Zypper
01.04.2021, 11:49

+4Das Bauhaus-Projekt: (6) Das Int-Europe-Bürogebäude (CC-Norm)

Mitglieder, denen dieses MOC gefällt:

Kai , Andor , JuL , Legomichel (4 Mitglieder)

Zypper
04.04.2021, 12:50

Als Antwort auf den Beitrag von Zypper

Beschreibung & Hintergrund

Hi, Martin,

"Etwas mehr Beschreibung, worum es geht ... wäre nett."



Nachdem ich (im letzten Lockdown) das Ateliergebäude, die Blaue Galerie und das Schwarze Studio geschaffen und mit dem einen Sahlhaus im Entwurf angefangen hatte, benötigte ich für die Vollendung eines ganze Viertels in der CC-Haus-Norm dringend weitere Eckgebäude. Daher war klar, dass bei der Wiederaufnahme des Projektes einige Monate später nur ein Eckgebäude auf Kiel gelegt werden konnte. Gern zeige ich dir Bilder aus der Entwurfsphase:

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Wie du siehst, hat mir zunächst vorgeschwebt, auf ein strunzsolides Fundament diese schwebende Ellipse (oder wie heißt der physikalische Fachausdruck dafür?) aufzuständern, weil ich diese grauen Kran-Dinger einsetzen wollte. Aber ich muss dir jetzt nicht groß vorjammern, welche Probleme sich aufgetan hätten, wenn ich diese beiden Elemente - Fundament mit was obendrauf - CC-Norm-gerecht hätte miteinander verbinden wollen. Das heißt: Glaubhaft regendicht, die Etagen für eine Minifigur glaubhaft erreichbar, die Böden glaubhaft begehbar usw. Als Skulptur wäre das ja alles kein Problem gewesen: Einfach hinstellen und gut ist. Aber es sollte ja in die Norm passen.

(Übrigens baute ich gerade an diesem Entwurf, als mich Anfang letzten Dezember das SWR-Team besuchte und von mir verlangte, für die Kamera "mal ein bisschen was zu bauen". Jungejunge, das ist ein Gefühl, als wie aufs Klo gesperrt zu werden, obwohl man gar nicht muss ... Na, da hab ich halt die Kiste mit den bunten 1x2 ausgeschüttet und ein bisschen was gebaut. [ab Minute 8 etwa])

Ich gab die Idee auf und behielt auf dem Tisch das strunzsolide und laaaangweilige Erdgeschoss zurück. Auf dieses setzte ich nach und nach die gleichförmigen Etagen, die zunächst alle ganz grau waren. Und das sah nicht sehr reizvoll aus. Nix gegen Nüchtern- und Schmucklosigkeit - wenn der Bau an sich "schmuck" ist - aber hier war es sogar mir zuviel mit dem zuwenig "Schmuck". Außerdem hatte ich das Thema "Grau" ja schon mit dem oben erwähnten Ateliergebäude abgefrühstückt, und da, finde ich, kommen gerade die vergilbten althellgrauen Steine ganz gut zur Geltung und sind "Schmuck" genug.

Und so hab ich dann dem Bau das bisschen Zierde verpasst, das noch möglich war.

Das erinnerte mich ein wenig an die Legende, wie die Tiere zu ihrem Schmuck an dem Tag gekommen sind, an dem der HERR sie schuf und alle, alle Tiere zusammenrief. Kennst du die? Die geht so: Alle Tiere hatten brav Aufstellung genommen, und Gott machte sich ans Werk: dem Löwen verpasste er die Mähne, den Vögeln ihr Gefieder, den Böcken ihre gedrehten Hörner, den Giraffen ihre Musterungen usw usw. Nur das Schwein war nicht dabei. Es war nämlich ein heißer Tag da im Paradies gewesen, und das Schwein hatte die ganze Zeit in seinem Koben gedöst. Als es gegen Abend endlich doch noch zu sich kam, wurde ihm plötzlich bewusst, welchen Tag es da verpasst hatte, und es lief im Schweinsgalopp zu Gott und bat, nach Atem keuchend, um seinen Schmuck. Aber ach: es war ein langer Tag, und die Schar der Tiere war groß gewesen; Gott hatte alle Farbtiegel leergepinselt, alle Federn und Felle verteilt - er hatte nichts mehr, was er dem Schwein geben konnte, um es ein bisschen schön zu machen. Aber das Schwein dauerte ihn, wie es ihn mit seinen triefenden Schweinsäuglein so anschaute, und Gott erbarmte sich seiner. Da kehrte er wenigstens all die Haare, die heruntergefallen waren, zusammen, und warf sie dem Schwein über. Und er nahm die Brennschere und kräuselte dem Schwein wenigstens das Schwänzchen ein wenig kringelig. Das war alles, mehr konnte der Herr nicht tun für sein Geschöpf, und darum laufen die Schweine noch heute so herum.

Runtergebrochen auf das Bürogebäude heißt das: die grauen 1x1-Säulen zwischen den Fenstern wichen bunten "Kollegen" (aus einer anderen Kiste), und an den Wänden befestigte ich diese grauen Zaunteile, von denen mir ein junger Freund nicht ohne Entsetzen mitteilte, dass es sich um relativ seltene, relativ kostbare Oberleitungsmasten für die alte Eisenbahn handeln solle. Stimmt das?

Das Gebäude steht leer, und das seit Jahren schon. Das hängt mit dem Erst-Besitzer der Immobilie zusammen, der Gesellschaft "Int-Europe". Zwei dieser Schilder fand ich in einem aus fünf verstaubten Umzugskartons bestehenden Konvolut, das aufgrund des SWR-Beitrages von einem großzügigen Spender eingegangen war. "Int-Europe" muss mal mit der Eisenbahn zu tun gehabt haben, ich weiß leider nicht, mit welchem Set, aber die Firma muss bald nach ihrem Ersterscheinen wieder eingegangen sein, denn es verliert sich ihre Spur in der weiten, weiten LEGO-Welt. Nur das Gebäude ist geblieben, eine Auffanggesellschaft hält es in Schuss und sucht nach Mietern. Bisher erfolglos.

So sehen die Etagen von innen und unten aus:

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Das Loft ist etwas abweichend gestaltet. Beachte, dass das Fliesenmuster als vermittelndes Instrument zwischen drinnen und draußen eingesetzt ist.

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Hast noch Fragen?

Österlichen Gruß
Zypper


Mit Gruß und Dank
Zypper

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Über das Projekt 366 bei FlixBrix
Zypper im LEGO-Intranet
Zypper im SWR-Treffpunkt "Sammelleidenschaft" ab Minute 8.
Zypper bei flickr
Zyppers Werke in einer Diashow 1989-2020


JuL
20.12.2021, 12:36

Als Antwort auf den Beitrag von Zypper

Re: Beschreibung & Hintergrund

Saluton!

Ich habe mein Like vergeben, aber ich muß gestehen, daß ich bei diesem Gebäude
die Erläuterungen interessanter fand als das Haus selbst. Bürogebäude sind halt
oft nicht so spannend.

Ad LEGO & Co.!
JuL


„Altgrau“ facere necesse est.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie mir nennen. Ich lerne nämlich gerne dazu (ich bin allerdings „Altschreiber“).


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