Schmalspurbastler
13.04.2024, 22:00

+18Kipploren für Feldbahnzug

Hallo zusammen,

passend zu meiner Feldbahnlokomotive im Maßstab von ca. 1:13 mussten natürlich auch ein paar Kipploren her.

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Ich habe mir die leichten DIN-Muldenkipper mit 0,75 m³ Fassungsvermögen zum Vorbild genommen.

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Abgesehen von der passenden Größe sollten die Loren zwar einerseits nicht zu klobig ausfallen, aber stabil genug für einen ordentlichen Feldbahn-Spielbetrieb sein.

An dem Rahmen, der vom Maßstab her lediglich 1 Stein-Reihe dick sein durfte habe ich doch ziemlich lange gesessen um eine entsprechende Konstruktion zu finden.
Letztendlich ist es doch eine sehr gewöhnliche Konstruktion aus drei Lagen Plates geworden und noch dazu rechteckig. Die Typischen Rundungen an den Enden sind mit Curved Slopes in SNOT-Bauweise angedeutet.

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Das Kupplungsprinzip mit den Zähnen („Barb / Claw / Horn / Tooth – Small“) und den darübergelegten "Bionicle Chain Link Section"-Kettengliedern habe ich mir von „Marwels“ Feldbahn abgeguckt, das lässt sich wohl nicht realistischer nachbilden.

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Auch die Mulde war nicht so leicht zu formen. Auf folgendem Foto seht ihr ein paar Versuchsansätze.

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Letztlich habe ich die Dachkonstruktion der mittelalterlichen Dorfschmiede von BlueBrixx zum Vorbild genommen: einen mit Klemmen zusammengehaltenen Dreiecksrahmen an dessen Außenseiten Platten angesetzt werden, die an der unteren Kante perfekt abschließen und die Vorder- und Rückwand (sozusagen die Giebel) mit verschiedenen Slopes möglichst lückenarm aufgefüllt. Das Ergebnis ist dicht genug um 1x1-Plates zu befördern und gleichzeitig noch vergleichsweise leicht.

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Das noppige Design der Loren ist bei der Mulde der Gewichtsreduktion und – da die Mulde sich beim Kippen auf dem Rahmen abstützt und eine etwaige zusätzliche Lage Fliesen den Kippwinkel verringern würde – auch der Funktion geschuldet.

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Ein Erhöhen der Auflagefläche der Mulde um obigen Effekt zu kompensieren hätte vom Maßstab her nicht gepasst.
Der Rahmen ist dann dem „Design“ der Mulde angepasst.

Um den Kipp-Mechanismus möglichst realitätsnah zu gestalten habe ich eine Wippen-Konstruktion mit Führungszapfen (wie auch immer die in echt heißen) gestaltet.
Das Ganze funktioniert sehr zuverlässig – die Mulden halten ein ordentliches Ladungsgewicht aus und sowohl das Ausleeren als auch Zurückfallen klappen problemlos.

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Durch die Versuche mit meiner Feldbahnlok angestachelt wollte ich auch unbedingt eine Lore mit Bremse bauen.

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Ein Aktuator ersetzt die Spindel. Über einen Umlenkhebel werden die Bremsklötze (wiederum Gummi-Konnektoren) an die Räder gezogen. Das Bremsgestänge verläuft unter den Achsen.

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Da die S-Räder zu schmal für die Gummi-Konnektoren-Bremsklötze sind und auch sehr wenig Bodenfreiheit für das Bremsgestänge geboten hätten, laufen sämtliche Loren mit M-Rädern von BigBenBricks.
Abweichend vom Original hängt das Bremsgestänge der Vorderachse an dem der Hinterachse, statt an einem Ausgleichhebel (s. Foto der Lore aus dem Agroneum in Alt Schwerin), und wird somit nur indirekt betätigt (was sich auch prompt in einem geringeren Anpressdruck der Bremsklötzer auf den Vorderrädern niederschlägt).

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Die Konstruktion ist ein bisschen geschummelt, weil die Bremsstange der Bewegung des Umlenkhebels in der Vertikalen nur durch das vorhandene Spiel des Halb-Pins in dem dünnen Liftarm folgen kann.
Auch hängen die Hängeeisen nicht wie im Original innen am Rahmen sondern sind an einer mittig verlaufenden Strebe befestigt. Der Rahmen ist zu flach, um in der richtigen Position Pin-Aufnahmen platzieren zu können.

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Alles in allem sind die Loren Radius-40-Noppen-tauglich. Nur wenn sie leer und geschoben Weichen spitz befahren springt manchmal eine aus den Schienen, im beladenen Zustand funktioniert das aufgrund des Gewichts besser.
Ich musste die Loren nach ersten Testfahrten dahingehend noch etwas überarbeiten. Die Barren-Teile vorne am Rahmen saßen ursprünglich eine Lage Plates weiter außen. Sah realistischer aus, verhakte sich in den Kurven aber gerne, was Entgleisungen zur Folge hatte.
Auch war die Bremserplattform bei der gebremsten Lore ursprünglich eine Noppe länger. Durch den dann sehr langen Überhang von insgesamt neun Noppen war, mit dieser Seite schiebend oder auf dieser Seite direkt von der Lok geschoben, keine vernünftige Kurvenfahrt möglich.
Die nachfolgenden Videoclips hatte ich noch vor den Umbauten aufgenommen.




Jetzt fehlen nur noch Vorrichtungen zum Be- und Entladen, dann kann der Betrieb starten.

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Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge sind wieder herzlich willkommen.

Viele Grüße,
Christoph



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