Dirk1313
17.05.2024, 21:52

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Dirk1313
17.05.2024, 21:53

+6Lego fordert Verkaufsverbot für Sets der Firma HA Bricks

Vor ein paar Tagen wurde bekannt dass der Hersteller von Eisenbahn-Sets aus LEGO Steinen von LEGO verklagt wird. Dazu schreibt RTVnoord:

Der Spielzeughersteller Lego ist nicht bereit, sich mit HA Bricks des Unternehmers Hein Alkema aus Westerkwartier über die von diesem Unternehmen vertriebenen Zugnachbildungen aus Lego-Steinen zu einigen. Dies wurde am Dienstag im Rahmen eines von Lego eingeleiteten Schnellverfahrens vor dem Gericht in Den Haag bekannt. Lego sieht in dem Produkt weiterhin eine Verletzung der Markenrechte und fordert einen Verkaufsstopp.

Nach Angaben des Lego-Anwalts steht wegen der Züge "der Ruf von Spielzeug von höchster Qualität" auf dem Spiel. Lego behauptet HA Bricks würde die Bausteine in seinen Sets verändern und verstümmeln. Der Verbraucher könne nicht erkennen, ob es sich um Lego oder HA Bricks handelt, sagte der Anwalt. Er zeigte dem Richter einen Stein, dessen Plastik schnell reißen würde.

Lego will die volle Kontrolle über seine Produkte behalten und lässt daher keine Veränderungen oder Bedruckungen zu. In den Bausätzen von HA Bricks sei auch Blei enthalten, behauptet der LEGO Anwalt. „Ich kann doch nicht Muskatnuss in den Duft von Chanel mischen oder eine Rolex verchromen lassen, weil sie mir gefällt", argumentierte der Anwalt.

Bei dem Konflikt geht es um einen LEGO Stein

Nach Ansicht des Unternehmers Alkema geht es in dem Streit aber nur um einen kleinen Stein, in den ein Metalllager eingepresst ist. Das wäre keine Beeinträchtigung, sondern eine Verbesserung gewesen. Der Bausatz bestehe zu 98 Prozent aus originalen Lego-Steinen, so der Anwalt des Groninger Unternehmens.

Außerdem gäbe es keine Verwechslungsgefahr für den Verbraucher, da auf den Schachteln ein Hinweis angebracht sei, dass das Material von Lego stamme.
„Warum minderwertige Qualität? Es kann doch sowieso alles kaputt gehen", argumentierte der Anwalt und weiter: „HA Bricks ist einer der treuesten Botschafter von Lego".

Der Richter versuchte noch, ob die Parteien gemeinsam aus der Sache herauskommen könnten, indem sie zum Beispiel den Stein mit dem eingepressten Lager austauschen. Der Unternehmer aus Westerkwartier hatte das schon einmal angeboten und war auch dazu bereit, dies zu tun. Aber die Anwälte von Lego waren der Meinung, dass das nicht ausreicht und blieben hart: ein Verkaufsverbot.

Das Gericht wird am 28. Mai entscheiden.

Quelle: https://www.rtvnoord.nl/1...lster-treinmodelbouwer

In einem anderen Artikel wurde noch behauptet, dass LEGO u.a. die Herausgabe der Kundendaten an LEGO fordert sowie einen Rückruf aller Sets inklusive Entschädigung der Kunden.

Was ich hier besonders interessant finde ist, dass nicht nur bemängelt wird, dass man die Lager in die Technic-Steine einpresst, sondern auch dass man die LEGO Steine bedruckt.
Denn Letzters passiert ja millionenfach durch diverse Anbieter von bedruckten Steinen.
Natürlich wird vom Anwalt darauf abgehoben, dass HA Bricks nicht deutlich genug kenntlich macht, dass die Teile von ihm modifiziert sind. Was allerdings bemerkenswert ist, dass LEGO sich weigert sich auf einen Vergleich (siehe oben) einzulassen. Denn vernünftigerweise könnte ja auch ein Ergebnis sein, dass der Anbieter ab sofort die modifizierten und bedruckten Teile als solche kennzeichnet. Aber LEGO will hier offensichtlich unbedingt die ganz große Keule schwingen, obwohl es sich hier um einen Nischenanbieter handelt.


Viele Grüße
Dirk - Mail

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Rollingbricks
20.05.2024, 09:56

Als Antwort auf den Beitrag von Dirk1313

+2Re: Lego fordert Verkaufsverbot für Sets der Firma HA Bricks

Dirk1313 hat geschrieben:

voxel hat geschrieben:

Dennoch muss man nicht tatenlos zusehen, wenn es einen betrifft:
Wenn man sichergehen moechte, so ist jetzt ein guter Zeitpunkt, HA-Bricks zur Loeschung der Kundendaten aufzufordern bzw. die Einwilligung zur weiteren verarbeitung zu widerufen.


Genau das habe ich bereits gemacht.


Ich habe LEGO angeschrieben und um die Löschung aller meiner Kundendaten gebeten, damit sie keine erweiterten Kontakt- und Bankdaten von mir haben, wenn sie Hinweise hätten, dass ich was bei Drittanbietern "illegal" gekauft hätte. Recht haben und Recht durchsetzen sind zwei Welten, man kann das auch kooperativ lösen.

Ich kaufte letztens einen Mazda RX-7 FD3S von Mould King und war begeistert von der Qualität. Auch die BR52 von Cobi ist sowas von toll gemacht, noch nie eine so gute Steinequalität gesehen, 12h Bauvergnügen, als nächstes kommt der Mazda 787B von Cada ins Regal.
Grüße vom rollenden Stein



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Falk
21.05.2024, 18:57

Als Antwort auf den Beitrag von MTM

Re: Lego fordert Verkaufsverbot für Sets der Firma HA Bricks

MTM hat geschrieben:

Was wird die Folge sein?

Das komplette Verbot für den Verkauf durch inoffizielle Anbieter. Auf eBay kann man auch nie wissen, wie die Teile zweckentfremdet und/oder beschädigt wurden. Bemaltes und/oder kaputtes LEGO hatten wir vermutlich (fast) alle schon einmal in Kiloware gefunden. Wer noch auf BL verkaufen will, der bekommt Verträge vorgelegt und muss im schlimmsten Fall mit "Secret Shoppern" rechnen.

Am Ende stärkt LEGO damit aber nur die Chinesen. Da helfen auch keine geschützten Teile.

Meiner Meinung nach erleben wir seit einigen Monaten (Jahren?) das letzte große Aufbäumen, bevor langsam die Luft raus gehen wird. LEGO wird noch lange "Marktführer" bleiben, wird sich aber echt anstrengen müssen, um seine Kunden bei Laune zu halten.

-Falk



Falk
21.05.2024, 19:30

Als Antwort auf den Beitrag von Dirk1313

Re: Lego fordert Verkaufsverbot für Sets der Firma HA Bricks - Stein des Anstoß

Dirk1313 hat geschrieben:

Von modifizierten Steinen wird nämlich auf den Kartons nie gesprochen.

"Modifiziert" klingt als ob jemand eine Feile angesetzt hätte. Machen die das oder geht es lediglich darum, dass die Teile nach dem Eindrücken der Lager unter Spannung stehen? Wenn es nur um die Spannung ginge, würden wir ja auch bei jeder illegalen Bautechnik unsere Teile "modifizieren".

Das Bild wirkt auf mich wie eine Klarstellung, dass keine nachgemachten geschützten Teile enthalten sind und moralisch Alles im grünen Bereich ist. Dass Custom-Teile verwendet wurden, wurde unübersehbar erwähnt. Es sollte daher für jeden potentiellen Kunden nachvollziehbar sein, dass nicht bei allen Teilen von "LEGO-Qualität" auszugehen ist.

Und wie so oft gilt:
Das ganze Theater würde es gar nicht geben, wenn LEGO selbst den Markt bedienen würde. BL hat bewiesen, dass man Kleinserien durchaus realisieren kann.

-Falk



Dirk1313
21.05.2024, 19:57

Als Antwort auf den Beitrag von Falk

+4Re: Lego fordert Verkaufsverbot für Sets der Firma HA Bricks - Stein des Anstoß

Ich denke einfach dass der beste Hebel den LEGO gegen HA Bricks hat, eben der ist, das HA Bricks hier mit den Original LEGO Steinen auf der Verpackung wirbt.
Dabei mag nach Auffassung von LEGO zu wenig zwischen „original“ und eben „modifiziert“ unterschieden werden.
Außerdem wird von 100% original LEGO gesprochen, obwohl auch Custom Teile verwendet werden. Offenbar interpretiert LEGO „modifiziert“ als alles, was nicht mehr original ist. Das kann genauso eine Verbindung LEGO mit Metall (eingepreßte Lager) als auch ein Bedrucken mit Farben die ja nicht von LEGO geprüft wurden sein.
Ich halte das aus Sicht von LEGO für durchaus nachvollziehbar - nur die geforderten Konsequenzen sind total übertrieben.

Andererseits frage ich mich ob und wie gegen andere, größere, Anbieter von Custom Sets vorgegangen wird.
Zum Beispiel Brickmania, hier einige Texte wie deren Sets beworben werden:
„Brickmania® building kits are comprised of new condition LEGO® elements and quality products from some of our own design and select premium quality, third-party suppliers.“
Oder:
„Piece Count:916 LEGO®, Brickmania®, and BrickArms® elements“
Die würden niemals schreiben: 100% Original LEGO Bricks
Und vielleicht sollte sich HA BRICKS das man abgucken.


Viele Grüße
Dirk - Mail

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markmuel
21.05.2024, 22:17

Als Antwort auf den Beitrag von Dirk1313

Re: Lego fordert Verkaufsverbot für Sets der Firma HA Bricks - Stein des Anstoß

Dirk1313 hat geschrieben:

Ich denke einfach dass der beste Hebel den LEGO gegen HA Bricks hat, eben der ist, das HA Bricks hier mit den Original LEGO Steinen auf der Verpackung wirbt.
Dabei mag nach Auffassung von LEGO zu wenig zwischen „original“ und eben „modifiziert“ unterschieden werden.
Außerdem wird von 100% original LEGO gesprochen, obwohl auch Custom Teile verwendet werden. Offenbar interpretiert LEGO „modifiziert“ als alles, was nicht mehr original ist. Das kann genauso eine Verbindung LEGO mit Metall (eingepreßte Lager) als auch ein Bedrucken mit Farben die ja nicht von LEGO geprüft wurden sein.
Ich halte das aus Sicht von LEGO für durchaus nachvollziehbar - nur die geforderten Konsequenzen sind total übertrieben.

Andererseits frage ich mich ob und wie gegen andere, größere, Anbieter von Custom Sets vorgegangen wird.
Zum Beispiel Brickmania, hier einige Texte wie deren Sets beworben werden:
„Brickmania® building kits are comprised of new condition LEGO® elements and quality products from some of our own design and select premium quality, third-party suppliers.“
Oder:
„Piece Count:916 LEGO®, Brickmania®, and BrickArms® elements“
Die würden niemals schreiben: 100% Original LEGO Bricks
Und vielleicht sollte sich HA BRICKS das man abgucken.


Oder etwas sehr überspitzt und übertrieben ausgedrückt:
Mit „100% Lego Teile“ belügt/betrügt HA Bricks seine Kunden? Und das mag LEGO nicht?

Grüße
Markus


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Thekla
22.05.2024, 00:58

Als Antwort auf den Beitrag von markmuel

Editiert von
Thekla
22.05.2024, 00:59

Re: Lego fordert Verkaufsverbot für Sets der Firma HA Bricks - Stein des Anstoß

Und das mag LEGO nicht?


Bei LEGO sitzen Puristen in der Rechtsabteilung!



Gruß
Thekla


Berliner Steinkultur


Carrera124
22.05.2024, 07:08

Als Antwort auf den Beitrag von Thekla

+5Re: Lego fordert Verkaufsverbot für Sets der Firma HA Bricks - Stein des Anstoß

Schade, dass in der Qualitätsabteilung nicht ebensolche sitzen


Grüße an meinen Stalker


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Thomas52xxx
22.05.2024, 07:48

Als Antwort auf den Beitrag von Dirk1313

Re: Lego fordert Verkaufsverbot für Sets der Firma HA Bricks - Stein des Anstoß

Dirk1313 hat geschrieben:

Zum Beispiel Brickmania

Brickmania finde ich noch aus einem anderen Grund spannend. Die Firma sitzt in den USA. Die Sachen werden aber auch in der EU verkauft, z.B. durch Brickizimo. Das könnte ein Parallelimport (Link 2, Anwalt) sein.


Gruß
Thomas

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plutokrat
22.05.2024, 10:23

Als Antwort auf den Beitrag von Dirk1313

Re: Lego fordert Verkaufsverbot für Sets der Firma HA Bricks

einige nicht-puristen modifizieren auch die steine. bieten sie aber nicht zum gewerblichen verkauf an.
ha bricks tut dies aber und wirbt ja quasie damit lego zu verwenden. ich glaube lego geht es darum, wenn dieser eine stein bricht, fällt der imageschaden Lego zu.

es könnte daraus eine Meinung entstehen, dass Legosteine brechen. Das sie dafür modifiziert wurden ist dann irrelevant.



Thomas52xxx
22.05.2024, 10:33

Als Antwort auf den Beitrag von plutokrat

+7Re: Lego fordert Verkaufsverbot für Sets der Firma HA Bricks

plutokrat hat geschrieben:

es könnte daraus eine Meinung entstehen, dass Legosteine brechen.

Aus Deiner Antwort schließe ich, dass Du weder dunkelrote, noch rotbraune Platten oder Fliesen von LEGO(TM) besitzt.


Gruß
Thomas

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