010 – Ein Sechseck

Durchgehendes Thema dieses Projektes wird bei mir die Reduktion auf wenige Teile, im Idealfall auf ein einziges Teil sein, aus dem „etwas“ wird. „Massenhaft“ eingesetzt, entwickelt beinahe jedes Element seine eigene Sprache, seine eigene Ästhetik, lädt es zu einem „Mehr“ und „Weiter“ ein, das es in jedem Einzelfall, d.h. mit jedem weiteren Teil, neu auszuhandeln gilt. Dieses Sechseck beispielsweise kann als Muster für ein größeres Muster dienen. Und wird noch wachsen, versprochen!

020 – Eine Brille

Man muss natürlich keine Brille drin sehen. Was aber dann? LEGO hat doch die wunderbare Eigenschaft, so vielseitig verwend- und einsetzbar zu sein wie kein anderes Konstruktionsspielzeug. Wie kommt es dann, dass ausgerechnet für die Präsentation von MOCs derart enge und rigide Vorstellungen herrschen, dass kein Platz fürs Ausprobieren von neuen Ideen bleibt?

039 – Ein Flughafengebäude

Zumindest sehe ich das im Moment darin und hatte beim Bau die Vorstellung, ja, Berlin-Tegel lässt grüßen. Der hat ebenfalls eine Sechseck-Struktur, und hätte man rechtzeitig den Plan des damals blutjungen Architekten Meinhard von Gerkan umgesetzt, würden da jetzt zwei super funktionierende Sechsecke stehen. Stattdessen gibt es: Jahrzehntealte Provisorien – und ein Hauptstadtflughafen, der zu unseren Lebzeiten sicher nicht mehr entgegen allen Erwatungen fertig wird geworden ist…

081 – Eine Sternstruktur

So weit also ist die Grundfläche dieses Gebildes in orange gewuchert; der Kreis ist geschlossen, nun kann es in die Höhe gehen. Ob’s gefällt? Diese schwierige Geschmacksfrage würde ich stets das Publikum beantworten lassen. Dessen Maßstäbe und Bedürfnisse sind völlig andere ... Wenn ich mit meinen Spielen Flops produziere – und das ist mir mehr als einmal gelungen! – dann wird mir das schon unmissverständlich mitgeteilt, und zwar durch schlichtes Liegenlassen und Nichtspielen - und dann fliegt der Beitrag eben aus dem Programm. So einfach ist das!

160 – Ein Regierungssitz

Man kann von Diktaturen aller Art halten, was man will: Fähige Bauherren waren die Hitlers, Mussolinis, Ceaucescus dieser Welt ja – wenn man unter „fähig“ „rücksichtslos“ versteht - auch wenn sie es im Einzelfall sicher besser beim Bauen belassen hätten. Unerreicht finde ich in dieser Hinsicht den rumänischen Diktator: Nach einem Erdbeben blieb 1977 in der Hauptstadt genau ein Viertel Bukarests nahezu unzerstört. Ebendieses ließ der Herrscher abreißen, um an der Stelle seinen bis heute völlig überdimensionierten Präsidentenpalast hinzusetzen. Ein intaktes, unzerstörtes Stadtviertel im Jugendstil einfach abreißen! Für einen Regierungssitz! Also, sollte ein Despot irgendwo in der Welt (die meisten sind ja noch gar nicht geboren) je auf die Idee kommen, sich ein Beispiel am „Conducator“ zu nehmen: hier wäre mein Vorschlag für einen geräumigen Regierungssitz.

320 – Lautsprecher/Hotelkomplex

Im Umfang noch einmal verdoppelt, könnte das Gebilde als Gehäuse für einen Lautsprecher

oder als Scheinwerfer dienen.

Zusammengequetscht hingegen ergibt sich eine idyllische Bettenburgen-Anmutung, wie sie in einigen tausend Exemplaren an den schönsten Küsten des Mittelmeers als Hotels für anspruchslose, preisbewusste Touristen geschissen sind. „Hotel Paradiso – sehr sauber!“

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Mit Gruß und Dank
Zypper

Über das Projekt 366 bei FlixBrix
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Zypper im SWR-Treffpunkt "Sammelleidenschaft" ab Minute 8.
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Zyppers Werke in einer Diashow 1989-2020

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