Henriette
13.08.2001, 22:10

@Katharina: mal nicht unsere Meinung


Hallo Katharina, hallo der Rest

Statt mich im Forum rum zu treiben, lud es mich gleich doppelt am letzten Wochenende zu Feten: und wir feierten mit 0 bis 99-Jährigen.

Im Ernst: nicht nur hier ist der Altersunterschied etwas niedriger. Was mich dann zeitweise einfach nicht davon abhalten kann, zaghaft mein Hobby zur Sprache zu bringen. Glimmt da vielleicht die leise Hoffnung mit, da könnten sich noch ein paar Nupsies

Nein, weit gefehlt.
Es gibt zwei Kategorien von 25 bis 30-Jährigen (und teilweise darüber liegenden).
Da sind zum einen die, die in ihrer Kindheit intensiv mit Lego gespielt haben. Die geben kein Stück her. Sie beschweren sich im Nachhinein über die grauen Burgen und treten als Konkurrenten bei Eisenbahnkäufen auf. Sie beobachten zum Teil den Markt und sind zutiefst enttäuscht über das Angebot.
Und dann die, welche selbst nie mit Lego gespielt haben. Faszination am Hobby. Ende.

Was ich aber zum Ausdruck bringen möchte: Die früheren Lego-Spieler, häufig noch ohne Kinder, sind potentielle Käufer von morgen, dann mit Kindern. D.h. es gibt mit Lego ein Spielzeug, welches (nicht nur hier) der zweiten Generation zur Verfügung steht. Mit den Ausgangserfahrungen der zukünftigen Elterngeneration. Und diese ist prädestiniert, zutiefst enttäuscht zu sein.

Nein, ich sage nicht, dass alle Autos wieder eckige Lenklaster sein müssen. Da überkommen meinen Gatten (Jahrgang 57) die Erinnerungen, aber der Sohn (Jahrgang 83) wendet sich eher mit Grauen ab. Auch eine 309 trifft auf ausgesprochen unterschiedliche Gefühle. Aber eine Generation, die die gelbe Burg ihr eigen nennen durfte ....

Denn in einem sind sich alle einig: Lego ist von sich aus ein kreatives Spielzeug. Damit kann man alles machen: Häuser, Autos, Flugzeuge, Schiffe, Raumschiffe, Landschaften, Spielsituationen jeder Art. Solange die Steine klein und flexibel sind, heute hierfür und morgen dafür gebraucht werden können. Was dann auch eine große Schar von Eltern, die einfach etwas andere Erziehungsvorstellungen haben, auch (eigentlich) noch in die Schar der potentiellen Käufer einreiht.

"Und dann habenn wir 10 Räderpaare hintereinander gebaut und sind mit unserer Raupe übereinander, quer und aufeinander zu gefahren. Am nächsten Tag waren es Windmühlenflügel."
Soweit der Kommentar zu den neuen Auto-Chassis und den zu den hau-auf-die-stoßstange-dann-fliegt-das-männchen-raus-Modellen.

Also, egal, was wir hier von uns geben: die Schar der interessierten, kaufwilligen noch-nicht-oder-schon-Jungeltern ist eine Lego-informierte Schar. Und die sollte sich die Anbieterfirma nicht einfach durch die Konkurrenz streitig machen lassen. Lego ist ein Konzept und eine Erinnerung, m.E. ein guter Marktwert.

Nicht alle Spritzgussformen sind schlecht. Aber die die Flexibilität einschränkenden können getrost ungenutzt bleiben.

Soweit meine Gesprächsnotizen.
Henriette




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