Magic_Brick
31.08.2005, 14:43

NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller



Hallo Leute,

soebend noch druckfrisch auf der LEGO-Homepage veröffentlicht.

Ich sag nur "BACK TO THE BASICs".

http://www.lego.com/deu/i...earcode=&archive=false

Schönen Gruß

Sascha



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Thekla
31.08.2005, 23:16

Mutter, hol die Wäsche rein, ...


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


... die Zigeuner kommen, oder was?

Sorry, aber das ist allerplatteste Stammtischpolitik!

Alles östlich von Deutschland/Schweiz klaut Autos, schmuggelt lizensierte Produkte und kassiert _unsere_ Sozialhilfe?

Auch hier, bei uns, erschlagen frustrierte 16-Jährige unschuldige 7-jährige Schulkinder!

Die Qualität wird leiden? Die Qualität ist doch schon am Boden, OBWOHL NICHT in Tschechien produziert wurde!

Gebt TLC und den, von Natur aus selbstverständlich "unfähigen Handwerkern" und "schlecht ausgebildeten Fachleuten" eine Chance.

Und hört endlich auf mit dem, womit _uns_ die Welt nervt: Mit unreflektierten Vorurteilen, die aus den Zeiten unserer Opas stammen!

Sorry, das mag so OT sein, wie nur was. Ich kann und will das aber nicht so stehen lassen, egal in welchem Zusammenhang diese Steinzeit- Ansichten geäußert werden.

Nichts füt ungut!

Thekla





Pattner
31.08.2005, 23:47

Re: Mutter, hol die Wäsche rein, ...


Re: [B]Mutter, hol die Wäsche rein, ...[/link] von Thekla am 31. August 2005 23:16:16:


Hallo Thekla,
ich verstehe dein Posting nicht ganz. Was hier abläuft ist Betriebswirtschaft und hat nichts mit Vorurteilen gegenüber anderen Nationen zu tun.

Es ist doch ganz einfach. Ich kann ein Produkt zu einem bestimmten Preis z in der Zeit x mit der Qualität y herstellen. Wenn ich zwei der Faktoren festhalte ist der dritte nicht mehr haltbar. Das bedeutet:
Lego fordert zum Datum xy eine bestimmte Menge vom Stein y und zahlt einen Fixpreis. Der Hersteller (egal welche Nation) stellt dann halt das her was unter diesen Voraussetzungen möglich ist. Die Qualität wird zwangsläufig leiden.

Ich gebe zu dass diese Darstellung nicht ganz fair ist, da ich die Verhandlungen mit den Herstellern nicht kenne.
Möglich und auch zu hoffen ist folgendes Modell:
Lego vergibt den Auftrag und legt strenge Qualitätskriterien für das Endprodukt fest. Lieferung muss natürlich termingerecht erfolgen. Dann ist der Preis die bewegliche Größe, den der Lieferant dann nennen muss ("OK, bis zum 1.1. produziere ich euch Stein 2x4 in der geforderten Qualität zum Preis xx €")
Nun gibt es zwei Möglichkeiten:
1) Der genannte Preis ist deutlich niedriger als der bisherige, dann ist das gut. Gleiche Qualität für weniger Geld. (Wenn dass dann noch dem Kunden zugute kommt sogar perfekt).
2) Lego ist das zu teuer und es heißt: "Ihr müsst aber für 20% günstiger produzieren". Dann sind wir wieder beim Fixpreis und die Qualität (oder der Termin) kann nicht gehalten werden.

Kurzum:
Lohnkosten sind in Mitteleuropa ein Problem. Ich kann als Unternehmen gut sparen wenn ich ins Ausland verlagere. Aber wie soll es weiter gehen?

Ich spinne mal einen weiteren Gedanken:
Durch die Vergabe von Aufträgen in ein Land xy (niedriges Lohnniveau) schaffe ich dort Arbeitsplätze und bringe Geld ins Land. Der Lebensstandard wird steigen. Es wird in Infrastruktur invetsiert, was wiederum die Ausgaben im Staat erhöht. Über kurz oder lang steigen damit auch die Lohnkosten, denn irgend wie muss das ganze finanziert werden. Wir nähern uns langsam dem Niveau in Mitteleuropa.
Konsequenz: Das Unternehmen zieht weiter ins nächste Billigland.

Und dann?
Zurück bleibt ein sozial und infrastrukturell weit entwickeltes Land, dem plötzlich der Mittelzufluß entzogen wird. Wie wird das funktionieren?

Das ist kein reines Lego-Problem sondern wird durch spezielle Unternehmensberater in alle Firmen getragen die solche Leute rein lassen. Ich nenne auch dieses Vorgehen "Heuschrecken-Strategie".

...jetzt muss ich mich wieder abregen.

Es geht nicht um das Niedermachen von "nicht-Deutschen" sondern um die Strategien der Unternehmen. Diese finde ich unsozial und damit verwerflich.

Gute Nacht
Patrick



Jan Beyer - LEGO DIRECT
01.09.2005, 09:09

Meine Meinung dazu - Viel Text!


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


Hallo LLL, ich will auch noch kurz was dazu sagen.

Ich finde es auch schrecklich, dass Kollegen von mir, einige kenne ich sogar persönlich, ihren Job kurz oder längerfristig verlieren.

Jedoch ist es ja auch wichtig, dass wir zu konkurrenzfähigen Preisen produzieren können, sonst gibt es bald die ganze Firma LEGO nicht mehr, und keiner von uns hat Arbeit.
Einige von euch sagen ja, dass LEGO schon jetzt zu teuer ist. Wie soll es weitergehen, wenn die Lohnkosten immer mehr steigen? Wir sind nun mal auch nur eine normale Frima, die auch Geld verdienen muss, um überleben zu können.
Aber die Abwanderung von Arbeitsplätzen und die hohen Lohnkosten sowie der grosse Preisdruck ist ja kein LEGO speziefisches Problem.
Dieses Problem haben ja alle Firmen, die in Hochlohnländern produzieren und global tätig sind.
Viele Firmen geben es nur einfach nicht bekannt, wenn sie ein Teil der Produktion ins im Moment billigere Ausland verlagern. Ich möchte garnicht wissen, wieviele Teile von Produkten die sich mit Made in Germany schmücken in Billiglohnländer produziert worden sind.

Schaut euch doch z.B. VW an. Was da durch die Presse immer wieder ans Licht kommt ist doch für die deutschen Arbeitnehmer und die deutsche Wirtschaft verheerend.

Viele Arbeitsplätze verschwinden leider ins, im Moment, günstigere Ausland. Ich mache mir auch Gedanke wo meine Kinder, die ich gerne haben will, eine Arbeit finden sollen, wenn alle normalen Arbeitsplätze in der Produktion verschwinden. Das ist num mal leider der Preis der allseits so gerühmten Globalisierung.

Aber im Endeffekt sind wir ja alle Schuld daran. Wir wollen doch alles immer billiger kaufen. Keiner will mehr den vollen Preis bezahlen und die wenigsten sagen - oh, o.k. dieses Produkt kostet ein paar Euro mehr, dafür ist es aber auch in Europa produziert statt in China. Denkt da mal drüber nach.
Wie soll denn ein kleiner Spielwarenhöker in diesen Zeiten, wo man alles über das Internet billiger und noch billiger bestellen kann, noch genügend Umsatz, geschweige den Gewinn, machen?

O.k. - zurück zu LEGO. Wir produzieren ja bereits einen Teil in Tschechien und z.B. Volkswagen hat dort eine der neuesten Automobilfabriken der Welt errichtet. Also haben wir bereits Erfahrung mit den Tschechen und auch eine eigene Fabrik dort.
Wir legen selbstverständlich - egal wo in der Welt wir produzieren werden, unsere sehr hohen Qualitätsstandarts an, die selbstverständlich von uns selbst sowie allen Lieferanten eingehalten werden müssen.

Ich hoffe das erklärt und beruhigt euch ein wenig. Falls ihr Fragen oder Ideen haben solltet, schickt mir ne Mail.

Sorry für den langen Text, aber das musste jetzt mal raus.

Gruss

Jan



klossi
01.09.2005, 09:55

Re-Re: Die Volkshochschulen werden sich freuen, denn ...


Re: [B]Re: Die Volkshochschulen werden sich freuen, denn ...[/link] von Jojo am 31. August 2005 21:16:19:


>Naja, man konnte auch immer schon LEGO erwerben, ohne Dänisch zu können.
>
>Tschüß
>Jojo

Stimmt Jojo,

vielleicht ja auch, weil bereits seit 1956 der Vertrieb in Hohenwestedt lag...

Gruß aus Kiel
Werner



Legomatic
01.09.2005, 10:24

Re: Meine Meinung dazu - Viel Text!


Re: [B]Meine Meinung dazu - Viel Text![/link] von Jan Beyer - LEGO DIRECT am 01. September 2005 09:09:12:


Hallo Jan, Hallo LLL,

ich fand das Posting recht gut und auch die Tatsache, das sich Jan mal dazu geäussert hat. Allerdings möchte ich bei einem Thema gerne einhaken, da es uns auch alle mehr oder weniger B.trifft:

"Aber im Endeffekt sind wir ja alle Schuld daran. Wir wollen doch alles immer billiger kaufen. Keiner will mehr den vollen Preis bezahlen und die wenigsten sagen - oh, o.k. dieses Produkt kostet ein paar Euro mehr, dafür ist es aber auch in Europa produziert statt in China. Denkt da mal drüber nach."

So - wir würden ja sicherlich gerne mehr Geld für Qualität und Produkte aus Deutschland augeben - wenn wir könnten! Ich erinnere mich: es gab mal eine Zeit, da hat man gut Geld verdient und nach jeder Lohnerhöhung war sogar mehr Geld am Konto = gute Kaufkraft! Dann kam die Zeit der Stagnation: die Löhne stiegen nur noch den Nebenkosten hinterher und eine Lohnerhöhung half noch, die steigenden Nebenkosten aufzufangen. Kein extra Geld in der Tüte = mässige Kaufkraft! Und heutzutage sieht es so aus: die Nebenkosten explodieren (ein paar Leute verdienen sich am Rohöl dumm und dämlich und ruinieren unsere ganze Wirtschaft!!!), die Lohnerhöhungen stagnieren = jeden Monat weniger Geld in der Tasche. Wir müssen billiger einkaufen denn sonst können wir irgendwann gar nix mehr kaufen = keine Kaufkraft mehr! Und wenn das mit dem Sprit so weiter geht und wir weiterhin so unfähige Politiker haben, werden wir - nicht IN, sondern MIT - Saus und Brauss den Bach runtergehen "Denkt da mal drüber nach."

Bischen OT aber zum Thema passend: hätte Vater Staat z.B. die Steuer auf den Sprittpreis ab 1 Euro ausgesetzt, hätte es keinen Einbruch an den Tankstellen um 5 % gegeben. Der Effekt an Steuerverlust wäre gleich geblieben aber den Deutschen und der Wirtschaft ginge es etwas besser. Ich bin als Pendler stinkesauer (140 km gesamt am Tag) und werde bald gar nichts mehr in unsere Wirtschaft und Produkte investieren können, da ich kein Geld und keine Zeit mehr zum Einkaufen habe (muss ja 7 Tage die Woche arbeiten, um mir Deutschland leisten zu können ;-(()

Gute Nacht Schröder, Stoiber & Co.
Hallo Australien,
Christian

...dass musste auch mal raus.



Tretty
01.09.2005, 10:46

Meine Meinung ein wenig OT oder? naja es muß raus


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


Hallo LLL,

es ist richtig das Löhne einen großen Teil der Kosten eines Produktes ausmachen aber es ist nun mal so das der normale Facharbeiter in Deutschland seit Jahren nicht mehr Netto in der Tasche hat und das mit dem den Hochlohnländern ist nur eine Ausrede.
Ich wäre gerne bereit auf einen Teil meines Lohnes zu verzichten wenn ich das gleiche für Miete, Strom, Lebensmittel, Kleidung und vieles Andere zahlen bräuchte wie im Niedriglohnländern.

Es gibt einen Spruch der passt ganz gut zur allgemeinen Wirtschaft:
Der Fisch stinkt immer vom Kopf.

Und der Kopf sind nun mal die Geschäftleitungen der Firmen.
Aber es ist halt heutzutage wichtiger Aktionäre zufrieden zustellen als Kunden und Mitarbeiter.

Aber es geht uns ja allen gut solange man noch ein Hobby hat und der Markt regelt das schon.
In diesen Sinne noch einen schönen Tag und erfreut Euch euren Job solange Ihr noch einen habt.

Gruß Tretty




Weebleleezer
01.09.2005, 12:23

Recht habt Ihr...aber was macht TLC mit Uns?


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


Hallo LLL,

Ein interessantes Posting mit vielen guten Argumenten, wie es um TLC, die Wirtschaft, Deutschland und seine Politik und in unserem "Zwiebelleder-Portemonaie" ausschaut...

Jedoch fällt mir in diesem Zusammenhang und auch als Antwort auf Jan's Beitrag ein, das die AFOL Community, obgegen die Zusammenarbeit mit TLC nun besser geworden ist oder nicht, einen nicht unerheblichen Teil der Konsumenten und ebenso "Botschafter" der LEGO-Steine ausmachen. Wir haben schlechten Service aufgedeckt, haben die Farbumstellung reklamiert (oder tun es immer noch! :-)) und sind auf vielen Events mit unseren MOCs, unserer Zeit, Geld und was weiß ich noch alles, vertreten.

Jetzt kommt die nächste Hiobsbotschaft und es wird wiederum alles "geschluckt" werden müssen. Wenn es TLC nicht gelingt, gegen die Mitbewerber konkurenzfähig zu bleiben und entsprechend keine Qualitätsverluste bestreiten zu wollen, dann werden sicherlich einige zwar mit dem jetztigen Bestand an LEGO "weitermoccen", aber für jemanden, der auch noch Kinder hat und eventuell auch ein paar Modelle bauen will, für den geht beim Steinekauf das Budget z.B für den Jahresurlaub drauf. Und dann sind das womöglich auch noch schiefe und krumme Teile in einem Set für 80€, die ich mit beiden Händen abzählen kann!

Ich hoffe, das es TLC schafft, die Produktion "irgendwie" in gewohnter Qualität zu bestreiten und das dadurch die Marke am Leben bleibt. Was passierte alles mit Carrera, Märklin, etc? Made in Germany scheint bald tot zu sein. Ja, ausser bei Porsche! :-) Aber wer kann sich den noch leisten...

Ich bin nun zu dem Schluß gekommen, das es für mich einfach zu teuer wird, ständig LEGO zu kaufen, gerade Altgrau kann ich schon in Silber aufwiegen. Ich baue den Flugzeugträger noch fertig und dann ist für mich Schluß.

Ich mache mir sorgen um TLC und werde die Presse weiter beobachten. Wenn Jan weiterhin ein paar News für Uns hat, ist das wohl auch in Ordnung.

My 2 Cents

Gruß aus dem sonnigen München
Malle
(Weebleleezer)



Matthias
01.09.2005, 15:53

Re: Meine Meinung dazu - Viel Text!


Re: [B]Re: Meine Meinung dazu - Viel Text![/link] von Legomatic am 01. September 2005 10:24:45:


>Hallo Jan, Hallo LLL,

fragt doch mal die Millionen Arbeitnehmer in Deutschland die unter 6,50Euro verdienen.

Die soviel verdienen, daß der Staat noch nicht mal Lohnsteuern kassieren kann.

Und dann sollen alle immer Deutsche Produkte kaufen die mit Billigteilen aus dem Ausland produziert oder montiert werden.

Lohnerhöhung gibts nur noch für wenige.

Die meißten leben schon seit vielen Jahren vom gleichem Lohn und haben immer weniger.

Glaubt ja nicht das Verlagerung am Ende soviel mehr bringt, wer jetzt kein Geld hat, hat danach genauso wenig und wehr durch sovas gekündigt wird, hat auch nichts mehr übrig.

So mal mein Senf dazu, jetzt können alle weiterjammern und SPD und CDU wählen gehen.

Grüße

Matthias



Roland_1000st
01.09.2005, 16:22

Jedenfalls...


Re: [B]Meine Meinung dazu - Viel Text![/link] von Jan Beyer - LEGO DIRECT am 01. September 2005 09:09:12:


schwimmt komischerweise Playmobil genau gegen den Strom.
Investieren in Deutschland und vertrauen auf ihre Mitarbeiter, mit denen sie auch in der Vergangenheit gut gefahren sind.
Und dass bei den hohen Energie- und Lohnkosten.

Da kommt man dann schon ins Grübeln.
Vielleicht sind Firmen, die "vom Chef" geführt werden, statt von der Börse oder von Kaufleuten doch etwas weitsichtiger und haben noch sowas wie soziale Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern!

Kaufleute und Spekulanten... oder besser Menschen, die durch unproduktive (ähäm) "Arbeit" ihr Geld "verdienen"... machen das zum Teil auf Kosten der kleinen Arbeiter.

Ich hoffe, es wird für einen sozialverträglichen Stellenabbau gesorgt und dass auch die kleinen Arbeiter ein fröhliches Weihnachtsfest feiern können (ab einer bestimmten Anstellung muß man sich bei größeren Firmen ja auch bei Stellenabbau keine Sorgen um die berufliche Zukunft machen... auch immer wieder komisch).

Naja, Tschüss, Roland.

PS: Ich habe zum Glück noch zwei ganz kleine Kinder und ich hoffe in 15 Jahren schaut es besser aus. Wenn ich Kinder hätte, die einen Job brauchen... keine Ahnung was ich denen raten könnte oder soll!



Rollingbricks
01.09.2005, 18:25

Kann nicht zustimmen...


Re: [B]Meine Meinung dazu - Viel Text![/link] von Jan Beyer - LEGO DIRECT am 01. September 2005 09:09:12:


Hallo Jan,

ich kann dir nicht zustimmen. Immer werden die Lohnkosten herangezogen. Das ist einfach quatsch. Eure Produktion ist fast menschenleer. Die Logistik ist ebenfalls hochautomatisiert.

Ein Beispiel von VW, wo du es schon zitierst. Der VW Golf Geländewagen soll ja evtl. im Ausland gefertig werden, wenn nicht die Belegschaft in Wolfsburg auf Lohn verzichtet, weil man im Ausland 1000 Euro Herstellkosten spart. Wenn man sich aber vergegenwärtigt, dass bei einem Auto dieser Preisklasse rund 4000 Euro Vertriebskosten pro Fahrzeugs anfallen, merkt man sehr schnell, dass es eine Menge Einsparpotzenzial auch an anderen Stellen gibt. Nur im Augenblick kann man die Belegschaften so herrlich einfach pressen. Tretty hat recht, viel Schlechtes liegt auch an miesen Geschäftsführungen in deutschen Unternehmen, die eine erschreckende Mitnahmementalität an den Tag legen. Vieleicht ist das in Dänemark auch so.
Früher nannte man diese Leute Unternehmer, heute dürfen sie nur noch Geschäfte führen

Noch ein Beispiel. Die BMW Geschäftsführung zieht für jeden verkauften BMW Z4 rund 17 Euro aus der Geschäftskasse (das sind natürlich gemittelte Werte und ergeben sich aus den Gehältern und den Verkaufszahlen). Das ist eine verdammt hohe Zahl, wenn man bedenkt, dass alle Entwicklungskosten auch nur bei übern Daumen bei 1000 Euro liegen pro Z4. (Quelle: Zeitschrift Gentlemen Quarterly Cars vom Herbst letzten Jahres)

Und ich frage mich, wer sich denn bald noch in Deutschland Luxusprodukte wie Z4, Golf Geländewagen und auch LEGO (!!!) noch leisten kann.

MEGABLOCKS bietet inzwischen auch in Deutschland seine Produkte an, zu einem Bruchteil des Preises und in ähnlicher (schlechter) Qualität.
Wenn ihr also wirklich sparen wollt, solltet ihr gleich in Tschechien wieder dicht machen und nach Rot-China gehen.

Oder hoffentlich besser doch hochwertigste Qualitätsprodukte in "korrekten" Farben hier und nicht im "Ostblock" herstellen.

Denn eins muss klar sein: Miese Qualität und trotzdem teuer in falschen oder changierenden Farben kaufe ich nicht.

Ich bin ein Befürworter der Globalisierung. Aber dann müssen Autos in China auch die Euro 4 und nicht nur Euro 2 erfüllen. Öl-Pipelines in Russland dürfen dann nicht lecken und auf Sansibar sollen sie gefälligst den Müll trennen und Dosenpfand in Korea sollte auch zur Pflicht werden.

Oder was glaubt ihr was für Umweltsauereien bei der Kunststoffherstellung im asiatischen Raum erlaubt ist und was hier?

Gruß
Dirk





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