Brixe
29.04.2022, 16:33

Editiert von
Brixe
29.04.2022, 16:37

+48Reingefallen

Hallo,

nachdem ich mich in den letzten Monaten hier etwas rar gemacht hatte, möchte ich mich heute mit einem eigentlich schon uralten MOC zurückmelden.

Es handelt sich um ein Gesellschaftsspiel, welches ich mir schon vor 10 Jahren ausgedacht und auch gebaut hatte.
Im Herbst letzten Jahres baute ich es nocheinmal neu mit altuellen Bausteinen.

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Bei dem Spiel handelt es sich um einen Kugelturm mit 10 drehbaren Etagen.
Jede Etage hat oben 2 Eingänge und unten mindestens 3 Ausgänge, durch die die Kugeln die einzelnen Etagen bis ganz nach unten zu den Gärten durchlaufen können.

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Ziel des Spiels ist es, zum Schluss so viele Kugeln wie möglich in seinem eigenen Garten, der mit einer farbigen Fliese gekennzeichnet ist, zu sammeln.


Der Spielablauf

Nachdem der Turm (wahllos)* zusammengesteckt wurde, nimmt man die Bälle aus dem obersten Geschoss und legt sie auf die Dachterrasse. Der Würfel kommt auf den Tisch.

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Zu Beginn des Spiels wird einer der Bälle in den Schornstein geworfen. Jetzt darf der jüngste Spieler einmal würfeln. Gewürfelt wird danach reihum im Uhrzeigersinn.

Zeigt der Würfel eine Zahl, so darf der Spieler genau so oft, wie die Zahl anzeigt eine Etage mit allem, was darüber ist um 90° entweder nach rechts oder nach links verdrehen.
Das Verdrehen geschieht aber nicht unüberlegt: man sollte schon versuchen, durch Drehen derjenigen Etagen, die einen Ball enthalten, den Ball nach unten zu befördern.

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Durch die Fenster in den Etagen kann man gut erkennen, wo sich gerade Bälle befinden. Die orangefarbenen Bausteine und Platten zeigen den möglichen Weg, den ein Ball nehmen kann.

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Ein Durchgang von einer oberen Etage zur nächstunteren ist nur dort, wo sich entweder an den Seiten, oder an den Ecken dunkelorangfarbene Platten am Übergang zum nächsten Stockwerk berühren. Liegt orange auf grau oder umgekehrt, gibt es keinen Durchgeng und das obere Stockwerk müsste gedreht werden, um einen Ball nach unten durchfallen zu lassen.

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Aber es wäre ja langweilig, wenn der Ball immer nur einen Weg nehmen könnte. So wäre man ratzfatz am Ziel und das Spiel wäre schon nach 15 Minuten vorbei.

Unter jedem Einfallloch befindet sich eine dachförmige Rampe, die den Ball entweder nach links oder nach rechts in ein Eckloch, ein seitliches Loch oder auf einen Balkon leitet.

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Pro Eingang gibt es also in der Regel 2 Ausgänge, was eine so schön geplante „Route“ wieder zerstören kann, weil der Ball sich ausgerechnet für den falschen Ausgang entscheidet und im schlimmsten Fall im Garten eines Mitspielers landet.

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Man kann während des Spiels einerseits versuchen, so viele Bälle wie möglich in seinen eigenen Garten zu bekommen, andererseits kann man vorgeplante Ballrouten der Mitspieler auch stören, sobald man mit Würfeln an der Reihe ist.


Der Würfel

auf dem Würfel befinden sich die Zahlen 1-4, eine Fliese mit "x2" und eine orangene Rundfliese.
Zeigt der Würfel die Rundfliese, so darf man einen Ball in den Schornstein werfen und nocheinmal würfeln.

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Bei einer Zahl darf so oft an Etagen gedreht werden, wie die Augenzahl des Würfels zeigt. Dabei ist es egal, welche Etage man dreht und in welche Richtung man sie dreht. Es darf aber pro angezeigtem Punkt nur 1x um 90° gedreht werden.
Zeigt der Würfel die Fliese „x2“, so darf nocheinmal gewürfelt werden und alles, was danach kommt (Rundfliese, Zahl oder sogar x2, was dann ein erneutes Würfeln nach sich zieht) bedeutet daß es doppelt ausgeführt werden darf. Also entweder 2 Bälle einwerfen, doppelt so viele Drehungen, oder alles Nachfolgende sogar 4x.


Besonderheiten

*Wie schon oben geschrieben, kann man die Etagen beliebig aufeinanderbauen, bis auf 2 Ausnahmen: die zweitoberste Etage muss unbedingt die Etage mit den beiden seitlichen Eingängen sein, da das Dachgeschoss darüber nur seitliche Ausgänge hat.
So ist es auch bei der zweituntersten Etage, die nur seitliche Ausgänge haben darf, weil sonst nicht alle Bälle den Weg ins Freie finden können. Ein unterschiedlich hoher Stöppel auf den jeweiligen unteren Etagen verhindert einen falschen Zusammenbau.

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Neben den Rampen sind die Balkone eine weitere Gemeinheit: landet ein Ball dort, muss er wieder auf die Dachterasse gelegt werden.

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Ganz besonders ärgerlich ist es, wenn man die unteren Etagen nicht im Blick behält und der Ball durch Drehen eines sehr hohen Stockwerks einen Durschmarsch macht um dann in einen fremden Garten zu rollen.

Befindet sich kein Ball mehr in einer der Etagen, muss so lange reihum weitergewürfelt werden, bis jemand eine orangene Rundfliese würfelt und einen neuen Ball versenken kann.


Ende

Das Spiel endet, wenn alle Bälle durchgelaufen sind. Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Bällen im Garten.
Das Spiel ist für 2-4 Spieler im Alter von 6 bis 125 Jahren geeignet. Wenn nur 2 oder 3 Spieler spielen, kann man entweder die übrigen Gärten nicht zählen, oder man blockiert die überzähligen Eingänge des Erdgeschosses mit z.B. 2x2 Steinen.

Wenn der Kugelturm nicht benutzt wird, kann man die Bälle und den Würfel im Dachgeschoss verstauen.

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Wenn kleinere Kinder mitspielen, kann man einfach ein Paar Etagen weglassen um das Spiel zu verkürzen (siehe oberstes Bild).


Ich hoffe, ich habe euch mit meinem unendlichen Text nicht erschlagen.

LG, Marion


PS. Hier ist noch ein Foto der ersten, teilweise schon vergilbten Version

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Rauy
29.04.2022, 16:58

Als Antwort auf den Beitrag von Brixe

Re: Reingefallen

Wow, sehr durchdachtes Spielprinzip und dazu alles noch schön stimmig designt! Das hat ja fast Potential für ein professionelles Gesellschaftsspiel, ob aus LEGO oder nicht.


Flickr   Instagram   Rebrickable


Seeteddy
29.04.2022, 18:40

Als Antwort auf den Beitrag von Brixe

Re: Reingefallen

Hallo Marion,

das sieht nach einem unterhaltsamen Spiel aus.
Die Idee mit den Balkonen (fränkischer Plural: Balköng) ist zum "Mensch ärgere Dich nicht!" schön.

Das müsste auf einem Treffen/Ausstellung in größeren Kreise ausprobiert werden, da wäre ich auch gerne Spielkind.
Ach ja, und die Berechnung des Gewinnpfads klappt vermutlich so gut wie Fußball-Toto:
Der Experte grübelt, rechnet, schätzt mit viel Akribie und verliert - Der Laie tippt blind und gewinnt!

kreative Grüße
Klaus


In Internetforen wimmelt es nur so von fehlerhaften Zitaten.

Johann Wolfgang von Goethe


Lutti
29.04.2022, 20:20

Als Antwort auf den Beitrag von Seeteddy

Re: Reingefallen

Hallo Marion, wenn du nach Langeoog kommst, bring es doch einfach mit, könnten wir dann ausgiebig testen.
Gibt es dafür eigentlich eine Bauanleitung?
Gruß Lutz



Brixe
30.04.2022, 09:11

Als Antwort auf den Beitrag von Brixe

Re: Reingefallen

Hallo

Danke euch allen. Eine Bauanleitung gibt es noch nicht, aber wenn ich mal etwas Zeit habe, werde ich mich dransetzen. Da das Spiel überall ganz gut angekommen ist, werde ich es mal zu den nächsten Ausstellungen (und evtl. auch nach Langeoog*) mitbringen.

LG, Marion


*Hier hängt es davon ab, wieviel Platz ich im Gepäck habe.



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