Rat
12.09.2007, 17:56

Eisenbahnräder / Reifen - fast schon ein Zeitungsartikel - !!! lang !!!

Hallo Leute,
da ich in letzter Zeit öfters mal gefragt wurde z.B. auf dem TSL, wollte
ich nochmal die Entwicklungsreihe der Räder und Reifen seit 2000
sammeln.

Angefangen hat die Geschichte 2000, als ich in Ermangelung
passender Räder für die 001 einfach die kleinen Speichenräder hochskaliert
habe und aus Messing gedreht habe, um zumindest etwas unter die Lok setzen
zu können.
Erstes Ergebnis sah so aus : Vollräder aus Messing

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Das Teil war so immerhin beim Treffen in BS 2000.

Die waren sehr direkt von den roten Eisenbahnrädern abgeleitet.
Das Radprofil von Lego war auch nicht so doll.

Kurz danach so Anfang 2001 suchen Ben, Pudie, Homa,und Roland nach Möglichkeiten
große Räder für die Eisenbahn zu haben.

Aber da waren ja eigentlich die großen Speichenräder (spoked wheels für
die peerons oder so) bei einigen Leuten vorhanden.

Erste Bilder tauchen auf von überdrehten Speichenrädern und auch erste Kunststoffringe zum überziehen.
Homa und Pudie haben mich dann gefragt, ob ich auch solche Reifen drehen kann.

-Da Metall irgendwie echter aussieht und Messing auch nicht so wirklich echt wirkt und
außerdem noch gerne schwarz anläuft, habe ich mich dann für Aluminium entschieden.

Aus den Erfahrungen mit den Vollrädern wußte ich, daß ein besseres Radprofil her muß.
Also habe ich dann aus dem Radprofil der DB , diverser Modellbahnen und
Lego ein Radprofil entworfen, was sehr robust auf den Legoschienen läuft
und passende Aluringe für die großen Speichenräder designed.

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Sie rasten auf den Speichenrädern ein, lassen sich wieder abmontieren, sitzen
aber auf den meisten Rädern stramm ohne durchzurutschen.
Ein kleiner Schönheitsfehler den wir als Tribut an die Benutzung der originalen
großen Speichenräder zahlen mußten, ist die Tatsache, daß die Höhe nicht exakt in das
Lego Maßsystem paßt. Homa hat da aber auch schon mal über die Anpassung berichtet.

Deshalb habe ich dann im Oktober meine eigenen Messingspeichenräder gemacht

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und für Roland die passenden Schleifer um seine 12V Loks auf 9V fahren zu lassen

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Irgendwie gibt es dann aber nicht so richtig Bilder von der BR001 mit
den Messingspeichenrädern in Hattersheim

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Dazu habe ich 5 verschiedene Raddurchmesser festgelegt 15,5 bis 41,1mm,
die ins Legoraster passen und die Breite der Räder auf 6mm verringert.

Nächster schritt war logischerweise ein Entwurf mit Mittelloch für die
Kreuzachse. Aber jetzt sieht es nicht mehr nach Lego aus ohne Knopf.
Selber "Lego" draufschreiben darf man auch nicht ...
Nach einigen Monaten testen und Optimieren und Verhandeln um den
Preis für meine Prototypen, gab es dann endlich Juni 2003 die ersten
Demos mit einer Vertiefung, so daß ein rundes 1x1 Plättchen aufgesteckt
werden kann.

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Aber das ist dann doch wieder sehr viel Metall , also
Revell rot ...

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Da die Fertigung eines einzelnen Rades über 1 Stunde Maschinenzeit
in Anspruch nimmt, gibt es keinen realistischen Preis dafür.
Diese Räder habe ich alle an Homa gegeben, auf daß er etwas schönes
damit baue.

Nächster Schritt war diese Räder aus Kunststoff zu gießen.
Da hatte sich freundlicherweise Mario im Zeitraum etwa Ende 2003 bis Ende
2004 um die Umsetzung bemüht.
Erste Versuche einer Kopie der Aluräder sahen so aus :

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Die Schrumpfrate des Kunststoffs wurde getestet und berücksichtigt.

Die Optik von reinen Kunststoffrädern ist es dann auch nicht, also
hatten wir überlegt einen Kunststoffkern und einen Alureifen zu verwenden.
Um ein Pleuel befestigen zu können sollte ein zusätzliches Kunststoffteil
in die Speichen geklipst werden anstatt immer ein Loch vorsehen zu müssen.
Ende 2004 riß dann der Kontakt ab ...

Meine nächste Übung war dann Radreifen für die kleinen Speichenräder zu fertigen.

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Die gibt es seit 2005.

Die Entwicklungsstände liegen seit Ende 2005 auch bei der Firma Lego vor...

Da sich aber lange niemend mehr für Reifen oder Weiterentwicklung von Rädern
interessiert hat, ist auch nichts mehr fortgeschritten.

Viele Grüße,
Stefan