Jojo
15.10.2007, 23:06

Lego und die Eisenbahn.

Hallo!


In »mobil«, dem Reisemagazin der Deutschen Bahn, findet sich in der Oktoberausgabe (10/07) ein Interwiew mit Dirk Engehausen, dem Zentraleuropa-Chef von Lego. »Unsere Stärke liegt im Stein«, wird da überschreibend behauptet.

Herr Engehausen gibt in diesem Interview unter anderem an, daß der Firma Lego weniger ihre lästige Konkurrenz zu schaffen mache, als vielmehr das veränderte Freizeitverhalten der heutigen Kinder. (Ihr solltet aufhören, Eure sowieso völlig untalentierten Kinder nach der Schule zum Klavierunterricht zu prügeln. Die dort verplemperte Zeit fehlt ihnen dann nämlich zum Bauen mit Lego.)

Weitere interessante Aussagen aus diesem Artikel sind:

»Ob Ritterburg oder Rennwagen – es kommt darauf an, dass die jeweilige Welt wirklichkeitsnah abgebildet wird. Wichtig sind viele detailgetreue Features, die eine Annäherung an reale Szenen aus dem Alltag erlauben.«
(Als hätten wir das nicht immer schon gepredigt.)

»Welches sind die Hauptmärkte für Lego?
Deutschland, Schweiz, Österreich und Dänemark. In den USA haben wir zwar nur einen Marktanteil von zwei Prozent, das Umsatzvolumen entspricht aber etwa dem des deutschen Marktes.«
(Was ich immer sage: Auf den US-Markt kann Lego locker verzichten, die Produktion verkleinern, was ihnen ja massiv Kosten spart, und sich voll auf den europäischen Markt konzentrieren.)

Überdies erfährt man, daß der Anteil von Lizenzprodukten im Lego-Sortiment etwa 10 Prozent des Gesamtumsatzes ausmache, und daß es zunehmend schwierig werde, Harry-Potter-Sets zu entwickeln, weil die Darsteller in den dazugehörenden HP-Geschichten inzwischen älter seien als die Zielgruppe, die Fünf- bis Zwölfjährigen. Wieso ein Film mit Harrison Ford dennoch als geeignet für die Umsetzung in Lego befunden wurde, hat wiederum andere Gründe. Zum einen sei das alte Gut-gegen-Böse-Schema spitzenmäßig mit Lego vereinbar, und zum anderen würden mit der Indiana-Jones-Story auch die Eltern angesprochen.

Ob es das Interview auch irgendwo online zu lesen gibt, weiß ich nicht; daß ich keinen Scanner habe, weiß ich hingegen. Aber Ihr könnt ja bei der nächsten Bahnfahrt mal zum aushängenden oder -liegenden Heft greifen und ab Seite 81 selbst lesen. Mit etwas Pech erwischt Ihr das Exemplar, dem ich die entsprechende Seite entrissen habe…


Tschüß
Jojo


Heiner
16.10.2007, 09:28

DU warst das also !!!

))


holy
16.10.2007, 13:28

Re: Lego und die Eisenbahn.

Hallo,

ja der Artikel ist mir bei einer Bahnfahrt auch ins Auge gesprungen. Vor allem die abgebildete Minifig, die Als "Duplo-Figur" betitelt ist.

» Deutschland, Schweiz, Österreich und Dänemark. In den USA haben wir zwar
» nur einen Marktanteil von zwei Prozent, das Umsatzvolumen entspricht aber
» etwa dem des deutschen Marktes.«

Die Aussage ist mir auch aufgefallen.
Zusammen mit dieser Aussage: "Unser Marktanteil in Deutschland beträgt derzeit 9,8 Prozent" (Quelle: LEGO.com) kann man nun folgendes ausrechnen:
Der Spielzeugmarkt in Deutschland hat ca. 20% des Umsatzes von dem in den USA, genau wie wir ca. 20% der Einwohner haben.
Ich gehe davon aus, daß marktwirtschaftliche Analysen schlußfolgern lassen, daß es leichter ist, von 2% aus etwas zu steigen als von 10%. Und jeder Prozentpunkt bedeutet in den USA gleich das fünffache an Umsatz wie hier in Deutschland.
In Europa muß man Werbekampagnen an X Sprachen und Kulturen anpassen, in den USA reicht eine. Also ist aus marktwirtschaftlicher Sicht eine Investition für Lego in den USA-Markt effektiver.


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