Andromeda Ascendant
14.06.2022, 01:05

Ketten über Zahnräder Platzsparend antreiben

Zu erst einmal eine schöne gute Nacht an euch Mitklemmer des Klemmbausteins, ich bräuchte euer Schwarmwissen und zwar geht es um folgendes, ich möchte für Kettenfahrzeug zwei Kettenlaufwerke bauen, die so ähnlich aussehen wie die auf dem zweiten Bild und möchte diese jeweils mit einem XL-Power Functions Motor antreiben. Nur ich habe folgendes Problem und zwar möchte ich die Motoren etwas weiter nach oben verlagern und Zahnräderfür den Antrieb benutzen um später den Unterboden mit Panelen eben zu verkleiden, nur nach mehreren Versuchen ist mir nichts Gescheites eingefallen wie ich die Platzsparent hinbekomme und die Variante wie bei Liebherr Bagger 42100 von Lego fällt bei meiner Kettenlaufwerkvariante leider weg, da ich etwas mehr Bodenfreiheit haben möchte. Ich danke euch schonmal im voraus für eure Antworten.

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Micha2
14.06.2022, 11:33

Als Antwort auf den Beitrag von Andromeda Ascendant

Re: Ketten über Zahnräder Platzsparend antreiben

Nun gut, es gibt m.E. nur 3 Möglichkeiten, einen Motor entfernt vom anzutreibenden Zahnrad zu platzieren:

- Du überbrückst den Weg vom Motor zu anzutreibenden Rad mit Zahnrädern
- Du überbrückst den Weg vom Motor zu anzutreibenden Rad mit Achsen/Kardanwellen
- Du überbrückst den Weg vom Motor zu anzutreibenden Rad mit einer Kette

Da man nix konkretes weiß (wie viel Platz hast Du? Wie entfernt soll der Motor sein? ...?) ist ein konkreter Tipp schwer. Allerdings scheint mir ohne näheres Wissen die Variante mit der Kette am platzsparendsten und flexibelsten und z.B. geeigneter für höhere Kräfte als über Kardangelenke.



Seeteddy
14.06.2022, 19:01

Als Antwort auf den Beitrag von Andromeda Ascendant

+2Re: Ketten über Zahnräder Platzsparend antreiben

Hallo,

da ich nur raten kann, was du vor hast, bleiben mir nur allgemeine Anmerkungen und ein paar Tipps zum zweiten Bild.

Es gibt, je nach Einsatzzweck, unterschiedliche Anordnungen der Laufräder bei Kettenantrieben. Bei großen Baggern oder Kranen ist die Aufstandsfläche maßgebend, damit diese stabil stehen, selbst wenn der Ausleger weit ausgefahren ist, bzw. schwere Lasten gehoben werden. Deshalb liegen alle Laufräder und Antriebsräder unten. Die Fahr- und Manövriereigenschaften sind dabei zweitklassig. Das Drehen auf der Stelle ist sehr kräftezehrend und langsam. Aber bei großen Baumaschinen stört es kaum wenn sie nur 0,X bis 5 km/h erreichen; viele Bagger bewegen sich auf der Baustelle weniger als 100 Meter am Tag.
Auch bei Pistenraupen liegen alle Räder in einer Ebene, meist identisch große Räder in einer Reihe. Hier kommt es hauptsächlich auf einen niedrigen Bodendruck an, damit die Piste nicht ruiniert wird. Durch ein wesentlich besseres Leistungsgewicht sind diese Fahrzeuge etwas schneller und wendiger.
Für ein schnelles Fahrwerk ist es ratsam, die Antriebsräder, sowie die vorderen Führungsrollen anzuheben. Damit geht das Wenden auf der Stelle mindestens doppelt so schnell, weil nur ein kleiner Teil der Kettenlänge seitwärts geschoben werden muss. Mit gefedert aufgehängten Laufrollen sind auch schnelle Fahrten im Gelände möglich. Häufigster Einsatz: Panzerfahrzeuge.

Generell ist der Kettenantrieb, durch die hohe Reibung, weniger effektiv, als ein vergleichbarer Radantrieb (z.B. 6x6 oder 8x8). Der Grund für den Kettenantrieb in der Praxis ist, bei schweren Fahrzeugen, der niedrigere Bodendruck auf lockerem Grund, durch die große Auflagefläche. Im Modellbau ist es der ästhetische Reiz an dieser Antriebsart.

Nun zu deinem Monster auf dem zweiten Bild:
Du hast 4 Kettenstränge und 4 XL-Motoren. Die Wendigkeit deines Fahrzeugs erhöht sich mit 2 Methoden. Das Anheben der 4 Antriebsräder um mindestens 10 % der Laufwerkslänge (Panzerfahrwerk).
Das Aufteilen der 4 Motoren auf je einen Kettenstrang; z.B. die beiden hinteren Motoren wirken jeweils auf die äußere Kette, die beiden Vorderen auf die Innere. Selbst wenn die beiden Motoren für die jeweilige Seite elektrisch parallel (verbunden) laufen, so erlaubt es das Verhältnis von Drehzahl-Drehmoment-Geschwindigkeit, dass sich beim Drehen (Wenden, Lenken) die beiden Ketten auf jeder Seite mit leicht unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegen können, was bessere Manövriereigenschaften ergibt - sowie weniger Abnutzung und Stromverbrauch.

Speziell für das LEGO-Modell:
Kettenantriebe haben sehr viel Reibungswiderstand. Bei Getrieben ist darauf zu achten, dass man vorzugsweise mit einer einstufigen Zahnrad-Untersetzung auf die Antriebswelle geht und nur kurze Wege zwischen Zahnrädern und Antriebsrädern bestehen, weil sich die Kreuzachsen bei hohem Drehmoment gerne verwinden. Zudem haben die Kettenglieder keine hohe Traktion; diese lässt sich erhöhen, indem die, für die Löcher in den Ketten, erhältlichen Gummistöpsel verwendet werden.

Soweit für's Erste

kreative Grüße
Klaus


In Internetforen wimmelt es nur so von fehlerhaften Zitaten.

Johann Wolfgang von Goethe


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