Pudie®
20.01.2023, 19:06

+54LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Hi,
Aufgrund immer wieder aufkommender Diskussionen und wilder Spekulationen meine Erfahrungen (und Zahlen) als "Scalper" und "Reseller".


Der Kauf und Verkauf neuer LEGO-Sets aus Gewinnabsicht

-Finanzamt
Ich kann aus Erfahrung berichten, daß der Verkauf von neuen LEGO-Sets auf den bekannten Plattformen früher oder später dem Finanzamt auffallen (oder gemeldet) wird.
Und wenn es erst mal soweit ist, kann es sehr sehr teuer werden.
Entweder kommen hohe Steuernachforderungen oder man muß in einen guten Steuer-Rechtsanwalt und eine gute Steuerberatung ähnliche Summen investieren. (In meinem Fall ca. 6000,- Euro)
Im schlimmsten Fall beides.
Das Finanzamt wird Eure gesamten Verkaufserlöse der letzten Jahre zunächst mal als Reingewinn unterstellen. Eure Einkaufskosten müßt Ihr dann nachweisen.
Die Verkaufsplattformen heben die Daten Jahrelang auf.
Es wird zu einer Steuernachforderung und einem Steuerstrafverfahren kommen.

Die Entscheidung, ob es nun Gewinnabsicht oder ein reines "Auflösen" einer Sammlung ist, trifft auf jeden Fall nicht der Verkäufer.
Bei hunderten Verkäufen von Neuware über mehrere Jahre stellt sich die Frage auch nicht mehr.

Durch die neue Gesetzgebung sind seit diesem Jahr die verschiedenen Verkaufsplattformen verpflichtet, ab einer gewissen Anzahl an Verkäufen (30) oder einem gewissen Umsatz (2000,- €) eine Meldung an die Finanzämter zu machen.

Über einen längeren Zeitraum und in größerer Anzahl Neuware im Internet zu verkaufen, ohne dies ordnungsgemäß dem Finanzamt zu melden, wird auf jeden Fall irgendwann zum Schuß in's eigene Knie.


-Eigene Erfahrungen als Reseller / Zahlen
Jetzt, hier und heute lasse ich mal die Hosen runter bzw. lege ich auch noch Zahlen auf den Tisch, was sich ja so einige Leute hier wünschen.
(Die Zahlen kennt auch mein Finanzamt, macht Euch also keine Sorgen um unseren Staat )

-Verkaufte neue Artikel bei Ebay im Jahr 2021 (Alles LEGO, alles "Sofortkauf"): 119
-EK-Preise der Sets: € 6.385,38
-Gewinn nach Abzug der Ebay- und Paypal-Gebühren : € 1.748,81
-Einkaufs- bzw. Erscheinungsjahre der Sets: 2013 - 2018
-Geschätzter zeitlicher Aufwand pro Set (Einkauf, Einlagern, Katalogisieren, Markt beobachten, als "Verkaufsreif" identifizieren, Fotografieren, bei Ebay einstellen, Fragen beantworten, Zahlung kontrollieren, Paketmarke kaufen und ausdrucken, Verpacken, zur Packstation bringen, Dokumentation fürs Finanzamt) 45 min

Das entspricht einem Zeitaufwand von knapp 90 Stunden und einem Stundenlohn von rund 19,60 Euro vor Steuern. (Den Steuersatz habe ich gerade nicht zur Hand)
Hier reden wir noch nicht von Sozial- oder sonstigen Versicherungen. Die habe ich durch meinen regulären Job !

Gerade der Zeitaufwand wird im allgemeinen völligst unterschätzt !
Man macht nicht mal eben mit einen Fingerschnipp aus 100,-€ das doppelte oder dreifache und das noch in's unendliche hochskaliert.
Aber egal, ist ja "Hobby" ...


Nicht gerechnet:
-Ärger und Aufwand mit "defekten" Lieferungen von LEGO, Amazon und etlichen anderen.
-Verpackungsmaterial (Druckerpapier und Tinte, Folientüten, Kartons, Füllung und Klebeband, manches aber nicht gekauft, sondern recycelt).
-Lager- und Verpackungsplatz im Keller.
-Internet- und Hardwarekosten.
-Fahrt- und Parkhauskosten für den Einkauf im Store (Frankfurt, 20 Km) und die Fahrten zur Packstation (4Km).
-Inflationsverlust.

Wirklich guten Gewinn brachten übrigens vor allem Sets wie das Detektivbüro 10246, die Brickbank 10251 und die alte Anglerhütte 21310. Das meiste hätte ohne Einkaufsrabatte von ca. 30% oder netten GWPs nur Verlust gebracht.
Meine Reklamationsrate bei den Käufern wardabei Null Prozent. Im Schnitt hatte ich fünf von fünf Punkten bei den Bewertungen für die Artikelbeschreibung, Geschwindigkeit und Kommunikation. Mit einigen Käufern habe ich auch heute noch netten Mailverkehr.

Ich persönlich sehe den Verkauf aber auch als Zeitvertreib und Spaß.
Außerdem bilde ich mir eine gewisse Expertise bei den Ansprüchen der Käufer und LEGO-Sets und ihrer Geschichte ein.

-Fazit (und Meinung):
Manche Medien bringen LEGO als Investitionsobjekt gerne mal als Sommerpausenfüller. Nur weil sehr wenige Sets der letzten Jahre ihren "Wert" um 300 - 400% gesteigert haben. Das ist aber genauso die Ausnahme, wie ein Lottogewinn.
Im Jahr 2010 kamen nur sehr wenige Leute auf die Idee, die damals normal erhältlichen Sets einzulagern, um sie mit Gewinn weiter zu verkaufen. Davor schon gar nicht.
Heute machen das subjektiv wahrgenommen Zehntausende. Damit steigt das Angebot, aber nicht unbedingt die Nachfrage.

Sucht mal bei eBay nach verkauften neuen Exemplaren des braunen Krokodils 10277 oder der Barracuda Bay 21322 (Beides schon seit geraumer Zeit EOL), zieht von den Preisen die 11% Provision ab, stellt Euch jetzt vor, ihr hättet je 10 Exemplare gekauft und eingelagert und rechnet zum Schluß noch die Inflation der letzten beiden Jahre mit ein.

Dazu kommt noch die extreme Schwemme an hochpreisigen Sets von LEGO der letzen paar Jahre. Hier das Set zu identifizieren, welches in den nächsten paar Jahren lohnend im Wert steigt, ist nahezu unmöglich.
Die Verpackungen erreichen dabei auch noch Gewichte und Größen, die fast schon Hubfahrzeuge erfordern. Schleppt mal die Titanic-Box eine enge Kellertreppe hinunter ....
.....und verpackt und versendet das Ding dann fünf Jahre später mal mit der DHL.

LEGO als Investment mag für den Hobbyhändler für ein paar Hundert Euro im Jahr gut sein, taugt aber nicht, um eine Familie mit zwei Kindern, Hund und Katze zu ernähren.
Und ein paar Hundert Euro sind ja auch noch legitim (Meines Wissens bis zu 600,-€ /Jahr).

Die erzielten Gewinne (Immerhin keine Verluste) rechtfertigen kaum den nötigen Aufwand und die Investitionen.
Salopp gesagt: Als Minijob Regale bei Aldi einräumen bringt mehr Verdienst mit weniger Risiko, Platz- und Zeitaufwand.

Ein "echter" Investor würde solche Zahlen nicht mal als Rundungsfehler bemerken.
Welches Lager und welche Lieferanten müßte man haben, um in Zahlenbereiche Hunderttausende oder Millionen von Euro zu kommen ?
Was, wenn es dann zu einem Einbruch, Hochwasser oder Feuer kommt ?


Meine Meinung, die ich gerne zur Diskussion stelle.
Sie soll kein Gejammer, sondern eine objektive Bilanz sein.
Mit der Bitte um respektvollen Umgang und seriösen Meinungen/Kommentaren

Gruß
Frank



Thomas52xxx , jup , Thekla , friccius , Ralf , Legomichel , Brixe , Seeteddy , StumblingBricks , IngoAlthoefer , dino , cubo , Daniel , ceram , MARPSCH , itz , andis_brick_cave , Holodoc , legomadly88 , operator , Erpelmutz , Dirk1313 , heinz , Legoviller , nvneuss , Plastik , Ben® , Larsvader , tobb , vada , Saori , homoludens , 5N00P1 , Garbage Collector , voxel , doe , Valarian , Andi , Popider , Legoben4559 , Legobecker , westzipfler , paladin77 , Rico , Henriette , boettch2 , HerosDA , ThomaS , freakwave , webster , Yarano , bp10030 , Denk Mal , JuL gefällt das (54 Mitglieder)


IngoAlthoefer
21.01.2023, 16:23

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

+1Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Hallo Frank,

vielen Dank für Deinen sehr offenen, informativen
und hilfreichen Beitrag. Ich habe ihn direkt gesichert,
um ihn bei Gelegenheiten (die kommen werden) schnell
für mich parat zu haben.

Auch ich verkaufe gelegentlich Dinge bei Ebay (vorwiegend
kein LEGO) und habe gemerkt, dass sich die Plattform für
Verkäufer verschlechtert hat, und damit meine ich nicht
die Finanzamtsregeln.

In der letzten Woche habe ich zwei Artikel für zusammen
98 Euro (inclusive Versand) verkauft. Von der Summe zog
Ebay mehr als 11,50 Euro an Gebühren ab. Kleinverkäufe
lohnen sich praktisch gar nicht mehr.

Ich weiß nicht, ob Ebay in der Zukunft schrumpfen oder
wachsen wird. Ich sehe es nur so, dass es früher besser war.

Ingo.

PS. Bitte lass mich mit PN wissen, wenn Du den Beitrag nicht
im Thread haben willst. Dann lösche ich direkt.


LEGO kennt kein Valsch (alte Klemmbaustein-Weisheit)


mcmike82 gefällt das


dixip
22.01.2023, 10:56

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

+2Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Danke für den Text. Es gibt ja meist nur die Lego-Investoren und die, die mit dem Kopf schütteln. Aber ein "Investor", der das Ganze so selbstkritisch betrachtet und offen beschreibt, ist ja doch selten.
Ich gehöre zu den Kopfschüttlern, auch wenn ich gerade im letzten Winter noch mal Sets für knapp 1500€ Erlös verkauft habe (neu + gebraucht). Das war noch aussortieren von Sets aus "falschen" Themenwelten, die ich beim Lego-Einstieg einfach mitgekauft habe (zuletzt halt die Herr der Ringe/Hobbit-Sets) und Sets, die zu schade zum aufmachen/als Teilespender sind (Creator Expert Winter Village) - "zu schade" heißt natürlich: zu wertvoll.


Pudie® hat geschrieben:

Durch die neue Gesetzgebung sind seit diesem Jahr die verschiedenen Verkaufsplattformen verpflichtet, ab einer gewissen Anzahl an Verkäufen (30) oder einem gewissen Umsatz (2000,- €) eine Meldung an die Finanzämter zu machen.


Das hat ja für Panik gesorgt, auch wenn an der Gesetzeslage für die eigenen Pflichten sich ja nichts ändert. Aber die sehr aktiven "Scalper" sind ja doch eher eine Landplage, wenn es um neue seltene Sachen geht (Playstation 5, Lego GWPs, ....), von daher darf der Staat gerne draufschauen, dass diese "Übergewinne" zumindest noch z.T. bei der Gesellschaft ankommen.


Pudie® hat geschrieben:
Wirklich guten Gewinn brachten übrigens vor allem Sets wie das Detektivbüro 10246, die Brickbank 10251 und die alte Anglerhütte 21310. Das meiste hätte ohne Einkaufsrabatte von ca. 30% oder netten GWPs nur Verlust gebracht.


Pudie® hat geschrieben:

Manche Medien bringen LEGO als Investitionsobjekt gerne mal als Sommerpausenfüller. Nur weil sehr wenige Sets der letzten Jahre ihren "Wert" um 300 - 400% gesteigert haben. ......
Heute machen das subjektiv wahrgenommen Zehntausende. Damit steigt das Angebot, aber nicht unbedingt die Nachfrage.


Es gilt ja immer noch bei Investitionsgelegenheiten, dass wenn alle drüber reden, man zu spät dran ist. Wenn heute alle über Lego-Investments reden, werden als Positivbeispiele ja immer Sets genannt, die aus der Zeit stammen, wo Lego-Investments noch ein absolutes Nischenthema waren.

Natürlich gehen EOL-Sets immer noch nach oben, weil der Mainstream von einem 300€ Set ja noch die 2000€-Verkaufserlös erwartet (zumal andere Investments in letzter Zeit ja auch schwierig waren -> max. 0% Zinsen, Aktien im Minus, Imnmoblien zu teuer....). Aber wenn man alle Keller mit Lego gefüllt sind, kommt das große Problem: Unendlich viel Angebot trifft auf welche Nachfrage? Lego tut viel dafür, dass jegliche Lego-Nachfrage vom Lego-Sortimentsangebot bei weitem übererfüllt wird - oder kommt noch jemand nach mit seinen Einkaufswünschen?
Dazu die Drittanbieter mit steigender Qualität und steigendem Angebot.
Ich weiß nicht, wer da noch ernsthaft z.B. 500€ für ein altes, neues Modular-Haus ausgeben soll, wenn er parallel 3 Häuser von Lego für 200-300€ und dutzende Häuser von Drittanbietern für 100-200€ zur Auswahl hat.

Ich denke, die Blase wird platzen (je nach Rezessionsschärfe und Verkaufsdruck vielleicht schon dieses Jahr). Viele werden froh sein, wenn sie in etwa ihre Ausgaben gedeckt bekommen.



Pudie® , 5N00P1 gefällt das


Carrera124
22.01.2023, 12:12

Als Antwort auf den Beitrag von dixip

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

dixip hat geschrieben:

D
Ich weiß nicht, wer da noch ernsthaft z.B. 500€ für ein altes, neues Modular-Haus ausgeben soll, wenn er parallel 3 Häuser von Lego für 200-300€ und dutzende Häuser von Drittanbietern für 100-200€ zur Auswahl hat.

Z.B. jemand, der die Serie der Modular-Häuser sammelt, aber verspätet damit begonnen hat.
Wenn in der Sammlung ein paar der ersten Modular-Häuser fehlen, dann bringt demjenigen die Verfügbarkeit anderer Häuser exakt rein gar nichts.


Grüße an meinen Stalker


5N00P1
22.01.2023, 18:04

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Pudie® hat geschrieben:

Hi,
Aufgrund immer wieder aufkommender Diskussionen und wilder Spekulationen meine Erfahrungen (und Zahlen) als "Scalper" und "Reseller".


Vielen Dank für diesen tollen und ehrlichen Beitrag!
Dazu kommen ja ggf noch Lagerkosten, wenn man nur eine Wohnung mit wenig Platz hat und da stellt sich dann ganz schnell die Frage was der Lagerplatz kostet.
Auch, wenn ich 20.000 EUR investieren will, wie viel Kubikmeter sind das? Und wie du schon geschrieben hast der Weg zur Post (& Zeit) muss ja auch mit eingerechnet werden.

Mein Fazit daraus, kaufe nur was du selbst haben willst, sonst macht das alles keinen Sinn, bzw. es lohnt sich kaum.



Micha2
22.01.2023, 19:43

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

Editiert von
Micha2
22.01.2023, 19:44

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Mir scheint das Ganze viel zu negativ und unlukrativ und im Sinne der "das tut man nicht Idealisten" dargestellt. Oder Du hattest "schlechte" Sets (z.B. City).
Grund:

Du hast Deine Investition von 6.400 auf 8.100 "erhöht", also ca. 9.000 mit Gebühren. Nur mal so überschlägig.
D.h. Du hattest eine Wertsteigerung um 40%.

Das erscheint mir sehr wenig. Zur Begründung hier ein gar nicht exotisches Gegenbeispiel:

Nahezu alle Technic-Sets (andere natürlich auch, aber nur für das Beispiel) bekommt man zu etwa 35% oder auch mehr unter Listenpreis.
Nehme ich nun als Beispiel den vor 2 (?) Jahren EOL gegangenen Autotransporter 42098, dann hatte der einen UVP von 150 und somit einen Straßenpreis von ca. 95 Euro.
Aktuell gehen die Sets für etwa 160 Euro weg. Das ist eine Wertsteigerung von immerhin 68% innerhalb von 2-3 Jahren und mit jedem Technic-Set ab dem mittleren Preissegment (UVP 100) zu erreichen. Würde man noch etwas abwarten wäre meine Vermutung, dass in 2 Jahren dafür wohl um die 200 gezahlt werden, somit eine Wertsteigerung um 110% in 4-5 Jahren. Völlig normal, nicht exotisch und für jeden realisierbar. Nehmt Euch einfach mal ein paar Beispiele von Allerweltssets heraus und rechnet selbst nach.

Ich selbst habe mir den Transporter für 87 Euro zum Aufbauen gekauft und ihn kürzlich (geöffnet, gebaut) gebraucht für 105 verkauft. Sogar das war eine (unerwartete) Wertsteigerung von 20% in 2 Jahren.

Fazit:
Ja, man braucht Platz.
Ja, man muss sicherlich Rennerei, Paketband etc. einrechnen sowie mit Ärger mit irgendwelchen Käufern rechnen, aus welchen Gründen auch immer.
Aber: Von nix kommt nix. Und die andere "Geldanlage", die innerhalb von wenigen Jahren risikolos so viel einbringt (selbst wenn man dies in größerem Stile macht und somit alles korrekt versteuert etc.), die möchte ich sehen.
Ja, das Angebot an solchen Sets ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, weil offensichtlich viele auf den Zug aufspringen.
Aber von einer "platzenden Blase" (gar noch in diesem Jahr) wie in diesem Thread auch formuliert kann ich ehrlich gesagt nichts erkennen. Da scheinen mir eher der Wunsch und die Missgunst denen gegenüber, die den Aufwand nicht scheuen und dadurch etwas verdienen, im Vordergrund zu stehen.



Pudie®
23.01.2023, 10:16

Als Antwort auf den Beitrag von Micha2

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Micha2 hat geschrieben:

Mir scheint das Ganze viel zu negativ und unlukrativ und im Sinne der "das tut man nicht Idealisten" dargestellt. Oder Du hattest "schlechte" Sets (z.B. City).


Erst mal Danke für den objektiven Beitrag.
Mit den "schlechten Sets" hast Du wohl den Nagel auf dem Kopf getroffen.

Ich hatte Sets aus vielen Bereichen (Star Wars, City, Creator Expert/18+, Jurassic World, Harry Potter, Ideas).
Eigentlich kaum ein Set mehr als ein bis 2 mal. und viele kleine Sets.
Was natürlich den Aufwand beim Verkauf extrem erhöht.
Wenn man ein Set mehrfach verkauft, muß man es ja einfach nur unverändert (Mit Fotos und Text) wieder einstellen. Sind 2 Klicks.

Rückblickend betrachtet:
Nicht alle Sets hatte ich zum Zweck des Wiederverkaufs erworben. Und mit Sicherheit nicht immer zum besten Preis.
Technic ist nicht mein Fachgebiet. Da kenne ich mich einfach nicht mit den Preisen aus. Aber auch hier gibt es Ausreißer in allen Richtungen, also auch Flops.
Und die Entscheidung, welches Set denn nun in zwei bis drei Jahren eine gute Wertsteigerung erfährt. muß man ja zum Zeitpunkt des Kaufs anhand der Erfahrungen der vergangenen Jahre treffen.

Ich nehme mal als Beispiel die Harry Potter Welle seit 2018:
Erfahrungsgemäß hatten die Sets aus den vorangegangenen Wellen eine sehr gute Wersteigerung.
Die 2018er Welle, selbst mit Rabatten von 30%, ist bisher für Reseller eher ein Flop.

Hätte ich mir in dem Jahr 20 x den Technic-Porsche 42056 zugelegt, wäre ich heute der König ....
Den hat man locker um 200,-€ bekommen, war aber sehr unbeliebt und unter anderem vom Frankfurter Helden schlechtgeredet.

Im Nachhinein ist man immer schlauer :-)



Venom84
23.01.2023, 15:25

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

Editiert von
Venom84
23.01.2023, 15:26

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Ich glaube dass die Wertsteigerung der guten Sets aus vor ca. 2020 ganz ordentlich wird, für alles danach wirds meist schwer mit großem Gewinn. Der Grund: Die Preise der neueren Sets sind einfach zu hoch, selbst für "hardcore" Sammler (z.B. Roller Coaster, Leuchtturm etc.). Ein Creator Mustang wird immer mehr Potential als der aktuelle Creator Camaro haben - Einfach ein viel besserer EK und auch noch das deutlich bessere Modell.

Noch kurz zum Finanzamt: Bei Ebay mit Kauf über Paypal, Gebühren usw. alles klar, aber bei Ebay Kleinanzeigen steht seit Neuestem einfach "Löschen" beim Inserat - Wie soll da ein Verkauf nachgewiesen werden?



Falk
24.01.2023, 18:34

Als Antwort auf den Beitrag von dixip

+1Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

dixip hat geschrieben:

..., von daher darf der Staat gerne draufschauen, dass diese "Übergewinne" zumindest noch z.T. bei der Gesellschaft ankommen.

Der Staat darf gerne erstmal damit anfangen, darauf zu achten, dass Unternehmen wie Amazon hier in Deutschland den vollen Steuersatz zahlen, den Tante Emma für ihren Laden auch abdrücken muss. Danach können die bei den ganzen "privaten" Chinesen und Polen auf eBay weiter machen. Im Vergleich ist der Papierkram wegen der paar LEGO Sets doch reine Zeitverschwendung.

Wird noch schöner, wenn man weiß, wofür die Gelder dann verbraten werden. Hab hier so nen Fall wohnen, bei dem "Freie Energie bis 2025" am Zähler steht. In weniger als 9,5 Monaten hat der alleine (!) bis jetzt fast 3000 kWh Strom und 550 m² Gas verballert. Grob überschlagen sind das in weniger als 10 Monaten fast 2000€. Da kommt mir die Galle hoch.

-Falk



Holodoc gefällt das


Falk
24.01.2023, 20:51

Als Antwort auf den Beitrag von Venom84

Editiert von
Falk
24.01.2023, 20:52

+1Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Venom84 hat geschrieben:

... bei Ebay Kleinanzeigen steht seit Neuestem einfach "Löschen" beim Inserat - Wie soll da ein Verkauf nachgewiesen werden?

Das mit dem endgültigen "Löschen" funktioniert nur bei SMS, eMail oder im Gehirn diverser Politiker. Bei allen Anderen gilt: Das Internet vergisst nicht.

Flintenuschi_mit_Handy.jpg



Ferdinand gefällt das


facko
24.01.2023, 21:12

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Ich bin zufällig auf diesen Thread gestoßen und finde es hochinteressant, was ihr schreibt. Persönlich beschäftige ich mich seit wenigen Monaten mit dem Thema LEGO als Investment und versuche mich zur Zeit selber hier und da an einigen Sets. Zufälligerweise bin ich die Tage auf eine recht interessante Veröffentlichung gestoßen und habe mir diese schließlich gekauft. Der Author des Buchs (LEGO Almanac - Investieren in LEGO Sets) beschreibt sehr ausführlich die Komplexität des LEGO Investments. Glaubt man dem Buch (und schließlich dem Autor) hat er ziemlich viel Vertrauen in diese Art des Investierens. Das ganze wird ziemlich eindrucksvoll mit jeder Menge Grafiken und Tabellen untermauert, wobei er sogar sein persönliches LEGO Portfolio (so nennt er es) detailliert vorstellt. Ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Buch, aber die Einsichten in das Thema sind ungemein spannend und beeindruckend. Diese gehen weit über die Standard-Sommerpausenfüller-Berichte hinaus. Das Thema muss und kann man viel größer Denken, als man (hier) und im Allgemeinen liest. Schlussendlich tut das der Autor, in dem er sein LEGO Portfolio als eine Art (ETF) Sparplan sieht. Wobei ich gestehen muss, dass ich erwartet habe, dass das Buch LEGO als das ultimative Investment vorstellt. So ist es irgendwie gar nicht. Gerade neue Investoren, die wie Pilze aus dem Boden wachsen, dämpfen die Renditeerwartungen sehr. Ich werde deshalb nur einen überschaubaren Betrag meines Kapitals in LEGO "investieren". Irgendwie erscheint mir diese Form der Geldanlage schöner, als stupide Aktienpapiere zu kaufen hehe.



Micha2
25.01.2023, 00:47

Als Antwort auf den Beitrag von facko

+1Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Hmm...ich habe mal auf Amazon einen Vorschau-Blick in das Buch geworfen.
M.E. schon auf den ersten Seiten ein Fehler: 10190 war doch nicht - wie dort behauptet - das erste Modular Building, sondern 10182 Cafe Corner. Oder?



freakwave gefällt das


Thomas52xxx
25.01.2023, 07:29

Als Antwort auf den Beitrag von facko

+4Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

facko hat geschrieben:

Irgendwie erscheint mir diese Form der Geldanlage schöner, als stupide Aktienpapiere zu kaufen hehe.

Einen Vorteil hat Lego gegenüber anderem Invest. Ich halte einen Totalverlust der Werte, zumindest abseits massiver gesellschaftlicher Verwerfungen mit Hungersnöten, für weitgehend ausgeschlossen.

Einen gewissen Wert werden die Steine immer haben. Und wenn es 5 kg als "Kiloware" sind. Denn auch wenn es niemand mehr geben sollte, der Höchstpreise für ein MISB-Modular-Building oder anderes bezahlen möchte. Man kann mit den Steinen etwas anfangen, die Sets aufbauen und Freude damit haben. Oder aus den Steinen ganz was eigenes erschaffen. Diese Rendite ziehen ich schon heute aus all meinen Steinen. Und die ist nicht nur unbezahlbar, sondern sogar vor dem Zugriff des Finanzamts sicher. Denn das Bauen mit Lego ist nicht vergnügungssteuerpflichtig.


Gruß
Thomas

mein Blog
meine Eisenbahnräder - mit funktionierendem Download


5N00P1 , Falk , doe , JuL gefällt das (4 Mitglieder)


Navigation
25.01.2023, 13:32

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

+3Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Thomas52xxx hat geschrieben:

Man kann mit den Steinen etwas anfangen, die Sets aufbauen und Freude damit haben.


Mal folgende Theorie:

Ein Investor (gewerblich) findet einen Käufer für #10182, erhält 1000 EUR und der Käufer öffnet das Set zum Bauen. Durch die Lagerung in braunem Umkarton in ungünstigen Raumverhältnissen sind alle weißen, grauen und blauen Steine abartig vergilbt. Der Käufer besteht auf seinen Gewährleistungsanspruch.

Ist das ein Risiko, welches ihr berücksichtigt und wie geht ihr damit um / würdet ihr damit umgehen?

LG,
Rene


Instagram | www.BRICK.art


Thomas52xxx , hocksteiner85 , 5N00P1 gefällt das


Thomas52xxx
25.01.2023, 13:41

Als Antwort auf den Beitrag von Navigation

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Navigation hat geschrieben:

Durch die Lagerung in braunem Umkarton in ungünstigen Raumverhältnissen sind alle weißen, grauen und blauen Steine abartig vergilbt. Der Käufer besteht auf seinen Gewährleistungsanspruch.

Hier greift m.E. die Beweislastumkehr. Nach 6 Monaten ist es vorbei mit der Gewährleistung.

Auch wenn es nicht so ganz passt, spontan musst ich an die Kurzgeschichte "Schokolade auf Reisen" von Ephraim Kishon denken. Irgendwann werden auch die MISB-Sets und die uralten originalverkorkten Weine geöffnet werden. Und sei es, weil jemand ganz dringend Essig benötigt.


Gruß
Thomas

mein Blog
meine Eisenbahnräder - mit funktionierendem Download


Navigation
25.01.2023, 14:03

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Editiert von
Navigation
25.01.2023, 14:11

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Thomas52xxx hat geschrieben:

Navigation hat geschrieben:
Durch die Lagerung in braunem Umkarton in ungünstigen Raumverhältnissen sind alle weißen, grauen und blauen Steine abartig vergilbt. Der Käufer besteht auf seinen Gewährleistungsanspruch.

Hier greift m.E. die Beweislastumkehr. Nach 6 Monaten ist es vorbei mit der Gewährleistung.


Naja ich gehe schon davon aus, dass der Käufer es vom Händler/Investor kauft und direkt aufbauen möchte. Also lange bevor 6 Monate abgelaufen sind. Und nur zur Sicherheit: Der Gewährleistungsanspruch richtet sich auch gegen den Händler/Invenstor und nicht gegen LEGO.

Ich weiß es nicht, aber ich denke nicht, dass ein Gericht einer Argumentation folgen würde, nach der LEGO Sets in irgendeiner Art "verderblich" sind, so wie es bei Schokolade ja schon per se durch MHD und bei Wein vermutlich durch die Natur der Sache der Fall wäre.

Ein Händler muss m.W. bei Gebrauchtwaren 12 Monate Gewährleistung geben und kann diese nicht ausschließen.

LG,
_Rene


Instagram | www.BRICK.art


paladin77
25.01.2023, 14:34

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

Editiert von
paladin77
25.01.2023, 14:37

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Pudie® hat geschrieben:

Hi,
Aufgrund immer wieder aufkommender Diskussionen und wilder Spekulationen meine Erfahrungen (und Zahlen) als "Scalper" und "Reseller".


Der Kauf und Verkauf neuer LEGO-Sets aus Gewinnabsicht

-Finanzamt
Ich kann aus Erfahrung berichten, daß der Verkauf von neuen LEGO-Sets auf den bekannten Plattformen früher oder später dem Finanzamt auffallen (oder gemeldet) wird.
Und wenn es erst mal soweit ist, kann es sehr sehr teuer werden.
Entweder kommen hohe Steuernachforderungen oder man muß in einen guten Steuer-Rechtsanwalt und eine gute Steuerberatung ähnliche Summen investieren. (In meinem Fall ca. 6000,- Euro)
Im schlimmsten Fall beides.
Das Finanzamt wird Eure gesamten Verkaufserlöse der letzten Jahre zunächst mal als Reingewinn unterstellen. Eure Einkaufskosten müßt Ihr dann nachweisen.
Die Verkaufsplattformen heben die Daten Jahrelang auf.
Es wird zu einer Steuernachforderung und einem Steuerstrafverfahren kommen.

Die ...


Hallo Frank, das ist mit Sicherheit der beste und ehrlichste Artikel den ich je über dieses Thema gelesen habe. Top!

Anmerkung: Ein LEGO (Sammler-) Artikel ist immer nur so viel Wert, wie zum Zeitpunkt des Verkaufs jemand bereit ist dafür zu bezahlen.

Liebe Grüße Robert



Pudie®
25.01.2023, 14:51

Als Antwort auf den Beitrag von Navigation

+1Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Navigation hat geschrieben:

Thomas52xxx hat geschrieben:
Man kann mit den Steinen etwas anfangen, die Sets aufbauen und Freude damit haben.


Mal folgende Theorie:

Ein Investor (gewerblich) findet einen Käufer für #10182, erhält 1000 EUR und der Käufer öffnet das Set zum Bauen. Durch die Lagerung in braunem Umkarton in ungünstigen Raumverhältnissen sind alle weißen, grauen und blauen Steine abartig vergilbt. Der Käufer besteht auf seinen Gewährleistungsanspruch.

Ist das ein Risiko, welches ihr berücksichtigt und wie geht ihr damit um / würdet ihr damit umgehen?

LG,
Rene


Hi,
Diese Frage ist mal eine echt gute ......
Man könnte die vergilbten Steine neu besorgen und dem Käufer nachliefern. Das ist bestimmt günstiger, als ein zweites OVP-Set.
Der Käufer hat ja einen Anspruch auf Behebung des Schadens, nicht auf ein weiteres ungeöffnetes Austauschset.

Aber an dieser Stelle mal eine Gegenfrage:
Hat hier irgendwer schon mal ein mehrere Jahre altes Set ausgepackt und dort vergilbte Steine vorgefunden ?
Mir ist das noch nie passiert, obwohl ich schon uralte Sets öffnete, deren Lebensgeschichte mir nicht ganz bekannt war.
Selbst Aufkleber oder Radgummis waren nach 50 Jahren noch taufrisch.

Gruß
Frank



Navigation gefällt das


Navigation
25.01.2023, 15:07

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

Editiert von
Navigation
25.01.2023, 15:09

+1Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Pudie® hat geschrieben:

Man könnte die vergilbten Steine neu besorgen und dem Käufer nachliefern. Das ist bestimmt günstiger, als ein zweites OVP-Set.


Ja, das wäre wohl am sinnvollsten. In der Hoffnung, dass es keine Teile trifft, die nur in diesem Set vorkamen.

Pudie® hat geschrieben:
Aber an dieser Stelle mal eine Gegenfrage:
Hat hier irgendwer schon mal ein mehrere Jahre altes Set ausgepackt und dort vergilbte Steine vorgefunden ?


Nicht direkt, weil ich keine Sets baue, aber es werden mir teilweise (ok: es ist wirklich super selten) bereits vergilbte Steine geliefert bzw. vergilben nach sehr kurzer Zeit der Lagerung. In transparenten Sortierkästen vergilben manchmal die Steine, die vorne am transparenten Plastik liegen, die dahinter im Dunkeln lagernden Steine nicht.

Und die Kombo "gelagert in braunem Wellpappkarton + Luftfeuchtigkeit" ist auch ein Schlüssel.

Also ich weiß halt nicht so recht, zum Thema vergilben / Gilb rauskriegen gibt es ja nach wie vor so einige Theorien und vor allem auch gegensätzliche Erfahrungen, auf was verlässt man sich denn da als Investor? Ist wirklich rein Interesse halber.

Und zum Thema an sich: ich persönlich(!) finde ja die Wertsteigerung gemessen am gebundenen Kapital auf benötigtem Platz nicht wirklich profitabel ;)

LG,
_Rene


Instagram | www.BRICK.art


freakwave gefällt das


facko
25.01.2023, 15:55

Als Antwort auf den Beitrag von Micha2

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Micha2 hat geschrieben:

Hmm...ich habe mal auf Amazon einen Vorschau-Blick in das Buch geworfen.
M.E. schon auf den ersten Seiten ein Fehler: 10190 war doch nicht - wie dort behauptet - das erste Modular Building, sondern 10182 Cafe Corner. Oder?


Ich habe gerade selber mal nachschauen müssen. Er bezieht sich in dem Buch sehr stark auf Bricklink und Brickset. Beide LEGO Sets haben bei Brickset die folgenden Verfügbarkeiten (USA):

10190 Market Street - 24 Oct 07 - 14 Apr 09
10182 Cafe Corner - 24 Oct 07 - 06 Dec 09

BrickEconomy usw. beziehen sich auf die Daten von Brickset. Ich habe extra ein wenig mehr gegoogled und konnte keine detaillierteren Daten finden, welches das erste Modular Building war. Strenggenommen und mit Bezug auf seine Daten, ist die Aussage also nicht falsch. Man könnte aber auch sagen, dass es Cafe Corner war. Wahrscheinlich waren beide ziemlich zeitgleich verfügbar, was 15 Jahre später sich nur noch wenig nachvollziehen lässt hehe.



Thekla
25.01.2023, 16:35

Als Antwort auf den Beitrag von Micha2

+3Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Moinsen,

deswegen heißen die ganzen MOCs in dem Stil ja auch CC Häuser und nicht MS

Gruß
Thekla


Berliner Steinkultur


Micha2 , Pudie® , JuL gefällt das


Navigation
25.01.2023, 17:44

Als Antwort auf den Beitrag von facko

+4Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

facko hat geschrieben:

Man könnte aber auch sagen, dass es Cafe Corner war. Wahrscheinlich waren beide ziemlich zeitgleich verfügbar, was 15 Jahre später sich nur noch wenig nachvollziehen lässt hehe.


Naja, ich bin da auch eher der Meinung, dass, wenn man ein Buch mit so einem Anspruch schreibt, es bei solchen Sachen keinen Spielraum gibt. Kein könnte und kein wahrscheinlich, sondern das CC war das erste Modular Building und es lässt sich mit Recherche auch zweifelsfrei nachvollziehen (und das gehört beim Bücher schreiben dazu und bei "Sachbüchern" schon mal ganz und gar) ;)

Cafe Corner, Beitrag vom 10.3.2007:
https://www.1000steine.de...1&id=48030#id48030

Market Street, Beitrag vom 2.5.2007:
https://www.1000steine.de...1&id=49774#id49774

Das CC ist deshalb so interessant, weil es das erste Modular Building war.

Die Market Street, weil es zu den ersten Sets gehört, die damals außer der Reihe* von einem AFOL gestaltet wurden, in diesem Fall vom Niederländer Eric Brok, der kurze Zeit später leider verstorben ist.

LG,
_Rene

*viele Jahre vor Cuusoo, dem Vorläufer von LEGO Ideas.


Instagram | www.BRICK.art


Thomas52xxx , Andi , Falk , Pudie® gefällt das (4 Mitglieder)


paladin77
25.01.2023, 18:38

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

+2Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Pudie® hat geschrieben:


Aber an dieser Stelle mal eine Gegenfrage:
Hat hier irgendwer schon mal ein mehrere Jahre altes Set ausgepackt und dort vergilbte Steine vorgefunden ?
Mir ist das noch nie passiert, obwohl ich schon uralte Sets öffnete, deren Lebensgeschichte mir nicht ganz bekannt war.
Selbst Aufkleber oder Radgummis waren nach 50 Jahren noch taufrisch.


Hallo zusammen,
ich habe mir ein neu und original verpacktes LEGO 6289 Piratenschiff, wo die Verpackung in richtig schlechtem Zustand war, gekauft- absichtlich zum auspacken und bauen- siehe mein Profilbild- Eigenvariante .
Beim öffnen stellte ich fest, dass die weißen Steine tatsächlich zum Teil nicht mehr schön weiß waren. Meine Meinung dazu: mir würde im Leben nicht einfallen das zu reklamieren- was kann der Verkäufer dafür wenn der Inhalt eines alten Sets (der Käufer kauft ja bewusst ein altes Set) Steine enthält die auf Grund des Alters nicht mehr in super perfektem Zustand sind. Ich habe die Steine auch nicht ersetzt sondern ganz normal verbaut denn sie sind ja trotzdem neu. Aus diesem Grund stört mich das nicht.
Liebe Grüße und einen schönen Abend



freakwave , JuL gefällt das


Turez
25.01.2023, 19:09

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Pudie® hat geschrieben:

Aber an dieser Stelle mal eine Gegenfrage:
Hat hier irgendwer schon mal ein mehrere Jahre altes Set ausgepackt und dort vergilbte Steine vorgefunden ?

Mir ist dieser Fall bekannt:
https://www.bricklink.com...252334&nID=1141091
Bild: https://www.bricklink.com/message.asp?ID=1141102

Allerdings sind vergilbte Teile ja nur eines von verschiedenen Risiken in alten neuen Sets. Was es auch geben kann: Zerbröselnde 9V-Kabel, spröde Teile in Dunkelrot oder Reddish Brown (da kann Ersatz schnell sehr teuer werden, wenn z.B. ein Lizenz-Minifigurenteil betroffen ist), nicht zu vergessen fehlende oder defekte (fehlerhaft gespritzte) Teile. Prinzipiell muss man als Händler damit rechnen, in solchen Fällen Ersatz liefern zu müssen. In der Praxis dürften Fälle von sehr teuren Nachlieferungen aber wohl eine Ausnahme sein.

Grüße
Jonas



Turez
25.01.2023, 19:18

Als Antwort auf den Beitrag von facko

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

facko hat geschrieben:

Ich habe gerade selber mal nachschauen müssen. Er bezieht sich in dem Buch sehr stark auf Bricklink und Brickset. Beide LEGO Sets haben bei Brickset die folgenden Verfügbarkeiten (USA):

10190 Market Street - 24 Oct 07 - 14 Apr 09
10182 Cafe Corner - 24 Oct 07 - 06 Dec 09
Diese Angaben kommen zustande, weil Brickset seit dem 24.10.2007 die Verfügbarkeit von Sets auf lego.com automatisiert erfasst. D.h. alle Sets, die an diesem Tag (noch) im Sortiment waren, haben automatisch dieses Datum als erstmalige Verfügbarkeit bekommen, auch wenn sie schon lange vorher erschienen sind.

Grüße
Jonas



facko
25.01.2023, 19:40

Als Antwort auf den Beitrag von Turez

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Turez hat geschrieben:

facko hat geschrieben:
Ich habe gerade selber mal nachschauen müssen. Er bezieht sich in dem Buch sehr stark auf Bricklink und Brickset. Beide LEGO Sets haben bei Brickset die folgenden Verfügbarkeiten (USA):

10190 Market Street - 24 Oct 07 - 14 Apr 09
10182 Cafe Corner - 24 Oct 07 - 06 Dec 09
Diese Angaben kommen zustande, weil Brickset seit dem 24.10.2007 die Verfügbarkeit von Sets auf lego.com automatisiert erfasst. D.h. alle Sets, die an diesem Tag (noch) im Sortiment waren, haben automatisch dieses Datum als erstmalige Verfügbarkeit bekommen, auch wenn sie schon lange vorher erschienen sind.

Grüße
Jonas


Hey Jonas, super! Vielen Dank für die Information.
Darf ich Fragen, woher du das weißt?



facko
25.01.2023, 19:42

Als Antwort auf den Beitrag von facko

Editiert von
facko
25.01.2023, 19:42

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Turez hat geschrieben:

facko hat geschrieben:
Ich habe gerade selber mal nachschauen müssen. Er bezieht sich in dem Buch sehr stark auf Bricklink und Brickset. Beide LEGO Sets haben bei Brickset die folgenden Verfügbarkeiten (USA):

10190 Market Street - 24 Oct 07 - 14 Apr 09
10182 Cafe Corner - 24 Oct 07 - 06 Dec 09
Diese Angaben kommen zustande, weil Brickset seit dem 24.10.2007 die Verfügbarkeit von Sets auf lego.com automatisiert erfasst. D.h. alle Sets, die an diesem Tag (noch) im Sortiment waren, haben automatisch dieses Datum als erstmalige Verfügbarkeit bekommen, auch wenn sie schon lange vorher erschienen sind.

Grüße
Jonas


Hey Jonas, super! Vielen Dank für die Information.
Darf ich Fragen, woher du das weißt?


Navigation hat geschrieben:
facko hat geschrieben:
Man könnte aber auch sagen, dass es Cafe Corner war. Wahrscheinlich waren beide ziemlich zeitgleich verfügbar, was 15 Jahre später sich nur noch wenig nachvollziehen lässt hehe.


Naja, ich bin da auch eher der Meinung, dass, wenn man ein Buch mit so einem Anspruch schreibt, es bei solchen Sachen keinen Spielraum gibt. Kein könnte und kein wahrscheinlich, sondern das CC war das erste Modular Building und es lässt sich mit Recherche auch zweifelsfrei nachvollziehen (und das gehört beim Bücher schreiben dazu und bei "Sachbüchern" schon mal ganz und gar) ;)

Cafe Corner, Beitrag vom 10.3.2007:
https://www.1000steine.de...1&id=48030#id48030

Market Street, Beitrag vom 2.5.2007:
https://www.1000steine.de...1&id=49774#id49774

Das CC ist deshalb so interessant, weil es das erste Modular Building war.

Die Market Street, weil es zu den ersten Sets gehört, die damals außer der Reihe* von einem AFOL gestaltet wurden, in diesem Fall vom Niederländer Eric Brok, der kurze Zeit später leider verstorben ist.

LG,
_Rene

*viele Jahre vor Cuusoo, dem Vorläufer von LEGO Ideas.


Ah sehr gut! In den Weiten der LEGO Foren gibt es diese Information dann doch. Danke!



Turez
25.01.2023, 19:57

Als Antwort auf den Beitrag von facko

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

facko hat geschrieben:

Turez hat geschrieben:
facko hat geschrieben:
Ich habe gerade selber mal nachschauen müssen. Er bezieht sich in dem Buch sehr stark auf Bricklink und Brickset. Beide LEGO Sets haben bei Brickset die folgenden Verfügbarkeiten (USA):

10190 Market Street - 24 Oct 07 - 14 Apr 09
10182 Cafe Corner - 24 Oct 07 - 06 Dec 09
Diese Angaben kommen zustande, weil Brickset seit dem 24.10.2007 die Verfügbarkeit von Sets auf lego.com automatisiert erfasst. D.h. alle Sets, die an diesem Tag (noch) im Sortiment waren, haben automatisch dieses Datum als erstmalige Verfügbarkeit bekommen, auch wenn sie schon lange vorher erschienen sind.

Grüße
Jonas


Hey Jonas, super! Vielen Dank für die Information.
Darf ich Fragen, woher du das weißt?


Es gibt hier ein paar Newsmeldungen dazu:
https://brickset.com/news/year-2007/month-10

Außerdem ist es ziemlich offensichtlich, wenn man ein paar weitere Sets zum Vergleich heranzieht (z.B. 10030, 10027), die schon mehrere Jahre vorher erschienen sind.



dino
25.01.2023, 20:00

Als Antwort auf den Beitrag von Turez

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Turez hat geschrieben:

Diese Angaben kommen zustande, weil Brickset seit dem 24.10.2007 die Verfügbarkeit von Sets auf lego.com automatisiert erfasst. D.h. alle Sets, die an diesem Tag (noch) im Sortiment waren, haben automatisch dieses Datum als erstmalige Verfügbarkeit bekommen, auch wenn sie schon lange vorher erschienen sind.

Grüße
Jonas



Hallo Jonas,

diese Datumsangaben sind aber nicht immer richtig. Ich habe es für Deutschland überprüft. Sobald es bei S@H gelistet ist, wird es bei Brickset aufgenommen. Auch wenn es nur eine Vorankündigung ist aber noch nicht bestellbar. Manche Sets gibt es auch nach dem bei Brickset angegebenen Enddatum bei S@H.

Grüße
Werner



facko
25.01.2023, 20:02

Als Antwort auf den Beitrag von facko

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Bitte löschen :-)



Falk
25.01.2023, 23:12

Als Antwort auf den Beitrag von Navigation

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Navigation hat geschrieben:

Ist das ein Risiko, welches ihr berücksichtigt und wie geht ihr damit um / würdet ihr damit umgehen?

Keine Ahnung, habe schon ewig nichts mehr verkauft. Die Frage erinnert mich allerdings an meine Fotos in Bens "none-quality" Brickshelf Gallery:
https://brickshelf.com/cg...n/gallery.cgi?f=368131

Die Steine kamen frisch aus der Packung als die Sets noch regulär am Markt verfügbar waren. Den Kundenservice von LEGO hatte das nicht sonderlich interessiert. An der Einstellung schien sich auch nach 12 (?) Jahren mit der Veröffentlichung des Technic Sian nicht viel geändert zu haben. Ich fände es daher merkwürdig, wenn man von mir mehr Service erwarten würde als der Hersteller selbst bietet. Laut LEGO sind Farbabweichungen normal und somit vom Kunden hinzunehmen.

Abgesehen davon:
Selbst wenn man ein perfektes Set auspackt, kann das früher oder später so aussehen wie mein Grand Emporium.

Grüße,
Falk



Micha2
26.01.2023, 00:35

Als Antwort auf den Beitrag von Navigation

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Navigation hat geschrieben:

Und zum Thema an sich: ich persönlich(!) finde ja die Wertsteigerung gemessen am gebundenen Kapital auf benötigtem Platz nicht wirklich profitabel


Das darf Deine persönliche Meinung gerne sein :-)

Aber ich will mal ein kleines Rechenbeispiel machen.

Aktuell bekommt man auf der Bank wenn man 10.000 Euro anlegt so ca. 2% Zinsen, also 200 Euro p.a.
Man benötigt wenig Platz, bindet aber 10.000 Euro.

Wenn man sich nun beispielhaft das Set 42098 Autotransporter (das ich an dieser Stelle einfach stellvertretend für handelsübliche Technicsets der 150-Euro-Klasse nehmen möchte) 3x kauft, dann investiert man 3x 95 = 285 Euro. Diese kann man nach etwa 3 Jahren für je 160, also 3x 160 = 480 Euro verkaufen, wodurch man eine Rendite von 195 Euro erwirtschaftet.
Das Ganze hinkt noch etwas wegen den unterschiedlichen Laufzeiten. Wir müssen also 3 Jahre lang (oder dauerhaft) jeweils 3x 42098 kaufen und können danach jedes Jahr 3 Sets verkaufen.
Auf 3 Jahre investiere ich also 855 Euro und erlöse 585 Euro (ggü. den 600 daraus, wenn ich 10.000 für 3 Jahre anlege).

Ich binde also deutlich weniger Geld, benötige aber Platz und Zeit (fotografieren, einstellen, versenden).

Das erscheint mir im Vergleich nicht so schlecht.

Steuerlich bin ich absolut im grünen Bereich, denn ich dürfte ja bis zu 30 Verkäufe tätigen bzw. für bis zu 2.000 Euro pro Jahr verkaufen.

Ich kann also im steuerlich zulässigen Rahmen - natürlich auf Kosten ansteigenden Lagerplatzes für 36 Sets - das Ganze noch um den Faktor 4 hochdrehen, kaufe also jedes Jahr 12 Sets und verkaufe auch 12. Macht einen immer noch steuerfreien Gewinn von 780 Euro p.a. bei einem gebundenen Kapital von 3.420 Euro (12 Sets * 95 Euro * 3 Jahre).

Das macht 780/3420 = 22% Zinsen p.a., völlig steuerfrei. Nicht Lagerplatz- und aufwandsfrei, aber dennoch meine ich: Die Geldanlage, die relativ ähnlich risikolos ist und auch nur annähernd in die Nähe dieser Zahlen kommt, die möchte ich sehen.



5N00P1
26.01.2023, 19:07

Als Antwort auf den Beitrag von Micha2

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Micha2 hat geschrieben:


Das macht 780/3420 = 22% Zinsen p.a., völlig steuerfrei. Nicht Lagerplatz- und aufwandsfrei, aber dennoch meine ich: Die Geldanlage, die relativ ähnlich risikolos ist und auch nur annähernd in die Nähe dieser Zahlen kommt, die möchte ich sehen.


OK, das klingt super cool!
Sagen wir, ich bekommen 15% du kannst 7% behalten und machst das für mich mit 100.000 EUR?
D.h. du kannst ohne viel Stress 7000 EUR im Jahr zusätzlich machen, klingt doch gut oder? Und wenn du das für mich machst, gibt es hier bestimmt noch ein paar mehr, da bekommt locker ne Millionen zusammen!
Ich konnte dir nicht ganz folgen, aber wie viele Sets musst du dann pro Jahr kaufen und verkaufen und verschicken und zur Post bringen? Wenn das so funktioniert, bist du ein gemachter Mann! Bei ner Millionen Anlagekapital verdienst du 70.000 EUR im Jahr, das kann bestimmt noch mal verdoppeln, ach verzehnfachen, für 700.000 EUR Jahresgehalt kaufst und verkaust du Lego Transporter. Woanders nennt man das Fonds Manager, wir finden da sicherlich noch einen super Titel für dich, "1000 Steine Portfoliomanager", brauchen wir noch das OK von Rene, aber wie klingt das? Wäre das nicht was? Du verwaltest 10.000.000 EUR in Legosets, darfst die in deinem Lager streicheln und ich hoffe du hast einen guten Versicherungsschutz und natürlich machen die 22% Rendite im Jahr.
Und schlägst du ein?

PS: Ich muss leider zugeben, die 100.000 EUR wären rein hypothetisch.... so viele Euros hab ich nicht und so viele Transporter brauch ich nicht



Micha2
26.01.2023, 23:53

Als Antwort auf den Beitrag von 5N00P1

+1Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

5N00P1 hat geschrieben:

Sagen wir, ich bekommen 15% du kannst 7% behalten und machst das für mich mit 100.000 EUR?
D.h. du kannst ohne viel Stress 7000 EUR im Jahr zusätzlich machen


Nö, das wird nix - weil wir uns dann erstens im gewerblichen und somit zu versteuernden Rahmen bewegen würden (steuerliche Abzüge), weil dies zweitens Lagerraum benötigen würde (weitere Kosten) und drittens zu viel Zeit. Und für 7% Rendite lohnt es sich schon weniger.

Außerdem bin ich ja kein "Lego-Händler" und will auch keiner sein. Ich wollte lediglich mal aufzeigen, dass man mit Lego durchaus mit begrenztem Aufwand und begrenzten Mitteln ein bisschen Geld verdienen kann, auch wenn das den Idealisten nicht gefällt und auf Leute, dies sowas verpöntes machen, oftmals schon etwas missbilligend herabgeblickt wird.



Zweimalvier gefällt das


Ben®
27.01.2023, 08:53

Als Antwort auf den Beitrag von Micha2

Editiert von
Ben®
27.01.2023, 08:54

+1Re: LEGO als Investment (Mit Investment-Tip; konkreten Beispielen und abermals viel Text)

Micha2 hat geschrieben:

5N00P1 hat geschrieben:
Sagen wir, ich bekommen 15% du kannst 7% behalten und machst das für mich mit 100.000 EUR?
D.h. du kannst ohne viel Stress 7000 EUR im Jahr zusätzlich machen


Nö, das wird nix - weil wir uns dann erstens im gewerblichen und somit zu versteuernden Rahmen bewegen würden (steuerliche Abzüge), weil dies zweitens Lagerraum benötigen würde (weitere Kosten) und drittens zu viel Zeit. Und für 7% Rendite lohnt es sich schon weniger.

Außerdem bin ich ja kein "Lego-Händler" und will auch keiner sein. Ich wollte lediglich mal aufzeigen, dass man mit Lego durchaus mit begrenztem Aufwand und begrenzten Mitteln ein bisschen Geld verdienen kann, auch wenn das den Idealisten nicht gefällt und auf Leute, dies sowas verpöntes machen, oftmals schon etwas missbilligend herabgeblickt wird.



Moin-Moin!

Herrlich dem Austausch der überspitzten Argumente hier zu folgen!
Die Wahrheit liegt eben doch am Ende eher in der Mitte, denke ich.

Aber die Idee des zuvor aufgezeigten "Pitches" ließ vor meinem inneren Auge gleich eine Höhle-der-Löwen Folge aufblitzen:

Geschäftsidee eines skalierbaren Investmodells. Der Oberinvestor-Guru-Legofond-Manager bringt einfach ganz vielen Kleinanlegern (unter der Steuerschwelle) ihr Portfolio nahe und die drücken für die zugehörige App eine Lizenzgebühr ab und sitzen auf dem Risiko. Jetzt skalieren wir das nur kräftig weiter.
Währenddessen sitzen die Löwen da, feixen und reiben sich die Hände. Nur die die Home-Shopping-Truse winkt ab - nicht ihr Business. Die anderen Löwen regen an, das Geschäft nochmals zu skalieren für analog, Barbie, Playmo & China-Klone. Darüber kriegt der Frank (der Löwe nicht Pudie) leuchtende Augen und liefert sich eine Bieterschlcht mit dem schon den Carsten.
Und der weiß zu berichten, dass die Vroni schon als Kind am liebsten mit den Bunten Steinen und so weiter.


######

Abgesehen davon habe ich noch einen Tages-Invest-Tipp: und je mehr auf mich hören, desto eher wird es natürlich totsicher NICHT klappen. Ich kann also mit meiner Prognose nur verlieren. Dennoch:
Heute gibt es den Camaro bei Brickmerge zu 110,x Eur Bestpreis. Portofrei und max. 5 Exemplare an eine Adresse.

Damit hat man bereits ein schönes Modell und viele Steine zum Moccen, wenn das Invest fehlschlägt.
Aber ansonsten könnte das der "heiße Scheiß" werden. Die Serie der Autos ist großartig. Viele Sammler haben jedoch das Modell wegen Preis und Bau und Stickern regelrecht bei den Bewertungen verrissen.
Irgendwann in nicht zu ferner Zukunft wollen die Serien-Sammler doch alle Sets der Reihe komplett; auch die hässlichen Entlein. Und plötzlich - nach EOL - ist das Ding in Gold aufzuwiegen (so wie die olle Doppelkreuzweiche - mochte erst auch keiner haben wollen). Ich Trottel habe auch erst vor kurzem den ersten infrarot-ICE gekauft. Und als ich ihn entmisbet hatte, wusste ich, warum ich ihn damals verschmäht hatte. Andererseits ist jetzt die Reihe aller Batteriezüge wieder geschlossen. Ach zwei Seelen in meiner Brust usf...

Und jetzt beim Camaro schnell sein: keine Ahnung ob die Angebotsmenge über den Tag reicht. Ich habe meine Bestätigung im E-Mail-Fach - ich schwör (mit gekreuzten Fingern).

Leg Godt!

Ben


[image]



mehr Bilder gibt's hier:

[image]


"blay s....!" - Aber China Klone (puke!) sind noch viel schlimmer...


Thomas52xxx gefällt das


Micha2
27.01.2023, 09:29

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

Editiert von
Micha2
27.01.2023, 10:28

+1Re: LEGO als Investment

Hallo Ben,

ich weiß nicht, was Du mir mit Deiner Antwort auf mein Posting sagen möchtest, aber einen "Austausch der überspitzten Argumente" kann ich nirgends sehen.

Und m.M.n. liegt auch keine Wahrheit "in der Mitte", denn das, was ich beispielhaft hier beschrieben habe, ist ja keine Spekulation, sondern bereits eingetreten. Somit liegt die Wahrheit genau da.

Und nachdem Du es mir neulich schon vorgeworfen hast (nur weil ich eine andere Auffassung von "Kunst" habe als Du) stelle ich nun die Gegenfrage: Trollst Du gerade ein wenig herum?



Carrera124 gefällt das


Ben®
27.01.2023, 10:54

Als Antwort auf den Beitrag von Micha2

+2Re: LEGO als Investment (Mit Investment-Tip; konkreten Beispielen und abermals viel Text)

Micha2 hat geschrieben:

Hallo Ben,

ich weiß nicht, was Du mir mit Deiner Antwort auf mein Posting sagen möchtest, aber einen "Austausch der überspitzten Argumente" kann ich nirgends sehen.

Und nachdem Du es mir neulich schon vorgeworfen hast, nur weil ich eine andere Auffassung von Kunst habe als Du, stelle ich nun die Gegenfrage: Trollst Du gerade ein wenig herum?



Hallo Micha,

es tut mir leid, Dich neulich bei der Kunstdiskussion relativ grob angegangen zu sein. Da hast Du einen wunden Nerv bei mir erwischt. Sorry. Ich hoffe, wir können das als abgehakt betrachten - auch wenn es bei sehr unterschiedlichen Meinungen zum Offtopic-Thema bleibt.

Hier wollte ich keineswegs trollen. Ich sah Deine Meinung in diesem Fall trotzdem als (relativ) extrem. Frank hatte sehr ausgewogen über seine Erfahrungen als Klein-Investor berichtet. Und Du hast mehrfach betont, dass man bei Allerwelts-Technik-Sets viel mehr erwarten kann. Und Du stellst Rechnungen auf, bei denen Du davon ausgehend mögliche Gewinne aufzeigst. Risiken und Aufwand hast Du aber weitgehend ausgeblendet. Daher wurde Dir ja auch widersprochen, bzw Dir ironisch ein Gewinnsplit vorgeschlagen, der mich amüsierte und dazu anregte den Faden weiterzuspinnen.

Meiner Meinung nach, muss ich eben unter anderem meinen Zeitaufwand in Rechnung stellen, sobald ich ein Set als Investment geplant kaufe. Online-Kauf ist schnell erledigt. Aber beim Verkauf sind eben E-Mails, Zustandsbeschreibung, Verpackung, Gebühren, Konto beobachten, zur Postfiliale Fahren und all das erforderlich. Und wenn es im Schnitt 30...60 Minuten je Transaktion werden (ich glaube ich brauche sogar viel länger als das), dann minimiert es die Gewinnerwartungen erheblich. Dann sind auch 50% Preissprung bei einem 50-Eur Set noch ein Minusgeschäft, bzw ein Lohn, den ich anderswo ggf. viel einfach einstreichen kann, bzw an dem ich kein Interesse habe, weil mir persönlich Geldgewinn wenig bringt, aber Zeitverlust weh tut.

Für mich kommt ddieser Aufwand nur noch in Frage, wenn ich ein Set eigentlich für mich wollte, aber es sich dann doch anders ergibt. Wenn also mein Sammlungsfokus sich verschiebt oder ich keine Zeit zum Ver-Moccen finde oder die Gier beim Rabattkauf doch zum Fehlkauf animierte.
Aber das darf ja jeder - im Rahmen der Gesetze - handhaben wie er will. Ich teile nur nicht Deine Einschätzung, dass Frank hier unrealistisch niedrige Gewinne erzielt hat, obwohl mich auch wunderte wie gering seine Marge war.

Beste Grüße,

Ben


[image]



mehr Bilder gibt's hier:

[image]


"blay s....!" - Aber China Klone (puke!) sind noch viel schlimmer...


5N00P1 , Navigation gefällt das


Micha2
27.01.2023, 13:25

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

Editiert von
Micha2
27.01.2023, 13:34

Re: LEGO als Investment (Mit abermals viel Text)

Hallo Ben,

Ben® hat geschrieben:

Ich hoffe, wir können das als abgehakt betrachten

Können wir.

Ben® hat geschrieben:
Ich sah Deine Meinung in diesem Fall trotzdem als (relativ) extrem. Frank hatte sehr ausgewogen über seine Erfahrungen als Klein-Investor berichtet. Und Du hast mehrfach betont, dass man bei Allerwelts-Technik-Sets viel mehr erwarten kann. Und Du stellst Rechnungen auf, bei denen Du davon ausgehend mögliche Gewinne aufzeigst. Risiken und Aufwand hast Du aber weitgehend ausgeblendet.

Ich finde meine Meinung eigentlich nicht extrem, weil das, was ich beschreibe, ja Realität ist (und nicht etwa Vermutung).
Franks Erfahrungen stelle ich auch gar nicht in Frage - wie auch? Es sind ja seine Erfahrungen, die ebenso Realität sind.
Alles, was ich in Frage stellte, war seine auf mich sehr generell wirkende Aussage, dass der zu erwartende Gewinn vergleichsweise bescheiden sei. Dies mag auf seine konkrete Setauswahl zutreffen (er schrieb ja selbst, dass da auch Sets dabei waren, die nicht mit Gewinnerzielungsabsicht heraus gekauft wurden), aber wenn man eine Gewinnerzielungsabsicht hat würde man ja vielleicht auch andere Sets kaufen. Und genau darum ging es ja in diesem Thread: Um Lego als Investment (und nicht als zufälliges Verkaufsobjekt). Dies wollte ich mit meinen Postings und den konkreten Beispielzahlen (die aber nicht Spekulation, sondern Tatsache sind) rüberbringen.

Den Aufwand blende ich dabei keineswegs aus:
- ich habe den Platzbedarf erwähnt
- ich den Prozess des Fotografierens, Einstellens und Versendens erwähnt. Wobei ich hierzu sagen möchte, dass ich das kaum als Aufwand sehe. Fotografiert ist ruckzuck, Verpacken entfällt, denn das Set kommt ja verpackt - man bewahrt es einfach so auf (wenn man ein Set mehrfach bestellt, dann bestellt man halt nicht 1x 3 Sets, sondern in 3 separaten Bestellungen jeweils 1 Set), und bei der Post kommt man doch auch immer mal vorbei. OK - frankieren und bissl kommunizieren muss man noch. Das Konto checke zumindest ich ohnehin regelmäßig und falls man per Paypal Geld erhält muss man gar nix checken, weil man ja ne Nachricht bekommt.
- es ist klar, dass man eventuell auch Ärger mit "komischen" Käufern haben kann

Das Risiko...nun ja...das blende ich teilweise aus. Man hat es natürlich, wenn man "irgendein" Set kauft. Das kann der große Wurf werden, oder halt eine Niete sein.
Aber genau wie bei allem anderem im Leben sind Extreme auch hier vermutlich nicht so gut, ein solides Mittelmaß ist vielleicht ein guter Weg. Und das sind m.E. die von mir herangezogenen mittelpreisigen Technicsets. Schau einfach mal nach - die gehen nie super ab, aber sie bewegen sich quasi immer im von mir genannten Range. Vermutlich gilt das auch für andere Produktreihen, aber ich selbst baue nun mal vorzugsweise Technic, weswegen ich hier bessere Kenntnisse habe. Somit dürfte das Risiko m.M.n. hier sehr begrenzt sein, weswegen ich darauf auch nicht wirklich eingehe.

Ben® hat geschrieben:
Daher wurde Dir ja auch widersprochen, bzw Dir ironisch ein Gewinnsplit vorgeschlagen

Ah, es sollte ironisch sein? My bad - das hab ich nicht kapiert. Ich fand es schlicht dümmlich.

Ben® hat geschrieben:
Meiner Meinung nach, muss ich eben unter anderem meinen Zeitaufwand in Rechnung stellen, sobald ich ein Set als Investment geplant kaufe. Online-Kauf ist schnell erledigt. Aber beim Verkauf sind eben E-Mails, Zustandsbeschreibung, Verpackung, Gebühren, Konto beobachten, zur Postfiliale Fahren und all das erforderlich. Und wenn es im Schnitt 30...60 Minuten je Transaktion werden

Also, ich würde mal schätzen, dass beim in einem anderen Post von mir erwähnten Gebrauchtverkauf des Autotransporters der Aufwand < 30 Minuten war. Und das, obwohl die Zustandsbeschreibung und ggf. das Verpacken bei einem gebrauchten Set deutlich aufwändiger sind als bei einem neuen Set. Und außerdem hätte man bei einem im größeren Stile betriebenen Investment ja sicherlich Skaleneffekte - wenn Du 5x das gleiche Set kaufst, dann fotografierst und beschreibst Du es ja nicht 5x, und Du stellst es auch nicht mehrfach ein, sondern nur 1x und verwendest Foto und Beschreibung immer wieder. Also - so würde zumindest ich das machen
Und möglicherweise hat man ja auch mehrere Verkäufe "gleichzeitig", so dass man mit einem Post-Gang gleich mehrere Sets versenden kann.
Im Grunde scheint mir der durchschnittliche Aufwand immer mehr abzunehmen, je größer man das "Investment" aufzieht. Vielleicht sollte ich über den dümmlichen Vorschlag doch nochmal nachdenken - allerdings müsste der Gewinnsplit etwas anders sein

Ben® hat geschrieben:
dass Frank hier unrealistisch niedrige Gewinne erzielt hat, obwohl mich auch wunderte wie gering seine Marge war.

Nun, ich gehe davon aus, dass er die Gewinne erzielt hat, die er mit seinen Sets halt erzielen konnte. Ich möchte auch keinesfalls sagen, dass er sich "blöd angestellt" hätte oder dergleichen. Niemals.
Aber wie oben bereits ausgeführt waren seine Sets wohl eher eine Zufallszusammenstellung und gar nicht oder nicht durchgehend auf Gewinn ausgerichtet. Und selbst mit dieser Zusammenstellung hat er einen dafür doch recht ordentlichen Gewinn erzielt, wie ich finde.


Aber, sei's drum. Mir ist das ja egal und es ging mir nur darum, der Lego-mit-Gewinnerzielungsabsicht-kaufen-bringt-nichts-Attitüde mal eine andere Sicht entgegen zu setzen. Ich sehe diese durch meine Beobachtungen gedeckt, und auch andere scheinen diese Meinung zu teilen (entsprechende Kommentare in Finanzmagazinen). Möglicherweise bin ich aber auch zu blauäugig, was für mich persönlich aber egal ist, da ich das ja eh nicht betreibe, und für andere hier auch, weil sie es ja entweder als nicht lukrativ erachten und/oder ganz generell "doof" finden, sowas zu tun.
5N00P1 kann aber gerne mal seine 100.000 rüber schieben. ich überlege dann mal, was ich damit anfangen könnte :-)

Grüße zurück
Micha



Manni2
27.01.2023, 16:29

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Hallo zusammen,

ich vermute mal, dass viele das günstige Ein- und teure Verkaufen von LEGO-Sets nicht nur als lukrative Einnahmequelle, sondern auch als spannendes Hobby bzw. als eine Art Sport betrachten. Und bei einem Hobby wäre natürlich die Frage zu stellen, inwieweit der Zeitaufwand überhaupt eingerechnet werden darf, wenn es um die Frage der Lukrativität geht.

Man könnte es ja sogar so betrachten, dass andere viel Geld für ein Hobby ausgeben und hier sogar etwas - oder sogar sehr viel Geld - herausspringt.

Wer es also hobbymäßig betreibt, genug Zeit und auch den nötigen Platz auf dem Speicher hat (der sonst von irgendwelchem Gerümpel eingenommen würde), hat sicher andere Voraussetzungen als jemand, der versucht, das Ganze gewerblich zu betreiben - und nicht nur als Kleingewerbe nebenher.

Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass man als Gewerbetreibender mit reiner Gewinnabsicht ohne jegliches Herzblut für LEGO in diesem Bereich auf Dauer Erfolg haben kann. Man muss schon die Bereitschaft haben, sich sehr intensiv und über das übliche Maß hinaus mit dem Thema auseinanderzusetzen, z.B. ständig über günstige Angebote informiert zu sein. Zudem dürften Dinge wie Jagdinstinkt, Spieltrieb, Risikobereitschaft und die „Kicks“ durch gelungene Verkäufe als Triebfeder eine Rolle spielen.

Jeder Reseller müsste sich daher erstmal die Frage stellen, wie das eben gesagte bei ihm persönlich aussieht, bevor er für sich die Frage beantworten kann, ob es für ihn selbst lukrativ ist oder nicht.

Und letztlich gilt wie bei jedem Spiel: Man muss aufs richtige Pferd setzen. Würde jemand z.B. - nur als Beispiel - ausschließlich auf City-Sets setzt, könnte er es mE gleich vergessen.

Beste Grüße,

Manni



Manni2
27.01.2023, 16:46

Als Antwort auf den Beitrag von Falk

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Falk hat geschrieben:

dixip hat geschrieben:
..., von daher darf der Staat gerne draufschauen, dass diese "Übergewinne" zumindest noch z.T. bei der Gesellschaft ankommen.

Der Staat darf gerne erstmal damit anfangen, darauf zu achten, dass Unternehmen wie Amazon hier in Deutschland den vollen Steuersatz zahlen, den Tante Emma für ihren Laden auch abdrücken muss.

Genau so sieht es aus.

Bei dem neuen Gesetz handelt es sich ja um die Umsetzung einer EU-Richtlinie.

Genauso könnte die EU ja auch großen Unternehmen Druck machen, endlich angemessene Steuern zu zahlen. Das würde aber sicher am Veto von Ländern wie Irland oder den Niederlanden, die große Unternehmen mit Aussicht auf Steuergeschenke angelockt haben, scheitern.



Gesamter Thread: