Liebe Gemeinschaft,

ich bin hier zwar nicht neu, aber nur passiver Teilnehmer im Forum. Heute möchte ich aber etwas posten, da ich zum einen dabei war, zum anderen die Anteilnahme der deutschen Lego-Fans mit den Franzosen zum Ausdruck bringen möchte.

Die französische Lego-Gemeinschaft „Brick en bulles“ war – wenn zum Glück nur indirekt – Geschädigter der Ereignisse am Freitag Abend. Ihre Veranstaltung in Reims, rund 120 Kilometer von Paris entfernt, wurde am Samstag wie fast alle öffentlichen Veranstaltungen abgesagt.

Während am Freitag Nachmittag und Abend die Stimmung beim Aufbau noch lustig war, sah man am Samstag nur ernste Mienen. Schon die Fahrt vom Hotel zum Stadion von Reims, wo das Event stattfinden sollte, war merkwürdig: Leere Straßen, kaum Menschen. Ungewöhnlich für einen Samstag Morgen in einer französischen Großstadt (Ich bin oft dort und nehme als Händler an viele Lego-Events in Frankreich teil).

Am Ort dann nachdenkliche Menschen. Dass das Event in einem französischen Erstliga-Stadion stattfinden soll, macht die Sache nicht einfacher. Über Lego wird an diesem Morgen fast gar nicht gesprochen. Die AFOLs aktualisieren immer und immer wieder die Nachrichtenlage mit ihren Smartphones. Auch wenn es schwerfällt, erst einmal wird weiter aufgebaut, da keine offizielle Absage seitens der Behörden vorliegt.

Gegen halb zehn dann: Die Veranstaltung findet nicht statt. Enttäuschung über die Absage ist plötzlich vereint mit der Freude, schnell ins „sichere“ Heim nach Hause zu kommen. Zwar gibt es keinerlei Befürchtungen, dass Reims oder gar die Veranstaltung bedroht sind, aber wer fühlt sich an diesem Morgen noch sicher? Die ersten paar Dutzend Besucher werden nach Hause geschickt: Enttäuschte Kinder mit ihren verständnisvollen Eltern.

Ein dickes Lob an dieser Stelle an den Orga-Chef Franck, der ebenfalls sichtlich enttäuscht, aber mit einer ruhigen und sehr professionellen Art den Abbau organisiert. Wer schon mal ein Event in dieser Größe organisiert hat, weiß, wie viel Arbeit, Kraft und vielleicht auch Geld im Vorfeld investiert wird.

All das ist erst einmal nebensächlich: Die schrecklichen Bilder aus Paris machen uns beim Abbau gemeinsam wirklich traurig.

„Die Grenzen sind dicht“, sagen mir immer mehr Aussteller. Was sollen wir tun? Wir packen, holen unsere Sachen aus dem Hotel und fahren los. Einfach Ausprobieren. Zum Glück ist an der belgisch-französichen Grenze dann nicht einmal ein Grenzposten.

Am Abend kommen wir in Essen an. Mittlerweile haben sich rund zwei Dutzend Freunde oder Lego-Kollegen bei uns informiert, ob bei uns alles ok ist. Es ist alles ok, wir sind froh, zu Hause zu sein, aber wir sind auch traurig. NICHT über den Event-Abbruch, sondern über die schrecklichen Bilder und die erdrückende Stimmung, die wir mit unseren französischen Freunden erleben mussten.

Nous sommes unis!

Aleks Farkas

Monteur , Legosternchen , Pudie® , hassel62 , SuklaaTalvella , mcjw-s , honk3215 , Larsvader , Pete378 , tamope1406 , nowi41fan , Lego3723 , IngoAlthoefer , homoludens , Lukutus , videot , JuL gefällt das (17 Mitglieder)

Hallo,
ich finde die Absage solch eines Events falsch.
Das ist doch das Ziel der Attentäter: Aufmerksamkeit und Chaos !!!

Die Tragödie ist schlimm und wird von mir verurteilt. Ich finde es aber nicht richtig, daß die Nachrichten sich nur noch darum drehen.
So wird den Attentätern eine Plattform geschaffen und stehen im Mittelpunkt. Genau das sollte vermieden werden (auch wenn es jetzt tragisch klingt).
Die Nachrichten sollten schon gemeldet werden, aber nicht in diesem Umfang. Ich kann aber nachvollziehen, daß dies viele andere wieder ganz anders sehen.

Tschau
Martin

http://www.born2brick.de

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meine Anlagen im Internet:

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Dirk1313 , Monteur , renrew , Legoben4559 gefällt das (4 Mitglieder)

Hallo Martin,

aus der Ferne hast du vielleicht nicht ganz Unrecht. Aber: Vor Ort in Reims war es schon sehr traurig. Und die Absage erfolgte nicht einmal 12 Stunden nach den Anschlägen, die mit 120-130 Kilometern auch gefühlt "sehr nah" waren.

In dieser Situation haben gestern Behörden und Veranstalter alles richtig gemacht.

Am kommenden Wochenende sollen andere Lego-Events wieder stattfinden - und zwar u.a. begründet mit Deinen Argumenten.

VG
Aleks

Monteur gefällt das

Respekt - da spürt man die Betroffenheit - eine absolut starke Einschätzung bzw. Darstellung der Situation

Wenn man es aus Respekt vor den Opfern abgesagt hat, war das sicher richtig.
Aus Angst vor Terroristen sollte man nicht absagen.

, JuL gefällt das