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Wiederveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der UNHRC und TLC
Es ist über zwei Dekaden her, dass weltweit 19 Millionen Menschen auf der Flucht waren. Eine der wenigen Institutionen, von der diese Unglücklichen wenigstens etwas Hilfe erwarten konnten, war (und ist) das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, kurz UNHCR. Um auf die Situation dieser Menschen aufmerksam zu machen, ersann die Agentur Young & Rubicam für die UNHCR eine Plakatkampagne, in der die Weltbevölkerung nicht einmal um Spenden, sondern lediglich um „Aufgeschlossenheit und ein freundliches Lächeln“ gebeten werden sollte. Und die besten Botschafter, so dachten es sich die Werbeleute, könnten doch statt (schon damals) teurer Fotomodelle die kleinen Figuren sein, die der dänische Spielzeughersteller LEGO seinen Packungen , nun ja, vertrieb. Wegen ihrer einheitlich gelben Köpfe und ihres friedlichen Gesichtsausdrucks boten sie sich geradezu an für eine Frage, die im Deutschen etwas herausfordernder klingt als im englischen Original: „Na, wer ist der Flüchtling?“
Die vorsichtigen Dänen
Als der Brief der UNHCR mit den schweizerischen Briefmarken in Billund eintraf, war man dort zunächst – wie immer, möchte man fast sagen – sehr skeptisch. Stets besorgt um den untadeligen Ruf, den Noppensteine und –Männchen in der Welt genossen, war man sich nur zu bewusst, dass dieser Ruf nicht zuletzt daher rührte, dass man sich aus politischen und religiösen Angelegenheiten in der Vergangenheit konsequent herausgehalten hatte. Und was das Flüchtlingskommissariat da wollte, klang zunächst mal nach lächerlich wenig: Lediglich 120 dieser Figuren, einerlei welche, erbat man sich, um sie für ein Werbeplakat zu fotografieren.
Nahezu kostenlose weltweite Werbung
Einerseits: das zwar friedliche, um nicht zu sagen: weltverbesserliche Ansinnen einer über jeden Zweifel erhabenen Welt-Organisation. Andererseits die überaus verlockende Aussicht, über diese paar Männe- und Weibeken im Verkaufswert von umgerechnet 100 Euro die Aufmerksamkeit der Welt quasi im Vorübergehen auf die kleine Firma in der jütländischen Heide zu lenken, die vor über zwanzig Jahren bei weitem noch nicht so bekannt war wie heute: Den Markt beherrschte die übermächtige amerikanische Konkurrenz, und umsatzmäßig betrachtet wirtschafteten die bedächtigen Dänen zwar respektabel, waren aber auf dem Weltmarkt eher eine kleine Nummer. Diesen mit einer eigenfinanzierten Werbekampagne zu überziehen, hätte das Budget mehrerer Jahrzehnte in Anspruch genommen.
120 kleine Botschafter - für 100 Euro
Man gab sich schließlich einen Ruck, schickte einen Praktikanten ins Lager und hieß diesen, 120 Minifiguren auszusuchen. Möglichst gemischt, möglichst unterschiedlich, „quer durch den Garten“ sozusagen. Das war damals noch unglaublich leicht. Hatten doch alle Minifiguren Gesichter, deren Ausdruck auf der ganzen Welt als „friedlich“ verstanden wurde. Und so wurden diese Figuren für drei unterschiedliche Plakatmotive sorgfältig fotografiert, und kurze Zeit später hing das erste Plakat in Frankreich öffentlich aus.
Weltweiter Erfolg
Der Erfolg übertraf alle Erwartungen, und das Büro der UNHCR wurde im Laufe der Zeit mit Bestellungen und Anfragen für dieses Plakat geradezu überrannt: Über 300 Magazine wollten das Bild kostenlos abdrucken! Groben Schätzungen zufolge erreichten die Plakate und Anzeigen 300 Millionen Menschen, und in Griechenland (!) wollten die Bildungsminister es in Schulen sogar zum Pflicht-Wandschmuck machen. Es schien, als habe die Welt nur darauf gewartet, endlich einmal die gesamte Flüchtlingsproblematik so schlagend „auf den Punkt“ gebracht zu sehen. Und ganz nebenbei brannten sich die gelben Männchen in den Köpfen der Betrachter fest, und in keinem Fachbuch der Werbewissenschaft fehlt seither ein Hinweis auf diese Kampagne, mit der zwei auf den ersten Blick völlig unterschiedliche Partner mit vergleichsweise wenig Aufwand eine Aufmerksamkeit erzielten, die Maßstäbe setzte.
Und heute?
Heute befinden sich 60 Millionen Menschen auf der Flucht, und die Frage, ob eine ähnliche Kampagne im Moment einen ähnlichen Erfolg zu verzeichnen hätte, erübrigt sich. Unser Praktikant in Billund hätte die Auswahl zwischen mindestens zwei Dutzend unterschiedlich gefärbter Köpfe, von denen „braun“ bei weitem nicht die dunkelste ist, und außerdem hätte er zu berücksichtigen, dass er nicht aus Versehen nach Figuren greift, die ausschließlich einer Lizenzreihe vorbehalten sind. Und völlig abgesehen davon, dass der Gesichtsausdruck mancher Figur hervorragend geeignet wäre, alles auszudrücken, bloß eben kein freundliches Lächeln – und garantiert keine Aufgeschlossenheit den Fremden gegenüber.
Was tun?
Darüber kann man lamentieren und sich bestätigt fühlen, dass früher eben doch alles besser war (was ja nachweislich nicht stimmt) – oder man kann einfach die Ärmel hochkrempeln und ganz konkret anpacken, wo es nötig ist. Einer der wenigen, die sich selber in die Pflicht nehmen, ist PLUS-Mitglied Jörg1680. Sein Aufruf vom Anfang des letzten September ist vielen noch in guter Erinnerung, aber inzwischen hat es den Anschein, als würde der Strom etwas schwächer werden. Beispielhaft sei seine Einstellung noch einmal hervorgehoben: „In einer Zeit wo Rechtspopulisten im Aufwind sind, muss sich glaube ich jeder Demokrat Gedanken darüber machen, wie sein Engagement für ein friedliches, respektvolles und menschliches Miteinander in unserem Land aussehen kann. Für mich ist die Aktion „Lego für Flüchtlingskinder“ ein entscheidender Puzzlestein meines Engagements und wird auch so lange weitergeführt wie es nötig ist.“
Dafür wünschen wir ihm von Herzen alle Kraft der Welt. Und vor allem: Steine!
Quellen: Die LEGO Story, Uhle, S.159ff; Presseabteilung TLC
Zechstein, 12.03.2016, 09:34 in Presse/Radio/TV | Views: 2152