+22Feldbahnlokomotive nach Vorbild der LKM Ns 1 – 2. Version
Hallo zusammen,
wie bereits in meinem Beitrag zur 1. Version meiner großmaßstäbigen Ns 1 angekündigt, möchte ich euch hier nun die überarbeitete 2. Version meiner Feldbahnlok nach Vorbild der LKM Ns 1 vorstellen. Es hat doch deutlich länger gedauert als gedacht, dafür ist diese Lok hier aber auch ein mindestens halber Neuentwurf.
Die Maße sind (abgesehen von der „Bodenfreiheit“) unverändert. Der Maßstab beträgt weiterhin ungefähr 1:13, d. h. die Lego-Spurweite von 38 mm entspricht der 500 mm Feldbahnspur.
Auch die Bedienung ist gleich geblieben, sie orientiert sich eng am Original, gänzlich ohne Fernsteuerung.
Die Bedienelemente, im folgenden Foto von links nach rechts, sind demnach:
• Gashebel (betätigt den Drehregler der Lego-Akkubox; im Original rechts)
• „Anlasser“ (betätigt den Knopf auf der Akkubox)
• Handrad für die Gangwahl (links = 1. Gang, Mitte = Leerlauf, rechts = 2. Gang)
• Hebel für das Wendegetriebe (vor = vorwärts, Mitte = Leerlauf, hinten = rückwärts)
• Handbremse
Der Antrieb erfolgt nun mittels eines PowerFunctions-L-Motors, was ein deutlich entspannteres Fahren ermöglicht, weil nun endlich ordentlich Leistung vorhanden ist.
Die Kraft wird nach wie vor über eine Kette ins (nur leicht angepasste) 2-Gang- und angeschlossene Wendegetriebe geleitet und über eine Vorgelegewelle und Ketten auf die Hinter- und Vorderachse übertragen.
Da der L-Motor eine deutlich höhere Drehzahl erreicht, musste ich die Untersetzung anpassen. Da im Getriebe selbst kein Platz für größere Zahnräder war, wirkt die Antriebskette an der Hinterachse nun auf ein 24-Zahn-Zahnrad (statt vorher 16). Die Untersetzungsverhältnisse betragen nun (laut Sariel’s Gear Ratio Calculator) 5:1 im 1. Gang und 3:1 im 2. Gang. Nach meinen wenig wissenschaftlich ausgeführten Messungen ist die maßstäbliche Höchstgeschwindigkeit der Lok noch etwas zu hoch, aber das mag verschmerzbar sein.
Aufgrund des größeren Motors mussten dieser und das Getriebe etwas höher angeordnet werden, was kleinere Anpassungen in der restlichen Konstruktion erforderlich gemacht hat. Unter anderem liegt die Vorgelegewelle jetzt deutlich höher und die Gegengewichte sind anders angeordnet.
Völlig neu und deutlich vorbildgetreuer ist auch das Laufwerk konstruiert. Die Achslager liegen locker in den Führungen. Der Rahmen stützt sich, wie beim Original, über innen liegende „Blattfedern“ (doppelte Gummiaufsätze für Raupenketten / „Technic, Link Tread Attachment, Double, Rubber“) auf den Achsen ab. Allerdings sind Achslager und Federn aus Platzgründen etwas anders angeordnet.
Originalgetreuer wäre die auf folgenden Fotos zu sehende Konstruktion, die ich aber nicht vernünftig eingebaut bekommen habe.
Der Rahmen wäre zu hoch geworden und der Motor samt Getriebe hätte völlig neu angeordnet werden müssen. Außerdem hätten die Achslager eine Noppe weiter innen gesessen, was nicht gut ausgesehen hätte.
Ein großer Vorteil der neuen Fahrwerkskonstruktion ist, dass ich die Achsen jeweils eine halbe Noppe nach innen (also hinten bzw. vorne) verschieben konnte. Durch den nun eine Noppe kürzeren Radstand kommt die Lok wesentlich geschmeidiger durch die R40-Kurven.
Auch die Bremsanlage ist ein kompletter Neuentwurf und ebenfalls wesentlich näher am Vorbild. Sie wirkt nun auf alle vier Räder.
Die Hängeeisen sitzen auf einer Achse zwischen den Rahmenwangen und werden durch mittig liegende Hebel an die Radsätze gepresst. Die Achse mit der Umlenkung zum Bremshebel hängt zwar ziemlich filigran an nur vier Noppen, aber bislang ist nichts abgefallen.
Leider ist es mir nicht gelungen, eine (realitätsnahe) Arretierung zu realisieren, weshalb die Bremse zwar ganz nett, im Spielbetrieb aber nur bedingt nützlich ist, da sie als Feststellbremse nicht recht taugt.
Hätte jemand eine Idee, wie sich eine, am Bremshebel zu betätigende Arretierung machen ließe (von einer Schlaufe zur Rückwand mal abgesehen )?
Hier zwei (Studio-generierte) Darstellungen des technischen Innenlebens beider Versionen im Vergleich:
Alt und Neu
Die Verkleidung ist größtenteils unverändert geblieben, lediglich die Front ist mit curved Slopes runder gestaltet und die Seitenbleche schließen bündig mit dem Rahmen ab. (Im Original ist der Vorbau ja vorne und an den Seiten etwas kürzer bzw. schmaler als der Rahmen, aber dann hätte ich die Technik nicht untergekriegt.)
Hier nun zwei Videos mit den Funktionen:
Bislang läuft die Lok sehr zuverlässig, ist endlich kräftig genug für meine drei Loren und sieht dem Vorbild schon deutlich ähnlicher.
Durch eine geänderte Übersetzung an der „Steuerkette“ zwischen Handrad und Getriebe muss man das Rad zum Schalten nur noch eine halbe Umdrehung drehen und dadurch kann man schon ziemlich präzise steuern und einen schönen Rangierbetrieb durchführen, wie in folgendem Video zu sehen ist: