Inzwischen sind die Eckdaten zum bisher teile- und flächenmäßig größten LEGO Set „ever“ ja bekannt, ich wiederhole sie hier nochmal ganz kurz.
Eckdaten:
Das Mosaik zeigt eine Weltkarte in der dem Erbauer viel Raum zum selbstgestalten gegeben wird, hierzu später mehr.
Das fertige Mosaik hat eine Größe von 1040 x 656 mm, ist also einen Meter breit und über 60cm hoch, es besteht aus bis zu 11.695 Teilen und soll zum Preis von knapp 250 Euro erhältlich sein, was einem Teilepreis von 2,13 Cent entspricht. Hört sich wenig an ist aber für einen Haufen 1x1 Rundfliesen und -platten nicht wenig. 1x1 Rundeiner Platten werden zum Beispiel neu bei BL in großen Mengen schon für 1 Cent angeboten. Allerdings beinhaltet das Set natürlich auch noch die Umrandung und vorallem die stabilen 16x16 Technic-Platten (auf BL als Steine gelistet), hiervon 40 Stück! Diese Platten in schwarz gibts auf Bricklink für 3-4 Euro pro Stück. Ziehen wir also 120 Euro vom Setpreis ab, ergibt sich für die restlichen Teile ein Stückpreis ca. 1,1 Cent, was sich schon ganz ok anhört für ca. 4kg LEGO.
Karton und Anleitung:
Nun zum Set. Es kommt in einem großen schwarzen 18+ Karton in dem durchaus noch Luft ist. Obwohl mein Karton gut verpackt im Paket kam, waren zwei der Beutel mit den Rundfliesen geplatzt. Das ist kein Wunder weil die Tüten lose im Karton liegen, zwischen zwei festverbauten Innenkartons. Durch die Fliehkraft wenn z.B. Pakete beim Versand bewegt (oder gar geworfen) werden, können die schweren Beutel platzen. Vielleicht macht LEGO ja noch etwas an der Verpackung. Der eine große Innenkarton beinhaltet die Technic-Platten auf die das Mosaik gesteckt wird, im anderen Karton befinden sich die Teile für die Umrandung, die Stabilisierung und ein spezieller Teiletrenner für Mosaike.
Außerdem befinden sich zwei Fliesen mit Nummern im Set, dazu später mehr.
Der eine Innenkarton wird mittels Laschen mittig im Karton gehalten, was eine clevere Lösung ist.
Das Anleitungsheft ist, wie (noch) üblich bei 18+ Sets, in schwarz gehalten. Man kann aber alles sehr gut erkennen. Für mich ist es das erste LEGO Mosaik-Set. Im Heft gibt es wie gewohnt einige kurze Texte, eine Einleitung zur Serie „LEGO Art“ und einem Statement der Designerin, Fiorella Groves zu dem Set. Offenbar war es Designerin wichtig die Kontinente frei von Grenzen oder anderen Informationen darzustellen, daher also weiß mit einem Schatten in dunkelblau hinterlegt (dunkelblaue 1x1 runde Fliesen rechts von der Landmasse). Die Ozeane sollten als Ozeane von Farben bathymetrisch dargestellt sein.
Als Bathymetrie (von griech. βαθύς bathýs „tief“ und μέτρον métron „Maß“) bezeichnet man die Vermessung der topographischen Gestalt der Gewässerbetten, Meeresböden wie auch beispielsweise Seegründe. Als Teilgebiet von Hydrographie und Geodäsie dient die Bathymetrie der Erzeugung von Geländemodellen und Karten, aus denen das Tiefenprofil der Ozeane ersichtlich wird.
Andererseit lädt die Designerin dazu ein die Flächen nach eigenen Vorstellungen umzugestalten, hierfür sind eine große Menge zusätzlicher Fliesen im Set enthalten, insbesondere in den Farben Koralle und Orange. Hierzu wird im Anleitungsheft ein Beispiel mit farbigen Mustern in den Weltmeeren gezeigt.
Außerdem wird dazu eingeladen die Weltkarte anders als üblich anzuordnen, andere Kontinente in den Mittelpunkt zu stellen, zum Beispiel Amerika oder Asien, je nach eigenem Lebensmittelpunkt. Die drei möglichen Kombinationen sind in der Anleitung beschrieben.
Im Karton sind außerdem noch konische 1x1 Rundeiner Steine enthalten mit welchen man auf der Karte Plätze markieren kann, z.B. Reiseziele, Wohnorte und so weiter. Hierzu können die konischen Steine mit verschiedenfarbigen Fliesen versehen werden, ich habe zum Beispiel Familienreisen, Fanevent-Reisen und beruflichliche Reiseziele unterschiedlich farbig markiert.
Durch die Darstellung der Landmassen mit Platten statt mit Fliesen kann man diese natürlich mit weiteren Platten oder Steinen versehen, z.B. könnte man seine eigene Relief-Karte erstellen. Ich habe mal als Beispiel den amerikanischen Kontinent mit einer Einfärbung für die Vegetation versehen.
Kontemplatives Bauen...
Nun zum Bauen selbst. Das Anleitungsheft macht es sehr einfach das Mosaik zu stecken. Jeder Farbe ist eine Zahl zugewiesen und auf einer 16x2 Platte werden Fliesen mit den Zahlen und daneben die farbigen Fliesen angebracht - quasi als Farbpalette / Referenz. Das ist aber ansich garnicht nötig, da Zahlen und Farben auch auf jedem zu bauenden Mosaikabschnitt in der Anleitung zu finden sind. Falls man sich doch mal verbaut liegt ein spezieller breiter „Steinetrenner“ bei, mit dem dem gleich mehrere Fliesen gleichzeitig abgetrennt werden können.
Und zum entspannten bauen kann man gleich noch per QR Code ?meditative? Musik auf seinem Smartphone abspielen. Leider war zum Zeitpunkt des Reviews der Link noch nicht freigeschaltet daher nun also ohne Musik weiter (oder Musik eigener Wahl, wie wäre es mit Meditationsmusik?)
Das Bauen eines so großen Mosaiks mit Anleitung ist im Prinzip sehr einfach und eher eine Entspannungsübung. Zur Vorbereitung habe ich alle Farben in mit den Farbnummern versehenen „Rocher“ Behältern vor mir stehen. Das hat sich als sehr praktisch erwiesen.
So habe ich dann am Schreibtisch ein paar der 40 zu besteckenden 16x16 Noppen großen Elemente gebaut bis...meine Frau, als ich mal nicht da war, an den Schreibtisch kam um etwas zu erledigen. Danach war für mich nichts mehr zu tun bis alle Elemente fertig waren. Wir haben ja in der AFOL Gemeinde diesen „schönen“ Ausdruck „LGP - Lego geplagter Partner“. Ich war verdutzt dass mein LGP plötzlich den Bau des größten LEGO Sets aller Zeiten an sich riß - ihr erstes LEGO Set :-)
Man sollte wohl die Module gleich zusammenstecken denn sonst hat mein erstmal ein Puzzel mit vierzig Teilen. Danach wird der weiße Rahmen gebaut, auf der Rückseite werden die Module noch mit Platten verbunden und es gibt zwei Technic-Steine als Wandhalterung. Ich habe noch nicht ausprobiert ob das Mosaik an der Wand hält - bei ca. 4kg Gewicht sollte man aber auf jedenfall ausreichend befestigte Schrauben verwenden.
Wer kauft das?
LEGO empfiehlt das Set jedem der sich entspannen und Streß abbauen möchte. Nun, ich denke als AFOL hat man da andere Möglichkeiten. Aber wie schon weiter oben beschrieben gibt es noch andere Zielgruppen die damit an LEGO herangeführt werden. Wer gerne puzzelt oder Ministeck-Bilder bastelt ist hier gut bedient. Oder einfach ganz entspannt etwas zusammen stecken ohne großes Nachdenken. Allerding finde ich dann die Wahl weißer Kontinente wenig gelungen, da sehr langweilig, wenn man die nicht noch verändert. Ich habe hier mal den amerikanischen Kontinent mit eigenem Material „eingefärbt“, als Beispiel.
So wie es ist würde ich persönlich es mir nicht an die Wand hängen, aber ich habe schon eine Idee: ein Geburtstagsgeschenk für meine Frau - dann mit einem anderen Motiv - das Grundmaterial ist jedenfalls da. Dazu noch ein Programm-Tipp: mit PicToBrick kann man recht einfach selbst Fotos in LEGO Mosaike verwandeln:
http://www.t-reichling.de...tware_pictobrick.shtml
Nachtrag:
Wie auch schon bei den anderen LEGO Arts Sets gibt es auch bei der LEGO 31203 World Map wieder einen Podcast zur Begleitung beim Bauen, um das ganze zu einem entspannenden Erlebnis zu machen. Der englische Podcast enthält Berichte von folgenden Personen:
Syazwani Baumgartner vom “Travel Muse Family” Blog, welche von einem abgelegenen Dorf berichtet
Torbjørn C. Pedersen, welcher als erste Person alle Länder der Welt in einer ununterbrochenen Reise besucht hat, ohne dabei zu fliegen
Dane & Stacey, ein neuseeländisches Paar, welches den Reise-YouTube Kanal “Daneger & Stacey” betreibt und über eine Reise zu den Cook Inseln spricht
Ernest White II, ein amerikanischer Reise-Fernsehreporter
Fiorella Groves, eine LEGO Designerin und Reiseliebhaberin
Viele Grüße
Dirk - Mail
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