Tatüta liebe Freunde der feuerroten Technik,
mein derzeitig Faible für Fahrzeuge aus längst vergangenen Zeiten lässt mich dabei nach außergewöhnlichen Fahrzeugen suchen, die sich, so die Voraussetzung, glaubhaft in das Konzept einer Großstadtwehr integrieren lassen. Diesmal fiel die Wahl auf einen Hubretter, den es im realen Einsatzdienst deutschlandweit heute nicht mehr gibt. Dazu eine kleine Geschichte.
Die Drehleiter an sich ist sicher das markanteste Fahrzeug der Feuerwehr, das jedes Kind erkennt. 1984 orderte die Beschaffungsstelle der Feuerwehr Farnheim allerdings eine außergewöhnliche Drehleiter. Eine, die in vielen Aspekten besonders war. Durch den gegenläufig der Fahrrichtung installierten und abgelegten Leiterpark bot sie eine vollkommen andere Optik. Und nicht nur das. Durch den am Fahrzeugheck befindlichen Rettungskorb war man bei Einsätzen in der Lage, diesen unverzüglich zu bemannen und die Leiter rasch an Gebäuden anzuleitern; das brachte im Einsatzfall entscheidende Sekunden. Leider war das Fahrzeug aufgrund seiner Länge bei Rangierfahrten extrem unübersichtlich, selbst mit Einweisern. Und so kam es, wie es kommen musste, als 1992 nach einem Einsatz bei einem Wohnungsbrand in der Farnheimer Innenstadt der Maschinist bei einer Rückwärtsfahrt ein herannahendes Fahrzeug übersah und mit diesem kollidierte. Der Korb sowie Teile Leiterparks wurden dabei derart beschädigt, dass die Leiter für die Zeit der Reparatur zurück an den Hersteller musste. Auch an dem PKW entstand beträchtlicher Schaden, bei dem der Fahrzeugführer jedoch mit dem Schrecken davon kam. Zum Unfall kam es, weil er zunächst eine Polizeiabsperrung missachtete und auf Anhaltezeichen der umstehenden Beamten nicht reagierte. Die Polizei stellte bei ihm im Verlauf einen Blutalkoholwert von 2,1 Promille fest. Der Führerschein wurde noch an Ort und Stelle sichergestellt.
Die weiteren Dienstjahre der DLK verliefen ohne weitere Blessuren, und nachdem sie noch einige Jahre als taktische und technische Reserve ihren Dienst versah, stellte man sie 2002 schließlich außer Dienst. Die Interessengemeinschaft der Feuerwehrhistorik übernahm das Fahrzeug und stellte es zunächst unter, ehe man es 2014 aufwändig sanierte. Die sog. DLK 23/12-SE sollte ein Einzelstück in der Jadestadt bleiben.
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Das Magirus-inspirierte Führerhaus gefällt mir deutlich besser als Prototyp, den Du auf dem Online-Stammtisch gezeigt hast. Jetzt ist es ein rundum gelungenes Modell. Gefällt mir mal wieder außerordentlich.
Gruß
Thomas
mein Blog
meine Eisenbahnräder - mit funktionierendem Download
Danke Thomas!
Ich hatte im Anschluss noch einiges herumprobiert, bis sich beim Fahrerhaus Zufriedenheit einstellte. Letztlich gab der Versatz der gesamten Kabine um eine Noppe nach vorn den für mich stimmigen Ausschlag. Und in der Tat erinnert auch mich die Gestaltung der Front an die damalig aktuellen Fontlenker-D-Magirus, ohne sie aber wirklich nachbilden zu wollen. Denn zu der Zeit waren solche Kombinationen mit Magirus noch eine echte Rarität. Alles, was damals mit Blaulichtern auf dem Dach aus Ulm geliefert würde, hatte gefälligst auch einen Magirus-(Feuerwehr)Aufbau zu tragen.
Grüße,
Maik
Hallo Maik,
wieder einmal eine geniale Umsetzung eines Fahrzeugtyps als Vorbild in ein kompaktes MOC. Und auch hier beweist es sich wieder, daß Deine Entscheidung zum Umstieg auf 5w richtig war.
Grüße
Wolfgang
Hallo
Was es nicht alles gibt oder besser gab. So was hab ich noch nicht gesehen, wirkt auf den ersten Blick etwas seltsam.
Umgesetzt ist das Fahrzeug wieder ganz toll. Immer eine Augenweide diese zierlichen kleinen "Großen".
lg Mirko
Hallo Mirko,
danke Dir. Schön, dass mein neuestes Werk gefällt. Es gab übrigens zahlreiche Stilblüten und Kuriositäten im Feuerwehrwesen. Aber alles, was heute seltsam anmutet, hatte zu seiner Zeit immer auch einen ernsten Hintergrund. Einiges davon war seiner Zeit schlichtweg voraus. Mal sehen, vielleicht lässt sich das ein oder andere davon mal modellbauerisch umsetzen.
Viele Grüße,
Maik