LEGO-Eisenbahn-Norm (LEN)
Hallo ihr,
dieser Beitrag ist auch auf meinem Blog zu finden (in irgendwie besserer Formatierung)
Neben LEGO ist bekanntermaßen die Modelleisenbahn eines meiner Interessengebiete. Allerdings nur theoretisch, denn ich besitze keine eigene. Heute möchte ich euch endlich meine Gedanken zu einer möglichen LEGO-Eisenbahn-Norm vorstellen.
Zunächst ein paar Vorgedanken:
1. Viele von uns kennen das Problem: LEGO ist einfach groß. Zumindest verbraucht eine gescheite Eisenbahnanlage, wo man ein paar Züge mit Waggons fahren lassen kann, eine Menge Platz.
Manch einer hat diesen Platz im Keller oder auf dem Dachboden, viele haben ihn nicht. Ich auch nicht. Anfangs begnügte ich mich mit einem Kreis oder Oval im Wohnzimmer oder um den Weihnachtsbaum. Das ist für Züge mit drei, vier Waggons auch okay.
Mittlerweile werden die Züge aber immer länger. Außerdem ist im Kreis fahren für mich persönlich nicht wirklich spannend. Ich will mehr.
2. Wer keinen Platz für einen Rundkurs hat, hat zwei Möglichkeiten: Entweder man baut nur Dioramen, wo nie was fahren wird, oder man trifft sich auf einer Ausstellung und baut dort eine Anlage auf. Die wenigsten von uns haben aber wohl Platz, diese Anlage dann irgendwo hinzustellen.
3. Im Bereich Modellbahn nutzt man schon seit langem dafür Module mit genormten Kopfstücken (Stirnseitenquerschnitte der Module). So kann jeder zu Hause sein Diorama bauen und man kann sich (fast) sicher sein, dass dieses Diorama bei einer Ausstellung genau an das eines anderen Dioramenbesitzers passt.
Im Modellbahnsektor sind die FREMO-Norm und die AKTT-Norm die bekannteren. Dort sind die Kopfstücke der Module genormt (heißt, es gibt eine bestimmte Form von Stirnseitenformen).
4. MoRaSt hat es deutlich gezeigt, dass mit einer Norm vergleichsweise schnell und mit wenigen Absprachen große Anlagen aufbauen lassen.
5. Fahren mit Landschaft fetzt einfach mehr als Teppichbahning.
LEN Leipzig: Folgt uns bei Instagram: https://www.instagram.com...eisenbahn_modulanlage/
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Hallo,
das ist richtig, das "Projekt Stadtplanung" ist ähnlich aufgebaut. Allerdings hat es aus meiner Sicht ein paar Nachteile:
1. Es ist mir zu eng festgelegt:
a) zweigleisig
b) Ringverkehr
c) Eisenbahn läuft trotzdem noch als Kreis um die Stadt herum, ohne in die Landschaft eingebettet zu sein
d) es läuft auf eine Stadtlandschaft mit CC-Häusern hinaus
2. Die Module sind mir persönlich zu groß.
Im Grunde genommen legt das System fest (von vorn nach hinten gesehen): Schiene, Schiene, Straße, Häuserzeile. Eine Modultiefe von unter 96 Noppen wird es da nicht geben.
Das ist sicher für die Gründer des Projekts auch das, was sie damit anstreben wollten, aber ich denke, die daraus entstehenden Anlagen sehen sich immer wieder sehr ähnlich, egal, von wem Module beigesteuert werden.
Außerdem glaube ich, dass eine zu große Tiefe einer LEGO-Anlage den Betrachter schnell überfordert. LEGO ist nunmal bunt, auch, wenn man bewußt "unbunt" baut. Ich denke, Details kann der Betrachter eher auf weniger tiefen, dafür längeren Anlagen betrachten; was auch viel entspannter ist.
MTM
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Hallo Eisenbahn-Fans!
Möchte an dieser Stelle meine Sichtweise schildern, mit der ich mir wahrscheinlich keine Freunde mache:
Weil alles mit Standarts, Normen und Regeln zugepflastert wird, sehen viele Lego-Eisenbahn-Anlagen auf Messen und Ausstellungen ähnlich aus. 2 Gleise außen rum, auf denen Intercity und Horizont-Express mit 200 drüber jagen. In der Mitte dann Häuser und Straßen. Alles, was Lego bringt, wird zusammengebaut und hingestellt. Selbstverständlich gibt es auch wunderschöne Eigenbauten. Auch das große Engagement aller Aussteller weiß ich durchaus zu würdigen.
Wenn jetzt festgelegt wird, daß Gleisabstände 8 Noppen breit und Bahndämme 4 Platten hoch sein müssen, dann sehen sich die Anlagen demnächst noch ähnlicher. Wir sind doch durch das Lego-Sortiment schon eingeschränkt genug und haben nicht die Möglichkeiten wie Modellbau H0 pp.
Schaut euch doch mal ein paar von den tausenden Clips an unter den Stichwörtern „spur 0“, „0 gauge“ oder „model rail road“ und laßt euch inspirieren. Auch dort wird überwiegend mit Modulen gearbeitet.
Es ist wie im richtigen Leben: je mehr Prinzipien und Regeln, desto weniger Kreativität.
Nicht übel nehmen, wenn ich übertreibe. Das tue ich nur, um klar zu machen, worum es mir geht.
LG
Hallo Micha,
da hast Du Dir sehr viel Mühe gegeben und mit Beispielen gut gezeigt wie es werden kann.
Zu der von Dir verlinkten Modulseiten-Auswahl auf der Seite von Harald ist zu sagen, dass es sich hier um eine Sammlung quer durch alle Spurweiten, Baugrößen und Gleissysteme handelt.
Für die Spur 0 (=1:45, also wie LEGO) gibt es genau ein(!) Modul. Auch H0e fährt vorwiegend auf einem Modulende, und zwar ganz flach, so wie Deines auch.
Ich würde auch für LEN empfehlen, nur 1 - max 3 Modulenden zu definieren. Bei 10 Querschnitten treffen sich 10 Leute und jeder hat ein anderes Ende.....
(Dafür gibt es beim FREMO Module, die z.B. von "flach" nach "Berg hinten" wechseln).
Die Frage ist eben wozu man das braucht. Wer den von Dir gezeigten Graben bauen will, soll doch drei "Module" bauen, die fest zusammengehören. Das rechte und das linke haben den Standard 1.
Auf beiden wechselt das auf den ersten 8 Noppen zu dem Graben, der dann noch 32 Noppen lang ist.
Es ist also ein Modul mit Länge Drei (= 3x16), bestehend aus drei "Segmenten" eines Erbauers. Wenn man diesen Gedanken weiterspinnt kommt man mit wenigen Kopfstücken aus: Bahndamm, Bahnhof, ??????.
Wir sollten also definieren:
- Kopfstück 1 = Bahndamm
- Kopfstück 2 = Bahnhof
usw...
- Kopfstück x = Hügel hinten
- Modul = 16 lang, an beiden Seiten gleicher LEN-Querschnitt 1 - x
- Segment= n x 16 lang, an beiden äußeren Enden gleicher LEN-Querschnitt 1 -x
- Joker = Modul oder Segment von LEN-Querschnitt a nach LEN-Querschnitt B
Wer einen fertigen Bahnhof mitbringt (sagen wir 3m x 1,2m) sorgt auf den letzten 6-10 Noppen dafür, dass er wieder auf den Bahndammquerschnitt 1 kommt. Wenn der Bahnhof fertig ist und das nicht zulässt bringt er eben zwei "Joker" je 16 lang mit (so heißen die beim FREMO) mit, die genau diese "Geländeanpassung" machen. So fügt sich alles schön zusammen.
Was auf den 3m passiert und wie breit das wird ist (fast) egal.
Die Höhe und die von Dir angedachten Möglichkeiten im "Untergrund" gefallen mir sehr gut.
Ein paar Dinge sind mir noch nicht ganz klar:
- Wer baut was? Beim FREMO ist es so, dass einige Leute ein Stück Strecke mitbringen, einige einen Bahnhof, einige nur Loks und Wagen, manche auch gar nichts, das sind die wichtigsten
Bei LEGO-Ausstellungen habe ich immer den Eindruck, dass ein Aussteller 5 CC-Häuser und einen Kringel drumherum mitbringt (was auch seinen Reiz hat, und es gibt latürnich auch andere).
- Wie sollen Kurven funktionieren? Nur 90°?
- Wie ist der Anschluss zu Baseplates gedacht
Noch ein wenig Allgemeines: Der FREMO ist eigentlich kein Club von Modulbauern. Das Ziel ist es, auf nichtöffentlichen Treffen (also genau kein Ausstellungsbetrieb) den Fahrbetrieb des Originals nachzubilden.
Dazu gehört die Kommunikation zwischen den Betriebsstellen (via Telefon), ein Fahrplan für mindestens einen (realen) Tag, zentral gesteuerte Uhren, die Nachbildung der Güterströme etc.
Es gibt Dutzende(!) von Modulnormen im FREMO, bei Treffenankündigungen wird ausgeschrieben, welche teilnehmen sollen, um ein oder mehrere Arrangements zu bilden. Für jedes Modul gibt es eine CAD-Datei, um die gemeldeten Module im Raum zu positionieren. Tatsächlich gibt des in den Normen auch sehr einfache, die weder die Farbe des Unterbaus noch das Gleismaterial oder die Epoche regeln, sondern nur Spurweite, Höhe SO, Gleislage und die zwei Anschlussdrähte.
Jedenfalls finde ich es gut, dass die Idee hier mal diskutiert wird.
Ich glaube ich werde mal ein paar Grafiken machen müssen um zu verdeutlichen was ich meine.
Abschließend noch *der* FREMO-Grundsatz: "Norm ist, was gebaut wird"
Also: einfach mal machen!
Vielen Dank für Deine sehr guten Ideen und Ansätze.
Grüße
Werner
Hallo,
JuL , legoeisenbahn gefällt das
Hallo Micha und Rest des Forums :-)
ich gehöre zur Kategorie: Eisenbahn im Keller aufgebaut mit genügend Platz (siehe flickr-Link in der Signatur). Also wie du schon schreibst, nicht gerade die Zielgruppe für LEN. Nichts desto trotz möchte ich einen Aspekt anführen: den finanziellen. Schienen sind nun nicht gerade billig (in 9V), wenn pro Schiene noch eine vermutlich um 2-3 Euro liegende Größenordnung dazu kommt, dann wird eine etwas größere Anzahl an Modulen, die auch was darstellen sollen, schon recht teuer.
Ein weiterer Aspekt sind Kurven. Wie sollen die bei diesem Aufbau denn aussehen?
Und noch ein dritter Punkt: Meines Erachtens nach werden immer mehr Ausstellungen die ME-Schienen nutzen, bieten die größeren Radien doch gerade da, wo Platz zweitrangig ist, einen echten Vorteil. Das mit einem Standard für den Unterbau zu kombinieren erachte ich für schwierig.
Ein Standard oder eine Norm setzt sich meiner Überzeugung nach immer dann durch, wenn sie (Kosten-)Vorteile bietet. Das kann ich noch nicht erkennen, aber ich lasse mich gerne positiv überraschen!
Gruß aus dem Badnerland
Bernd
Hallo Bernd,
Und genau das Gleiche gilt in der Technik: Wenn es keine DIN bzw. ISO gäbe, würde man für jede Lampe eine eigene Glühlampe brauchen, jede Schraube hätte ein eigenes Gewinde, der Bohrer von Hersteller X passt nicht zur Bohrmaschine von Hersteller A...
Ich finde es gut, dass Micha sich Gedanken zur Vereinheitlichung der Eisenbahnanlagen gemacht hat und begrüße es durchaus, dass wir dadurch von der Kreisanlage abkommen können (aber nicht müssen).
Viele Grüße
Christian