Robbser
16.05.2014, 16:24

+47Gartenbahn mit custom Schienen

Hallo

In dem ein oder anderen Thread hab ich schonmal Fotos von meinen Eigenbau Gleisen gezeigt und wollte sie nun mal richtig vorstellen. Auf die Frage warum das ganze habe ich folgende Antwort:

Eine Modellbahn wollte ich schon immer mal haben. Im Haus ging nicht wegen Platzproblemen und meiner besseren Hälfte. Also ab nach draußen. Und warum dann keine richtige Gartenbahn? Mein Sohnemann soll auch damit spielen können und da bieten sich die Plastiksteinchen eher an. Erstens weil ich noch ein paar Züge aus meiner Kindheit habe, zweitens weil mein Kleiner auch mal selber was bauen und fahren lassen kann und drittens denke ich sind die Züge robuster. Wenn was kaputt geht einfach wieder zusammen stecken.

Die Idee war gleichzeitig auch das Ende meines Dark Ages, also hieß es erstmal schlau machen wegen den Gleisen. Vorraussetzung war ein Betrieb mit Trafo. Also waren die aktuellen Schienen raus. Weiter nach 9V Gleisen gesucht. Für meine geplante Streckenlänge wäre das zu teuer geworden. Natürlich stolpert man dann über die ME Metal Rails, aber die kosten ja noch mehr
Aber ich fand die Idee mit gefrästen Metallschienen nicht schlecht, zumal ich selbst Fräser bin. Die Idee reifte weiter Profile zu fräsen und diese dann auf 2x8 Platten zu stecken. Also mein eigener Nachbau von den Metal Rails. Durch Zufall erzählte ich einem befreundeten Tischler von meinem Vorhaben. Und er bot mir an aus Reststücken von Eichenholz Schwellen zu sägen. Das gefiel mir natürlich. Und so stand die Entscheidung fest wie die Schienen mal aussehen sollen: gefräste Aluminiumprofile auf Holzschwellen in passender Spurweite.

Es folgte ein erstes Stück Schiene damit man auch mal ein Bild vor sich hat wie es denn aussieht. Das überzeugte sofort in Aussehen und Funktion. Also begann die "Massenproduktion".

Hier mal ein Bild von den Einzelteilen bzw den Ablauf der Herstellung. In der Mitte liegt das Material (Aluminium 8x8mm) bereits auf Länge gefräst und die Löcher zum Verbinden der Schienen an sich (stirnseitig) und für die Befestigung der Schwellen, also die Unterseite. Links ist das Profil dann schon fertig gefräst. Die zuvor gebohrten Löcher sind jetzt auf der Unterseite. Hier erkennt man auch das ich in etwa die Optik eines echten Gleises nach gebaut habe. Rechts sieht man dann die Schwellen. Die Außenmaße bekomme ich schon fertig. Es werden nur die Nuten gefräst und die Löcher gebohrt. Die Aluprofile passen straff in die Nut herein damit sich die Schwellen nicht verdrehen können und damit Diese sich auch nicht verschieben können werden sie durch Spannstifte (3x10mm) in den Bohrungen fixiert. Diese Spannstifte kommen auch beim Verbinden der Schienen zum Einsatz.

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Eine Schiene ist genau 495mm lang und hat 11 Schwellen.

Die nächste Herausforderung waren Kurven. Das war noch ein entscheidendes Kriterium. Größere Radien sollten es sein. Der engste Radius ist 1,25 Meter. Also Das Bogenmass auf eine Gerade umgerechnet.Bei dem genannten Radius und einem Winkel von 22,5 Grad kommt man bei einer Länge knapp unter einem halben Meter raus, natürlich innen etwas weniger wie aussen. Soweit kein Problem.
Nun hieß es wie die Geraden Profile zu einer Kurve biegen? Wie weit muß ich biegen um den gewünschten Radius zu erzielen? Durch probieren kam ich dann auf die Lösung (die Berechnung bei so großen Radien gestaltet sich schwierig). Auf 500mm biegen ergibt 1250mm nach dem Rückfedern. Dafür habe ich mir Formbacken für den Schraubstock gefräst welche eben genau die Negativform der Profile haben. Das geht tadellos. Durch die Stifte mit denen die Schwellen befestigt sind und den vorher berechneten Abständen der Löcher dafür, ging die ganze Sache dann auf.

Jetzt ist die Frage lohnt sich der Aufwand überhaupt? Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Da ich alles kostenlos fräsen kann (Danke an meinen Chef) ist das einzige Kostbare meine Zeit.
Optisch kann man wohl nicht viel besser machen. Und preislich? Über den Daumen gepeilt sind es 2,30€ pro Meter Schiene.

Aber das Unbezahlbare war der Anblick wie der Zug seine ersten Runden dreht. Ein Mann braucht ab und zu mal eine Aufgabe.

Der nächste Schritt wird eine Kreuzung werden bevor es dann an den Versuch geht eine Weiche zu bauen.
Nun habe ich noch ein paar wenige Bilder wie denn das erste Testoval aussieht.
Noch ein paar Daten dazu:

ca. 20m Streckenlänge
ca. 40m Aluminium (logisch)
440 Schwellen
960 Spannstifte

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Wo das Schotterbett ist läuft auch die geplante Strecke (zweigleisig). Der Rest der Strecke ist nur Test und deswegen auch etwas holprig.
Wo die Gehwegplatten liegen wird auch noch ein richtiger Weg gebaut...

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Hier sieht man den Vorteil der großen Radien

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Vielleicht intressiert/ inspiriert es ja den Einen oder Anderen...
Falls Intresse besteht kann ich auch paar bewegt Bilder hochladen.

mfG Robert



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