Kimschi (Harald Worm)
03.12.2000, 21:58

Was ist los mit Lego-Schluss mit Jammern in Dänemark


Hallo,
ich bin heute erst dazu gekommen, die Diskussion um die schlechten Nachrichten von Lego und die anschließende Diskussion zu verfolgen. Einiges von dem was ich sage ist natürlich eine Wiederholung schon geschriebener Statements.

Ersteinmal, ganz so pessimistisch sehe ich die Dinge nicht.

1.Lego hat als Unternehmen immer noch ein super Image
2. Produkte (XXL-Box), die im Einzelhandel angeboten wurden, kann man sich übers Internet (Shop at home zusammenstellen (Leider teuer).
3. Der Markt für Spielzeug ist heute stärker umkämpft als in den oft gelobten vergangenen Zeiten, Lego muss sich neu positionieren.

Dennoch sollte die Firma einige Dinge beachten.

Ich denke, dass das Problem bei Lego typisch ist für Familien-Unternehmen, die mit veränderten Marktbedingungen umgehen müssen. Die Produktidee an sich reicht nicht mehr aus. Und deswegen wird im Augenblick auch mit operativer Hektik reagiert. Ich glaube, dass man die folgenden Möglichkeiten noch nicht wirklich ernsthaft überprüft hat:
1.Berufstätige Erwachsene und zunehmend auch die grosse Rentnerschar spielen sehr gerne. (Eisenbahn, Puzzle, Modellieren etc.) Dieser Markt wird sich auf jeden Fall ausweiten. Wird Lego (wie in den 80 er versucht) an die Erwachsenen als Zielgruppe herantreten (nicht so lieblos wie in den bisherigen Versuchen, sondern ERNSTHAFT) und dieses Geschäftsfeld aufbauen?.
2. Wird man erkennen, dass eine Steinepackung für 12 DM immer noch ein Mitbringsel für die „Kleinen“ ist (Und dann entscheidet der kritische Erwachsenen über den Kauf, der selber mal mit Lego gespielt hat).
3. Wird man erkennen, dass Transparenz in Unternehmensentscheidungen wichtig ist. Jedes Jahr habe ich wieder Schiss, welche Sachen aus dem Katalog fliegen; und es sind bisher immer die Steine die ich gerade brauche (12-Volt, Ergänzungsschachtel, Beleuchtung etc.) Man sollte bei Lego endlich mal versuchen den DIALOG mit den Fans zu suchen. Lego-Fans sind auch Meinungsführer und die besten Werbebotschafter
4. Wann gestaltet Lego endlich mal wieder Ausstellungen zur Weihnachtszeit. Früher (jetzt rede ich auch schon von früher) waren in allen grossen Kaufhäusern zu dieser Zeit Eisenbahnen am laufen, Häuser aufgebaut etc. Als Kind war das WAHNSINNIG beeindruckend und ich wollte das alles haben (Pokemon-SCH... gibt überall grossflächig).

So jetzt bin ich ein bisschen emotional geworden, aber es ärgert mich schon machmal wie hilflos die sind. Noch wird immer und überall Lego verkauft. Da muss man doch nicht immer so passiv und hilflos agieren. Dann sollte man den Eltern mal wieder erzählen, dass Lego schlau macht und viele andere Dinge eher blöd. Aber offensiv.

Gruss Harald



Edit

Kimschi
03.12.2000, 22:27

Re: wie begehrt seit 18ahäm


Als Antwort auf: [B]wie begehrt seit 18ahäm[/link] von Henriette am 03. Dezember 2000 22:20:24:

>Hallo,

nicht das man mich falsch versteht, ich habe nicht gegen Sonderteile, denn diese ermöglichen erst filigrane Bauten.

Aber wie Du schon beschrieben hast: Nicht nur Spezialteile!!

Und wenn Du, wie beschrieben, Kinder begeistert mit Lego siehts, ist das doch die POSITIVSTE Nachricht seit langem. Sonst denkt man noch wir alten SäckeInnen kämpfen um unser liebgewonnenes Spielzeug.

Gruss Harald


seeraeuberjenny
04.12.2000, 00:13

Re: wie begehrt seit 18ahäm


Als Antwort auf: [B]Re: wie begehrt seit 18ahäm[/link] von Kimschi am 03. Dezember 2000 22:27:15:

Hallo Harald,

>Und wenn Du, wie beschrieben, Kinder begeistert mit Lego siehts, ist das doch die POSITIVSTE Nachricht seit langem. Sonst denkt man noch wir alten SäckeInnen kämpfen um unser liebgewonnenes Spielzeug.

David (fast 6) hörte mich im Gespräch mit Dan über die Krise bei Lego... er hörte geduldig zu (verstand vermutlich die Hälfte nicht) und sagte dann: "ich finde das nicht gut, daß die keine richtigen Stadt-Sets mehr machen. Da können wir froh sein, daß wir so viel Legos haben."

David spielt jeden Tag mit Lego (er hat auch Playmobil, Autos, und natürlich darf er manchmal am Computer spielen - kurzum, er ist genauso verwöhnt und überschwemmt mit Spielzeug wie jeder durchschnittliche Junge in seinem Umkreis :-) er baut, konstruiert, bekommt Tobsuchtsanfälle, wenn die Gravitation mit Hilfe der Statik seine Aufbauten mal wieder zunichte macht, heimst Lob ein, verweigert das Aufräumen abgerissener Teilchen, baut Neues, spielt - egal ob Duplo, Fabuland oder Lego System....

... und vergißt dabei alles über Fernsehen und Computer.

Eigentlich schon schön, oder?

Legobunkern!
Bine


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