grubaluk
10.03.2015, 21:26

+80Lenklastermanie

Hallo!

Sie lassen mir einfach keine Ruhe, die Lenklaster. (Für die Jüngeren: das sind Sets mit lenkbaren 6w-Fahrzeugen aus den 60ern/70ern.) Leider wurde die Idee von LEGO nicht fortgeführt, was schade ist, denn der Spielwert eines Fahrzeuges, welches sich lenken lässt, steigt - speziell mit Anhänger. Moderne 6w-Modelle sehen zwar schnittig aus, aber beim Fahren hört der Spaß auf. Man kann mit ihnen allerhöchstens um die Kurven schubbern.

Das Konstruktionsprinzip war ja eher simpel (zwei Platten führen eine senkrechte Lenkstange, an der Räder sind) und führte zu einem charakteristischen Aussehen. Besonders auffallend immer, dass das Fahrgestell um die Vorderachse ziemlich nackig sein muss. Verschwiegen werden darf nicht, dass der Wendekreis bescheiden war und die Fahreigenschaften auch nicht immer top.

Aus Nostalgie wollte ich mal schauen, was ich mit modernen Mitteln nachäffen kann. Da bin ich bestimmt nicht der erste, aber das tut ja auch nicht not. D.h. ich wollte ohne die gelöcherten Boden- und Dachplatten, die es nur in wenigen Farben gab und ohne die Lenkstange einen einigermaßen brauchbaren Lenkmechanismus finden, der dem alten Prinzip einigermaßen nahe kommt und etwas gestalterische Flexibilität zulässt.
(Ich weiß: es gibt ja auch diverse andere Varianten in 6w eine Lenkung zu bauen - auch hübschere - aber die haben auch alle ihre Einschränkungen.)

Die Modelle sollten alle einen kleinen Spielwert haben und ein paar Reminiszenzen zum alten Stil aufweisen. Das ist so grob das Ergebnis:

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Übernommen habe ich die alten Reifen (auf neuen Felgen), da sie eine schöne Brücke bauen, gute Fahreigenschaften haben und sowieso besser aussehen. Die Lenkstange geht nicht direkt auf die Vorderachse, sondern in verschiedenen Varianten versetzt mit Zahnrädern. So ungefähr:

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(Das verquere Rad dient dazu, das enorme Spiel der kleinen Zahnräder etwas zu dämpfen und so die Achse weniger nervös zu machen. Klappt ganz gut.)

Beim ersten Modell habe ich mich an meinem Fischlaster orientiert (u.a. mit der durchgehenden Verglasung). Allerdings besitzt der Anhänger eine bewegliche Achse, so dass die Kombi deutlich besser fährt als der Fischlaster, bei dem der eingeschlagene Anhänger schnell mit dem Vorderwagen kollidiert. Ansonsten kann man bei dem Modell noch die Fahrerhaustüren öffnen (passt aber eh nix rein), die Plane lässt sich leicht entfernen und die Ladeklappen sind beweglich.

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Das zweite Modell ist eine Zugmaschine mit Tieflader und Straßenwalze. Nicht farbig, sondern bunt und mit Noppen hier und da.

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Die Straßenwalze ist selber lenkbar (wg. Spielwert) und zwar über eine einseitige Lenkstange. Auf rutschigem Boden sollte man die hinteren Walzen durch Räder ersetzen oder - sehr realistisch - langsam fahren.

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Das dritte Modell ist das komplexeste, da geht der Lenklastercharakter fast unter. Es ist ein Mobilkran in Feuerwehrausführung. Sowas gibt es zwar nicht oft, aber ist ja Spielzeug, also egal.

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Man kann zwei Stützbeine ausfahren, der Ausleger wird manuell ausgezogen (d.h. mit den Fingern) aber mit dem hinteren Zahnrad gehoben und gesenkt. Das Seil wird über das rechte Zahnrad bedient und ist gebremst. Kran-Spielen geht damit insgesamt recht brauchbar. Und wie man sehen kann, habe ich hier auch einen Platz für eine dieser modernen Minfiguren vorgesehen, von denen man ständig liest. Gelenkt wird hier übrigens mit dem Ersatzrad hinterm Fahrerhaus.

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Ich kann nur sagen "Lenklaster machen Laune" und hoffe, der kleine Nostalgie-Trip hat Euch gefallen.

Viele Grüße
Andreas



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