Timowolf
18.07.2013, 09:53

Bitte um eine Spende ?

Hallo zusammen,

ich wollte mal Eure Meinung hören, zu dem, was ich auf der letzten öffentlichen Ausstellung gesehen habe:

Ein Aussteller hat ein Modell mit ca 700.000(!) Steine ausgestellt und daneben eine Spendenbüchse (zugegeben, aus Lego). Daran der Hinweis :
"Bitte um eine Spende"

Ich fand es etwas komisch. Fühlte mich etwas unwohl - schlechtes Gewissen, wenn man nichts spendet.
Wenn ich mir mein Hobby nicht leisten kann, muss ich halt was kleineres bauen. Sowas habe ich auch auf anderen Modellbaumessen (RC-Flug oder Eisenbahn) noch nie gesehen

Was haltet Ihr davon ?
Würdet Ihr an Eurem MOC eine Sammelbüchse aufstellen ?


Viele Grüsse
Wolfgang



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Krischan76
18.07.2013, 12:28

Als Antwort auf den Beitrag von IngoAlthoefer

Editiert von
Krischan76
18.07.2013, 12:36

Re: ! zu Spende

Grundsätzlich kein Thema; die habe ich allerdings nicht, da die Sau nicht von mir selber stammt, aber ich mache mich schlau bei Rolf (--> "sbbdriver" ), bzw. Stephan (--> "gleisbauer" )

Melde mich (oder auch sbbdriver//gleisbauer)

Schweinische Grüße


sendet Christian

Tim Taylor: "Es gibt Rasenmäher und Düsentriebwerke - früher oder später mussten sich diese vereinigen ... !"


Lok24
18.07.2013, 12:29

Als Antwort auf den Beitrag von Timowolf

Austellungen kosten Geld!

Hallo Wolfgang,

Es sind meines Erachtens zwei verschiedene Dinge.
Wenn jemand Millionen Steine anhäuft ist das seine Privatsache, ganz recht.

Wer sich aber in die Öffentlichkeit einer Ausstellung begibt, der hat jede Menge Kosten: Hallenmiete & Nebenkosten (Versicherung, Reinigung, Strom) anteilig, Anfahrt, ggf. Übernachtung, Verpflegung usw. usw.

Und das alles, damit ich den Spaß habe mir das anzuschauen.

Wir haben in St. Augustin satte 2,-- € pro Erwachsener gezahlt und beim rausgehen das an der Kasse stehende Schwein gerne und gut gefüttert.

Was kosten heute ein Besuch im Kino/Schwimmbad/Disse?

Ob das Schwein jetzt eher pro Aussteller steht oder es ein Zentralschwein gibt darüber kann man reden, aber der Verzicht auf solche Einnahmen führt vermutlich über kurz oder lang zu einem Sterben der Ausstellungen, das fände ich sehr schade.

Grüße

Werner

PS.: Vielleicht lässt uns einer der Aussteller mal in seine Schatulle blicken....



IngoAlthoefer
18.07.2013, 12:43

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

Re: Austellungen kosten Geld!

Hallo Werner,


Wir haben in St. Augustin satte 2,-- € pro Erwachsener gezahlt und beim rausgehen das an der Kasse stehende Schwein gerne und gut gefüttert.


ich erzähle eine Erfahrung von ausserhalb der Lego-Welt.
In Köln gibt es ein Kellertheater, wo zwei Mal im Monat ein KgB-Abend ist.

"KgB" steht für Kunst gegen Bares. Eintritt ist mit 3 Euro günstig.
Besucher dürfen zu Beginn des Abends mitteilen, ob sie irgendetwas vorführen
wollen: Breakdance, Gedicht, Lied, Tanz, Dauerrülpsen, Kurzgeschichte,
Lego-MoC, .... Die Veranstalter haben wirklich viel Toleranz.

Am Ausgang steht dann pro Akteur/Gruppe ein Schweinchen, wo Besucher
Belohnungen einwerfen dürfen. Jeder bekommt, was in seinem Schweinchen
angesammelt ist. Zusätzlich kriegt der Aktivist mit dem bestgefüllten
Schweinchen eine Urkunde als KgB-Sieger.

Auch als normaler Besucher kommt man gut auf seine Kosten. Es wird niemand
gezwungen, beim Rausgehen etwas zu geben.

Ingo (war vor Jahren mal auf Platz 7 von 10 Akteuren gelandet - mit 25 Euro
im Schwein).


LEGO kennt kein Valsch (alte Klemmbaustein-Weisheit)


Krischan76
18.07.2013, 12:51

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

Editiert von
Krischan76
18.07.2013, 12:53

+1Austellungen kosten Geld! Das ist so!

Also bei uns ist das so, daß die Spendengelder grundsätzlich geteilt werden; durch die Anzahl der anwesenden Aussteller. Nicht zuletzt kommt das Geld auch dem Unterbau zu gute, denn die Holzplatten/Unterkonstruktionen kosten ja auch irgendwas, auch wenn es kein Lego ist. Und da sich bei uns auch noch Kinder der Bauer befinden, bekommen die auch ein kleines Zubrot a la Taschengeld. Und wie gesagt, im Großen und Ganzen kümmern wir uns um unsere Übernachtungsmöglichkeiten selber - sonst hätten wir keine Chance, auf solche Events eingeladen zu werden. Übrigens sind die eingehenden Spenden - sofern überhaupt - nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, was die Kosten betrifft. Außerdem gibt es genügend Modellbau-Clubs, die an irgendeinem Eck der Anlage eine Spendenkasse aufgestellt haben. Verwerflich finde ich daran mal grad gar nix.

Grüße sendet

(PS: Bis jetzt waren alle von uns besuchten Ausstellungen völlig Eintritts-Geld-frei!)


sendet Christian

Tim Taylor: "Es gibt Rasenmäher und Düsentriebwerke - früher oder später mussten sich diese vereinigen ... !"


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TASTER
18.07.2013, 12:53

Als Antwort auf den Beitrag von IngoAlthoefer

Sparschwein hier

IngoAlthoefer
18.07.2013, 12:58

Als Antwort auf den Beitrag von TASTER

Re: Sparschwein hier

Hallo Tobias,

sehr schöner Link, danke.

Ingo.


LEGO kennt kein Valsch (alte Klemmbaustein-Weisheit)


freakwave
18.07.2013, 13:11

Als Antwort auf den Beitrag von IngoAlthoefer

Re: Austellungen kosten Geld!


Ingo (war vor Jahren mal auf Platz 7 von 10 Akteuren gelandet - mit 25 Euro
im Schwein).


Jetzt musst Du uns aber schon verraten was denn Dein Auftritt beinhaltete...


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IngoAlthoefer
18.07.2013, 14:14

Als Antwort auf den Beitrag von freakwave

Re: Austellungen kosten Geld!

Hallo freakwave,


Ingo (war vor Jahren mal auf Platz 7 von 10 Akteuren gelandet ...


Jetzt musst Du uns aber schon verraten was denn Dein Auftritt beinhaltete...


danke für das Anbeissen. Ich erzähle es, aber nicht sofort.

Erst mal meine aktuelle Idee, wie man einem KgB-Abend Lego-Flair
geben könnte. Man braucht fünf Personen. A, B, C gehen direkt in die
Veranstaltung, jeder mit Handy in der Tasche, und jeder auch mit einem
Minimalturm (ein blauer 2x2-Stein mit oranger Warnblinkanlage drauf - also
so ein Ding, wo bei etsy schweineteuer). D und E warten draussen, haben
auch je ein Handy auf Empfang dabei.

Zum Beginn des Abends melden sich A, B, C unabhängig voneinander und
geben an, etwas vorstellen zu wollen:
A z.B. etwas Plastisches, B etwas Aufsehenerregendes, C eine Skulptur.
Was man wissen muss: die Veranstalter legen selbst die Reihenfolge
fest, in der die Akteure ihre Sachen vorstellen dürfen. Angenommen, A
ist von den Dreien zuerst dran. Er geht runter auf die Bühne,
stellt sich artig vor, sagt kurz "Moment mal", holt das Handy raus und
ruft D an: "Kannst Du bitte mit dem Teil rein kommen?" D hat draussen
ein Lego-Hochhaus (zusammengesetzt mindestens 2 Meter hoch), dass er
hereinträgt und auf der Bühne aufbaut. Dann erklären A und D, wie sie
es gebaut haben und wieviel Freunde Steine beigetragen haben, halt blabla.
Der Ablaus dürfte sich in Grenzen halten.

Später wird dann B aufgerufen. Der kommt nach vorne, stellt sich artig
vor, sagt kurz ""Moment mal", holt sein Handy raus und ruft E an:
"Kannst Du bitte mit dem EDLEN Teil reinkommen". Dann kommt E herein mit
einem wirklich wunderbaren Lego-MoC (z.B. dieses Haus mit dem halb
schneebedeckten Dach aus der letzten Monatswertung). Das erklärt er,
erzählt vom Konzept der Käseecken, vielleicht auch von der 1000steine-
Community. Meine Vermutung: B und E werden durchaus Ablaus kriegen.

Wenn dann später C dran ist, kommt er nach vorne, stellt sich artig vor,
macht dann eine lange Kunstpause und erklärt: "Ich mache auch etwas mit
Lego, aber RICHTIGE Kunst." Dann holt er den blauen 2x2-Stein mit dem
Aufsatz aus der Tasche und lässt die Versammlung staunen. Wenn sich die
Massen beruhigt haben, erzählt er von der Verkaufsplattform Etsy,
und dass dieses spezielle Teil dort als "Conpectual Lego Art" für knapp
600 Euro angeboten wird - als Unikat. Dann kann er noch etwas von
überhitzten Kunstmärkten nuscheln und den KgB-Veranstaltern danken, dass
bei ihnen Kunst zu volkstümlichen Preisen genossen werden kann.

Ingo.


LEGO kennt kein Valsch (alte Klemmbaustein-Weisheit)


Kerntechniker
18.07.2013, 14:16

Als Antwort auf den Beitrag von Timowolf

+1Re: Bitte um eine Spende ?

Hi,

persönlich finde ich es vollkommen in Ordnung wenn Aussteller die fast immer als Privatpersonen MoCs ausstellen in unaufdringlicherweise um eine Spende zur Unterstützung bitten (Sparschwein irgendwo auf der Anlage), wie schon richtig mehrfach gesagt wird ja keiner gezwungen.

Denke auch das von den Eintritten die man als Besucher zahlt kaum etwas übrig bleibt damit die Aussteller sich schadlos halten, geschweige denn "entlohnt" werden für Ihre Arbeit. Daher soll doch jeder der möchte eine "Spendenschwein" aufstellen.

Das Argument "Hobby ist ja ein Verlustgeschäft" ist sicher richtig, aber ich denke wenn man aktiv als Ausstller an Austellungen und Events teilnimmt entstehen sicher nicht unerhebliche Kosten jenseits der eigentlichen Moc z.B. durch Transport von MoC und Person, evtl. Übernachtung, Verplfegungsmehraufwand etc. und wenn dann zumindest diese Kosten durch freiwillige Gaben vom Publikum abgefedert werden ist das sicher vollkommen legitim.


"Jeder Tag ohne Steine zusammen zu bauen, ist ein verlorener Tag!"


Sleepie gefällt das


IngoAlthoefer
18.07.2013, 18:08

Als Antwort auf den Beitrag von freakwave

Editiert von
IngoAlthoefer
18.07.2013, 18:09

+1Mein damaliger Auftritt ...


Jetzt musst Du uns aber schon verraten was denn Dein Auftritt beinhaltete...


begann so. Ich stand (im März 2010) auf der Bühne, wartete, bis es still
war, und legte dann mit Präsentier-Stimme los:


Yavalath.

Yavalath - von Cameron Browne.

Yavalath ...
-Kunstpause-
ist ein Brettspiel für zwei Personen. Erfunden hat es nicht Cameron
Browne, sondern vollautomatisch ein Computerprogramm, was von Cameron
Browne kreiert worden war...

Dann habe ich erst einmal die einfachen Regeln von Yavalath erklärt.
Es ist eine Art "Vier gewinnt". Doch hat ein Spieler, der "drei eigene
in Reihe" hat, ohne gleichzeitig auch "vier eigene in Reihe zu haben",
direkt verloren.
Danach habe ich die Entstehungsgeschichte erzählt. (Ich hatte die Ehre,
im Sommer 2008 externer Gutachter bei der Dissertation von Browne zu sein.)
Das Programm hat nicht nur das Spiel erfunden, sondern auch den Namen
"Yavalath" dafür und hat auch gemerkt, dass dieses Spiel unter den über
einhundert (vom Programm im Laufe einer Woche) erfundenen Spielen eines
der besten war: das Programm hatte Yavalath auf Platz 2 gerankt.

Zwei Jahre später hat Cameron Browne für sein Computerprogramm eine
Goldmedaille beim "Humie"-Wettbewerb (for human-competitive results produced
by genetic and evolutionary computation) gewonnen:
http://www.genetic-programming.org/combined.html

Weitere Infos zu Yavalath gibt es auf der Seite BoardGameGeek.com, unter
http://www.boardgamegeek....ardgame/33767/yavalath
Bemerkenswert ist, dass auf BGG Yavalath besser bewertet ist als alle von
Cameron Browne selbst erfundenen Spiele.


Ingo.


LEGO kennt kein Valsch (alte Klemmbaustein-Weisheit)


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