Thekla
28.11.2005, 22:08

Schönhauser Allee Arcaden oder das klägliche Ende der Mall Tour


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Michael B.
02.12.2005, 15:12

Re: Jetzt total offtopic...


Re: [B]Re: Jetzt total offtopic...[/link] von Jojo am 01. Dezember 2005 18:18:19:


>Und das Christkind? Ein Werbegag der christlichen Kirchen?
>Wie Weihnachten ja überhaupt ein Werbegag des Christentums ist. Kein Christentum, kein Weihnachten. Wer das Christentum ablehnt, sollte konsequenterweise auch Weihnachten ablehnen.

Da gebe ich dir vollkommen Recht !

Gruß,

Michael B.



Hümpfch™
02.12.2005, 19:51

Re: Jetzt total offtopic...


Re: [B]Re: Jetzt total offtopic...[/link] von Jojo am 01. Dezember 2005 18:18:19:


Tach!

Wie Weihnachten ja überhaupt ein Werbegag des Christentums ist. Kein Christentum, kein Weihnachten. Wer das Christentum ablehnt, sollte konsequenterweise auch Weihnachten ablehnen.

Diese Logik verstehe ich nicht. Warum sollte ich mir keinen Baum ins Zimmer stellen, keine Neonlauflichtlichterketten dutzendmeterweise in die Fenster hängen, keinen aufblasbaren Weihnachtsmann kopfüber vom Balkon baumeln lassen, keinen Weihnachtsrummel mit Glühwein, Speckfettbemme, Lebkuchen und Jingle-Bells-Musik in der Panflötenvariante besuchen, keine Geschenke ein-/auspacken, keine fette Weihnachtsgans fressen usw. usf., wenn ich das Christentum ablehne?

Das hat doch heutzutage gar nix mehr miteinander zu tun.
Das einzige, was da noch ans Christentum erinnert, ist doch das nervtötende Gebimmel der Weihnachsglocken, die jedes Jahr hartnäckig versuchen, das ABS-Klötern nach dem Geschenkeauspacken zu übertönen...

Gruß Ronald



Jojo
03.12.2005, 14:15

Re: Jetzt total offtopic...


Re: [B]Re: Jetzt total offtopic...[/link] von Hümpfch™ am 02. Dezember 2005 19:51:11:


Hallo!


Diese Logik verstehe ich nicht. Warum sollte ich mir keinen Baum ins Zimmer stellen, keine Neonlauflichtlichterketten dutzendmeterweise in die Fenster hängen, keinen aufblasbaren Weihnachtsmann kopfüber vom Balkon baumeln lassen, keinen Weihnachtsrummel mit Glühwein, Speckfettbemme, Lebkuchen und Jingle-Bells-Musik in der Panflötenvariante besuchen, keine Geschenke ein-/auspacken, keine fette Weihnachtsgans fressen usw. usf., wenn ich das Christentum ablehne? Das hat doch heutzutage gar nix mehr miteinander zu tun.

Genau, hat es nicht. Was genau also feierst Du dann, wenn Du Dir einen Weihnachtsbaum ins Zimmer stellst, Weihnachtsmänner vom Balkon baumeln läßt, Lichterketten aufhängst und so weiter? Veranstaltest Du den ganzen Hokuspokus nur, weil halt alle es tun? Gibt es einen Anlaß dafür, an einem sozusagen zufällig gewählten Tag im Jahr (24. Dezember) plötzlich wild mit Geschenken um Dich zu schmeißen?

Was überdies noch an den christlichen Ursprung des gegenwärtigen Enddezemberrummels erinnert, ist der Name "Weihnacht". Dieses Wort verstehen natürlich die wenigsten noch, sogar eine meiner Dozentinnen an der Uni wollte uns weismachen, daß man das als ein Morphem* auffassen sollte, weil die Bedeutung der beiden Wortbestandteile niemand mehr entschlüsseln könne. Dabei ist die Bedeutung doch ganz klar: Es handelt sich um eine (warum und wodurch auch immer) geweihte Nacht. Was glauben die Rummelfans denn, warum dieses Konsumfest so heißt?


Tschüß
Jojo


des Versorgungsunternehmens z.B. besteht aus den Morphemen:
— #ver# - Derivationsmorphem; Vorsilbe/Präfix mit komplizierter Funktion, die zu erläutern hier zu weit führen würde.
— #sorg# - Basismorphem, bedeutungstragend; Wortstamm, vorkommend in Sorge, sich sorgen, versorgen, entsorgen, sorgsam etc.
— #ung# - Drivationsmorphem, eher funktionstragend; macht aus dem Basiswort ein feminines Substantiv und erzeugt einen Vorgang, bzw. den Erfolg eines Vorgangs. (Besiedlung -> Siedlung)
— #s# - Fugenelement, Kombinationsfuge. Ohne eigentliche Bedeutung oder Funktion, eher eine Ausspracheerleichterung, in vielen Fällen Rest einer Flexion, aber nicht mehr als solche zu verstehen.
— #unter# - Basismorphem; Präposition.
— #nehm# - Basismorphem; Wortstamm, vorkommend in nehmen, Nehmer, entnehmen, Benehmen, aber auch in Entnahme, benommen und Benimm. (Es kommt durchaus nicht auf die exakte Gestalt eines Morpehms an. In nehmen, nahm, genommen tragen #nehm#, #nahm# und #nomm# jeweils dieselbe Bedeutung und Funktion, nämlich den Wortsinn des Verbs nehmen. So verhält es sich auch z.B. mit rot und rötlich. #rot# und #röt# sind dasselbe (!) Morphem in unterschiedlicher Gestalt, sogenannte Allomorphe.)
— #en# - Derivationsmorphem; macht aus dem Basiswort ein Substantiv. Die Zeichenfolge en wird von verschiedenen Morphemen benutzt, in laufen macht sie aus #lauf# ein Verb, in Frauen ist sie ein Flexionsmorphem, das eine Frau in den Plural/die Mehrzal setzt. (In dem Fall repräsentiert #en# eigtl. sogar vier Morpheme, denn es bildet die Plurale in Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ.)
— #s# - Flexionsmorphem, funktionstragend; setzt das ganze vorangehende Wort in den Genitiv Singular.

Wenn Bedeutungen von Wortbestandteilen nicht oder nicht mehr eindeutig zu erklären sind, oder wenn sie aus Sprachen stammen, die der Germanist nicht kennt, macht er es sich in der Regel einfach und teilt diesen ihm fremden Wortbestandteil nicht weiter in Morpheme auf, selbst wenn das möglich wäre. Das ist natürlich methodologischer Schwachsinn und wird von mir abgelehnt. Das geschieht häufig bei Fremdwörtern, oder bei Wörtern, deren ursprüngliche Bedeutung niemand mehr kennt. Und letzteres wollte meine Dozentin auf das Wort Weihnachten angewendet wissen. Naja.

Aber das alles interessiert ja eigentlich niemanden.




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