Pudie®
20.01.2023, 19:06

+54LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Hi,
Aufgrund immer wieder aufkommender Diskussionen und wilder Spekulationen meine Erfahrungen (und Zahlen) als "Scalper" und "Reseller".


Der Kauf und Verkauf neuer LEGO-Sets aus Gewinnabsicht

-Finanzamt
Ich kann aus Erfahrung berichten, daß der Verkauf von neuen LEGO-Sets auf den bekannten Plattformen früher oder später dem Finanzamt auffallen (oder gemeldet) wird.
Und wenn es erst mal soweit ist, kann es sehr sehr teuer werden.
Entweder kommen hohe Steuernachforderungen oder man muß in einen guten Steuer-Rechtsanwalt und eine gute Steuerberatung ähnliche Summen investieren. (In meinem Fall ca. 6000,- Euro)
Im schlimmsten Fall beides.
Das Finanzamt wird Eure gesamten Verkaufserlöse der letzten Jahre zunächst mal als Reingewinn unterstellen. Eure Einkaufskosten müßt Ihr dann nachweisen.
Die Verkaufsplattformen heben die Daten Jahrelang auf.
Es wird zu einer Steuernachforderung und einem Steuerstrafverfahren kommen.

Die Entscheidung, ob es nun Gewinnabsicht oder ein reines "Auflösen" einer Sammlung ist, trifft auf jeden Fall nicht der Verkäufer.
Bei hunderten Verkäufen von Neuware über mehrere Jahre stellt sich die Frage auch nicht mehr.

Durch die neue Gesetzgebung sind seit diesem Jahr die verschiedenen Verkaufsplattformen verpflichtet, ab einer gewissen Anzahl an Verkäufen (30) oder einem gewissen Umsatz (2000,- €) eine Meldung an die Finanzämter zu machen.

Über einen längeren Zeitraum und in größerer Anzahl Neuware im Internet zu verkaufen, ohne dies ordnungsgemäß dem Finanzamt zu melden, wird auf jeden Fall irgendwann zum Schuß in's eigene Knie.


-Eigene Erfahrungen als Reseller / Zahlen
Jetzt, hier und heute lasse ich mal die Hosen runter bzw. lege ich auch noch Zahlen auf den Tisch, was sich ja so einige Leute hier wünschen.
(Die Zahlen kennt auch mein Finanzamt, macht Euch also keine Sorgen um unseren Staat )

-Verkaufte neue Artikel bei Ebay im Jahr 2021 (Alles LEGO, alles "Sofortkauf"): 119
-EK-Preise der Sets: € 6.385,38
-Gewinn nach Abzug der Ebay- und Paypal-Gebühren : € 1.748,81
-Einkaufs- bzw. Erscheinungsjahre der Sets: 2013 - 2018
-Geschätzter zeitlicher Aufwand pro Set (Einkauf, Einlagern, Katalogisieren, Markt beobachten, als "Verkaufsreif" identifizieren, Fotografieren, bei Ebay einstellen, Fragen beantworten, Zahlung kontrollieren, Paketmarke kaufen und ausdrucken, Verpacken, zur Packstation bringen, Dokumentation fürs Finanzamt) 45 min

Das entspricht einem Zeitaufwand von knapp 90 Stunden und einem Stundenlohn von rund 19,60 Euro vor Steuern. (Den Steuersatz habe ich gerade nicht zur Hand)
Hier reden wir noch nicht von Sozial- oder sonstigen Versicherungen. Die habe ich durch meinen regulären Job !

Gerade der Zeitaufwand wird im allgemeinen völligst unterschätzt !
Man macht nicht mal eben mit einen Fingerschnipp aus 100,-€ das doppelte oder dreifache und das noch in's unendliche hochskaliert.
Aber egal, ist ja "Hobby" ...


Nicht gerechnet:
-Ärger und Aufwand mit "defekten" Lieferungen von LEGO, Amazon und etlichen anderen.
-Verpackungsmaterial (Druckerpapier und Tinte, Folientüten, Kartons, Füllung und Klebeband, manches aber nicht gekauft, sondern recycelt).
-Lager- und Verpackungsplatz im Keller.
-Internet- und Hardwarekosten.
-Fahrt- und Parkhauskosten für den Einkauf im Store (Frankfurt, 20 Km) und die Fahrten zur Packstation (4Km).
-Inflationsverlust.

Wirklich guten Gewinn brachten übrigens vor allem Sets wie das Detektivbüro 10246, die Brickbank 10251 und die alte Anglerhütte 21310. Das meiste hätte ohne Einkaufsrabatte von ca. 30% oder netten GWPs nur Verlust gebracht.
Meine Reklamationsrate bei den Käufern wardabei Null Prozent. Im Schnitt hatte ich fünf von fünf Punkten bei den Bewertungen für die Artikelbeschreibung, Geschwindigkeit und Kommunikation. Mit einigen Käufern habe ich auch heute noch netten Mailverkehr.

Ich persönlich sehe den Verkauf aber auch als Zeitvertreib und Spaß.
Außerdem bilde ich mir eine gewisse Expertise bei den Ansprüchen der Käufer und LEGO-Sets und ihrer Geschichte ein.

-Fazit (und Meinung):
Manche Medien bringen LEGO als Investitionsobjekt gerne mal als Sommerpausenfüller. Nur weil sehr wenige Sets der letzten Jahre ihren "Wert" um 300 - 400% gesteigert haben. Das ist aber genauso die Ausnahme, wie ein Lottogewinn.
Im Jahr 2010 kamen nur sehr wenige Leute auf die Idee, die damals normal erhältlichen Sets einzulagern, um sie mit Gewinn weiter zu verkaufen. Davor schon gar nicht.
Heute machen das subjektiv wahrgenommen Zehntausende. Damit steigt das Angebot, aber nicht unbedingt die Nachfrage.

Sucht mal bei eBay nach verkauften neuen Exemplaren des braunen Krokodils 10277 oder der Barracuda Bay 21322 (Beides schon seit geraumer Zeit EOL), zieht von den Preisen die 11% Provision ab, stellt Euch jetzt vor, ihr hättet je 10 Exemplare gekauft und eingelagert und rechnet zum Schluß noch die Inflation der letzten beiden Jahre mit ein.

Dazu kommt noch die extreme Schwemme an hochpreisigen Sets von LEGO der letzen paar Jahre. Hier das Set zu identifizieren, welches in den nächsten paar Jahren lohnend im Wert steigt, ist nahezu unmöglich.
Die Verpackungen erreichen dabei auch noch Gewichte und Größen, die fast schon Hubfahrzeuge erfordern. Schleppt mal die Titanic-Box eine enge Kellertreppe hinunter ....
.....und verpackt und versendet das Ding dann fünf Jahre später mal mit der DHL.

LEGO als Investment mag für den Hobbyhändler für ein paar Hundert Euro im Jahr gut sein, taugt aber nicht, um eine Familie mit zwei Kindern, Hund und Katze zu ernähren.
Und ein paar Hundert Euro sind ja auch noch legitim (Meines Wissens bis zu 600,-€ /Jahr).

Die erzielten Gewinne (Immerhin keine Verluste) rechtfertigen kaum den nötigen Aufwand und die Investitionen.
Salopp gesagt: Als Minijob Regale bei Aldi einräumen bringt mehr Verdienst mit weniger Risiko, Platz- und Zeitaufwand.

Ein "echter" Investor würde solche Zahlen nicht mal als Rundungsfehler bemerken.
Welches Lager und welche Lieferanten müßte man haben, um in Zahlenbereiche Hunderttausende oder Millionen von Euro zu kommen ?
Was, wenn es dann zu einem Einbruch, Hochwasser oder Feuer kommt ?


Meine Meinung, die ich gerne zur Diskussion stelle.
Sie soll kein Gejammer, sondern eine objektive Bilanz sein.
Mit der Bitte um respektvollen Umgang und seriösen Meinungen/Kommentaren

Gruß
Frank



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IngoAlthoefer
21.01.2023, 16:23

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

+1Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Hallo Frank,

vielen Dank für Deinen sehr offenen, informativen
und hilfreichen Beitrag. Ich habe ihn direkt gesichert,
um ihn bei Gelegenheiten (die kommen werden) schnell
für mich parat zu haben.

Auch ich verkaufe gelegentlich Dinge bei Ebay (vorwiegend
kein LEGO) und habe gemerkt, dass sich die Plattform für
Verkäufer verschlechtert hat, und damit meine ich nicht
die Finanzamtsregeln.

In der letzten Woche habe ich zwei Artikel für zusammen
98 Euro (inclusive Versand) verkauft. Von der Summe zog
Ebay mehr als 11,50 Euro an Gebühren ab. Kleinverkäufe
lohnen sich praktisch gar nicht mehr.

Ich weiß nicht, ob Ebay in der Zukunft schrumpfen oder
wachsen wird. Ich sehe es nur so, dass es früher besser war.

Ingo.

PS. Bitte lass mich mit PN wissen, wenn Du den Beitrag nicht
im Thread haben willst. Dann lösche ich direkt.


LEGO kennt kein Valsch (alte Klemmbaustein-Weisheit)


mcmike82 gefällt das


dixip
22.01.2023, 10:56

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

+2Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Danke für den Text. Es gibt ja meist nur die Lego-Investoren und die, die mit dem Kopf schütteln. Aber ein "Investor", der das Ganze so selbstkritisch betrachtet und offen beschreibt, ist ja doch selten.
Ich gehöre zu den Kopfschüttlern, auch wenn ich gerade im letzten Winter noch mal Sets für knapp 1500€ Erlös verkauft habe (neu + gebraucht). Das war noch aussortieren von Sets aus "falschen" Themenwelten, die ich beim Lego-Einstieg einfach mitgekauft habe (zuletzt halt die Herr der Ringe/Hobbit-Sets) und Sets, die zu schade zum aufmachen/als Teilespender sind (Creator Expert Winter Village) - "zu schade" heißt natürlich: zu wertvoll.


Pudie® hat geschrieben:

Durch die neue Gesetzgebung sind seit diesem Jahr die verschiedenen Verkaufsplattformen verpflichtet, ab einer gewissen Anzahl an Verkäufen (30) oder einem gewissen Umsatz (2000,- €) eine Meldung an die Finanzämter zu machen.


Das hat ja für Panik gesorgt, auch wenn an der Gesetzeslage für die eigenen Pflichten sich ja nichts ändert. Aber die sehr aktiven "Scalper" sind ja doch eher eine Landplage, wenn es um neue seltene Sachen geht (Playstation 5, Lego GWPs, ....), von daher darf der Staat gerne draufschauen, dass diese "Übergewinne" zumindest noch z.T. bei der Gesellschaft ankommen.


Pudie® hat geschrieben:
Wirklich guten Gewinn brachten übrigens vor allem Sets wie das Detektivbüro 10246, die Brickbank 10251 und die alte Anglerhütte 21310. Das meiste hätte ohne Einkaufsrabatte von ca. 30% oder netten GWPs nur Verlust gebracht.


Pudie® hat geschrieben:

Manche Medien bringen LEGO als Investitionsobjekt gerne mal als Sommerpausenfüller. Nur weil sehr wenige Sets der letzten Jahre ihren "Wert" um 300 - 400% gesteigert haben. ......
Heute machen das subjektiv wahrgenommen Zehntausende. Damit steigt das Angebot, aber nicht unbedingt die Nachfrage.


Es gilt ja immer noch bei Investitionsgelegenheiten, dass wenn alle drüber reden, man zu spät dran ist. Wenn heute alle über Lego-Investments reden, werden als Positivbeispiele ja immer Sets genannt, die aus der Zeit stammen, wo Lego-Investments noch ein absolutes Nischenthema waren.

Natürlich gehen EOL-Sets immer noch nach oben, weil der Mainstream von einem 300€ Set ja noch die 2000€-Verkaufserlös erwartet (zumal andere Investments in letzter Zeit ja auch schwierig waren -> max. 0% Zinsen, Aktien im Minus, Imnmoblien zu teuer....). Aber wenn man alle Keller mit Lego gefüllt sind, kommt das große Problem: Unendlich viel Angebot trifft auf welche Nachfrage? Lego tut viel dafür, dass jegliche Lego-Nachfrage vom Lego-Sortimentsangebot bei weitem übererfüllt wird - oder kommt noch jemand nach mit seinen Einkaufswünschen?
Dazu die Drittanbieter mit steigender Qualität und steigendem Angebot.
Ich weiß nicht, wer da noch ernsthaft z.B. 500€ für ein altes, neues Modular-Haus ausgeben soll, wenn er parallel 3 Häuser von Lego für 200-300€ und dutzende Häuser von Drittanbietern für 100-200€ zur Auswahl hat.

Ich denke, die Blase wird platzen (je nach Rezessionsschärfe und Verkaufsdruck vielleicht schon dieses Jahr). Viele werden froh sein, wenn sie in etwa ihre Ausgaben gedeckt bekommen.



Pudie® , 5N00P1 gefällt das


Carrera124
22.01.2023, 12:12

Als Antwort auf den Beitrag von dixip

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

dixip hat geschrieben:

D
Ich weiß nicht, wer da noch ernsthaft z.B. 500€ für ein altes, neues Modular-Haus ausgeben soll, wenn er parallel 3 Häuser von Lego für 200-300€ und dutzende Häuser von Drittanbietern für 100-200€ zur Auswahl hat.

Z.B. jemand, der die Serie der Modular-Häuser sammelt, aber verspätet damit begonnen hat.
Wenn in der Sammlung ein paar der ersten Modular-Häuser fehlen, dann bringt demjenigen die Verfügbarkeit anderer Häuser exakt rein gar nichts.


Grüße an meinen Stalker


5N00P1
22.01.2023, 18:04

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Pudie® hat geschrieben:

Hi,
Aufgrund immer wieder aufkommender Diskussionen und wilder Spekulationen meine Erfahrungen (und Zahlen) als "Scalper" und "Reseller".


Vielen Dank für diesen tollen und ehrlichen Beitrag!
Dazu kommen ja ggf noch Lagerkosten, wenn man nur eine Wohnung mit wenig Platz hat und da stellt sich dann ganz schnell die Frage was der Lagerplatz kostet.
Auch, wenn ich 20.000 EUR investieren will, wie viel Kubikmeter sind das? Und wie du schon geschrieben hast der Weg zur Post (& Zeit) muss ja auch mit eingerechnet werden.

Mein Fazit daraus, kaufe nur was du selbst haben willst, sonst macht das alles keinen Sinn, bzw. es lohnt sich kaum.



Micha2
22.01.2023, 19:43

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

Editiert von
Micha2
22.01.2023, 19:44

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Mir scheint das Ganze viel zu negativ und unlukrativ und im Sinne der "das tut man nicht Idealisten" dargestellt. Oder Du hattest "schlechte" Sets (z.B. City).
Grund:

Du hast Deine Investition von 6.400 auf 8.100 "erhöht", also ca. 9.000 mit Gebühren. Nur mal so überschlägig.
D.h. Du hattest eine Wertsteigerung um 40%.

Das erscheint mir sehr wenig. Zur Begründung hier ein gar nicht exotisches Gegenbeispiel:

Nahezu alle Technic-Sets (andere natürlich auch, aber nur für das Beispiel) bekommt man zu etwa 35% oder auch mehr unter Listenpreis.
Nehme ich nun als Beispiel den vor 2 (?) Jahren EOL gegangenen Autotransporter 42098, dann hatte der einen UVP von 150 und somit einen Straßenpreis von ca. 95 Euro.
Aktuell gehen die Sets für etwa 160 Euro weg. Das ist eine Wertsteigerung von immerhin 68% innerhalb von 2-3 Jahren und mit jedem Technic-Set ab dem mittleren Preissegment (UVP 100) zu erreichen. Würde man noch etwas abwarten wäre meine Vermutung, dass in 2 Jahren dafür wohl um die 200 gezahlt werden, somit eine Wertsteigerung um 110% in 4-5 Jahren. Völlig normal, nicht exotisch und für jeden realisierbar. Nehmt Euch einfach mal ein paar Beispiele von Allerweltssets heraus und rechnet selbst nach.

Ich selbst habe mir den Transporter für 87 Euro zum Aufbauen gekauft und ihn kürzlich (geöffnet, gebaut) gebraucht für 105 verkauft. Sogar das war eine (unerwartete) Wertsteigerung von 20% in 2 Jahren.

Fazit:
Ja, man braucht Platz.
Ja, man muss sicherlich Rennerei, Paketband etc. einrechnen sowie mit Ärger mit irgendwelchen Käufern rechnen, aus welchen Gründen auch immer.
Aber: Von nix kommt nix. Und die andere "Geldanlage", die innerhalb von wenigen Jahren risikolos so viel einbringt (selbst wenn man dies in größerem Stile macht und somit alles korrekt versteuert etc.), die möchte ich sehen.
Ja, das Angebot an solchen Sets ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, weil offensichtlich viele auf den Zug aufspringen.
Aber von einer "platzenden Blase" (gar noch in diesem Jahr) wie in diesem Thread auch formuliert kann ich ehrlich gesagt nichts erkennen. Da scheinen mir eher der Wunsch und die Missgunst denen gegenüber, die den Aufwand nicht scheuen und dadurch etwas verdienen, im Vordergrund zu stehen.



Pudie®
23.01.2023, 10:16

Als Antwort auf den Beitrag von Micha2

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Micha2 hat geschrieben:

Mir scheint das Ganze viel zu negativ und unlukrativ und im Sinne der "das tut man nicht Idealisten" dargestellt. Oder Du hattest "schlechte" Sets (z.B. City).


Erst mal Danke für den objektiven Beitrag.
Mit den "schlechten Sets" hast Du wohl den Nagel auf dem Kopf getroffen.

Ich hatte Sets aus vielen Bereichen (Star Wars, City, Creator Expert/18+, Jurassic World, Harry Potter, Ideas).
Eigentlich kaum ein Set mehr als ein bis 2 mal. und viele kleine Sets.
Was natürlich den Aufwand beim Verkauf extrem erhöht.
Wenn man ein Set mehrfach verkauft, muß man es ja einfach nur unverändert (Mit Fotos und Text) wieder einstellen. Sind 2 Klicks.

Rückblickend betrachtet:
Nicht alle Sets hatte ich zum Zweck des Wiederverkaufs erworben. Und mit Sicherheit nicht immer zum besten Preis.
Technic ist nicht mein Fachgebiet. Da kenne ich mich einfach nicht mit den Preisen aus. Aber auch hier gibt es Ausreißer in allen Richtungen, also auch Flops.
Und die Entscheidung, welches Set denn nun in zwei bis drei Jahren eine gute Wertsteigerung erfährt. muß man ja zum Zeitpunkt des Kaufs anhand der Erfahrungen der vergangenen Jahre treffen.

Ich nehme mal als Beispiel die Harry Potter Welle seit 2018:
Erfahrungsgemäß hatten die Sets aus den vorangegangenen Wellen eine sehr gute Wersteigerung.
Die 2018er Welle, selbst mit Rabatten von 30%, ist bisher für Reseller eher ein Flop.

Hätte ich mir in dem Jahr 20 x den Technic-Porsche 42056 zugelegt, wäre ich heute der König ....
Den hat man locker um 200,-€ bekommen, war aber sehr unbeliebt und unter anderem vom Frankfurter Helden schlechtgeredet.

Im Nachhinein ist man immer schlauer :-)



Venom84
23.01.2023, 15:25

Als Antwort auf den Beitrag von Pudie®

Editiert von
Venom84
23.01.2023, 15:26

Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Ich glaube dass die Wertsteigerung der guten Sets aus vor ca. 2020 ganz ordentlich wird, für alles danach wirds meist schwer mit großem Gewinn. Der Grund: Die Preise der neueren Sets sind einfach zu hoch, selbst für "hardcore" Sammler (z.B. Roller Coaster, Leuchtturm etc.). Ein Creator Mustang wird immer mehr Potential als der aktuelle Creator Camaro haben - Einfach ein viel besserer EK und auch noch das deutlich bessere Modell.

Noch kurz zum Finanzamt: Bei Ebay mit Kauf über Paypal, Gebühren usw. alles klar, aber bei Ebay Kleinanzeigen steht seit Neuestem einfach "Löschen" beim Inserat - Wie soll da ein Verkauf nachgewiesen werden?



Falk
24.01.2023, 18:34

Als Antwort auf den Beitrag von dixip

+1Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

dixip hat geschrieben:

..., von daher darf der Staat gerne draufschauen, dass diese "Übergewinne" zumindest noch z.T. bei der Gesellschaft ankommen.

Der Staat darf gerne erstmal damit anfangen, darauf zu achten, dass Unternehmen wie Amazon hier in Deutschland den vollen Steuersatz zahlen, den Tante Emma für ihren Laden auch abdrücken muss. Danach können die bei den ganzen "privaten" Chinesen und Polen auf eBay weiter machen. Im Vergleich ist der Papierkram wegen der paar LEGO Sets doch reine Zeitverschwendung.

Wird noch schöner, wenn man weiß, wofür die Gelder dann verbraten werden. Hab hier so nen Fall wohnen, bei dem "Freie Energie bis 2025" am Zähler steht. In weniger als 9,5 Monaten hat der alleine (!) bis jetzt fast 3000 kWh Strom und 550 m² Gas verballert. Grob überschlagen sind das in weniger als 10 Monaten fast 2000€. Da kommt mir die Galle hoch.

-Falk



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Falk
24.01.2023, 20:51

Als Antwort auf den Beitrag von Venom84

Editiert von
Falk
24.01.2023, 20:52

+1Re: LEGO als Investment (Mit Zahlen und viel Text)

Venom84 hat geschrieben:

... bei Ebay Kleinanzeigen steht seit Neuestem einfach "Löschen" beim Inserat - Wie soll da ein Verkauf nachgewiesen werden?

Das mit dem endgültigen "Löschen" funktioniert nur bei SMS, eMail oder im Gehirn diverser Politiker. Bei allen Anderen gilt: Das Internet vergisst nicht.

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