Liebe Fans der kleinen Steinchen!
Ich möchte hier das erste MOC, das ich nach meinen „Dark Ages“ begonnen habe, vorstellen. Da ich neben Steinen von LEGO auch Steine anderer Hersteller verwendet habe (insb. PLAYTIVE CLIPPYS (von LIDL), COBI und Q-BRICKS) stelle ich den Beitrag hier unter „Fremdanbieter“ ein und nicht bei den MOC‘s.
Ich hatte schon immer ein Faible für Segelschiffe und habe als Jugendlicher diverse Modelle von Revell gebaut, z. B. die Wappen von Hamburg und die Constitution. In einem Urlaub an der Nordsee vor zwei Jahren kam der Gedanke in mir auf, doch ein Segelschiff aus Klemmbausteinen zu bauen. Damals hatte ich noch gar keinen Steinevorrat und musste mir erst einmal Baumaterial besorgen. Neben einigen Sets, die ich mir als Teilespender besorgt habe (ein altes Piratenschiff von COBI auf Ebay günstig erworben, das Ninja-Schiff von PLAYTIVE CLIPPYS sowie das LEGO-Piratenschiff aus der Creator-3in1-Reihe) erwiesen sich die sog. „Mix-Brix-Tüten“ von COBI als gute Teilelieferanten (das sind 1,5-kg-Konvolute aus COBI-Steinen, derzeit m. W. nicht mehr erhältlich). Daneben habe ich auch etliche LEGO-Teile und LEGO-Minifiguren dazugekauft.
Ich wollte das Schiff im Minifigurenmaßstab bauen, was den Bau eines großen Linienschiffes o. dgl. aus Platzgründen von vorneherein ausschloss. Ich habe mir schließlich das Buch Endeavour von Karl Heinz Marquardt gekauft, um mich bzgl. grundlegender Dinge wie Proportionen des Rumpfes und dgl. daran zu orientieren. Die Endeavour war kein allzugroßes Schiff und lässt sich daher noch im Minifigurenmaßstab bauen. Ich hatte jedoch nicht den Anspruch, ein exaktes Modell der Endeavour zu bauen, sondern wollte ein Schiff bauen, wie es im 18. Jahrhundert hätte aussehen können („might have been“). Die Pläne der Endeavour waren mir dabei eine große Hilfe. Im Einzelfall habe ich aber ohne zu Zögern Änderungen vorgenommen, wenn dies z. B. „Lego-bauartbedingt“ nötig war und nicht zu unrealistischen Darstellungen führte.
Was dabei herausgekommen ist, könnt ihr an den folgenden Fotos sehen. Das Schiff ist recht groß geworden, es misst von der Hecklaterne bis zur Spitze des Klüverbaums einen ganzen Meter. Die Höhe von der Wasserlinie (es handelt sich um ein sog. Wasserlinienmodell, bei dem der Unterwasserrumpf nicht dargestellt ist) bis zur Spitze des Großmastes misst ca. 75 cm. (Wenn ich mich in allen Details maßstabsgerecht an den Plänen der Endeavour orientiert hätte, müsste das sogar noch höher sein; um der Stabilität willen habe ich die Masten etwas verkleinert.) Das Schiff ist mit geborgenen Segeln im Zustand unmittelbar vor dem Setzen der Segel dargestellt. Die Rahen sind daher schon auf den Positionen, die sie bei gesetzten Segeln einnehmen sollen. Die Segel sind aus Seidenpapier. Das stehende Gut ist mit schwarzem Garn dargestellt, da es im Original geteert war. Das laufende Gut wurde mit Garn in einem sehr hellem, fast weißen Beige und stark vereinfacht dargestellt. Auf Blöcke habe ich komplett verzichtet und einfach verknotet.
An einigen Stellen kann man den Innenraum einsehen. So ist das komplette Achterdeck abnehmbar und erlaubt den Blick auf die große Kajüte darunter. Mittschiffs kann man einen kleinen Teil des Decks abnehmen und einen kleinen Laderaum sehen. Im Vorschiff kann man auf beiden Seiten Teile des Decks abnehmen und so – ein wenig … – von der Kombüse sehen.
Falls ihr euch jetzt fragt, warum dieser Beitrag mit „Hispaniola“ überschrieben ist, wenn ich mich doch an der „Endeavour“ orientiert habe: Die Hispaniola war das Schiff, mit dem im Roman Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson der Junge Jim Hawkins, der Gutsherr Squire Trelawney und der Arzt Dr. Livesey im 18. Jahrhundert von Bristol aus aufbrechen, um einen Piratenschatz zu heben, ohne zu wissen, dass ein Großteil der Mannschaft aus früheren Piraten besteht, die ihnen die Beute bei erster Gelegenheit wieder abnehmen wollen. Ich habe beim Bauen immer wieder mal ein Hörspiel zum Roman gehört, was mich auf die Idee brachte, doch die Hispaniola darzustellen. So sind denn auch Jim Hawkins, Squire Trelawney und Dr. Livesey in der großen Kajüte zu sehen, wie sie die Schatzkarte begutachten. Und das Apfelfass, das im Roman eine große Rolle spielt, fehlt natürlich auch nicht!
Erwin77 , Merlini , rgbs , rvelten , Matze2903 , Andor , shadow020498 gefällt das (7 Mitglieder)
Saluton!
Sehr schön detailliert gebaut.
PLAYLECOBRICKS hat geschrieben:
„Altgrau“ facere necesse est.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie mir nennen. Ich lerne nämlich gerne dazu (ich bin allerdings „Altschreiber“).
PLAYLECOBRICKS
29.07.2022, 08:47
Als Antwort auf den Beitrag von JuL
Editiert von
PLAYLECOBRICKS
29.07.2022, 08:53
JuL hat geschrieben: