Dreigurtbrücke und Barquetabrücke - ein paar große Detailbilder und sperriger Text.

Moin,

Heute ist Brückentag! Was liegt da näher, als ein wenig über Brücken zu plaudern?

Auf Wunsch einer einzelnen Dame zeige ich hier noch ein paar Detailbilder. Der Aufbau des Obergurtes der Dreigurtbrücke ist im Prinzip ganz simpel: Zwei Lagen Lochstangen, zwei Lagen Platten und zwei Lagen Brackets, die das ganze im Verbund mit den seitlichen (bunten) 4-breiten Platten zusammenhalten. Das ganze wird oben und unten verstärkt durch graue 4x8/10/12-Platten, die wiederum mit 2x2- und 2x4-Fliesen belegt sind. Das ist schon einigermaßen stabil und sieht auch noch gut aus.

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(Den Schmutzfleck in der weißen Platte bitte ich zu entschuldigen. Die inneren Platten sind halt gebrauchte Teile und nur noch für Unterbau geeignet.)

Ähnlich ist das Gleislager gebaut: zwei 1x16-Steine übereinander, dazwischen zwei Platten, und wieder mit Brackets verklammert. Ist stabil, kostet wenig und hat sich bewährt.

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Der Obergurt und das Gleislager biegt natürlich durch, wenn man ihn, jeder für sich, nur auf die Enden aufliegt. Durchbiegungssteifigkeit bekommt das Konstrukt durch die schrägen Streben, die der Brücke ihre Höhe geben. Dadurch entstehen auch die acht dreieckigen Fächer. Der tatsächliche Schwachpunkt aber sind die kleinen Kugelgelenke als Verbindung zwischen den Streben und Obergurt und Gleislager. Bei Tests haben drei von ihnen die ganze Barqueta-Brücke gehalten:

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Das war aber im Ruhezustand. Wenn nun ein Zug die Brücke befährt, werden die Kugelgelenke im Bereich der Brückenmitte, wo die Zugkräfte durch das Eigengewicht der Brücke sowieso am größten sind, noch mehr belastet, so dass, wenn eines davon nachgibt, eine Kettenreaktion stattfindet und alles zusammenklappt. (Das ging bei fünf Fächern noch gut, nicht aber bei acht Fächern. Deshalb der Mittelpfeiler, der die Brücke in zweimal vier Fächer teilt. Das funktioniert wunderbar.)

Bei der Barqueta-Brücke kam es darauf an, den Obergurt flexibel zu gestalten, damit er sich der Bogenform anpassen kann. Das erreichte ich durch eine niedrige Aufbauhöhe: nur eine Steinhöhe plus Brackets. Weil die Plattenlage darüber minimal gestresst wird, habe ich 2x3-Plättchen genommen (sandfarbene 2x6-Plättchen hatte ich nicht genug) und wechselseitig mit 2x2-Fliesen belegt. Das sorgt für mehr Stabilität und eine angenehme Optik.
Seitlich nahm ich 2x4-Plättchen (Größere Platten machen die Bogenform nicht mit.)

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Ich glaube, das sollte fürs erste reichen. Aber eine Brücke habbich noch! Später.

Tschüs, Christian



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