Da sich mein Bahnhof "Essendorf" (Vorstellung folgt noch) sich über gut acht Meter Länge erstreckt und über 13 Weichen verfügt, erschienen mir Handweichen nicht wirklich praktikabel. Die bekannten Lösungen haben mich nicht wirklich überzeugt. Ein Unterflurantrieb wäre schick. Der 12 Volt-Antrieb schien eigentlich recht gut zu den R104-Weichen von Bricktracks zu passen. Doch bei genauerer Prüfung bräuchte es mehr als zwei Steinehöhen unter den Schwellen.
Ein SG90-Modellbauservor passt liegend in den von mir verwendeten LEN-Oberbau mit vier Platten unter den PF-Schienen. Der Stellmechanismus lässt sich über einen entsprechend gebogenen Federstahldraht bewegen.
Da der Servo bündig aufliegt, benötige ich eine Straßenplatte. Ich habe mich für die Platte https://www.bricklink.com...amp;O={%22iconly%22:0} entschieden und später aus der identischen, aber größeren 30225c1 jeweils 8x16 große Segmente ausgeschnitten. Der Servo wird in ein selbst konstruiertes und gedrucktes Gehäuse eingesetzt. An einigen Einbauorten mussten zusätzlich einzelne Noppen der Platte entfernt werden. Da es ohnehin keine puristische Lösung ist, kommt es darauf auch nicht mehr an.
Der Stelldraht muss sich locker bewegen lassen. Den Stellhebel habe ich zusätzlich durch eine Buchse verstärkt, da bereits bei den ersten Tests ein erhöhter Verschleiß an dieser Stelle zu vermuten war.
Bauspielbahn-Treffen 2021 in Schkeuditz by Thomas Reincke, auf Flickr
Die Steuerung erfolgt über einen in ein schickes mit passenden Pin-Bohrungen verpackten ESP32 von M5Stack nebst PCA9685-Servomudul.
Für jeweils ein Weichenpaar wird ein Taster verwendet. Die Software (Arduino IDE) besteht im wesentlichen aus den kombinierten Demo-Programmen für den Servo und Dual Button. Eine kleine Klippe war der nicht funktionierende dritte I²C-Port. Für dessen Nutzung musste das beim "Fire" vorhandene PSRAM in der Entwicklungsumgebung deaktiviert werden.
Die Technic-Steckplatte ist übrigens ein Originalteil, das in verschiedenen Farben zu Preisen zwischen 5 und 6 € beim Kundendienst erhältlich ist.
Da die Zeit vor Ausstellungsbeginn mal wieder viel zu knapp war, musste ich auf schöne und sinnvoll über einen MCP23017 angeschlossene Schalter verzichten. Eigentlich hätte man die ESPs auch miteinander vernetzen können. Für die dezentralen Rechner habe ich mich bewusst entschieden, um die Kabellängen nicht ausarten zu lassen.
Im Ausstellungsbetrieb hat sich das ganze recht gut bewährt. Nachdem die "Fahrer" ihre Scheu überwunden hatten wurden die Weichen auch während meiner Abwesenheit gestellt. Da an den jeweiligen Weichen eine Fliese mit deren Nummer angebracht war und der Rechner die jeweilige Lage anzeigt ist das hinreichend selbsterklärend.
Bei einer Weiche hat sich eine Steckverbindung gelöst. Bei einer weiteren Weiche verklemmte sich der Stelldraht. Eine Abschaltung des Servos nach dem Stellvorgang sollte ich unbedingt noch implementieren. Der Servo hat sich deutlich erwärmt. Rauchzeichen und Defekt blieben noch aus.
Die Lösung gefällt mir. Werde ich bestimmt weiter verfeinern.
Gruß
Thomas
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Moin Thomas,
das finde ich sehr, sehr schick!
Ginge auch mit meinem kleinen Atom Matrix, dann würde man die Stellung eben auf der LED Matrix anzeigen.
Ich denke man könnte das auch mit oben liegenden Servos bauen (halt nicht so elegant), würde aber die "Schwellenangst" nehmen.
Schade, das solche Projekte immer nur einzel bleiben und nicht zu einer gemeinsamen Entwicklung für alle führen, aber offenbar ist das Interesse daran viel zu gering.
Egal wie: das ist toll gebaut!
Grüße
Werner
Thomas52xxx hat geschrieben:
Lok24 hat geschrieben:
Hi Marc,
Ruppie hat geschrieben:
Lok24 hat geschrieben: