Hallo zusammen,

nachdem wir (mein Mindstormswahlkurs und ich) wieder in letzter Sekunde (für den Tag der offenen Tür) unser heuriges Projekt fertiggestellt haben, wollte ich es Euch einmal vorstellen. Nach der Autofabrik im letzten Jahr ist es diesmal eine Maschine geworden, die Kaugummis farblich sortiert, auf Farbwunsch des Benutzers neun Kaugummis in ein kleines Gläschen füllt und dieses schließlich auch noch verschraubt:

[link]http://www.youtube.com/watch?v=KsBLN4eP2Y8[/link]


Viele Grüße,
Holger

Hallo Holger,

tolle Idee, super umgesetzt.
So macht Unterricht bestimmt wahnsinnig Spaß.

Wie alt sind die Schüler deines Kurses?

Gruß
Dirk

Hallo,

bin M/Ph-Lehrer am Gymnasium in Bogen (Niederbayern) und leite den Wahlkurs Robotik/Lego Mindstorms. Offiziell habe ich zwei Wochenstunden, aber Du weißt wohl, wie lange der Bau so eines Projekts wirklich dauert...
Insgesamt sind es 11 RCX (5 im Kasten "oben", 2 für Glaslager und Drehteller, 4 für den Deckel). Die 5 im Kasten und die 2 für Glaslager/Drehteller kommunizieren über Infrarot, die anderen 4 bekommen nur ein mechanisches Signal über je einen Touchsensor für ihren "Einsatz", ausgelöst durch die Schieber.
Programmiert ist alles mit NQC.

Viele Grüße,
Holger

Hallo Dirk,

zu Deiner Frage zur "mechanischen" Kommunikation (falls Infrarot aus Entfernungsgründen nicht geht):

An einer Stelle haben wir so etwas realisiert:
In dem kleinen Kasten beim Drehteller (unter der Brücke) befindet sich ein Motor (kommt aus dem Kasten mit den 5 RCX). Dieser Motor hat nur die Aufgabe, einen kleinen Schieber gegen einen Touchsensor zu drücken, der mit dem Drehteller-RCX verbunden ist. So wird die Information, dass gerade Kaugummis ins Glas gefüllt wurden, von "oben" nach "unten" übermittelt.

Die 4 RCX, die für den Deckel zuständig sind, erhalten ihr Signal immer über einen Touchsensor, der vom jeweiligen Glas-Schieber "beiläufig" gedrückt wird.

Ich glaube schon, dass man über eine Rotationssensor/Motor-Kombination auch mehr Information übermitteln könnte, allerdings haben wir das noch nie verwendet, da es ja nur akut würde, wenn eine Funkverbindung unmöglich ist.

Viele Grüße,
Holger

Hallo Dirk,

meine Schüler sind nicht aus einer Jahrgangsstufe (ist ein Wahlkurs), sondern die Spanne reicht von Klasse 7 bis Klasse 12. Außerdem halte ich es nicht für die Aufgabe von Unterricht, dass er Spaß macht, sondern dass man etwas lernt.

Viele Grüße,
Holger

Hallo Holger,

» Außerdem halte ich es nicht für die Aufgabe von Unterricht, dass er Spaß macht, sondern dass man etwas lernt.

das schließt sich ja nicht aus, ganz im Gegenteil.

Viele Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,

doch, "Spaß" ist es anderes als Freude und in einem Unterricht, der nur "Spaß" macht, lernt man nicht unbedingt viel. Ich kann diesen Unsinn, Unterricht müsse Spaß machen, nicht mehr hören. In weiten Teilen besteht Lernen nämlich eben auch aus Arbeit( was nicht ausschließt, dass man sich über seine Fortschritte freut), das mussten wir doch alle schon erfahren.

Viele Grüße,
Holger

Hallo Holger,

da habe ich wohl bei dir einen wunden Punkt erwischt.

Also mir hätte jedenfalls so ein Unterricht Spaß gemacht und als Schüler hätte ich mich dann natürlich auch mehr engagiert und viel lieber gelernt.

Natürlich hat Lernen erst mal was mit Arbeiten zu tun. Das sollte man nie vergessen. Aber warum darf das dann keinen Spaß machen?

Auch im Berufsleben gibt es Dinge die mir richtig Spaß bereiten, die mache ich ganz bestimmt auch besser als solche, die mir keinen Spaß bereiten.

Nimm mal das Wort Spaß nicht als Witz oder lustige Episode, sondern im Wortsinn von "sehr interessiert, sehr motiviert". Dann passt es auch in die Welt des Lehrkörpers.

Gruß
Dirk

» die Welt des Lehrkörpers.

Naja, das "spaßige" bzw. motivierende und interessante Vermitteln von Lerninhalten unterscheidet zumindest den Lehrkörper vom Leerkörper...
Ronald

Richtig, lieber Ronald,

denn wer nur spaßig vermittelt, wird die Köpfe der Schüler genauso leer hinterlassen, wie sie vorher waren.

» Richtig, lieber Ronald,
»
» denn wer nur spaßig vermittelt, wird die Köpfe der Schüler genauso leer
» hinterlassen, wie sie vorher waren.

hm, ich glaub ich muss hier dochmal was dazu sagen

Ich bin zur Zeit noch Schüler. Gut bin ich in Fächern in denen logisches Denken und Kombinationsgabe gefordert ist, so wie z.B. Mathe, Physik, Informatik. Dafür fehlt mir der Sinn um in Deutsch oder Englisch seitenweise über einen Text zu philosophieren, was ich demensprechend öde im Unterricht finde.

Genau so war es in Geschichte. 5 Jahre lang durfte ich in Geschichte munter Daten auswendig lernen, die ich wieder vergessen habe sobald ich die nächsten für die nächste Klassen-/Kursarbeit gelernt habe. Jetzt habe ich einen Lehrer der den Unterricht komplett anderst hält als alle die ich bisher hatte.
Er lässt uns mehr Freiraum (Referate, Gruppenarbeit,...) was dazu führt, dass wir von uns aus mehr bereit sind etwas für das Fach zu tun UND dass etwas dabei hängen bleibt (ich kann immer noch die Sachen von vor der vorletzten Kursarbeit)

Ob man das ganze "Spaß" im Sinne von "mit Freunden treffen", "Kino", "feiern", usw vergleichen kann denke ich nicht, wichtig ist es allein die Schüler zu motivieren und Interesse am jeweiligen Thema zu wecken. Auch das kann eine Art von Spaß sein.

Trotzdem verstehe ich deine Aussage nicht, dass Spaß nichts im Unterricht zu suchen hat. Sollte ein Lehrer nicht auch Spaß an seiner Arbeit haben? Oder ist es sein Spaß die Schüler mit Lernaufgaben zu quälen?