Vorwort
Eine große Gnade ist es, so scheint mir, seiner Kreativität und Fantasie,
stets in Verbindung mit wachsendem Grundlagenwissen und Können,
seinem Hobby keine Grenzen setzen zu müssen.
Nicht jeder findet schon zu Beginn in abgelegenen zwielichtigen Hinterräumen
ein, zwei, drei oder gar vier Menschen, die ihn, ihm wohlgesonnen, und den
Rohdiamanten erkennend, nach ihren Möglichkeiten unterstützen.
Oder hat einen Vater, der sich mit ihm ein Wochenende in die Höhle der anteilig
mehrheitlich vertretenen erwachsenen Fangemeinde, einem Haufen Verrückter also,
begibt, damit sein Sohn seine Ergebnisse nicht nur der Fan-Gemeinde zeigen kann
und in der sein ja noch nicht erwachsener Sohn nicht nur wegen seines geringeren
Alters eine Ausnahme darstellt, sondern eben auch wegen der hervorzuhebenden Art,
wie er seine Legosteine verbaut.


Kapitel I "Mangroven Cherry Tree"

Das Alles begann bereits vor langer Zeit, für manche läuft das schon viel zu lange.
Irgendwann begann es auch für Kao. Just 13 geworden, nun mit etwas längerer Leine seiner Eltern,
macht er sich auf, seine neue Umgebung mit manch kleinem Gimmick und einigen Verstecken zu entdecken.

Nach dem Hafen macht er Halt am Fischgrill.
"Labskaus gibt's hier nich'! Und vorne nur Stockfisch!" ruft jemand von der anderen Seite durch den Grill,
und "Und dreh mal am Rad, wo du da gerade stehst!" Kao, eher ruhigen Gemüts und mit Rückgrat,
dreht aber doch mal am Rad, bevor der Fisch verbrennt.

Befeuert wird mit Gas.

"Hmm, lecker!" lobt er die Künste der Grillmeisterin und das Mahl ist schnell verspeist.
Weiter geht's zum Dojo von Sensei Zenz-Li, dem Meister der Elemente ...

Interessiert schaut Kao sich um,

und fragt sich, wann aus der Bootsgarage wohl 'ne Firma wurde.

Als er sich dem Sensei zuwendet bietet der ihm eine Tasse Tee an, die nach dem Fisch erfrischt.

Kao fragt den Meister nach einem Platz in seinem Dojo. "Finde erst die Verstecke, der Tee weist dir den Weg."
antwortet ihm der Sensei, und "Ach ja, denk daran: Der Punkt gehört immer nach hinten, wenn möglich!"

So macht sich Kao also wieder auf den Weg. 'Nach hinten' hat er noch im Ohr.

Und während er am Dino vorbei durch den Gang hinter das Haus geht schauen wir eine Etage höher zu den Wohnungen ...

... der Grillmeisterin ...

... und Sensei Zenz-Li.

Da kommt Kao auch schon um die Ecke ...

Er schaut sich um, sucht einen Hinweis ... 'Der Tee weist dir den Weg' ... das, nein, DAS Grün!

Die Pflanze dort, ja, die! Aber irgendwie ... so geht es nicht ... erst unten die Pflanze ...

... also rein ins Wasser ...

... und ins Versteck getaucht. Hätte er eines der Teile bereits gehabt so wäre ihm das Bad erspart geblieben.

Wieder trocken und in Kleidung gewandet geht er zur Hafentreppe, der Weg von der Alten Welt hoch zur Straße.

Dort gibt es einen Kran, einen Raucherzubehör-Laden, einen Friseur, einen Cupcake-Laden und noch eine Etage höher einen Schallplatten- und CD-Laden.

Klar, der Laden für Raucher ist natürlich nichts für Kao.

Beim Friseur und auch im Cupcake-Laden findet er ein Versteck.

Im Schallplatten- und CD-Laden findet er kein Versteck, aber einen Gimmick.
Mit den drei goldenen Knöpfen lassen sich die Plattenspieler drehen und der CD-Spieler ein- und ausfahren.

Nur sportlich geht es hinauf zum High Rise.

Der Hinweis ist nicht zu übersehen, also geht er die Holzstufen hinauf ...

... als er hinter sich eine Stimme rufen hört:"Wenn du sie richtig spielst wird er erscheinen!"
Eine Guitarre, ein leistungsstarker Amp, zwei leistungsaufnahmestarke Lautsprecher? Ganz klar, was zu tun ist.
Also spielt er sie! Und er spielt sie so wie er sie noch nie gespielt hat ...

*wadusch*

"Bis hier bist du gelangt, ein wahrlich weiter Weg.
Eine letzte Aufgabe wartet noch auf dich im Tempel Gegenüber, gleich gegenüber."

Um hier das Versteck zu finden muß Kao an der Gebetsmühle drehen.

Geschafft!
Jetzt den Weg zurück, durch den Hafen zum ...

Kapitel II "Fuzzo-Plaza"
Wie so oft ist es hektisch am Anleger beim Kistenbauer. Ein Taxi-Boot kommt mit Leuten an,
ein Lastkahn muß schwer beladen los. Ein Lampe hängt schief ... das totale Chaos eben.
Das wird im Maschinenraum gleich neben dem Lager des Kistenbauers hoffentlich nicht so sein,
ist da doch der Motor für den Fahrstuhlstrom der City untergebracht. Es scheint eine gewaltige
Maschine mit viel Bedarf an Kühlwasser zu sein.
Sein Kumpel Jay kommt ihm entgegen. Der ist auf dem Weg zum S-Bahn-Surfen.
Das ist noch neu; und das Wasser ist nicht mehr zum Baden geeignet.

Der Blick in den Maschinenraum ... doch, ja, der Techniker hält Ordnung. Wie auch der Kistenbauer,
in dessen Lager ein Versteck zu finden ist.

Des Kistenbauers Wohnung ist gleich über Lager und Anleger, für den Techniker gibt es eine
Bereitschaftswohnung über dem Maschinenraum, der Klang der Maschine wiegt in den Schlaf.

Um von der Alten Welt hinauf zur Straße zu kommen muß man den City-Fahrstuhl nehmen.

Die erste Ebene beherbergt einen Musikinstrumente-Laden ...

und eine Gärtnerei, wo es jeweils ein Versteck zu entdecken gibt.

Diese Ebene der Straße ist ein Rundgang, man käme höchstens durch den im Hafen befindlichen Zeitungsladen in die darunterliegende Wohnung, quasi der Rettungsweg.
Auf die zweite Ebene der Straße kommt man auch nur mit dem City-Fahrstuhl.

Hier trifft Kao eine Freundin, die gut beschützt über die Plaza flaniert
und auf zwei Damen der Gesellschaft. "Was für tolle Schuhe!"

Darüber hinaus findet hier der Fahrstuhltechniker einen kleinen Wartungsraum, der Gamer alles was neu ist, Kao ein weiteres Versteck, der Bibliophile immer ein gutes Buch, den Simplicissimus aber eher nicht und, am Ende des Ganges, der LARP-Fan alles, was er als Ritter benötigt.

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Im Gamer-Laden ist ein weiterer Gimmick: der Verkaufsständer lässt sich drehen,
wie die Plattenspieler mit dem Rad außen am Gebäude.

Im Ritterladen muß Kao noch etwas nachfragen:
"Versenden sich auch?" "Puhh, ähm, nein, die Paketdienste machen immer zuviel kaputt!"

Im High Rise, man gelangt auch hier nur über eine Leiter dort hinauf, befindet sich die Flamingo-Lounge,
eine Wohnung und, eine weitere Leiter hinauf, das Dachterrassenrestaurant.

Schauen wir zunächst in die Flamingo-Lounge. Ohha, da is wohl dicke Luft, nicht nur der Zigarre wegen.
"Vincenzo! Hast du den Koffer von deinem Kumpel geklaut?"
"Nein, ich habe ihn nur versteckt!"
"Ah, Vincenzo, das macht es doch nicht besser! Sein Vertrauen, Vincenzo, sein Vertrauen hast du nämlich trotzdem verloren!"

Diese beiden Gesellen sind ja hinlänglich bekannt. Die Loge mal unterwegs, was sie nicht daran hindert, das Geschehen bissig zu kommentieren.
"Schau, wie sie in Zweierreihe vor dem Imbiss stehen!"
"Ja, und wie sie warten auf das was ihnen gebührt!"

Die Wohnung gehört einem offensichtlich sehr ordentlichem Menschen, das Bett könnte er aber mal machen, liegt ja nicht mehr drinnen.

Die Dachterrasse bietet neben viel frischer Luft ein reichhaltiges Buffet, nur der Kuchen,
der wird erst noch gebacken, so gegen kurz vor Ladenschluß. Ein schöner Ort für nette Leute,
rund um die Uhr kann man hier genießen was der Koch zubereitet, zB Leipziger Allerlei.

Ist mal wenig zu tun, ruht sich er in seiner Kemenate aus.

Geschafft.
Den Weg zurück, durch den Hafen, unterm Mangrovenkirschbaum durch, bei den Gärten um die Ecke,
über die Tempel-Insel, dann weiter zur ...



Kapitel III "World Radio Station"
Zuerst kommt Kao am Büro von 'ACME-Fireworks' vorbei, und weiter zum Lager.
Der Händler prüft gerade seinen Bestand und natürlich ist seine Tierschar immer in der Nähe.
Wohnen können alle zusammen gleich eine Etage höher.

Der Meister des Feuers nimmt ein Bad

Die Straße ist mit der Seilbahn vom Markt zu erreichen. Ein viel längerer Weg,
die Alte Welt zu verlassen, führt über die Hafentreppe.

Der 'Tempel der Wahrnehmung' ist ein Ort, an dem jeder das Rauschen des Wassers und das Fauchen
des Feuers hören kann. Das heißt aber ja nicht, daß jeder der Anwesenden das in seiner Meditation,
auch so umsetzt. Einer ist am Strand, einer bei seinen LARP-Freunden, einer stürzt einen Wasserfall
herunter, in einem Faß, ... alle hören das Gleiche, ... aber jeder doch irgendwie anders.
Ist wohl auch eine Sache der eigenen Stimmung, die Wahrnehmung.

Der Eingang zur Radiostation ist mit etwas Kletterei verbunden, nachdem man die Treppe bei den
Märkten erklommen hat ein evtl. etwas schwieriges Unterfangen.

Das rund angelegte Studio lässt sich drehen, über ein Rad im Dach des Tempels ist das Maul
der Schildkröte bewegbar.

Auf dem Dach tummeln sich neben dem Midas-Drachen ein leider nicht rotes Gespenst
und ein Limebär, der unermüdlich die Piratenflagge schwenkt.

Nun, geneigte Leserschafft, habt ihr es geschafft.
Kao hat alles entdeckt und gefunden. Bliebe noch, was er mit den Teilen aus den Verstecken baut.

Von links:
Gärten, Mangrovencherrytree, Hafen, Fuzzo-Plaz, City

Von links:
City, Fuzzo-Plaza, Hafen, Mangrovencherrytree, Gärten

Von links:
Märkte, World Radio Station, Gärten

Von links:
Gärten, World Radio Station, Märkte

Besonderen Dank:
Jojo für die Eichhörnchen
Matze2903 für die Sammelkarten und seine unermüdliche Beurteilung der Baufortschritte
Sheriff von Snottingham für die Namensfindung beim Plaza
und all denen, die mich auf die ein oder andere Art über den langen Zeitraum
bei diesem Projekt unterstützt und inspiriert haben.

Baubeginn war am 1.1.2022, es gab naturgemäß einige Unterbrechungen.
Verbaut sind ca. 15.000 Teile und exakt 69 Minifiguren.

Tschüß
Technix

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"Jedes Set ist ein MINDSTORMS®-Ergänzungsset."
carpe noctem!
Denn Nachts ist das Grün dunkel.
Dunkelgrün ist die Farbe der pessimistischen Hoffer.

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Hallo Technix,

eine sehr schöne Geschichte.

Mir gefällt schon der allererste Text-Absatz außerordentlich.
Viele Grüße, Ingo.

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LEGO kennt viele Weisen.

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Hallo!


Mui bien, compadre!
Das ist eine epische Erweiterung der Ninjago-Welt. Es gibt viel zu sehen, viel zu entdecken.

Wußtest du nach 3 Jahren Bauzeit denn überhaupt selbst noch, wo all die Verstecke sind?

Und wann wird der "Simplicissimus" ins Program aufgenommen? Der ist sehr lesenswert.


Tschüß
Jojo

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Moin.

Gracias, Hermano!

Nein, einige habe ich wiedergefunden.
Der "Simplicissimus" kommt nur als Erstausgabe, in rotem Einband, ins Programm.


Tschüß
Technix

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"Jedes Set ist ein MINDSTORMS®-Ergänzungsset."
carpe noctem!
Denn Nachts ist das Grün dunkel.
Dunkelgrün ist die Farbe der pessimistischen Hoffer.

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Diese vielen Details in einer Präsentation erschlagen einen aber sind auch wirklich beeindruckend. Sie machen neugierig darauf, das ganze Ensemble live zu sehen. Bei den einzelnen Bildern und Abschnitten, die ich im Voraus gesehen habe, ließ sich nicht erahnenen was rauskam. Das man da nicht den roten Faden verloren hat - meinen Respekt und Applaus. Schön das du es fertig hast und auch stimmig präsentiert hast. LG Matthias

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Wenn der Vorhang fällt, sieh hinter die Kulissen - Die Bösen sind oft gut und die Guten sind gerissen
Geblendet vom Szenario erkennt man nicht - Die wahren Dramen spielen nicht im Rampenlicht

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Hallo Gunther!

Sehr, sehr schön!

Gruße
Melle

P.S.: gemachte Betten sind überbewertet. ;)

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Mein Scrollrad ist nun defekt...

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Alle Modelle von Legobecker

Legobecker bei flickr

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