Andi
20.01.2007, 15:11

dein allerliebstes Legoset

Hallo,
Mir kam die Idee zu so einem Thread gestern nacht, als ich stundenlang Kataloge der 80er Jahre angeschaut habe. Ich dachte, das wäre doch eine ganz schöne Idee und bestimmt sehr interessant.

Was ist dein allerliebstes Legoset aller Zeiten?
Möchtest du eine kurze Review darüber schreiben und uns sagen, warum gerade dieses Set dein liebstes ist? Evtl. mit Photo des Sets?

liebe grüße
Andi


19 vorhergehende Beiträge sind ausgeblendet

Alle anzeigen Immer alle anzeigen Beitragsbaum

tnickolaus
21.01.2007, 19:12

Das ist auch mein Lieblingsset! :-) (ohne Text)


Jojo
21.01.2007, 19:38

Gasthaus 6067 – eine Legende. (Re: dein allerliebstes Legoset)

Hallo!


Das ist doch mal in schönes Posting-Angebot, vielen Dank. Zur Auswahl stünden nun für mich mehrere Sets, etwa die Ferienvilla 6374 oder die sogenannte Englische Stadt 1592. Aber ich nutze die Gelegenheit, um endlich mal ein Set aus meiner Lieblingsserie zu rezensieren, nämlich ein Ritterset. Es handelt sich hier um das lägändäre Rittergasthaus 6067.

6067
Wachhaus mit Pferdestall, Burgmauer, Wachposten, Burgfräulein, Ritter und Pferd.“

So las ich es an einem Sonntag im Januar 1986 zum ersten Mal im neuen Katalog. Ein Grundschulfreund hatte sich diesen Katalog bereits besorgt und brachte ihn zum Kindergottesdienst mit. Da war es mit meiner geistlichen Andacht natürlich vorbei.

[image]



Woah! Das Katalogbild ließ mich dahinschmelzen, dabei zeigt es noch nicht einmal alle neuen Sets, sondern quasi nur ein Best Of. Aber das hat es in sich: Im Hintergrund das ebenfalls tolle neue Ritterschloß mit seinen mächtigen Tortürmen und dem filigranen Wohntürmchen, und im Vordergrund wird das Burgfräulein an einem roten Fachwerkhaus vorbeigefahren, von dem aus ein schmuckes Wirtshausschild ins Bild ragt.
Damit hatte Lego mit Playmobil gleichgezogen, das ja schon jahre-, fast jahrzehntelang mit seinen mittelalterlichen Fachwerkhäusern reüssieren konnte. Ein rotes Fachwerkhaus hatte Playmo allerdings nie offiziell im Programm; vielleicht war das der Grund für Legos Farbwahl.

Das Beste aber war: Die Neuheiten waren lieferbar ab Januar. Juhuu, endlich mal rechtzeitig zu meinem Geburtstag! Und so hatte ich denn auch zum 9. Geburtstag dieses schöne Rittergasthaus auf dem Gabentisch liegen.

[image]

[image]



Sauber, neu und ungeöffnet*, ein unhaltbarer Zustand. Sowas hat’s bei mir nie gegeben. Neue Sets wurden geöffnet, sobald sie sich in meinem Kinderzimmer befanden, der Karton zum Altpapier gegeben, die Bauanleitung gelocht und das Modell umgehend aufgebaut.

[image]



So konnte ich das fertige Modell natürlich damals nicht präsentieren, denn der Karton war ja schon im Papiermüll. Aber das wollte ich ja auch gar nicht. Ich wollte damit spielen. Und Spielwert bietet dieses Set ja zur Genüge.

Das liegt natürlich vor allem schon mal an den Figuren. Ein Set mit Minifigs braucht ansonsten fast gar keine übertriebenen, zur Action anregenden Funktionselemente, da sich das Spiel ganz von alleine ergibt. Hier ist das Figurenangebot ganz besonders ausgewogen:

[image]



Wir haben hier Minifigs beiderlei Geschlechts und unter verschiedenen Wappen, ohne jegliche Einteilung in Gut und Böse, sowie ein Pferd. Zusammen mit der Eigenschaft des Gebäudes als Wirtshaus ergeben sich also vielfältige Möglichkeiten des Spiels, vor allem auch friedfertige. Dies ist eine Option, welche Lego heutzutage gar nicht mehr in Betracht zieht. Schad’ drum.

Ein Wirtshaus bildet ja – alle Dungeons-&-Dragons- und Herr-der-Ringe-Fans werden es wissen – die klassische Kulisse für Interaktion, Austausch von Neuigkeiten, Gruppenzusammenfindung und Erholung. Somit ist es fast unverzichtbar für fast alle Abenteuerspiele, nicht nur vor mittelalterlichem Hintergrund. Doch beobachten wir einfach mal, was geschieht.

[image]

[image]

[image]

[image]



Ein unbekannter, und somit auch nicht von vornherein als „böse“ einzustufender Ritter aus dem Geschlechte derer von Falck nähert sich dem gastlichen Hause. Geschwind eilt ein Knappe herbei, nimmt des edlen Herrn Schild und Lanze in Verwahrung und ist ihm beim Absteigen behilflich.

[image]

[image]



Das Pferd wird im Stall versorgt, für Schild und Lanze sind freie Halterungen vorhanden. Bloß wohin der Sattel mit dem sperrigen Schwert verbracht werden soll, bleibt etwas unklar.

Werfen wir nun einen Blick in die Gaststube:

[image]

[image]

[image]



Groß ist sie ja nicht, aber für einen Gast reicht es gerade. Und falls der mal einen Becher fallen läßt, hat die Wirtin noch einen in Reserve. Außerdem gibt es hier natürlich einen kleinen Ofen, um Speisen zu bereiten, und der Tisch ist mit Blumen geschmückt – man merkt, daß hier eine Frau Herrin im Hause ist.

[image]



Überhaupt muß man es sich mal auf der Zunge zergehen lassen: In diesem Set pflanzten die Modellentwickler Blumen. Blumen in einem Ritterset! Hier war offensichtlich jemand bemüht, eine rundum freundliche Atmosphäre zu schaffen, ein buntes Modell mit allen Systemfarben, welche die Lego-Palette im Jahre 1986 zu bieten hatte, und eben mit Blumen. Und siehe da! Trotz des völligen Verzichts auf grimmige Skelette und lustige Katapulte schaffte es das Set an die Spitze der Beliebtheitsskala. Was für Lego ja immerhin auch Grund genug war, es völlig zu Recht als „Legende“ einzustufen und (nicht vollständig zu Recht) neuaufzulegen.

Natürlich ist einiges auch fragwürdig. So ist das Dach durch ein Gebälk aus den (damals neuen) Halbbögen schön abgestützt, aber die dadurch entstandene Dachkammer ist als Nachtlager für den müden Reisenden möglicherweise etwas zu eng.

[image]

[image]



Auch hörte ich schon Beschwerden darüber, daß so ein steinerner Wachturm auf dem First eines Hauses eine architektonische Eselei sei. Das hat mich allerdings nie gestört. Ich fand die Gesamtkomposition aus Wirtshaus, angrenzender Mauer und Wachturm immer sehr harmonisch und gelungen. Vor allem gefiel mir, daß auf der unteren Wachplattform genügend Platz ist, um zwei Soldaten Raum zum Würfelspiel zu bieten.

[image]




Schön gelöst ist auf jeden Fall die aufklappbare Front, durch welche die Gaststube auch um das Mobiliar herum bespielbar wird.

[image]




Bemerkenswerthe Teile in diesem Set gab es ebenfalls die Fülle. Neu waren die Pokale, neu war das Häubchen des Burgfräuleins. Neu waren auch die nicht mehr ganz runden Klemmen an den 1×1 Plättchen, wiewohl das natürlich weniger aufregend ist als die damals ebenfalls neue quadratische Flagge, die hier als Wirtshausschild dient.

[image]



Das Wirtshausschild, tja. Das ist sicher das sofortest brechende Teil der Lego-Geschichte. Meins war jedenfalls im Nu hinüber. Aber meine Mama hatte die glorreiche Idee, das Schild einfach an der Haltestange festzukleben. Und da klebt es bis heute.

[image]



Dadurch war zwar die universelle Verwendbarkeit eben dieser Haltestange leicht eingeschränkt, aber so häufig brauchte ich dieses Teil eh nicht. Sehr viel brauchbarer war und ist da der schwarze Winkelfirst, der auf der Dachluke sitzt.

[image]



Das ist ein echtes Schätzchen, denn es gab ihn über 10 Jahre lang bloß in zwei Sets (jeweils einmal), von denen ich das andere (Basic-Set 730) nicht besaß. Gebraucht hätte man dieses Teil natürlich ständig… Doch das ist hier nicht das Thema.

Zum Thema ist zusammenfassend zu sagen, daß dieses Rittergasthaus nach wie vor eines der schönsten Sets ist, die Lego je herausgebracht hat. Und ich bedaure jeden, der das Modell jetzt immer noch nicht besitzt; immerhin gab es zwischenzeitlich durch die Neuauflage 10000 eine zweite Chance.


Tschüß
Jojo

[image]



*) Ich bitte, diese kleine Protzerei am Rande zu entschuldigen. Aber genau zu diesem Zweck sammelt man ja ungeöffnete Sets: Man will sich die kindliche Freude über ein schönes, neues Lego-Set erhalten.


Heiner
21.01.2007, 20:16

Intercity 7740

Auch wenn die Berliner Kinder auf dem letzten TSL Essbahn dazu sagten. Naja, ist ja auch in diesen Farben niemals regulär nach Bärlin gefahren.

Cheers,
Heiner


Hümpfch™
21.01.2007, 20:20

Re: dein allerliebstes Legoset

» Was ist dein allerliebstes Legoset aller Zeiten?

Hi,
wie wäre es, wenn Du mal das WiW durchstöberst und eine Statistik machst?
Gruß Ronald


Gast183
21.01.2007, 21:18

Re: Re: dein allerliebstes Legoset

Hallo!

» wie wäre es, wenn Du mal das WiW durchstöberst und eine Statistik machst?

Was für ein Spaß! Eine Statistik! Juchhei!

:lookaround:

Viele Grüße
Barbara


felix_the_swiss
21.01.2007, 21:53

6441

Mein (derzeitiges) Lieblinsset ist 6441 Deep Reef Refuge

Hoher Spielwert und das realistische Aussehen haben mich sofort gepackt, nachdem ich es aus nem Kilokauf rausgefischt hab.

Felix

[image]


Gast183
22.01.2007, 10:12

675 Snack Bar

Hallo Andi und Nicht-Statistik-Fans!

Als ich klein war, bekam ich die Snack Bar geschenkt. Der Anlaß... ich weiß es nicht mehr, ich vermute, es war mein Geburtstag.

[image]



Das Set als solches habe ich nicht bewahrt, die Steine waren in meiner großen Wühlkiste und dann und wann mal zum Bauen anderer wichtiger Dinge, wie zum Beispiel einem Eiscafé, herangezogen. Jedoch baute ich die Snack Bar sehr häufig zusammen, um mit dem Set an sich zu spielen.

Die zwei Minifigs

[image]

[image]



sind nach wie vor meine Lieblingsfinguren.
Was ich an der Snackbar so mag, ist, daß mit wenigen Teilen eine wunderbare Szene erzeugt wird. Und das ganze ohne einen Dieb oder einen grimmig hereinschauenden Gast, der die ganze friedliche Situation verderben könnte.

[image]



Für ein Mädchen wie mich, das damals ausgiebig mit allen, die sich erbarmten, Kaufladensituationen nachspielte, war es das perfekte Set. Zumeist räumte ich noch ein paar Regale mehr in den kleinen Imbiß und verkaufte auch Süßigkeiten, Zigaretten (inspiriert durch die rauchende Nachbarin), Hundefutter (was tat man samstagsmittags, wenn die Supermärkte geschlossen waren, Lumpi jedoch Hunger hatte?) und natürlich Spielzeug.

Das waren noch Zeiten.

Viele Grüße
Barbara

*Und ja, Jojos Rezensionen, die ich jüngst auch auf seiner Heimatseite las, inspirierten mich dazu, endlich mal Detailphotos von meinem Lieblingsset zu machen und darüber nachzudenken, warum es mein Lieblingsset ist.


Rivets
23.01.2007, 20:43

Re: Gasthaus 6067 – eine Legende. (Re: dein allerliebstes Legoset)

Hi,

die Ferienvilla 6374 zählt auch zu meinen absoluten Favoriten. Dabei hat es mir besonders die simple Idee des Glastisches samt Sofa angetan. Apropos Legenden - dieses Set wäre für mich ein Top Anwärter für eine Wiederveröffentlichung, weil so gut wie kein Grau enthalten ist.

Ein weiteres Megaset ist für mich der rote Schnelltriebwagen 7725, weil er meines Wissens nach das einzige offizielle Gefährt ist, das sich als Straßenbahn einsetzen läßt und obendrein noch super-oldschoolig aussieht.

Frage an admin
gibt es eine Möglichkeit diesen Thread zu "konservieren", d.h. ihn nicht zu weit nach unten wegrutschen zu lassen? Er ist nämlich sehr informativ.


Ben®
24.01.2007, 01:03

Mein allerliebstes Legoset (aus meiner Kindheit)

Hallo Andi,

eine nette Anfrage und Aufforderung zum Schwelgen war das hier! Es erforderte auch kein langes Nachdenken, denn das "Zahnrad"-Set 810

[image]

von 1974 war mir in meiner Kindheit (ich bin Jahrgang 1969) mit Abstand das liebste LEGO® Set. Dieses wurde damals heftigst bespielt und alle - der sehr vielen Bauvarianten - wurden vielfach gebaut und hunderte MOCs fußten auf dem Basisdesign - einer Art 16x6-Plattensandwich mit einer Schicht Basics inklusive der Achsaufnahmeblöcke für vier Rädern an vier Ecken.

[image]



Das wohl wichtigste an diesem Set waren die damals spektakulär coolen "großen" "Breitreifen" (angesichts heutiger Rädervielfalt mal lieber in Gänsefüßchen gesetzt). Diese stellten einen wahren Schatz dar und müssen wohl unzählige Kilometer im Kinderzimmer, im Haus und drumherum zurückgelegt haben.

Bis dahin hatten wir Geschwister nur ganz wenige (4 oder vielleicht 6 Stück?) Räder gleichen Durchmessers wie z.B. aus dem Set "378 Lenk-Traktor" gehabt. Diese sahen aber mit der hauchdünnen, schmalen und profillosen Gummiauflage einfach uncool aus und ruinierten jedes MOC schon optisch.

Daher rollten die primitiven MOCs im vorweggenommenen Maßstab des späteren "Model Teams" zumeist auf solchen Rädern (was auch kein großer Gewinn war, selbst bei schwarzen Drehkränzen):

[image]


In der Folge hatte ich in den Achzigern nur ganz wenige intakte Drehkränze in meiner Sammlung verfügbar, weil beim Bespielen des Modells auf Fliesen immer wieder Teile der Bodenseite weggeknackst wurden. Optisch tat das der Sache aber keinen Abbruch, da ja die Innenseiten der Räder beschädigt wurden. Und da wir vor Erscheinen des 810er Sets fast nur weiße Drehkränze besaßen, waren die hier besonders heftig betroffen.

Dann also entdeckte ich eines Tages bei Dodenhof in der sogenannten "Mitnahmehalle" diese Sets der 800er Serie. WOW! Ich war sofort hin und weg und erkannte das Potential der Zahnräder und Achsen.
Besonders begehrenswert waren jedoch (in ungefähr dieser Reihenfolge):

- die fetten stollenbewehrten Breitreifen im Großformat!
- die Zahnräder für Getriebe, Übersetzungen, als stabile Drehkränze etc.
- die Ketten für Raupenantriebe
- die Kreuzgelenke (auch Kardan-Kupplungen genannt) => sowas kannte ich von den Zapfwellen auf unserem Bauernhof

Natürlich war undenkbar, so ein Set einfach so zu bekommen. Ich wurde vom Regal weggezerrt/-gelockt und mußte mich gedulden. Zu welcher Gelegenheit ich den 810-Kasten dann danach bekam, daran habe ich irgendwie gar keine Erinnerung mehr : Weihnachten war es ziemlich sicher nicht. Aber - soweit ich mich entsinnen kann - wohl auch nicht der Geburtstag. Andererseits hätte ich ein solches großes teures Set (so kam es mir damals jedenfalls vor) auch nicht einfach so erhalten, denn wir waren 4 Geschwister und LEGO sehr wertvoll. Dies gehörte später immer zu den Mysterien rund um dieses Set, das offensichtlich einfach so über mich gekommen war.

Ich entsinne mich noch an nachfolgende Besuche an diesem Regal, als ich 810 schon besaß. Ich versuchte durch gierig-träumerisches Anstarren und Befingern der Packung unmißverständlich zum Ausdruck zu bringen, daß ich auch die anderen Sets begehrte, wie sonst nichts unter der Sonne. Leider ohne allen Erfolg - erst Anfang der Neunziger heilte der Tostedter Flohmarkt das Trauma von zuwenig weißen Achsen und bunten Zahnrädern.

Was der 800er Serie außerdem noch fehlte, waren Technikplatten und kleine "Drehteller". Und überhaupt: eine gescheite Einzelrad-Lenkung vermißte ich zur Abrundung des Spielspaßes.

Das alles kam erst ca. 5 Jahre später in den Katalog. Und erst ganz kurz vor dem Auftauchen der ersten echten Technik-Sets schaffte ich es, eine funktionierende Einzelrad-Lenkung zu bauen, die aber zu labil war und zudem wirklich schlecht aussah bzw. zu groß baute. Mit unter 10 Jahren war ich vielleicht auch noch nicht reif für richtig geniale Lösungen? Und zuwenig Masse an Steinen und Formen besaß ich natürlich auch.

So hatten meine Fahrzeuge (anfangs mehr LKW, später Ralley- und Geländefahrzeuge und fast grundsätzlich 12-breit) immer nur eine Achslenkung vorne (wie von LKW-Anhängern etc bekannt). Großartigerweise kamen in der zweiten Hälfte der Siebziger dann noch die Sets 392 Rennwagen (10 Reifen!) und das 394 Norton Motorrad zu meiner Sammlung hinzu. Damit standen plötzlich insgesamt 16 Reifen zur Verfügung, was für zwei superfett bereifte Sportwagen oder für 4 Geländewagen oder einen Sattelschlepper mit doppelbereifter Zugmaschine und 3-Achs-Auflieger hinreichte (soweit denn die restlichen Steine das hergaben).

Nun konnte ich auch Bereifung leihweise an meinen Cousin Markus oder meinen Bruder Johann abtreten und wir konnten stundenlang Rennen fahren. Oder auch Rammstöße gegeneinander und wer mehr Teile verlor, war der Verlierer. Hierbei ging später leider eine der 16x6 Platten aus 810 zu Bruch, aber die beiden Bruchstücke paßten ja noch perfekt zueinander (ich habe sie heute noch).

Eine weitere Disziplin war das "Ausdauer-Fahren" über eine Buckel- und Hindernispiste. Nach einigen hundert Runden brach vielleicht ein Teil der Lenkung, lief ein Rad von der Achse oder brach die Karosserie (es gab ja noch kein Technik und Platten waren rar.) Für diese Klasse von Fahrzeugen entwickelten wir eine Art von Primitiv-Fernsteuerung.

[image]



Diese bestand aus nichts als zwei je 1 Meter lange Bindfäden, die in der Hand zwischen zwei 4x10 Platten durchführten. Man lief vorneweg und die Lenkung des Fahrzeugs am Boden reagierte auf den Seil-Zug. So konnten dann Hindernisse umfahren werden und das Fahrzeug fuhr kontrolliert irgendwo seitlich oder hinter einem. Alles sehr primitiv, aber der Spielspaß war unendlich, wenn man einige Blumentöpfe, einen dick geknüpften Teppich und einige Möbel auf Zeit umrunden mußte. Das Risiko von Gemecker gab es auch, denn Türen und Möbel mochten gelegentlich auch einmal ramponiert werden.

Kein Set wurde je wieder so ausgiebig bespielt, wie der 810er Kasten mit seinen - laut Peeron - 111 Teilen. Die grauen Achssteine waren schließlich heftig oval ausgelaufen und die spröden weißen Achsen wiesen teilweise tiefe Einschnitte auf. Meine kleine Schwester Kerstin warf eines Tages einen übergewichtigen LEGO-Geldtransporter-LKW (einbruchssicher mit 4-stud-dicken Wänden ausgestattet) zu Boden und eine 12er-Achse in weiß, die als Vorderachse diente, zerbrach. Ich weiß nur wenige ähnlich niederschmetternde Verluste zu erinnern.

[image]



Weitere Highlights des 810 Sets waren natürlich die Zahnräder, für die man tausende Einsatzmöglichkeiten fand. Auch die transparenten 2x4-Basics waren begehrt. Scharniere, eine größere Anzahl Platten in sinnvollen Abmessungen und die kleinen Technik-Profilräder rundeten das Set perfekt ab. Unter allen Sets, die ich besaß, war dies eindeutig die unbestrittene Nummer 1!

***

Weitere Top-Sets waren für mich 383 Lenklaster (obwohl etwas formteillastig/monofunktional), 375 gelbe Burg (die gehörte aber Kerstin und war tabu für mich), 7740 TEE (der blieb bis zur AFOL-Zeit nur ein ewiger Wunschtraum) / 851, 856 und 8860 (deretwegen ich heute sicherlich Ingenieur bin). In der AFOL-Zeit kamen 5571 Black Cat, 8880 Supercar, 3451 Sopwith Camel und die 10020 Santa Fe Lok als "Traumsets" hinzu.

Die wohl besten "Serien"/Themen-Reihen aller Zeiten waren für mich 1978er Technik, 1980er Eisenbahn, ca. 1982er Stadt (Autos zum Drinsitzen für bedruckte Minifigs) und 1998 Star Wars (das waren geniale Teilelieferanten für die Eisenbahn). Die heutigen Designer-Sets gehören theoretisch auch mit dazu, aber dummerweise verleidet mir die neue Farbe diese Sets, so daß sie nur das Potential zu Traumsets hätten, aber es tatsächlich zum größeren Teil nicht sind.


Jojo
24.01.2007, 02:18

Sehr schön! (ohne Text)


3 nachfolgende Beiträge sind ausgeblendet

Alle anzeigen Immer alle anzeigen

Gesamter Thread: