dazu - Viel Text!


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


Hallo LLL, ich will auch noch kurz was dazu sagen.

Ich finde es auch schrecklich, dass Kollegen von mir, einige kenne ich sogar persönlich, ihren Job kurz oder längerfristig verlieren.

Jedoch ist es ja auch wichtig, dass wir zu konkurrenzfähigen Preisen produzieren können, sonst gibt es bald die ganze Firma LEGO nicht mehr, und keiner von uns hat Arbeit.
Einige von euch sagen ja, dass LEGO schon jetzt zu teuer ist. Wie soll es weitergehen, wenn die Lohnkosten immer mehr steigen? Wir sind nun mal auch nur eine normale Frima, die auch Geld verdienen muss, um überleben zu können.
Aber die Abwanderung von Arbeitsplätzen und die hohen Lohnkosten sowie der grosse Preisdruck ist ja kein LEGO speziefisches Problem.
Dieses Problem haben ja alle Firmen, die in Hochlohnländern produzieren und global tätig sind.
Viele Firmen geben es nur einfach nicht bekannt, wenn sie ein Teil der Produktion ins im Moment billigere Ausland verlagern. Ich möchte garnicht wissen, wieviele Teile von Produkten die sich mit Made in Germany schmücken in Billiglohnländer produziert worden sind.

Schaut euch doch z.B. VW an. Was da durch die Presse immer wieder ans Licht kommt ist doch für die deutschen Arbeitnehmer und die deutsche Wirtschaft verheerend.

Viele Arbeitsplätze verschwinden leider ins, im Moment, günstigere Ausland. Ich mache mir auch Gedanke wo meine Kinder, die ich gerne haben will, eine Arbeit finden sollen, wenn alle normalen Arbeitsplätze in der Produktion verschwinden. Das ist num mal leider der Preis der allseits so gerühmten Globalisierung.

Aber im Endeffekt sind wir ja alle Schuld daran. Wir wollen doch alles immer billiger kaufen. Keiner will mehr den vollen Preis bezahlen und die wenigsten sagen - oh, o.k. dieses Produkt kostet ein paar Euro mehr, dafür ist es aber auch in Europa produziert statt in China. Denkt da mal drüber nach.
Wie soll denn ein kleiner Spielwarenhöker in diesen Zeiten, wo man alles über das Internet billiger und noch billiger bestellen kann, noch genügend Umsatz, geschweige den Gewinn, machen?

O.k. - zurück zu LEGO. Wir produzieren ja bereits einen Teil in Tschechien und z.B. Volkswagen hat dort eine der neuesten Automobilfabriken der Welt errichtet. Also haben wir bereits Erfahrung mit den Tschechen und auch eine eigene Fabrik dort.
Wir legen selbstverständlich - egal wo in der Welt wir produzieren werden, unsere sehr hohen Qualitätsstandarts an, die selbstverständlich von uns selbst sowie allen Lieferanten eingehalten werden müssen.

Ich hoffe das erklärt und beruhigt euch ein wenig. Falls ihr Fragen oder Ideen haben solltet, schickt mir ne Mail.

Sorry für den langen Text, aber das musste jetzt mal raus.

Gruss

Jan



klossi
01.09.2005, 09:55

Re-Re: Die Volkshochschulen werden sich freuen, denn ...


Re: [B]Re: Die Volkshochschulen werden sich freuen, denn ...[/link] von Jojo am 31. August 2005 21:16:19:


>Naja, man konnte auch immer schon LEGO erwerben, ohne Dänisch zu können.
>
>Tschüß
>Jojo

Stimmt Jojo,

vielleicht ja auch, weil bereits seit 1956 der Vertrieb in Hohenwestedt lag...

Gruß aus Kiel
Werner



Legomatic
01.09.2005, 10:24

Re: Meine Meinung dazu - Viel Text!


Re: [B]Meine Meinung dazu - Viel Text![/link] von Jan Beyer - LEGO DIRECT am 01. September 2005 09:09:12:


Hallo Jan, Hallo LLL,

ich fand das Posting recht gut und auch die Tatsache, das sich Jan mal dazu geäussert hat. Allerdings möchte ich bei einem Thema gerne einhaken, da es uns auch alle mehr oder weniger B.trifft:

"Aber im Endeffekt sind wir ja alle Schuld daran. Wir wollen doch alles immer billiger kaufen. Keiner will mehr den vollen Preis bezahlen und die wenigsten sagen - oh, o.k. dieses Produkt kostet ein paar Euro mehr, dafür ist es aber auch in Europa produziert statt in China. Denkt da mal drüber nach."

So - wir würden ja sicherlich gerne mehr Geld für Qualität und Produkte aus Deutschland augeben - wenn wir könnten! Ich erinnere mich: es gab mal eine Zeit, da hat man gut Geld verdient und nach jeder Lohnerhöhung war sogar mehr Geld am Konto = gute Kaufkraft! Dann kam die Zeit der Stagnation: die Löhne stiegen nur noch den Nebenkosten hinterher und eine Lohnerhöhung half noch, die steigenden Nebenkosten aufzufangen. Kein extra Geld in der Tüte = mässige Kaufkraft! Und heutzutage sieht es so aus: die Nebenkosten explodieren (ein paar Leute verdienen sich am Rohöl dumm und dämlich und ruinieren unsere ganze Wirtschaft!!!), die Lohnerhöhungen stagnieren = jeden Monat weniger Geld in der Tasche. Wir müssen billiger einkaufen denn sonst können wir irgendwann gar nix mehr kaufen = keine Kaufkraft mehr! Und wenn das mit dem Sprit so weiter geht und wir weiterhin so unfähige Politiker haben, werden wir - nicht IN, sondern MIT - Saus und Brauss den Bach runtergehen "Denkt da mal drüber nach."

Bischen OT aber zum Thema passend: hätte Vater Staat z.B. die Steuer auf den Sprittpreis ab 1 Euro ausgesetzt, hätte es keinen Einbruch an den Tankstellen um 5 % gegeben. Der Effekt an Steuerverlust wäre gleich geblieben aber den Deutschen und der Wirtschaft ginge es etwas besser. Ich bin als Pendler stinkesauer (140 km gesamt am Tag) und werde bald gar nichts mehr in unsere Wirtschaft und Produkte investieren können, da ich kein Geld und keine Zeit mehr zum Einkaufen habe (muss ja 7 Tage die Woche arbeiten, um mir Deutschland leisten zu können ;-(()

Gute Nacht Schröder, Stoiber & Co.
Hallo Australien,
Christian

...dass musste auch mal raus.



Tretty
01.09.2005, 10:46

Meine Meinung ein wenig OT oder? naja es muß raus


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


Hallo LLL,

es ist richtig das Löhne einen großen Teil der Kosten eines Produktes ausmachen aber es ist nun mal so das der normale Facharbeiter in Deutschland seit Jahren nicht mehr Netto in der Tasche hat und das mit dem den Hochlohnländern ist nur eine Ausrede.
Ich wäre gerne bereit auf einen Teil meines Lohnes zu verzichten wenn ich das gleiche für Miete, Strom, Lebensmittel, Kleidung und vieles Andere zahlen bräuchte wie im Niedriglohnländern.

Es gibt einen Spruch der passt ganz gut zur allgemeinen Wirtschaft:
Der Fisch stinkt immer vom Kopf.

Und der Kopf sind nun mal die Geschäftleitungen der Firmen.
Aber es ist halt heutzutage wichtiger Aktionäre zufrieden zustellen als Kunden und Mitarbeiter.

Aber es geht uns ja allen gut solange man noch ein Hobby hat und der Markt regelt das schon.
In diesen Sinne noch einen schönen Tag und erfreut Euch euren Job solange Ihr noch einen habt.

Gruß Tretty




Weebleleezer
01.09.2005, 12:23

Recht habt Ihr...aber was macht TLC mit Uns?


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


Hallo LLL,

Ein interessantes Posting mit vielen guten Argumenten, wie es um TLC, die Wirtschaft, Deutschland und seine Politik und in unserem "Zwiebelleder-Portemonaie" ausschaut...

Jedoch fällt mir in diesem Zusammenhang und auch als Antwort auf Jan's Beitrag ein, das die AFOL Community, obgegen die Zusammenarbeit mit TLC nun besser geworden ist oder nicht, einen nicht unerheblichen Teil der Konsumenten und ebenso "Botschafter" der LEGO-Steine ausmachen. Wir haben schlechten Service aufgedeckt, haben die Farbumstellung reklamiert (oder tun es immer noch! :-)) und sind auf vielen Events mit unseren MOCs, unserer Zeit, Geld und was weiß ich noch alles, vertreten.

Jetzt kommt die nächste Hiobsbotschaft und es wird wiederum alles "geschluckt" werden müssen. Wenn es TLC nicht gelingt, gegen die Mitbewerber konkurenzfähig zu bleiben und entsprechend keine Qualitätsverluste bestreiten zu wollen, dann werden sicherlich einige zwar mit dem jetztigen Bestand an LEGO "weitermoccen", aber für jemanden, der auch noch Kinder hat und eventuell auch ein paar Modelle bauen will, für den geht beim Steinekauf das Budget z.B für den Jahresurlaub drauf. Und dann sind das womöglich auch noch schiefe und krumme Teile in einem Set für 80€, die ich mit beiden Händen abzählen kann!

Ich hoffe, das es TLC schafft, die Produktion "irgendwie" in gewohnter Qualität zu bestreiten und das dadurch die Marke am Leben bleibt. Was passierte alles mit Carrera, Märklin, etc? Made in Germany scheint bald tot zu sein. Ja, ausser bei Porsche! :-) Aber wer kann sich den noch leisten...

Ich bin nun zu dem Schluß gekommen, das es für mich einfach zu teuer wird, ständig LEGO zu kaufen, gerade Altgrau kann ich schon in Silber aufwiegen. Ich baue den Flugzeugträger noch fertig und dann ist für mich Schluß.

Ich mache mir sorgen um TLC und werde die Presse weiter beobachten. Wenn Jan weiterhin ein paar News für Uns hat, ist das wohl auch in Ordnung.

My 2 Cents

Gruß aus dem sonnigen München
Malle
(Weebleleezer)



Matthias
01.09.2005, 15:53

Re: Meine Meinung dazu - Viel Text!


Re: [B]Re: Meine Meinung dazu - Viel Text![/link] von Legomatic am 01. September 2005 10:24:45:


>Hallo Jan, Hallo LLL,

fragt doch mal die Millionen Arbeitnehmer in Deutschland die unter 6,50Euro verdienen.

Die soviel verdienen, daß der Staat noch nicht mal Lohnsteuern kassieren kann.

Und dann sollen alle immer Deutsche Produkte kaufen die mit Billigteilen aus dem Ausland produziert oder montiert werden.

Lohnerhöhung gibts nur noch für wenige.

Die meißten leben schon seit vielen Jahren vom gleichem Lohn und haben immer weniger.

Glaubt ja nicht das Verlagerung am Ende soviel mehr bringt, wer jetzt kein Geld hat, hat danach genauso wenig und wehr durch sovas gekündigt wird, hat auch nichts mehr übrig.

So mal mein Senf dazu, jetzt können alle weiterjammern und SPD und CDU wählen gehen.

Grüße

Matthias



Roland_1000st
01.09.2005, 16:22

Jedenfalls...


Re: [B]Meine Meinung dazu - Viel Text![/link] von Jan Beyer - LEGO DIRECT am 01. September 2005 09:09:12:


schwimmt komischerweise Playmobil genau gegen den Strom.
Investieren in Deutschland und vertrauen auf ihre Mitarbeiter, mit denen sie auch in der Vergangenheit gut gefahren sind.
Und dass bei den hohen Energie- und Lohnkosten.

Da kommt man dann schon ins Grübeln.
Vielleicht sind Firmen, die "vom Chef" geführt werden, statt von der Börse oder von Kaufleuten doch etwas weitsichtiger und haben noch sowas wie soziale Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern!

Kaufleute und Spekulanten... oder besser Menschen, die durch unproduktive (ähäm) "Arbeit" ihr Geld "verdienen"... machen das zum Teil auf Kosten der kleinen Arbeiter.

Ich hoffe, es wird für einen sozialverträglichen Stellenabbau gesorgt und dass auch die kleinen Arbeiter ein fröhliches Weihnachtsfest feiern können (ab einer bestimmten Anstellung muß man sich bei größeren Firmen ja auch bei Stellenabbau keine Sorgen um die berufliche Zukunft machen... auch immer wieder komisch).

Naja, Tschüss, Roland.

PS: Ich habe zum Glück noch zwei ganz kleine Kinder und ich hoffe in 15 Jahren schaut es besser aus. Wenn ich Kinder hätte, die einen Job brauchen... keine Ahnung was ich denen raten könnte oder soll!



Rollingbricks
01.09.2005, 18:25

Kann nicht zustimmen...


Re: [B]Meine Meinung dazu - Viel Text![/link] von Jan Beyer - LEGO DIRECT am 01. September 2005 09:09:12:


Hallo Jan,

ich kann dir nicht zustimmen. Immer werden die Lohnkosten herangezogen. Das ist einfach quatsch. Eure Produktion ist fast menschenleer. Die Logistik ist ebenfalls hochautomatisiert.

Ein Beispiel von VW, wo du es schon zitierst. Der VW Golf Geländewagen soll ja evtl. im Ausland gefertig werden, wenn nicht die Belegschaft in Wolfsburg auf Lohn verzichtet, weil man im Ausland 1000 Euro Herstellkosten spart. Wenn man sich aber vergegenwärtigt, dass bei einem Auto dieser Preisklasse rund 4000 Euro Vertriebskosten pro Fahrzeugs anfallen, merkt man sehr schnell, dass es eine Menge Einsparpotzenzial auch an anderen Stellen gibt. Nur im Augenblick kann man die Belegschaften so herrlich einfach pressen. Tretty hat recht, viel Schlechtes liegt auch an miesen Geschäftsführungen in deutschen Unternehmen, die eine erschreckende Mitnahmementalität an den Tag legen. Vieleicht ist das in Dänemark auch so.
Früher nannte man diese Leute Unternehmer, heute dürfen sie nur noch Geschäfte führen

Noch ein Beispiel. Die BMW Geschäftsführung zieht für jeden verkauften BMW Z4 rund 17 Euro aus der Geschäftskasse (das sind natürlich gemittelte Werte und ergeben sich aus den Gehältern und den Verkaufszahlen). Das ist eine verdammt hohe Zahl, wenn man bedenkt, dass alle Entwicklungskosten auch nur bei übern Daumen bei 1000 Euro liegen pro Z4. (Quelle: Zeitschrift Gentlemen Quarterly Cars vom Herbst letzten Jahres)

Und ich frage mich, wer sich denn bald noch in Deutschland Luxusprodukte wie Z4, Golf Geländewagen und auch LEGO (!!!) noch leisten kann.

MEGABLOCKS bietet inzwischen auch in Deutschland seine Produkte an, zu einem Bruchteil des Preises und in ähnlicher (schlechter) Qualität.
Wenn ihr also wirklich sparen wollt, solltet ihr gleich in Tschechien wieder dicht machen und nach Rot-China gehen.

Oder hoffentlich besser doch hochwertigste Qualitätsprodukte in "korrekten" Farben hier und nicht im "Ostblock" herstellen.

Denn eins muss klar sein: Miese Qualität und trotzdem teuer in falschen oder changierenden Farben kaufe ich nicht.

Ich bin ein Befürworter der Globalisierung. Aber dann müssen Autos in China auch die Euro 4 und nicht nur Euro 2 erfüllen. Öl-Pipelines in Russland dürfen dann nicht lecken und auf Sansibar sollen sie gefälligst den Müll trennen und Dosenpfand in Korea sollte auch zur Pflicht werden.

Oder was glaubt ihr was für Umweltsauereien bei der Kunststoffherstellung im asiatischen Raum erlaubt ist und was hier?

Gruß
Dirk





thomas-ley
01.09.2005, 18:37

Von wegen geizige Kunden - am Discount ist Lego selber schuld


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


Es ist wirklich zum Heulen. Als ich klein war, war Lego nicht nur das beste Spielzeug aller Zeiten, es war auch eine anständige Firma. Ich war stolz drauf, dass sich ein so massgeblicher Teil der Produktion bei uns in der Schweiz befand.

Später war ich dann AFOL und Journalist und hab mehrere Male die hiesigen Fabriken besucht. Immer hat es geheissen: "Die Schweiz, Dänemark, Deutschland (dem Lego seinen 70erjahre-Boom verdankt) - das sind vielleicht Hochpreisländer, aber wir setzen lieber auf gut ausgebildete Mitarbeiter und gute Qualität."

Nun gibt es inzwischen auch gut ausgebildete Tschechen und Chinesen, und global gesehen, verdienen die ihre Chance. Okay. Doch wenn jetzt Lego mit Kosten argumentiert, um die Q u a l i t ä t halten zu wollen - dann, sorry, fehlt mir der Glaube.

Jan stellt fest, dass wir ja alle ein bisschen schuld seien, weil wirs möglichst billig haben wollten. Einspruch. Lego war immer teuer, das war schon fast Teil seiner Marke, und das war akzeptiert, denn einher ging damit gute Qualität. Doch Ende der 90erjahre musste man ja unbedingt fünftbeliebteste Familien-Marke der Welt werden (oder so ähnlich). In der Folge walzte man die Marke platt: Plötzlich mussten Computer ins Sortiment, Computerspiele, Znap!, neben den Erfolgen Star Wars und Potter auch Spielberg, Jurassic Parc, Bob the Builder, Spiderman, Ferrari etc., und Kleider und Uhren (die so richtig billig aussahen).

Ich hab wahrscheinlich einiges vergessen. Aber das ist ja auch kein Wunder, denn das Meiste verschwand so schnell, wies gekommen war. Hinzu kam das "Explore"-Fieber: Warum eingebürgerte Markennamen nicht mal umnennen und umgruppieren..? Inzwischen war jedenfalls nicht mehr wirklich klar, wofür "Lego" noch stand. Selbst das Kernprodukt litt immer mehr. Und warum bitte sollten wir auch mit derselben Selbstverständlichkeit gutes Geld für Steine zahlen, die nicht mehr so gut zusammenpassen, deren Farben scheckig sind - ja, deren Farben mal eben so über Nacht geändert werden? Hohe Qualität halten..?

Darum soll man jetzt bitte nicht den Geiz der Kunden als Vorwand für Entlassungen nehmen. Das Problem ist nicht die Globalisierung von 2005 - sondern das Management in den zehn Jahren davor.

So.




Hümpfch™
01.09.2005, 19:08

Deutschland=Billiglohnland?


Re: [B]Re: Meine Meinung dazu - Viel Text![/link] von Matthias am 01. September 2005 15:53:34:


Tach!

fragt doch mal die Millionen Arbeitnehmer in Deutschland die unter 6,50Euro verdienen.
...
So mal mein Senf dazu, jetzt können alle weiterjammern und SPD und CDU wählen gehen.

Was wählen denn die Millionen Billiglohnkräfte Deutschlands?

Gruß Ronald




karl.m.
01.09.2005, 20:58

Re: Wiederspruch


Re: [B]Meine Meinung dazu - Viel Text![/link] von Jan Beyer - LEGO DIRECT am 01. September 2005 09:09:12:


Hallo Jan

leider muss ich Dir diesmal wiedersprechen. Lego sollte sich mal folgendes ueberlegen: Wenn die Leute nur wegen der Geldpolitk entlassen werden, dann kann und wird folgendes passieren:
- die entlassenen Mitarbeiter werden sicherlich nicht mehr fuer Ihre Kinder, Enkel etc Legos einkaufen.
- sie werden dies auch sicherlich im Bekannten/Verwandten/Freundeskreis sehr negativ weitererzaehlen, so dass hier ein Jojoeffekt passiert
-dann noch leider das Politische. Man braucht sich heutzutage nicht mehr wundern, dass es immer mehr Anhaenger rechter Parteien gibt. Denn die Arbeitslosen sehen, dass das Ausland die ganze Arbeit um den halben Lohn macht. Das schuert den Nationalstolz mancher Laender und der Hass auf auslaendische Mitarbeiter steigt immer mehr. Und dabei sind nur die Politiker und die Manager schuld. Schau Dir doch ruhig mal die Brummifahrer an ( ich bin keiner). Diese verdienen hier in Deutschland 2-3000 Euro. Der Pole oder der Tscheche verdient vielleicht nur 1000 Euro. Klar verstehe ich, dass die Manager dies ausnutzen. Aber wird dieser Pole oder Tscheche dann die Ware dann auch dort kaufen, wo er arbeitet? Sicherlich nicht, denn in diesen Laendern ist es nicht anders als in Europa. Der Deutsche geht nach Polen /Tschechien und kauft dort Kleider Zigaretten etc. ein , der Pole geht weil es in seiner Heimat zu teuer ist lieber nach Weisrussland, der Russe......
Jan ich hoffe, Du kannst diese Argumentation verstehen, aber in meiner Firma ist es nicht anders als bei Euch. Bei uns sollen einige Tausend Mitarbeiter abgebaut werden (anscheinend sozialvertraeglich oder mit Abfindung die ehrlich gesagt sehr gut sein soll) aber mein Chef verdient fast im Dreistelligen Millionenbereich. Bei dieser Art von Politik koennte man fast schon k...... .
Gruss
Markus





Eisbär
02.09.2005, 19:15

Re: Meine Meinung dazu -


Re: [B]Meine Meinung dazu - Viel Text![/link] von Jan Beyer - LEGO DIRECT am 01. September 2005 09:09:12:



>Gruss
>Jan


Lieber Jan!

Gut und schøn.

Wieso kønnen aber andere Firmen in noch höher Lohnländern (Norgewen) behaupten, die hohen Löhne seien gar kein Problem? Oder Danfoss, um ein näherliegendes BSp zu nehmen.

Gerade neulich fuhr ich in den Parkplatz für Legoland-BäRsucher und Innen und da lag so links ein Gebäude, auf dem stand kirkbi.

All das Vermögen, das von dort verwaltet (und vermehrt) wird, entstammt dem hauptsächlich in Billund produziertem und über Jahrzehnte hinweg angehäuftem Mehrwert. Kaum is mal n paar Jahre schlechte Kassenlage*, greifen die typischen Kapitalistenreflexe: Entlassungen, ab in billigere Länder.

Ich meine, die ollen Christiansens hätten da doch mal n büschen Verantwortung für ihre Leute gezeigt, die ja den Mehrwert (mit)erwirtschaftet haben. Und Pfennigfuchser waren die auch.

*Und die ist ja durch die Entnahmen seitens kirkbi entstanden. Hätte kirkbi nicht aus Lego Geld entnommen, hätte das Minus viel freundlicher ausgesehen. Stattdessen leiht kirkbi Lego Geld. Dies Geld "gehört" eigentlich auch Lego.

Ich meine, mit all dem angehäuften Vermögen müßte auch mal eine Durststrecke zu überwinden sein. Ohne daß es gleich so (Explore, zu viel Expansion...) weitergehen muß.

Wenn nämlich alle nach "China" globalisieren, stehen sich doch alle wieder gleich. Und hier hat keiner mehr Geld, um die billig produzierten Waren zu kaufen.


Trotzdem schøne Kløtzchens.

Viele Grüße
Mich.a






Hümpfch™
02.09.2005, 22:38

BILD? (Re: Meine Meinung dazu - )


Re: [B]Re: Meine Meinung dazu - [/link] von Eisbär am 02. September 2005 19:15:16:


Tach Micha,

stammen Deine Halbweisheiten aus der norwegischen BILD-Zeitung?

Wieso kønnen aber andere Firmen in noch höher Lohnländern (Norgewen) behaupten, die hohen Löhne seien gar kein Problem? Oder Danfoss, um ein näherliegendes BSp zu nehmen.

Weil sie offenbar ein funktionierendes Management haben.

All das Vermögen, das von dort verwaltet (und vermehrt) wird, entstammt dem hauptsächlich in Billund produziertem und über Jahrzehnte hinweg angehäuftem Mehrwert. Kaum is mal n paar Jahre schlechte Kassenlage*, greifen die typischen Kapitalistenreflexe: Entlassungen, ab in billigere Länder.

Soweit die Tatsachen.*)

*Und die ist ja durch die Entnahmen seitens kirkbi entstanden. Hätte kirkbi nicht aus Lego Geld entnommen, hätte das Minus viel freundlicher ausgesehen.

Was ist das denn für ein Unsinn?
Dadurch, dass man Gewinne in der Firma läßt, lassen sich doch keine Verluste vermeiden? Wie soll das gehen? Macht das Geld etwa mehr Umsatz? Wird durch eine Gewinnrücklage eine verlustbehaftete, falsche Produktpolitik wieder lukrativ?

Das ist Stattdessen leiht kirkbi Lego Geld. Dies Geld "gehört" eigentlich auch Lego.

Wasn Schmarrn.
Das Geld gehört dem, der es mit seinem Unternehmen in erfolgreichen Jahren erwirtschaftet hat.

Einer kränkelden Firma als Besitzer ein Darlehen zu geben, ist jedoch aber mehr als fragwürdig, wenn denn Zinsen verlangt werden.

Ich meine, mit all dem angehäuften Vermögen müßte auch mal eine Durststrecke zu überwinden sein.
Das mag sein, hilft aber nicht, die Verluste zu lindern. Denn die gehen ja weiter wenn im Unternehmen nichts geändert wird.

*)Das sind keine Kapitalistenreflexe (ein echter Kapitalist achtet nämlich darauf, dass sein Unternehmen stets gesund ist und seine Mitarbeiter richtig ausgebeutet statt entlassen werden), sondern die Reflexe eines typischen Juppie-Managements, das dem Share-Holder-Value zuliebe den einen oder anderen McGeldscheffelkinsey durch den Laden gejagt hat und auf deren Dummgeschwätz gehört hat. Bis sich dann diese Ideen auch als falsch erwiesen haben, haben aber die ganzen Herren und Damen Yuppie-Manager längst die Firma gewexelt und sich mit Ihren "Sanierungs"-Lorbeeren in den näxten Familienbetrieb reinschmarozt.

Kristiansens Hauptproblem ist, das er keinen Nachwux in der eigenen Familie gefunden hat, der willens ist, das Familienunternehmen als solches weiterzuführen, sondern sich jetzt schon mehrmals hintereinander mit irgendwelchen externen Geschäftsführern rumärgern musste.

Mir ist kein Familienbetrieb bekannt, der durch "moderne" Management-Methoden, wie Massen-Entlassungen, Werksschließungen und Produktionsverlagerungen saniert wurde.
Familenbetriebe überleben offenbar nur, wenn sie in der Tradition ihrer Gründer sozial und konservativ weitergeführt werden, und mit kleinen aber bedachten Änderungen auf den wexelnden Markt reagieren.

Aber wem sag ichs...

Ronald



Jojo
03.09.2005, 02:11

Re: NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


Grüezi!


Gerade habe ich Lust, ein wenig zu polemisieren, und da ich ansonsten nichts zu tun habe, mache ich das einfach mal.

Also:
Die Schweizer haben doch Ausländer nicht so gerne im Lande. Als es darum ging, über den Beitritt der Eidgenossenschaft zum Schengener Abkommen abzustimmen, wurde massivst mit ausländerfeindlichen Horrorszenarien dagegen Stimmung gemacht. Also sollen sie froh sein, daß diese suspekten Dänen ihr Land verlassen. Noch dazu ist Dänemark ja Mitglied in der EU (Auch wenn man manchmal glauben könnte, Dänemark wäre eher der 51. Staat der Vereinigten Staaten von Amerika), und mit der EU wollen die Schweizer ja auch lieber nichts zu tun haben.

Die Tschechische Republik hinwiederum ist in der EU, also ist es nur recht und billig, daß die Firma LEGO dort eine Niederlassung eröffnet. Um Mitglied der EU werden zu dürfen, müssen ja gewisse Kriterien erfüllt sein; etwa muß die Einhaltung der Menschenrechte gewährleistet sein. Die Tschechische Republik erfüllt diese Kriterien offenbar. Ob die Schweiz sie auch erfüllt...? Wer weiß, wer weiß...

Also könnten doch alle glücklich sein. Für die LEGO-Produktion ist die Einhaltung der EU-Normen gewährleistet, die Schweizer müssen die Ausländer nicht länger ertragen, LEGO kann vielleicht ein paar Euro bzw. Kronen sparen (die gibt's ja in der Tschechischen Republik auch), und uns, die wir - von Ausnahmen abgesehen - weder in der Schweiz noch in der Tschechischen Republik leben, könnte das alles sowieso egal sein. Besser noch, wenn in der Tschechischen Republik ein paar Arbeitsplätze entstehen, kommen die qualitativ minderwertigen Tschechen* nicht zu uns herüber und nehmen uns die Arbeitsplätze weg! Etwa als Spargelstecher, oder was die so machen, was die Deutschen nicht machen wollen.

*) Jedenfalls, wenn man Euch so hört, könnte man meinen, die Tschechen pfuschen nur rum und bauen Schrott. Ihr müßt es ja wissen. Die tschechischen Kinderfilme haben mir jedenfalls immer gut gefallen, also besteht doch Hoffnung, daß sie mit Kinderspielzeug auch ordentlich umgehen.

Und von all dem mal abgesehen kann mich LEGO mit so einer firmenpolitischen Entscheidung eh nicht schockieren. Was kümmert es mich, wo die Steine hergestellt werden, und wo die freundliche, ganz sicher die Deutsche Sprache beherrschende Telephonistin vom LEGO Service sitzt?
Seitdem sie die Farben geändert haben, wären schlimmere Meldungen, die mich aufregen könnten, bloß weitere Änderungen am System. Aber die werden bestimmt noch kommen, da habe ich vollstes Vertrauen in die Experten von LEGO, die alles, was gut ist, zum Schlechteren hin verändern.


Auf Wiederlurge
Jojo





Magic_Brick
03.09.2005, 17:19

Re: NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller


Re: [B]Re: NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Jojo am 03. September 2005 02:11:44:


Hallo Jojo,

ich möchte nur mal kurz bezug nehmen auf diesen Satz von Dir:

>*) Jedenfalls, wenn man Euch so hört, könnte man meinen, die Tschechen pfuschen nur rum und bauen Schrott. Ihr müßt es ja wissen. Die tschechischen Kinderfilme haben mir jedenfalls immer gut gefallen, also besteht doch Hoffnung, daß sie mit Kinderspielzeug auch ordentlich umgehen.

Aus der Tschechei kommen zwar sehr billige Formen und die Arbeitskräfte dort sind auch um einiges billiger, aber die Formen
sind bis zum heutigen Tage weit hinter der deutschen Qualität und
halten auch bei weitem nicht so lange. Also sind sie defakto als SCHROTT anzusehen. Ich hoffe nur das einige Dänen mitgehen nach Tschechien um dort den leuten auf die Finger zu schauen.

Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß mit deinen tschechischen Kinderfilmen und ich hoffe du findest viele Rechtsschreibfehler in diesem Postings. Ich schenk sie dir.

Schönen Gruß

Sascha

P.S.: Man muß nicht zu jedem Thema seinen Senf abgeben (vorallem wenn man anscheinend von einigen Themen keine Ahnung hat).






Jan.K
03.09.2005, 23:25

Re: NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller


Re: [B]Re: NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 03. September 2005 17:19:52:


Moin Sascha,

>Aus der Tschechei kommen zwar sehr billige Formen und die Arbeitskräfte dort sind auch um einiges billiger, aber die Formen
>sind bis zum heutigen Tage weit hinter der deutschen Qualität und
>halten auch bei weitem nicht so lange. Also sind sie defakto als SCHROTT anzusehen.


Interessante Logik, die Du da zum Besten gibst - alles, was nicht deutschem Niveau entspricht ist also Schrott. Nun ja...

>P.S.: Man muß nicht zu jedem Thema seinen Senf abgeben (vorallem wenn man anscheinend von einigen Themen keine Ahnung hat).

Tja, hättest Du das mal beherzigt... Obwohl, dann wäre uns ja Dein unterhaltsamer Beitrag vorenthalten geblieben :-)

Außerdem lesen viele Besucher dieses Forums eben gerade den von Dir bemängelten Senf sehr gerne. Das fällt aber
zugegebenermaßen leichter, wenn man an provozierender Polemik Gefallen findet. Dies wiederum verlangt Dir ja niemand ab.

Gruß,
Jan

P.S.: was hast Du eigentlich gegen tschechische Kinderfilme?



Eisbär
04.09.2005, 11:15

Re: BILD? (Re: Meine Meinung dazu - )


Re: [B]BILD? (Re: Meine Meinung dazu - )[/link] von Hümpfch™ am 02. September 2005 22:38:55:


>Tach Micha,
>stammen Deine Halbweisheiten aus der norwegischen BILD-Zeitung***?

Nø, Deine?


>Wieso kønnen aber andere Firmen in noch höher Lohnländern (Norgewen) behaupten, die hohen Löhne seien gar kein Problem? Oder Danfoss, um ein näherliegendes BSp zu nehmen.
>Weil sie offenbar ein funktionierendes Management haben.
>All das Vermögen, das von dort verwaltet (und vermehrt) wird, entstammt dem hauptsächlich in Billund produziertem und über Jahrzehnte hinweg angehäuftem Mehrwert. Kaum is mal n paar Jahre schlechte Kassenlage*, greifen die typischen Kapitalistenreflexe: Entlassungen, ab in billigere Länder.
>Soweit die Tatsachen.*)
>*Und die ist ja durch die Entnahmen seitens kirkbi entstanden. Hätte kirkbi nicht aus Lego Geld entnommen, hätte das Minus viel freundlicher ausgesehen.
>Was ist das denn für ein Unsinn?

Das Minus gab es bei Lego, nicht bei kirkbi. Es war ziemlich genauso groß, wie die Entnahmen aus Lego durch kirkbi in den Jahren.

>Dadurch, dass man Gewinne in der Firma läßt, lassen sich doch keine Verluste vermeiden? Wie soll das gehen? Macht das Geld etwa mehr Umsatz? Wird durch eine Gewinnrücklage eine verlustbehaftete, falsche Produktpolitik wieder lukrativ?

Ich habe kirkbi u Lego getrennt betrachtet. Um des Argumentes willen.

>Das ist Stattdessen leiht kirkbi Lego Geld. Dies Geld "gehört" eigentlich auch Lego.
>Wasn Schmarrn.
>Das Geld gehört dem, der es mit seinem Unternehmen in erfolgreichen Jahren erwirtschaftet hat.

Lego hat es erwirtschaftet (und bei kirkbi gelagert).

>Einer kränkelden Firma als Besitzer ein Darlehen zu geben, ist jedoch aber mehr als fragwürdig, wenn denn Zinsen verlangt werden.
>Ich meine, mit all dem angehäuften Vermögen müßte auch mal eine Durststrecke zu überwinden sein.
>Das mag sein, hilft aber nicht, die Verluste zu lindern. Denn die gehen ja weiter wenn im Unternehmen nichts geändert wird.

Ohne Entnahmen seitens kirkbi hätte es keine/kaum Verluste gegeben.

>*)Das sind keine Kapitalistenreflexe (ein echter Kapitalist achtet nämlich darauf, dass sein Unternehmen stets gesund ist und seine Mitarbeiter richtig ausgebeutet statt entlassen werden), sondern die Reflexe eines typischen Juppie-Managements, das dem Share-Holder-Value zuliebe den einen oder anderen McGeldscheffelkinsey durch den Laden gejagt hat und auf deren Dummgeschwätz gehört hat. Bis sich dann diese Ideen auch als falsch erwiesen haben, haben aber die ganzen Herren und Damen Yuppie-Manager längst die Firma gewexelt und sich mit Ihren "Sanierungs"-Lorbeeren in den näxten Familienbetrieb reinschmarozt.

Welche BILD-zeitung schreibt sowas?


>Kristiansens Hauptproblem ist, das er keinen Nachwux in der eigenen Familie gefunden hat, der willens ist, das Familienunternehmen als solches weiterzuführen, sondern sich jetzt schon mehrmals hintereinander mit irgendwelchen externen Geschäftsführern rumärgern musste.


Er ischa nun auch noch nich soo alt und hinfällig, daß er unbärdingt ABSløsung benøtigt. Man gucke sich den Herrn AP Møller an. Frisch, jugendlich, aktiv...

>Mir ist kein Familienbetrieb bekannt, der durch "moderne" Management-Methoden, wie Massen-Entlassungen, Werksschließungen und Produktionsverlagerungen saniert wurde.
>Familenbetriebe überleben offenbar nur, wenn sie in der Tradition ihrer Gründer sozial und konservativ weitergeführt werden, und mit kleinen aber bedachten Änderungen auf den wexelnden Markt reagieren.

Nicht durch Verlagerung in Billiglohnländer?


>Aber wem sag ichs...
>Ronald

Oh Mann, was ham wa auf Bionuckler geschimpft!
Oh Mann, was ham se an Bionucklern verdient!

Unsere Geschmäcker entsprechen offenbar nicht so genau dem sog. Markt.


*** Gibbs nich. Ja, es kömmt vor, daß ich norgew. Zeitungen lese.

VIele Grüße
Mich.a




Hümpfch™
04.09.2005, 12:24

Re: BILD? (Re: Meine Meinung dazu - )


Re: [B]Re: BILD? (Re: Meine Meinung dazu - )[/link] von Eisbär am 04. September 2005 11:15:37:


Tach Micha,

Das Minus gab es bei Lego, nicht bei kirkbi. Es war ziemlich genauso groß, wie die Entnahmen aus Lego durch kirkbi in den Jahren.

Wenn eine Firma (LEGO) Verluste macht, dann geschieht das nicht durch Entnahmen.
Entnahmen kann man nur aus der Gewinnrücklage machen.
Entnimmt man Geld, wenn keine Gewinnrücklagen vorhanden sind, dann geht das nur durch ein Darlehen.
So ein Darlehen erhöht oder produziert aber keine Verluste.
Kirkbi ist die Muttergesellschaft von LEGO, LEGO eine 100%ige Tochter von Kirkbi.
Es gibt bei solchen Konstellationen immer einen Gewinnabführungsvertrag, LEGO ist also verpflichtet, die Gewinne an Kirkbi abzuführen.
Wenn keine Gewinne erwirtschaftet werden, kann auch kein Geld abgeführt werden.
Woher willst Du wissen, dass Kirkbi in den Jahren, in denen LEGO Verluste erwirtschaftet hat, Geld bei LEGO entnommen hat und dass die Verluste durch diese Entnahmen entstanden sind?

Ich habe kirkbi u Lego getrennt betrachtet. Um des Argumentes willen.

Ich auch.

Lego hat es erwirtschaftet (und bei kirkbi gelagert).

Siehe oben.

Ohne Entnahmen seitens kirkbi hätte es keine/kaum Verluste gegeben.

Siehe oben.

Gruß Ronald



Jojo
05.09.2005, 13:24

Re: Von wegen geizige Kunden - am Discount ist Lego selber schuld


Re: [B]Re: Von wegen geizige Kunden - am Discount ist Lego selber schuld[/link] von Jens am 05. September 2005 07:51:05:


Hallo!


Ein wenig Senf möchte ich auch dazu geben.

Das war sehr guter Senf. Er entsprach genau meinem Geschmack.


Hätte ich damals, ca. ab 1990 schon Kinder gehabt, hätte ich wohl einen großen Bogen um Lego gemacht, denn dieses Spielzeug, dass nur zum "Schneller, höher, weiter" und nicht mehr zum phantasievollen Bauen und Spielen animieren konnte, würde ich meinen Kindern nicht zugemutet haben wollen.

Als ich neulich mal meine Setliste durchschaute, fiel mir in der Tat ein Qualitätsverlust auf, der sich - in einigen Themen früher, in anderen später - ab etwa 1990 abzeichnete. Im Grunde ging es damit los, daß nicht mehr "Legoland" auf dem Minifig-Thema stand, sondern "System". Das war 1991/92. Damals habe ich einen Brief an LEGO geschrieben, des Inhalts, daß ich dieses alberne "System" doch sehr technisch und kindungerecht fände, im Gegensatz zum gemütlichen "Legoland", welches hielt, was es versprach. Ich habe den Brief aber nicht abgeschickt, weil ich Pessimist mir dachte, daß es die da bei LEGO eh nicht interessiert, was ein 13jähriges Kind zu sagen hat.

Tja, und im Jahr 2000, als das "System" verschwand, hätte ich es dann lieber gesehen, wenn es bei LEGO noch so etwas wie ein System gegeben hätte.


Ich denke auch, daß LEGO vor Jahren schon seine Kundschaft falsch eingeschätzt hat. Sie dachten: Kinder wollen Rollenspiele, Kinder wollen Äktschn, Kinder wollen sich im Wettstreit mit AltersgenossInnen (harhar, das Binnen-I ist natürlich ein Scherz.) messen. Nun, vielleicht wollen Kinder das alles. Aber das alles konnten und können Kinder auch mit anderen Spielzeugen haben. Fürs reine Rollenspielen gibt es Playmobil und Puppenhäuser. Für Action gibt es Computerspiele (seufz), Sport (draußen!), Carrera-Bahnen, irgendwelche Action-Figures und sonstigen Quatsch. Und dieses taugt auch zum Wettstreit mit ihren Freunden.

Aber LEGO hat zu dem Rollenspiel/Wettstreit/Action eine weitere Alternative geboten, nämlich die Möglichkeit, sich eine eigene kleine Welt zu bauen. Und diese Alternative hat LEGO zum Spielzeug des Jahrhunderts gemacht. Seit LEGO versucht, mehr und mehr die vorgenannten Spiel-Aspekte zu bedienen, leidet darunter vor allem der Aspekt "bauen". Daß die Spielsituationen, die dem Kind Rollenspiel, Action und Wettstreit bieten sollen, überhaupt noch irgendwie zusammengebaut werden, geschieht ja bloß noch, weil das halt das Markenzeichen der Firma ist, und nicht mehr, weil diese Firma hinter der Grundidee "bauen!" stünde. Und das hat leider eine arg negative Wirkung.

Denn wenn früher ein Modell als Modell nicht so gut war, dann war das im Grunde egal, weil man etwas anderes daraus bauen konnte. Wenn heute ein Modell nicht so gut ist, dann sieht es aber erstens nicht gut aus, und zweitens kann man nichts anderes daraus bauen, also ist der Wert des Modells für den, der es kaufen soll, nicht mehr ersichtlich.
Das war natürlich jetzt überspitzt gesagt. Selbstverständlich kann man auch heute noch die Teile für eigene Bauten verwenden, aber es sind weniger Teile, und sie sind größer, also weniger vielseitig.

Das Jack-Stone-Piratenschiff, mein Lieblingsbeispiel, ist ganz eindeutig nicht darauf ausgelegt, daß man damit bauen soll. Man steckt die Rumpfteile zusammen, klatscht vorne das Bugsprietteil und hinten das Kajütenteil dran, steckt den Mast rein, und das war's. Und im Ergebnis sieht dieses Dingen viel (viel!) schlechter aus als jedes Piratenschiff von Playmobil. Schlimmer noch: Dadurch erst, daß krampfhaft versucht wird, irgendwie doch noch das Element "LEGO" in dieses Jack-Stone-Schiff einzubeziehen und einige Teile zusammenstecken zu lassen, leidet das Aussehen des Modells. Daß es zusammengebaut wird, fügt seinem Spielwert absolut nichts hinzu, zieht aber seinem Äußeren einiges ab. Und da nun bei diesem Jack-Stone-Schiff der zusätzliche Spielfaktor "bauen!" fehlt, gibt es eigentlich keinen Grund, dieses häßliche Ding dem schönen Playmo-Schiff vorzuziehen.

Mit einem Wort: Das, was LEGO zu dem macht, was es ist (bauen!), schlägt dem, was es gerne sein will (Action! Wettkampf!) mächtig in die Fresse. Fragt sich, wann der BWL-Student, der das Ruder der Firma übernimmt, auf diesen Trichter kommt, und von Quartalsbillanz wegen den totalen Baustopp verordnet.


Tschüß
Jojo



Eisbär
05.09.2005, 19:08

Re: BILD? (Re: Meine Meinung dazu - )


Re: [B]Re: BILD? (Re: Meine Meinung dazu - )[/link] von Hümpfch™ am 04. September 2005 12:24:45:


>Tach Micha,
>Das Minus gab es bei Lego, nicht bei kirkbi. Es war ziemlich genauso groß, wie die Entnahmen aus Lego durch kirkbi in den Jahren.
>Wenn eine Firma (LEGO) Verluste macht, dann geschieht das nicht durch Entnahmen.
>Entnahmen kann man nur aus der Gewinnrücklage machen.
>Entnimmt man Geld, wenn keine Gewinnrücklagen vorhanden sind, dann geht das nur durch ein Darlehen.
>So ein Darlehen erhöht oder produziert aber keine Verluste.
>Kirkbi ist die Muttergesellschaft von LEGO, LEGO eine 100%ige Tochter von Kirkbi.
>Es gibt bei solchen Konstellationen immer einen Gewinnabführungsvertrag, LEGO ist also verpflichtet, die Gewinne an Kirkbi abzuführen.
>Wenn keine Gewinne erwirtschaftet werden, kann auch kein Geld abgeführt werden.
>Woher willst Du wissen, dass Kirkbi in den Jahren, in denen LEGO Verluste erwirtschaftet hat, Geld bei LEGO entnommen hat und dass die Verluste durch diese Entnahmen entstanden sind?
>Ich habe kirkbi u Lego getrennt betrachtet. Um des Argumentes willen.
>Ich auch.
>Lego hat es erwirtschaftet (und bei kirkbi gelagert).
>Siehe oben.
>Ohne Entnahmen seitens kirkbi hätte es keine/kaum Verluste gegeben.
>Siehe oben.
>Gruß Ronald
Lieber Ronald!
Uber die Entnahmen bärichtete ich hier, dabei originallegoländische (Netz)Zeitungen paraphrasierend. Es sind also öffentliche Informationen, die die beiden letzten Jahre betreffen.
Natürlich "darf" kirkbi seiner Tochter (oder Kjeld seiner Firma) Geld entnehmen, ich finde dann aber die Maßnahmen wg der selbstveranlaßten Verluste falsch. Moralisch gesehen. Nun hat ja kirkbi noch Geld an Lego verliehen, aber das ist ja doch auch nur Geld,d as von Lego stammt (ich weiß den Betrag nicht mehr, war aber auch so ähnlich wie die einige hundert Millionen Krone, wie die "Verlsute" und Entnahmen (diese beiden Psoten stimmten ziemlich genau üeberein). Dh, daß kirkbi Lego Geld entnimmt, in der Höhe, wie Lego Minus hat, daraufhin leiht kirkbi das gleiche Geld an Lego zurück u bekommt Zinsen dafür.

Der Bürgermeister in Billund äußerte sich aber sehr optimistisch, was Ersatz-Arbeitsplätze betrifft.

Naja, der sog. patriarchalische Kapitalismus sieht anders aus.

Viele Grüe
M.a







Jens
06.09.2005, 08:16

Re: Von wegen geizige Kunden - am Discount ist Lego selber schuld


Re: [B]Re: Von wegen geizige Kunden - am Discount ist Lego selber schuld[/link] von Jojo am 05. September 2005 13:24:30:


Hallo Jojo:

> Seit LEGO versucht, mehr und mehr die vorgenannten Spiel-Aspekte
> zu bedienen, leidet darunter vor allem der Aspekt "bauen".

Genau das ist nämlich der springende Punkt: Lego hat mich fasziniert, weil ich damit etwas nachbauen konnte. Natürlich spielte man damit dann auch, aber nicht "Schneller, höher, weiter", sondern die reale Welt, halt die Stadt, irgendwelche nachgebaute Technik oder was auch immer. Mir haben sich die Nackenhaare gekräuselt, dass Lego in den frühen 90-ern nur noch mit "Äktschn" daher kam. Autos mussten schneller sein, Roboter mussten stärker sein, Fieslinge mussten böser sein - was 'n Quatsch. Ich würde gemütlich etwas gebaut haben wollen, ein tolles Haus mit Einrichtung, ein Technic-Modell, das toll aussieht - nichts geht über das Super-Car 8880! Aber nein, stattdessen vermehren sich die Bionicles wie die Karnickel und können nix außer mit den Armen boxen, Scheiben schießen und sich die Gelenke akrobatisch verdrehen lassen. Mein kleiner Sohn steht auf diese Monster und ich kann mit ihm nicht spielen, weil ich die Dinger abgrundtief hasse. Ich biete ihm das gemeinsame Lego-Bauen ja an, aber da haben ihn die Bionicles wohl schon gründlich "versaut". Denn ein paar kleine Lego-Bauten bekommt er nicht hin, etwas aus der Phantasie heraus zu bauen. Bionicles braucht man ja nur ein paar mal zusammenzustecken, fertig. Aber spielen mag ich damit dann nicht - was denn auch? Heftiges Head-Banging?

> Das Jack-Stone-Piratenschiff, mein Lieblingsbeispiel, ist ganz
> eindeutig nicht darauf ausgelegt, daß man damit bauen soll. ...
> Und da nun bei diesem Jack-Stone-Schiff der zusätzliche Spielfaktor
> "bauen!" fehlt, gibt es eigentlich keinen Grund, dieses häßliche
> Ding dem schönen Playmo-Schiff vorzuziehen.

Wir haben beide, mein großer Sohn Playmobil, mein kleiner das Lego-Schiff - und vom letzteren, erst zu Weihnachten 2004 geschenkt, ist nach wenige Tagen nichts mehr von übriggeblieben. Man konnte mit diesem Schiff einfach nicht vernünftig spielen - alles fiel irgendwie auseinander. Die Masten waren derart wackelig, dass man das Schiff gar nicht erst anfassen durfte, ohne etwas abzubrechen. Nun, nach wenigen Tagen war das Schiff also in seine Einzelteile zerlegt und ich freute mich über die Zäune und Masten. Das Playmobil-Schiff wird hingegen immer mal wieder hervorgeholt und rauh damit gespielt - weil es das aushält.
Ich habe mich auch zum ersten Mal dann an dieser Lego-Umfrage beteiligt und Lego gesagt, wie beknackt und labberig das Piratenschiff doch war. Und wieder mal hatte mich das moderne Lego enttäuscht. Ich wurde erst versöhnt, als das Haus-Set auf den Markt kam, erst damit konnte ich wieder so richtig schön bauen.

> Mit einem Wort: Das, was LEGO zu dem macht, was es ist (bauen!),
> schlägt dem, was es gerne sein will (Action! Wettkampf!) mächtig
> in die Fresse.

Das macht sicher auch den Reiz Eurer Bauten aus: man kann damit etwas Großes, Tolles nachgestalten, es lässt einen staunen und alle Action vergessen.
Es stimmt: wir wollen mit Lego etwas Schönes bauen, Action holen wir uns woanders. Ich glaube aber, dass Lego den falschen Trend erkannt hat und nun wieder gegensteuert. Aber der Einbruch, der daraus resultierte, wirkt noch lange nach.

Beste Grüße von
Jens

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