Guten Tag nach Farnheim,

ergeht es Ihnen auch manchmal wie mir? Da sieht man etwas (in Lego) und denkt sich im ersten Moment ganz unverblümt und geheim: »…, mpfhh, also nee, das kann doch nicht…, wirklich…, völlig…, wie soll denn das…?!«

Dann will man den Anblick vergessen und vors nächste Bild treten. Doch eine unsichtbare Kraft hält fest und zieht heftig zurück, zurück zum eben Gesehenen. Nicht, daß man seine Meinung der vergangenen fünf Minuten nun grundsätzlich geändert hätte. Aber ein vager Gedanke setzt sich fest, eine neblige Überlegung noch, ein diffuses Gefühl von: »Ja, vielleicht doch. Nur anders.«

Als ich Ihrem „Flinken Scherenetui“ angesichtig wurde, mußte ich daran denken, wie ich schon mehrmals mit auf den Rücken gelegten Frontscheiben experimentiert und alle daraus hervorgegangenen Studien sogleich wieder verworfen hatte. Stein des Anstoßes war regelmäßig der sich automatisch bildende Absatz beim Schließen des offenen Scheibenbereiches an der Schmalseite. Doch weshalb das vermeintliche Manko eigentlich nicht spornstreichs zum bewußten Stilmittel erklären?

Der Platz am digitalen Zeichentisch war gerade frei, so nahm ich Platz. Mit der Scheibe auf dem Rücken ist es dann zwar wieder nichts geworden, dafür stand nach rund drei Stunden Steinelegen die „URV“ vor mir.

Für dieses, wenngleich von Ihnen unbeabsichtigte, gedankliche Anschieben an dieser Stelle vielen Dank. Es bewahrheitet sich: »Das Unmögliche muß so lange gedacht werden, bis es möglich wird.«

Grüße aus Belle Brique

Dorothea Williams

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Nur wenige finden den Weg. Manche erkennen ihn nicht, manche wollen das gar nicht.

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