ogretzky99
16.07.2012, 15:11

Editiert von
ogretzky99
16.07.2012, 15:13

MOC - Maximalprinzip - ökonomisches Prinzip?

Hallo,

für eine LEGO-Dokumentation/Präsentation frage ich hier nach Hilfe:

Maximalprinzip
wirtschaftlicher Grundsatz, nach dem mit vorgegebenen Mitteln ein größtmöglicher Erfolg erreicht werden soll. Nach dieser Formulierung des ökonomischen Prinzips bemüht sich z. B. ein Unternehmen, mit einer gegebenen betrieblichen Ausstattung an Maschinen, Personal und Rohstoffen eine möglichst große Produktionsmenge zu erreichen.

Wenn ich ein MOC baue, kann ich dann auch hier von vom Maximalprinzip reden: Mit gegebenen Mitteln das bestmögliche Ergebnis zu erzielen?

Oder gibt es hierfür eine andere Definition oder ein anderer Fachbegriff?

Patrick



Graete
16.07.2012, 15:21

Als Antwort auf den Beitrag von ogretzky99

Re: MOC - Maximalprinzip - ökonomisches Prinzip?

Wenn ich ein MOC baue, kann ich dann auch hier von vom Maximalprinzip reden: Mit gegebenen Mitteln das bestmögliche Ergebnis zu erzielen?


Hallo Patrick,

ich würde mal nicht vom Maximalprinzip reden. Man versucht zwar mit den gegebenen Mitteln das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, aber wir sind ja keine Wirtschaftsunternehmungen, wir reden ja hier von Hobby...

Bei einem Legobauer im Lego-Park könnte man davon reden, er bekommt ja Vorgaben was er bauen soll. Sei es Größen, Anzahl der Steine oder sonstige Vorgaben...

Beim Hobby sind die einzigen Vorgaben die Anzahl der vorhandenen richtigen Steine, die finaziellen Mittel um dieselben eventuell aufzustocken und der WAF (woman aczepance factor) der das Maß ALLER Dinge im Lego Haushalt ist, sowohl was Größe, Menge, als auch Mittel angeht...


[image]



Graete




http://www.brickshelf.com/gallery/Graete


ogretzky99
16.07.2012, 16:04

Als Antwort auf den Beitrag von Graete

Re: MOC - Maximalprinzip - ökonomisches Prinzip?

Mit gegebenen Mitteln meine ich: Die jeweiligen Steine in der jeweiligen Farbe, die es von LEGO gibt! Es gibt leider nicht jeden Stein in jeder Farbe!

Klar, muss man unter gegebenen Mitteln auch Zeit, Geld usw. berücksichtigen, auch ein Faktor!



acarstens
16.07.2012, 16:17

Als Antwort auf den Beitrag von ogretzky99

Re: MOC - Maximalprinzip - ökonomisches Prinzip?

Wenn du alle jemals von LEGO produzierten Steine als Maßstab nimmst, würd ich eher vom Minimalprinzip ausgehen, sprich ein gebenes Ziel (MOC) mit dem Minimum an Einsatz (Steine) zu erreichen.

Gruß
Andreas



Askutt
16.07.2012, 16:28

Als Antwort auf den Beitrag von ogretzky99

+1Re: MOC - Maximalprinzip - ökonomisches Prinzip?

Ich denke nicht, dass ökonomische Prinzipien bei diesem Hobby bewusst berücksichtigt werden.

Also zunächst ein Exkurs in Betriebswirtschaftliche Grundlagen:

-Das maximumprinzip besagt, dass mit gegebenem Input ein höchstmöglicher Output erzielt werden sollte. Z.B: Wenn das Unternehmen 100 Tonnen Holz einkauft, wie viele Holzstüle können hiermit maximal hergestellt werden?

-Nach dem Minimumprinzip ist mit dem geringstmöglichen Einsatz ein bestimmter Ertrag zu erreichen. Ein Beispiel [...] wäre die Frage: Wieviel Holz soll höchstens Eingekauft werden um hundert Holzstühle herzustellen?

-Beim Extremumprinzip sind Einsatz und Ertrag variabel. Dem würde folgende Fragestellung entsprechen: Wieviel Holz muss das Unternehmen kaufen um möglichst viele Stühle zu produzeren? [...]

Aus Rödiger Voss: BWl Kompakt Grundwissen Betreibswirtschaft, S.26

Auf Lego übertragen heißt das folgendes:

-Maximumprinzip: Wieviele Mocs kann man aus dem vorhandenen Lego maximal bauen? Oder wie groß ein ein einzelnes Moc werden, will man alle Steine verbrauchen?
Das dürfte auf die Meisten hier wohl nicht zutreffen.

-Minimumprinzip: Wieviele Steine muss ich kaufen/benutzen um ein Moc zu bauen? Weiter gefasst würde das Minimumprinzip auch vorsehen, dass man Steine die nicht absolut notwenig sind, weglässt oder im nicht sichtbaren Bereich durch billige/alte/kaputte benutzt. Das wäre eher etwas für Designabteilung bei Lego, wo ich mich oft frage, warum an diese oder jene Stelle plötzlich ein Stein mit einer Farbe kommt, die im Set sonst garnicht vorkommt usw.
Die meisten Mocs sind definitiv sehr Detailverliebt und robust gebaut, demnach greift das Prinzip ebensowenig.

Das Extremumprinzip käme der Sache vielleicht näher. Aber mal ehrlich- wer stellt sich ernsthaft die Frage wieviel Teile er kaufen müsste um Autos zu bauen, bis das Zimmer voll ist? Nein, Lego als Hobby funktioniert einfach nicht nach ökonomischen Prinzipen.

Gebaut wird was gefällt, wenn Teile fehlen werden sie gekauft oder mit Fantasie durch andere ersetzt. Es soll nicht 1000 mal das gleiche gebaut werden, nicht alle Steine einem Moc zum Opfer fallen und vor allem: es gibt keinen Gewinn als Kennzahl für den Erfolg des ganzen.

Der ganze Roman dort, gilt natürlich nur für den Bau von Mocs, bei der Beschaffung von Lego gilt selbstverständlich- das Maximum an Steinen, zum absoluten Preisminimum ;)



Heather gefällt das


ogretzky99
16.07.2012, 16:54

Als Antwort auf den Beitrag von Askutt

Re: MOC - Maximalprinzip - ökonomisches Prinzip?

Das ist mal eine sehr ausführliche Antwort! Vielen Dank!

Aber ich frage mich trotzdem: Ich habe dennoch nur gegebene Mittel (Steine in verschiedenen Farben) und aus diesen Möglichkeiten, das Bestmögliche Ergebnis zu erzielen, ohne einen Stein zu manipulieren, noch zu kleben! Man ist doch sehr eingeschränkt, was es an Steinenmöglichkeiten gibt und oftmals gibt es ausgerechnet nicht diesen gewünschten Steine/Steine in der passenden Farbe! Und dann muss man eine andere Lösungsmöglichkeit suchen!

Und da bin ich wieder an dem Punkt: Mit gegebenen Mitteln das Bestmögliche Ergebnis zu erzielen! Nicht mit wieviel Steinen oder mit den billigsten, sondern das Ergebnis zählt zum Schluß! Klar versucht man zu sparen und günstig einzukaufen, aber manchmal muss man oder lasse ich diesen Faktor weg!



Kerntechniker
16.07.2012, 17:02

Als Antwort auf den Beitrag von Graete

Re: MOC - Maximalprinzip - ökonomisches Prinzip?

Wenn ich ein MOC baue, kann ich dann auch hier von vom Maximalprinzip reden: Mit gegebenen Mitteln das bestmögliche Ergebnis zu erzielen?


Hallo Patrick,

ich würde mal nicht vom Maximalprinzip reden. Man versucht zwar mit den gegebenen Mitteln das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, aber wir sind ja keine Wirtschaftsunternehmungen, wir reden ja hier von Hobby...

Bei einem Legobauer im Lego-Park könnte man davon reden, er bekommt ja Vorgaben was er bauen soll. Sei es Größen, Anzahl der Steine oder sonstige Vorgaben...

Beim Hobby sind die einzigen Vorgaben die Anzahl der vorhandenen richtigen Steine, die finaziellen Mittel um dieselben eventuell aufzustocken und der WAF (woman aczepance factor) der das Maß ALLER Dinge im Lego Haushalt ist, sowohl was Größe, Menge, als auch Mittel angeht...



Ich kann mich nur anschließen, vorallem der WAF ist die wichtigste Größe hierbei, alles andere pendelt sich ein nach den Möglichkeiten (Geld, Platz etc.).

Ich denke aber auch das es sehr stark von dem abhängt was man baut bzw. bauen will, möchte man kleine MoCs bauen kommt man mit "wenig" Steinen aus, möchte man größeres bauen ist man ganz schnell bei "riesen" Mengen die man benötigt (zB eine Burg mit Landschaft) da stellt sich auch nicht die Frage nach Wirtschaftlichkeit. Zumindest hab ich mir diese noch nie gestellt.

Es galt wie bei jedem Hobby, kann ich mir das leisten und ist es mir das wert?

Es gab hier schon mal Beiträge zum Thema Wirtschaftlichkeit und dabei kam mehr oder weniger heraus, das LEGO, sofern gut behandelt, ein werterhaltendes Spielzeug ist. Das ist jetzt mein abgespeichertes Ergbenis von verschiedenen Diskussionen zu dem "Wirtschaftlichkeit" Thema und LEGO als Hobby.


"Jeder Tag ohne Steine zusammen zu bauen, ist ein verlorener Tag!"


Kirk
16.07.2012, 20:45

Als Antwort auf den Beitrag von ogretzky99

Re: MOC - Maximalprinzip - ökonomisches Prinzip?

Darf man fragen, wie das Thema der Diplom-Arbeit heißt, an der wir gerade gemeinsam schreiben?

Ich hätte auch noch was anzubieten, um ein neues Projekt zu planen:
Steinebedarf - Steinebestand = Fehlmenge
wobei gilt:
Puristen: Fehlmenge ∈
Pragmatiker: Fehlmenge ∈
Fehlmenge >> 1
Fehlmenge * Stückpreis >>> Budget

So einfach ist das ;)

Gruß

Thomas
Pragmatiker: Fehlmenge


\\//_ Build long and ℘rosper!


Heather
16.07.2012, 22:03

Als Antwort auf den Beitrag von Kirk

Re: MOC - Maximalprinzip - ökonomisches Prinzip?

Darf man fragen, wie das Thema der Diplom-Arbeit heißt, an der wir gerade gemeinsam schreiben?



ogretzky99
16.07.2012, 22:23

Als Antwort auf den Beitrag von Kirk

Re: MOC - Maximalprinzip - ökonomisches Prinzip?

Ich schreibe keine Diplomarbeit, wobei es fast eine werden könnte, so viel Stoff habe ich!

Ich habe einen LEGO Mercedes Benz Actros mit Auflieger im Maßstab ~ 1:13,4 gebaut. Das gesamte Modell hat eine Gesamtlänge von ca. 131 cm... Das ganze ist ein Hammer-Projekt geworden, das die Zeitung bereits im Vorfeld sich angekündigt hatte, einen Bericht darüber zu schreiben! Morgen ist es soweit!

Es ist ein Modell, das man so nicht alle Tage bauen kann und auch nicht zu sehen bekommt! Bilder werden die Tage oder in den nächsten Wochen folgen!

Am Donnerstag werde ich ein Fotoshooting im Freien bei der Mercedes Benz im LKW Werk Wörth machen und dann folgt eine Präsentationsmappe mit all meinen speziellen MOCs, die ich in der Vergangenheit gebaut habe, darunter auch noch weitere Mercedes LKW-Modelle (Siehe Beitrag von vorgestern: "Auch in Skandinavien baut...") und werde es Mercedes zukommen lassen! Es werden aber auch noch andere Fimen diese Präsentationsmappe erhalten...!

Und für diese Mappe brauche ich diese Information: "Mit gegebenen Mitteln das Bestmögliche Ergebnis zu erzielen"



Thomas52xxx
17.07.2012, 07:12

Als Antwort auf den Beitrag von ogretzky99

+1Re: MOC - Maximalprinzip - ökonomisches Prinzip?

Und für diese Mappe brauche ich diese Information: "Mit gegebenen Mitteln das Bestmögliche Ergebnis zu erzielen"

Ich würde den BWL-Kram beiseite schieben.
(1) Zuerst ist eine Idee vorhanden.
(2) Dann wird die technische Machbarkeit geprüft. Wenn es die Steine nicht gibt, geht es nicht. Ggf. muss umkonstruiert wwerden. Oder bei der Farbe ein Kompromiss gestroffen werden. Zumindest wen ich nicht für LLD baue
(3) Dann gleicht man die Idee mit Bricklink und PAB ab. Ich hätte z.B. gerne den Dachstein 3x4 ind dunkelblau verbaut. Gibt es im gesamten Bricklink aber nur 40 Stück von. Entweder über Jahre sammeln und dutzende Umschlähe aus aller Welt sich schicken lassen oder zurück zu (2)
(4) Oder man stellt fest, dass das Projekt nicht zum Geldbeutel passt. Auch dann geht es zurück nach (2) oder das Projekt wird zeitlich gestreckt.
(5) Im Laufe des Bauens wird permanet umkonstruiert, weil es so wie man es sich dachte nicht passt, nicht gefällt oder nicht stabil genug ist. Oder man bekommt eine bessere Idee. Entweder die Teile sind vorhanden bzw. beschaffbar oder es geht zurück nach (2)

Ich halte Lego eher für ein Ingenieuses als für ein kaufmännisches Spielzeug. Gebaut wird was machbar ist. Dabei wird kaum auf die finanziellen Ressourcen geachtet.

Gerade bei MOCs. Sonst hättest Du einen 20cm-Actros gebaut. Für den 1,30 langen könntst Du Dir wahrscheionlich schon (fast?) eine nagelneue A-Klasse kaufen.


Gruß
Thomas

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