Magic_Brick
31.08.2005, 14:43

NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller



Hallo Leute,

soebend noch druckfrisch auf der LEGO-Homepage veröffentlicht.

Ich sag nur "BACK TO THE BASICs".

http://www.lego.com/deu/i...earcode=&archive=false

Schönen Gruß

Sascha



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Hümpfch™
02.09.2005, 22:38

BILD? (Re: Meine Meinung dazu - )


Re: [B]Re: Meine Meinung dazu - [/link] von Eisbär am 02. September 2005 19:15:16:


Tach Micha,

stammen Deine Halbweisheiten aus der norwegischen BILD-Zeitung?

Wieso kønnen aber andere Firmen in noch höher Lohnländern (Norgewen) behaupten, die hohen Löhne seien gar kein Problem? Oder Danfoss, um ein näherliegendes BSp zu nehmen.

Weil sie offenbar ein funktionierendes Management haben.

All das Vermögen, das von dort verwaltet (und vermehrt) wird, entstammt dem hauptsächlich in Billund produziertem und über Jahrzehnte hinweg angehäuftem Mehrwert. Kaum is mal n paar Jahre schlechte Kassenlage*, greifen die typischen Kapitalistenreflexe: Entlassungen, ab in billigere Länder.

Soweit die Tatsachen.*)

*Und die ist ja durch die Entnahmen seitens kirkbi entstanden. Hätte kirkbi nicht aus Lego Geld entnommen, hätte das Minus viel freundlicher ausgesehen.

Was ist das denn für ein Unsinn?
Dadurch, dass man Gewinne in der Firma läßt, lassen sich doch keine Verluste vermeiden? Wie soll das gehen? Macht das Geld etwa mehr Umsatz? Wird durch eine Gewinnrücklage eine verlustbehaftete, falsche Produktpolitik wieder lukrativ?

Das ist Stattdessen leiht kirkbi Lego Geld. Dies Geld "gehört" eigentlich auch Lego.

Wasn Schmarrn.
Das Geld gehört dem, der es mit seinem Unternehmen in erfolgreichen Jahren erwirtschaftet hat.

Einer kränkelden Firma als Besitzer ein Darlehen zu geben, ist jedoch aber mehr als fragwürdig, wenn denn Zinsen verlangt werden.

Ich meine, mit all dem angehäuften Vermögen müßte auch mal eine Durststrecke zu überwinden sein.
Das mag sein, hilft aber nicht, die Verluste zu lindern. Denn die gehen ja weiter wenn im Unternehmen nichts geändert wird.

*)Das sind keine Kapitalistenreflexe (ein echter Kapitalist achtet nämlich darauf, dass sein Unternehmen stets gesund ist und seine Mitarbeiter richtig ausgebeutet statt entlassen werden), sondern die Reflexe eines typischen Juppie-Managements, das dem Share-Holder-Value zuliebe den einen oder anderen McGeldscheffelkinsey durch den Laden gejagt hat und auf deren Dummgeschwätz gehört hat. Bis sich dann diese Ideen auch als falsch erwiesen haben, haben aber die ganzen Herren und Damen Yuppie-Manager längst die Firma gewexelt und sich mit Ihren "Sanierungs"-Lorbeeren in den näxten Familienbetrieb reinschmarozt.

Kristiansens Hauptproblem ist, das er keinen Nachwux in der eigenen Familie gefunden hat, der willens ist, das Familienunternehmen als solches weiterzuführen, sondern sich jetzt schon mehrmals hintereinander mit irgendwelchen externen Geschäftsführern rumärgern musste.

Mir ist kein Familienbetrieb bekannt, der durch "moderne" Management-Methoden, wie Massen-Entlassungen, Werksschließungen und Produktionsverlagerungen saniert wurde.
Familenbetriebe überleben offenbar nur, wenn sie in der Tradition ihrer Gründer sozial und konservativ weitergeführt werden, und mit kleinen aber bedachten Änderungen auf den wexelnden Markt reagieren.

Aber wem sag ichs...

Ronald



Jojo
03.09.2005, 02:11

Re: NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller


Re: [B]NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 31. August 2005 14:43:52:


Grüezi!


Gerade habe ich Lust, ein wenig zu polemisieren, und da ich ansonsten nichts zu tun habe, mache ich das einfach mal.

Also:
Die Schweizer haben doch Ausländer nicht so gerne im Lande. Als es darum ging, über den Beitritt der Eidgenossenschaft zum Schengener Abkommen abzustimmen, wurde massivst mit ausländerfeindlichen Horrorszenarien dagegen Stimmung gemacht. Also sollen sie froh sein, daß diese suspekten Dänen ihr Land verlassen. Noch dazu ist Dänemark ja Mitglied in der EU (Auch wenn man manchmal glauben könnte, Dänemark wäre eher der 51. Staat der Vereinigten Staaten von Amerika), und mit der EU wollen die Schweizer ja auch lieber nichts zu tun haben.

Die Tschechische Republik hinwiederum ist in der EU, also ist es nur recht und billig, daß die Firma LEGO dort eine Niederlassung eröffnet. Um Mitglied der EU werden zu dürfen, müssen ja gewisse Kriterien erfüllt sein; etwa muß die Einhaltung der Menschenrechte gewährleistet sein. Die Tschechische Republik erfüllt diese Kriterien offenbar. Ob die Schweiz sie auch erfüllt...? Wer weiß, wer weiß...

Also könnten doch alle glücklich sein. Für die LEGO-Produktion ist die Einhaltung der EU-Normen gewährleistet, die Schweizer müssen die Ausländer nicht länger ertragen, LEGO kann vielleicht ein paar Euro bzw. Kronen sparen (die gibt's ja in der Tschechischen Republik auch), und uns, die wir - von Ausnahmen abgesehen - weder in der Schweiz noch in der Tschechischen Republik leben, könnte das alles sowieso egal sein. Besser noch, wenn in der Tschechischen Republik ein paar Arbeitsplätze entstehen, kommen die qualitativ minderwertigen Tschechen* nicht zu uns herüber und nehmen uns die Arbeitsplätze weg! Etwa als Spargelstecher, oder was die so machen, was die Deutschen nicht machen wollen.

*) Jedenfalls, wenn man Euch so hört, könnte man meinen, die Tschechen pfuschen nur rum und bauen Schrott. Ihr müßt es ja wissen. Die tschechischen Kinderfilme haben mir jedenfalls immer gut gefallen, also besteht doch Hoffnung, daß sie mit Kinderspielzeug auch ordentlich umgehen.

Und von all dem mal abgesehen kann mich LEGO mit so einer firmenpolitischen Entscheidung eh nicht schockieren. Was kümmert es mich, wo die Steine hergestellt werden, und wo die freundliche, ganz sicher die Deutsche Sprache beherrschende Telephonistin vom LEGO Service sitzt?
Seitdem sie die Farben geändert haben, wären schlimmere Meldungen, die mich aufregen könnten, bloß weitere Änderungen am System. Aber die werden bestimmt noch kommen, da habe ich vollstes Vertrauen in die Experten von LEGO, die alles, was gut ist, zum Schlechteren hin verändern.


Auf Wiederlurge
Jojo





Magic_Brick
03.09.2005, 17:19

Re: NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller


Re: [B]Re: NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Jojo am 03. September 2005 02:11:44:


Hallo Jojo,

ich möchte nur mal kurz bezug nehmen auf diesen Satz von Dir:

>*) Jedenfalls, wenn man Euch so hört, könnte man meinen, die Tschechen pfuschen nur rum und bauen Schrott. Ihr müßt es ja wissen. Die tschechischen Kinderfilme haben mir jedenfalls immer gut gefallen, also besteht doch Hoffnung, daß sie mit Kinderspielzeug auch ordentlich umgehen.

Aus der Tschechei kommen zwar sehr billige Formen und die Arbeitskräfte dort sind auch um einiges billiger, aber die Formen
sind bis zum heutigen Tage weit hinter der deutschen Qualität und
halten auch bei weitem nicht so lange. Also sind sie defakto als SCHROTT anzusehen. Ich hoffe nur das einige Dänen mitgehen nach Tschechien um dort den leuten auf die Finger zu schauen.

Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß mit deinen tschechischen Kinderfilmen und ich hoffe du findest viele Rechtsschreibfehler in diesem Postings. Ich schenk sie dir.

Schönen Gruß

Sascha

P.S.: Man muß nicht zu jedem Thema seinen Senf abgeben (vorallem wenn man anscheinend von einigen Themen keine Ahnung hat).






Jan.K
03.09.2005, 23:25

Re: NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller


Re: [B]Re: NEWS von unserem geliebten Spielwarenhersteller[/link] von Magic_Brick am 03. September 2005 17:19:52:


Moin Sascha,

>Aus der Tschechei kommen zwar sehr billige Formen und die Arbeitskräfte dort sind auch um einiges billiger, aber die Formen
>sind bis zum heutigen Tage weit hinter der deutschen Qualität und
>halten auch bei weitem nicht so lange. Also sind sie defakto als SCHROTT anzusehen.


Interessante Logik, die Du da zum Besten gibst - alles, was nicht deutschem Niveau entspricht ist also Schrott. Nun ja...

>P.S.: Man muß nicht zu jedem Thema seinen Senf abgeben (vorallem wenn man anscheinend von einigen Themen keine Ahnung hat).

Tja, hättest Du das mal beherzigt... Obwohl, dann wäre uns ja Dein unterhaltsamer Beitrag vorenthalten geblieben :-)

Außerdem lesen viele Besucher dieses Forums eben gerade den von Dir bemängelten Senf sehr gerne. Das fällt aber
zugegebenermaßen leichter, wenn man an provozierender Polemik Gefallen findet. Dies wiederum verlangt Dir ja niemand ab.

Gruß,
Jan

P.S.: was hast Du eigentlich gegen tschechische Kinderfilme?



Eisbär
04.09.2005, 11:15

Re: BILD? (Re: Meine Meinung dazu - )


Re: [B]BILD? (Re: Meine Meinung dazu - )[/link] von Hümpfch™ am 02. September 2005 22:38:55:


>Tach Micha,
>stammen Deine Halbweisheiten aus der norwegischen BILD-Zeitung***?

Nø, Deine?


>Wieso kønnen aber andere Firmen in noch höher Lohnländern (Norgewen) behaupten, die hohen Löhne seien gar kein Problem? Oder Danfoss, um ein näherliegendes BSp zu nehmen.
>Weil sie offenbar ein funktionierendes Management haben.
>All das Vermögen, das von dort verwaltet (und vermehrt) wird, entstammt dem hauptsächlich in Billund produziertem und über Jahrzehnte hinweg angehäuftem Mehrwert. Kaum is mal n paar Jahre schlechte Kassenlage*, greifen die typischen Kapitalistenreflexe: Entlassungen, ab in billigere Länder.
>Soweit die Tatsachen.*)
>*Und die ist ja durch die Entnahmen seitens kirkbi entstanden. Hätte kirkbi nicht aus Lego Geld entnommen, hätte das Minus viel freundlicher ausgesehen.
>Was ist das denn für ein Unsinn?

Das Minus gab es bei Lego, nicht bei kirkbi. Es war ziemlich genauso groß, wie die Entnahmen aus Lego durch kirkbi in den Jahren.

>Dadurch, dass man Gewinne in der Firma läßt, lassen sich doch keine Verluste vermeiden? Wie soll das gehen? Macht das Geld etwa mehr Umsatz? Wird durch eine Gewinnrücklage eine verlustbehaftete, falsche Produktpolitik wieder lukrativ?

Ich habe kirkbi u Lego getrennt betrachtet. Um des Argumentes willen.

>Das ist Stattdessen leiht kirkbi Lego Geld. Dies Geld "gehört" eigentlich auch Lego.
>Wasn Schmarrn.
>Das Geld gehört dem, der es mit seinem Unternehmen in erfolgreichen Jahren erwirtschaftet hat.

Lego hat es erwirtschaftet (und bei kirkbi gelagert).

>Einer kränkelden Firma als Besitzer ein Darlehen zu geben, ist jedoch aber mehr als fragwürdig, wenn denn Zinsen verlangt werden.
>Ich meine, mit all dem angehäuften Vermögen müßte auch mal eine Durststrecke zu überwinden sein.
>Das mag sein, hilft aber nicht, die Verluste zu lindern. Denn die gehen ja weiter wenn im Unternehmen nichts geändert wird.

Ohne Entnahmen seitens kirkbi hätte es keine/kaum Verluste gegeben.

>*)Das sind keine Kapitalistenreflexe (ein echter Kapitalist achtet nämlich darauf, dass sein Unternehmen stets gesund ist und seine Mitarbeiter richtig ausgebeutet statt entlassen werden), sondern die Reflexe eines typischen Juppie-Managements, das dem Share-Holder-Value zuliebe den einen oder anderen McGeldscheffelkinsey durch den Laden gejagt hat und auf deren Dummgeschwätz gehört hat. Bis sich dann diese Ideen auch als falsch erwiesen haben, haben aber die ganzen Herren und Damen Yuppie-Manager längst die Firma gewexelt und sich mit Ihren "Sanierungs"-Lorbeeren in den näxten Familienbetrieb reinschmarozt.

Welche BILD-zeitung schreibt sowas?


>Kristiansens Hauptproblem ist, das er keinen Nachwux in der eigenen Familie gefunden hat, der willens ist, das Familienunternehmen als solches weiterzuführen, sondern sich jetzt schon mehrmals hintereinander mit irgendwelchen externen Geschäftsführern rumärgern musste.


Er ischa nun auch noch nich soo alt und hinfällig, daß er unbärdingt ABSløsung benøtigt. Man gucke sich den Herrn AP Møller an. Frisch, jugendlich, aktiv...

>Mir ist kein Familienbetrieb bekannt, der durch "moderne" Management-Methoden, wie Massen-Entlassungen, Werksschließungen und Produktionsverlagerungen saniert wurde.
>Familenbetriebe überleben offenbar nur, wenn sie in der Tradition ihrer Gründer sozial und konservativ weitergeführt werden, und mit kleinen aber bedachten Änderungen auf den wexelnden Markt reagieren.

Nicht durch Verlagerung in Billiglohnländer?


>Aber wem sag ichs...
>Ronald

Oh Mann, was ham wa auf Bionuckler geschimpft!
Oh Mann, was ham se an Bionucklern verdient!

Unsere Geschmäcker entsprechen offenbar nicht so genau dem sog. Markt.


*** Gibbs nich. Ja, es kömmt vor, daß ich norgew. Zeitungen lese.

VIele Grüße
Mich.a




Hümpfch™
04.09.2005, 12:24

Re: BILD? (Re: Meine Meinung dazu - )


Re: [B]Re: BILD? (Re: Meine Meinung dazu - )[/link] von Eisbär am 04. September 2005 11:15:37:


Tach Micha,

Das Minus gab es bei Lego, nicht bei kirkbi. Es war ziemlich genauso groß, wie die Entnahmen aus Lego durch kirkbi in den Jahren.

Wenn eine Firma (LEGO) Verluste macht, dann geschieht das nicht durch Entnahmen.
Entnahmen kann man nur aus der Gewinnrücklage machen.
Entnimmt man Geld, wenn keine Gewinnrücklagen vorhanden sind, dann geht das nur durch ein Darlehen.
So ein Darlehen erhöht oder produziert aber keine Verluste.
Kirkbi ist die Muttergesellschaft von LEGO, LEGO eine 100%ige Tochter von Kirkbi.
Es gibt bei solchen Konstellationen immer einen Gewinnabführungsvertrag, LEGO ist also verpflichtet, die Gewinne an Kirkbi abzuführen.
Wenn keine Gewinne erwirtschaftet werden, kann auch kein Geld abgeführt werden.
Woher willst Du wissen, dass Kirkbi in den Jahren, in denen LEGO Verluste erwirtschaftet hat, Geld bei LEGO entnommen hat und dass die Verluste durch diese Entnahmen entstanden sind?

Ich habe kirkbi u Lego getrennt betrachtet. Um des Argumentes willen.

Ich auch.

Lego hat es erwirtschaftet (und bei kirkbi gelagert).

Siehe oben.

Ohne Entnahmen seitens kirkbi hätte es keine/kaum Verluste gegeben.

Siehe oben.

Gruß Ronald



Jojo
05.09.2005, 13:24

Re: Von wegen geizige Kunden - am Discount ist Lego selber schuld


Re: [B]Re: Von wegen geizige Kunden - am Discount ist Lego selber schuld[/link] von Jens am 05. September 2005 07:51:05:


Hallo!


Ein wenig Senf möchte ich auch dazu geben.

Das war sehr guter Senf. Er entsprach genau meinem Geschmack.


Hätte ich damals, ca. ab 1990 schon Kinder gehabt, hätte ich wohl einen großen Bogen um Lego gemacht, denn dieses Spielzeug, dass nur zum "Schneller, höher, weiter" und nicht mehr zum phantasievollen Bauen und Spielen animieren konnte, würde ich meinen Kindern nicht zugemutet haben wollen.

Als ich neulich mal meine Setliste durchschaute, fiel mir in der Tat ein Qualitätsverlust auf, der sich - in einigen Themen früher, in anderen später - ab etwa 1990 abzeichnete. Im Grunde ging es damit los, daß nicht mehr "Legoland" auf dem Minifig-Thema stand, sondern "System". Das war 1991/92. Damals habe ich einen Brief an LEGO geschrieben, des Inhalts, daß ich dieses alberne "System" doch sehr technisch und kindungerecht fände, im Gegensatz zum gemütlichen "Legoland", welches hielt, was es versprach. Ich habe den Brief aber nicht abgeschickt, weil ich Pessimist mir dachte, daß es die da bei LEGO eh nicht interessiert, was ein 13jähriges Kind zu sagen hat.

Tja, und im Jahr 2000, als das "System" verschwand, hätte ich es dann lieber gesehen, wenn es bei LEGO noch so etwas wie ein System gegeben hätte.


Ich denke auch, daß LEGO vor Jahren schon seine Kundschaft falsch eingeschätzt hat. Sie dachten: Kinder wollen Rollenspiele, Kinder wollen Äktschn, Kinder wollen sich im Wettstreit mit AltersgenossInnen (harhar, das Binnen-I ist natürlich ein Scherz.) messen. Nun, vielleicht wollen Kinder das alles. Aber das alles konnten und können Kinder auch mit anderen Spielzeugen haben. Fürs reine Rollenspielen gibt es Playmobil und Puppenhäuser. Für Action gibt es Computerspiele (seufz), Sport (draußen!), Carrera-Bahnen, irgendwelche Action-Figures und sonstigen Quatsch. Und dieses taugt auch zum Wettstreit mit ihren Freunden.

Aber LEGO hat zu dem Rollenspiel/Wettstreit/Action eine weitere Alternative geboten, nämlich die Möglichkeit, sich eine eigene kleine Welt zu bauen. Und diese Alternative hat LEGO zum Spielzeug des Jahrhunderts gemacht. Seit LEGO versucht, mehr und mehr die vorgenannten Spiel-Aspekte zu bedienen, leidet darunter vor allem der Aspekt "bauen". Daß die Spielsituationen, die dem Kind Rollenspiel, Action und Wettstreit bieten sollen, überhaupt noch irgendwie zusammengebaut werden, geschieht ja bloß noch, weil das halt das Markenzeichen der Firma ist, und nicht mehr, weil diese Firma hinter der Grundidee "bauen!" stünde. Und das hat leider eine arg negative Wirkung.

Denn wenn früher ein Modell als Modell nicht so gut war, dann war das im Grunde egal, weil man etwas anderes daraus bauen konnte. Wenn heute ein Modell nicht so gut ist, dann sieht es aber erstens nicht gut aus, und zweitens kann man nichts anderes daraus bauen, also ist der Wert des Modells für den, der es kaufen soll, nicht mehr ersichtlich.
Das war natürlich jetzt überspitzt gesagt. Selbstverständlich kann man auch heute noch die Teile für eigene Bauten verwenden, aber es sind weniger Teile, und sie sind größer, also weniger vielseitig.

Das Jack-Stone-Piratenschiff, mein Lieblingsbeispiel, ist ganz eindeutig nicht darauf ausgelegt, daß man damit bauen soll. Man steckt die Rumpfteile zusammen, klatscht vorne das Bugsprietteil und hinten das Kajütenteil dran, steckt den Mast rein, und das war's. Und im Ergebnis sieht dieses Dingen viel (viel!) schlechter aus als jedes Piratenschiff von Playmobil. Schlimmer noch: Dadurch erst, daß krampfhaft versucht wird, irgendwie doch noch das Element "LEGO" in dieses Jack-Stone-Schiff einzubeziehen und einige Teile zusammenstecken zu lassen, leidet das Aussehen des Modells. Daß es zusammengebaut wird, fügt seinem Spielwert absolut nichts hinzu, zieht aber seinem Äußeren einiges ab. Und da nun bei diesem Jack-Stone-Schiff der zusätzliche Spielfaktor "bauen!" fehlt, gibt es eigentlich keinen Grund, dieses häßliche Ding dem schönen Playmo-Schiff vorzuziehen.

Mit einem Wort: Das, was LEGO zu dem macht, was es ist (bauen!), schlägt dem, was es gerne sein will (Action! Wettkampf!) mächtig in die Fresse. Fragt sich, wann der BWL-Student, der das Ruder der Firma übernimmt, auf diesen Trichter kommt, und von Quartalsbillanz wegen den totalen Baustopp verordnet.


Tschüß
Jojo



Eisbär
05.09.2005, 19:08

Re: BILD? (Re: Meine Meinung dazu - )


Re: [B]Re: BILD? (Re: Meine Meinung dazu - )[/link] von Hümpfch™ am 04. September 2005 12:24:45:


>Tach Micha,
>Das Minus gab es bei Lego, nicht bei kirkbi. Es war ziemlich genauso groß, wie die Entnahmen aus Lego durch kirkbi in den Jahren.
>Wenn eine Firma (LEGO) Verluste macht, dann geschieht das nicht durch Entnahmen.
>Entnahmen kann man nur aus der Gewinnrücklage machen.
>Entnimmt man Geld, wenn keine Gewinnrücklagen vorhanden sind, dann geht das nur durch ein Darlehen.
>So ein Darlehen erhöht oder produziert aber keine Verluste.
>Kirkbi ist die Muttergesellschaft von LEGO, LEGO eine 100%ige Tochter von Kirkbi.
>Es gibt bei solchen Konstellationen immer einen Gewinnabführungsvertrag, LEGO ist also verpflichtet, die Gewinne an Kirkbi abzuführen.
>Wenn keine Gewinne erwirtschaftet werden, kann auch kein Geld abgeführt werden.
>Woher willst Du wissen, dass Kirkbi in den Jahren, in denen LEGO Verluste erwirtschaftet hat, Geld bei LEGO entnommen hat und dass die Verluste durch diese Entnahmen entstanden sind?
>Ich habe kirkbi u Lego getrennt betrachtet. Um des Argumentes willen.
>Ich auch.
>Lego hat es erwirtschaftet (und bei kirkbi gelagert).
>Siehe oben.
>Ohne Entnahmen seitens kirkbi hätte es keine/kaum Verluste gegeben.
>Siehe oben.
>Gruß Ronald
Lieber Ronald!
Uber die Entnahmen bärichtete ich hier, dabei originallegoländische (Netz)Zeitungen paraphrasierend. Es sind also öffentliche Informationen, die die beiden letzten Jahre betreffen.
Natürlich "darf" kirkbi seiner Tochter (oder Kjeld seiner Firma) Geld entnehmen, ich finde dann aber die Maßnahmen wg der selbstveranlaßten Verluste falsch. Moralisch gesehen. Nun hat ja kirkbi noch Geld an Lego verliehen, aber das ist ja doch auch nur Geld,d as von Lego stammt (ich weiß den Betrag nicht mehr, war aber auch so ähnlich wie die einige hundert Millionen Krone, wie die "Verlsute" und Entnahmen (diese beiden Psoten stimmten ziemlich genau üeberein). Dh, daß kirkbi Lego Geld entnimmt, in der Höhe, wie Lego Minus hat, daraufhin leiht kirkbi das gleiche Geld an Lego zurück u bekommt Zinsen dafür.

Der Bürgermeister in Billund äußerte sich aber sehr optimistisch, was Ersatz-Arbeitsplätze betrifft.

Naja, der sog. patriarchalische Kapitalismus sieht anders aus.

Viele Grüe
M.a







Jens
06.09.2005, 08:16

Re: Von wegen geizige Kunden - am Discount ist Lego selber schuld


Re: [B]Re: Von wegen geizige Kunden - am Discount ist Lego selber schuld[/link] von Jojo am 05. September 2005 13:24:30:


Hallo Jojo:

> Seit LEGO versucht, mehr und mehr die vorgenannten Spiel-Aspekte
> zu bedienen, leidet darunter vor allem der Aspekt "bauen".

Genau das ist nämlich der springende Punkt: Lego hat mich fasziniert, weil ich damit etwas nachbauen konnte. Natürlich spielte man damit dann auch, aber nicht "Schneller, höher, weiter", sondern die reale Welt, halt die Stadt, irgendwelche nachgebaute Technik oder was auch immer. Mir haben sich die Nackenhaare gekräuselt, dass Lego in den frühen 90-ern nur noch mit "Äktschn" daher kam. Autos mussten schneller sein, Roboter mussten stärker sein, Fieslinge mussten böser sein - was 'n Quatsch. Ich würde gemütlich etwas gebaut haben wollen, ein tolles Haus mit Einrichtung, ein Technic-Modell, das toll aussieht - nichts geht über das Super-Car 8880! Aber nein, stattdessen vermehren sich die Bionicles wie die Karnickel und können nix außer mit den Armen boxen, Scheiben schießen und sich die Gelenke akrobatisch verdrehen lassen. Mein kleiner Sohn steht auf diese Monster und ich kann mit ihm nicht spielen, weil ich die Dinger abgrundtief hasse. Ich biete ihm das gemeinsame Lego-Bauen ja an, aber da haben ihn die Bionicles wohl schon gründlich "versaut". Denn ein paar kleine Lego-Bauten bekommt er nicht hin, etwas aus der Phantasie heraus zu bauen. Bionicles braucht man ja nur ein paar mal zusammenzustecken, fertig. Aber spielen mag ich damit dann nicht - was denn auch? Heftiges Head-Banging?

> Das Jack-Stone-Piratenschiff, mein Lieblingsbeispiel, ist ganz
> eindeutig nicht darauf ausgelegt, daß man damit bauen soll. ...
> Und da nun bei diesem Jack-Stone-Schiff der zusätzliche Spielfaktor
> "bauen!" fehlt, gibt es eigentlich keinen Grund, dieses häßliche
> Ding dem schönen Playmo-Schiff vorzuziehen.

Wir haben beide, mein großer Sohn Playmobil, mein kleiner das Lego-Schiff - und vom letzteren, erst zu Weihnachten 2004 geschenkt, ist nach wenige Tagen nichts mehr von übriggeblieben. Man konnte mit diesem Schiff einfach nicht vernünftig spielen - alles fiel irgendwie auseinander. Die Masten waren derart wackelig, dass man das Schiff gar nicht erst anfassen durfte, ohne etwas abzubrechen. Nun, nach wenigen Tagen war das Schiff also in seine Einzelteile zerlegt und ich freute mich über die Zäune und Masten. Das Playmobil-Schiff wird hingegen immer mal wieder hervorgeholt und rauh damit gespielt - weil es das aushält.
Ich habe mich auch zum ersten Mal dann an dieser Lego-Umfrage beteiligt und Lego gesagt, wie beknackt und labberig das Piratenschiff doch war. Und wieder mal hatte mich das moderne Lego enttäuscht. Ich wurde erst versöhnt, als das Haus-Set auf den Markt kam, erst damit konnte ich wieder so richtig schön bauen.

> Mit einem Wort: Das, was LEGO zu dem macht, was es ist (bauen!),
> schlägt dem, was es gerne sein will (Action! Wettkampf!) mächtig
> in die Fresse.

Das macht sicher auch den Reiz Eurer Bauten aus: man kann damit etwas Großes, Tolles nachgestalten, es lässt einen staunen und alle Action vergessen.
Es stimmt: wir wollen mit Lego etwas Schönes bauen, Action holen wir uns woanders. Ich glaube aber, dass Lego den falschen Trend erkannt hat und nun wieder gegensteuert. Aber der Einbruch, der daraus resultierte, wirkt noch lange nach.

Beste Grüße von
Jens

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