Hallo Schnuddels,

wir hatten diese Diskussion ja kurz mal letztes Jahr:

http://www.sueddeutsche.de/leben/lego-produktlinie-fuer-maedchen-gender-ghetto-in-pink-und-lila-1.1289860

Irgendwie komisch. Meine Schwester und ich haben als Kind leidenschaftlich Lego gebaut - Häuser, Garagen, Autos - da war Lego noch völlig geschlechtsneutral, weil es eben nur Grundsteine, Dachsteine, Leuchtsteine, Garagentore und sowas gab. In weiß, rot, gelb und blau. Uns hat's trotzdem Spaß gemacht (bis wir uns dann im fortgeschrittenen Alter den ersten Barbies zuwandten, zugegeben :-)

Ich dachte, ich teil den Artikel mal mit Euch. :blink:

Rosalegoabholde,
Bine

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Das Ganze ist in der Tat unfreiwillig komisch, eigentlich allerdings sehr traurig und schade.

Ich weiß nicht, ob das hier schonmal jemand verlinkt hat, falls ja, bitte ich um Entschuldigung:
http://www.youtube.com/watch?v=CrmRxGLn0Bk

Ein wirklich gut gemachtes und auch unterhaltsames Video einer jungen, feministisch aktiven Dame zum Thema Lego Friends. Hat sich viel Mühe gegeben und lästert nicht nur, sondern hat ihren Bericht gut recherchiert, wie ich finde. Wem's gefällt, es gibt auch noch Teil 2:
http://www.youtube.com/wa...EGkB9kA&feature=relmfu

Grüße,
Christian

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» Das Ganze ist in der Tat unfreiwillig komisch, eigentlich allerdings sehr
» traurig und schade.
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» Ich weiß nicht, ob das hier schonmal jemand verlinkt hat, falls ja, bitte
» ich um Entschuldigung:
» http://www.youtube.com/watch?v=CrmRxGLn0Bk
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» Ein wirklich gut gemachtes und auch unterhaltsames Video einer jungen,
» feministisch aktiven Dame zum Thema Lego Friends. Hat sich viel Mühe
» gegeben und lästert nicht nur, sondern hat ihren Bericht gut recherchiert,
» wie ich finde. Wem's gefällt, es gibt auch noch Teil 2:
» http://www.youtube.com/wa...EGkB9kA&feature=relmfu
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» Grüße,
» Christian
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Hallo Christian,

danke für die Links, ich hab mir eben beide Videos reingezogen und finde sie hervorragend. Sie konkretisieren mein Bauchgefühl. Ich war damals wirklich froh, als die ersten Creator-Sets rauskamen, weil dort wieder das Bauen im Vordergrund stand und dachte, es geht endlich bei Lego mehr "back to the roots". Hat sich dann aber leider nicht bestätigt. Schade.

Die Videos kann ich nur jedem empfehlen, der der englischen Sprache mächtig ist, auch wenn sie schneller gesprochen wird.

Beste Grüße,
Bine

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Hallo Bine,

spannend finde ich vor allem den Ansatz, dass beides doch wieder nicht kombinierbar ist. Der Artikel zeigt das recht schön auf: "Und wenn es mal brennt,..."

Ich denke, die Ideen, die hinter den Friends-Sets stecken, sind sicherlich gut: Mal was anderes außer Feuerwehr und Polizei machen - das sind einfach Jungs-Themen, aber ein Café, Instrumente, Freundinnen und zusammen was machen, das könnten Mädchenthemen sein.

Ich denke, es hängt hier auch wieder viel an den Figuren. Dass die nicht zusammenpassen. Dass sie zu sehr nach Polly Pocket aussehen.

Was denkt ihr, würden die Friends-Sets ähnlich gut (oder interessiert) angenommen werden, wenn statt den Puppen Minifigs dabei wären. Oder machen die neuen Puppen die Sets nicht erst richtig interessant!?
Ich kann das nur aus meiner Sicht (und die ist ausschließlich forumsgeprägt) sagen, würde ja gern mal andere Meinungen (also vielleicht von euren Freundesfreunden) hören.

Ich persönlich finde, dass der Gebrauch der Worte "Ghetto" und "Geschlechtsdifferenzierung" gerade ganz groß in Mode ist. Alle Welt achtet zur Zeit darauf - und oft wird diese Sicht übertrieben. Ich hab viele Freunde die - überwiegend aus der linken Szene hier - sich sehr viel Gedanken über Sexismus und die Genderproblematik machen. Oft aber verkopft und radikal und losgelöst von der Empfindung anderer "NormalbürgerInnen".
Aber das ist (m)ein männlicher Gedanke.

Liebe Grüße

Micha

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Hallo Micha,

ich finde diese ganze Diskussion über die Friends- Serie irgendwie befremdlich.Ich habe selbst eine 7 jährige Tochter und arbeite Teilzeit, d.h.
ich verbringe viel Zeit mit ihr und sie wächst durchaus in einem männlich geprägten Umfeld auf- American Football, Grillparties im Februar, Superbowl,Kampfsport, Lego, Fußball, Star Wars, Enterprise - alles was damit verbunden ist, von der Sprache bis zum Verhalten- sie kriegt vieles mit. Dennoch ist sie schier ausgeflippt, als sie die Friends gesehen hat und freut sich schon auf den AFOL-Tag und die ersten Sets. Sie spielt auch mit Puppen und es macht ihr Spaß. Und darum geht es ja letztendlich. Da natürlich bei mir schon ein gewisser Steinevorrat da ist, kann man ja alles miteinander verbinden. Und wenn man nur alles nach den Grundbedürfnissen ausrichtet, dann würde es dieses Forum hier nicht geben. Genauso, wie 90% der Produkte, die wir kaufen.
Beste Grüße
Steffen

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Hallo!


Ich war ja noch nie ein Mädchen, weiß also nicht aus erster Hand, wie das Lego meiner Kindheit auf Mädchen gewirkt hat. Aber ich weiß, wie das vorhandene Lego auf mich gewirkt hat.

Ich hatte (bis es 1984 die Ritter gab) vor allem Stadt-zentrierte Sets. Natürlich eine Polizeistation (381), natürlich eine Feuerwehrstation (6382), natürlich eine Tankstelle (377) und eine Autowerkstatt (6369), aber eben auch so Sets wie die Erste-Hilfe-Station 6364, die Wohnhäuser 6374, 6370 und 6360, das Ristorante 6376 und, jahá! den Reiterhof 6379.

Ich könnte mir vorstellen, daß der Polizei/Feuerwehr/Tankstellen/Werkstatt-Krempel eher auf die Jungs abzielte, während der Ärztin/Wohnhaus/Reiterhof-Kram auch die Mädchen ins Boot holen sollte. Aber das war nicht festgelegt, es war alles Teil derselben Spielwelt. Mich würde interessieren, wie diese Sets auf Mädchen wirkten.

Es muß ja einen Grund dafür geben, daß Lego meinte, mit Paradisa und später mit Belville, Scala, Clikits und jetzt Friends eigens auf Mädchen abgestimmte Produktreihen in den Ring werfen zu müssen. Ist unsere Sichtweise ("Alles normale Lego paßt für alle Geschlechter!") vielleicht doch zu romantisch, und die kleinen Mädchen konnten mit dem normalen Lego tatsächlich nichts anfangen?

Vielleicht hatten sie aber auch dank Barbie und Playmobil (oder was Mädchen halt für Spielzeug haben) einfach keine Kapazitäten mehr für Lego frei, so daß es einfach nur so aussah, als interessierten sie sich nicht für Lego, was sie aber getan hätten, hätte man es ihnen unvoreingenommen vorgesetzt? Und um der Konkurrenz das Wasser abzugraben, hat Lego dann halt selbst Sets im Barbie-Stil gemacht, auf daß sich das Barbie-Kontingent auf Kleinmädchens Wunschtzettel hin zu Lego-Produkten verschiebe, scheiß auf pädagogischen Werth!

Übrigens gab es ja auch damals schon Lego für Mädchen:

Enthalten sind hier die Kugelkopfsets. Die sind thematisch nicht so unterschiedlich zu den Friends-Sets: es geht um Familie und Häuslichkeit, in späteren Jahren auch um "hairstyling" (Salon Colette) und "caregiving" (Krankenhaus), bloß halt nicht in pink und violett, sondern in den Farben der Saison 1974, also gelb-rot-blau-weiß-schwarz.

Vielleicht sind die Probleme immer dieselben geblieben, und nur die Ausprägung hat sich verschärft oder tritt nun deutlicher zutage.


Tschüß
Jojo

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Ich weiß nicht, erst machen die Feministinnen Balett, jetzt die Frauenversteher. Wenn's nach denen ginge, wäre alles Spielzeug geschlechtsneutral und grau. Geht's zum Glück nicht. Mit Creator bekommen es solche Leute schon nicht auf die Reihe ihre Töchter für LEGO zu begeistern, aber über Friends kann man ja erstmal herziehen. "Nein, Tochter, das darf Dir nicht gefallen, das ist pink, das diskriminiert Dich". Bullshit.

Meine Tochter wurde zuerst geboren. Mit DUPLO wollte sie nichts anfangen, das hat sie nicht interessiert. Mein Sohn kam als zweites, den hat das Spielzeug der Schwester schon im kleinsten Alter nicht gejuckt, außer das eine Auto welches sie hatte.

Das kann angeblich wiederlegt sein noch und nöcher, aber ich behaupte ein bestimmtes Sozialverhalten und damit instinktiv der Hang zu gewissem Spielzeug liegt in den Genen, ebenso wie Jungs einen Bart bekommen und Frauen Übergewicht.

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Bei den Friends-Diskussionen muss ich immer an das hier denken :blink:

Aber selbst wir Lego-Männer denken ja schon in Medium/Maersk-Blue etc.

Was steht denn bei den Kaufhäusern für Mädchen in den Regalen? Da gibt es schlimmeres as Friends. Ich denke da an Bratz oder wie ich vor kurzem lernen durfte Monster-High. Das ich zuerst als Monster-Hai verstand und mir keinen Reim drauf machen konnte was ein Mädchen mit so einem Hai anfängt...

Zum Glück kann in diesem Lande fast jeder fast alles machen unter anderem auch entscheiden welche Spielsachen für die Söhne und Töchter (übrigens auch neu eingeführt in der Österr. Bundeshymne) gekauft werden. Ob jetzt die mini-IXO für die Tochter gekauft wird oder sie etwas rosanes hängt von jedem perönlich ab. Da will ich niemanden reinreden.

Gerald

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» Zum Glück kann in diesem Lande fast jeder fast alles machen unter anderem
» auch entscheiden welche Spielsachen für die Söhne und Töchter (übrigens
» auch neu eingeführt in der Österr. Bundeshymne) gekauft werden.

Richtig, Gerald. Das Problem ist doch aber, die Leute kriegens ihren eigenen Kindern nicht verkauft. Meine Tochter spielt liebend gern mit ihrem Bruder zusammen LEGO und dann werden Atomkraftwerke, Krankenhäuser und StarWars-Sachen gebaut. NOCH lieber spielt sie aber mit Polly Pockets oder jetzt halt mit LEGO Friends, für welches sie heute ihr letztes Taschengeld hergegeben hat.

Die Eltern können's ihren Kindern nicht ab- oder anerziehen, also wird erstmal der Kindergarten verantwortlich gemacht, dann die "Gesellschaft" und zum Glück gibt's ja dann noch die bösen Spielzeughersteller, die unsere Kinder manipulieren.

Alle Jubeljahre wieder gibt's dann mal welche, die ganz stolz berichten, ihre Tochter würde lieber Hosen statt Röcke tragen und mit Autos spielen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Wir leben in einer ziemlich aufgeklärten Gesellschaft. Trotzdem spielen unsere Töchter mit Puppen und unsere Söhne mit Autos. Während also Frauen Bundeskanzler werden, Schwarze US-Präsidenten und unabhängig vom Geschlecht jeder Beruf gewählt werden _könnte_; haben wir es denn noch immer nicht geschafft, auch den Spielzeugmarkt geschlechtsneutral zu bekommen? Na woran das wohl liegt... Achja, die Hersteller und die Gesellschaft und die Kindergärten...

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» Hallo Micha,
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» ich finde diese ganze Diskussion über die Friends- Serie irgendwie
» befremdlich.Ich habe selbst eine 7 jährige Tochter und arbeite Teilzeit,
» d.h.
» ich verbringe viel Zeit mit ihr und sie wächst durchaus in einem männlich
» geprägten Umfeld auf- American Football, Grillparties im Februar,
» Superbowl,Kampfsport, Lego, Fußball, Star Wars, Enterprise - alles was
» damit verbunden ist, von der Sprache bis zum Verhalten- sie kriegt vieles
» mit. Dennoch ist sie schier ausgeflippt, als sie die Friends gesehen hat
» und freut sich schon auf den AFOL-Tag und die ersten Sets. Sie spielt auch
» mit Puppen und es macht ihr Spaß. Und darum geht es ja letztendlich. Da
» natürlich bei mir schon ein gewisser Steinevorrat da ist, kann man ja
» alles miteinander verbinden. Und wenn man nur alles nach den
» Grundbedürfnissen ausrichtet, dann würde es dieses Forum hier nicht geben.
» Genauso, wie 90% der Produkte, die wir kaufen.
» Beste Grüße
» Steffen

Dem Himmel sei Dank Steffen, ich habe schon befürchtet ich stehe allein auf weiter Flur :-) Kann Deinem Post nur zustimmen.

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