Zorg
02.03.2021, 00:32

Editiert von
Zorg
02.03.2021, 00:46

+2Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Hallo liebe Forum Mitglieder,

ich bin noch nicht lange in der Welt von Lego unterwegs, besitze bis jetzt auch nichts. Nun habe ich viel hier gelesen und lust gekriegt, mich mal mit einer Eisenbahn von Lego zu beschäftigen. Nach längerem schauen und nachforschen habe ich erfahren, das Lego ein klassisches 9V System für die Züge hatte und dieses nun verändert hat bzw. nicht weiter verfolgt und dafür jetzt mit diesen Fernbedienungen, Bluetooth, App usw. arbeitet. Ich habe versucht, das ganze für mich zu verstehen, verstehe jedoch nicht, wo der Vorteil des neuen Systems liegt? Das alte System war doch eigentlich perfekt oder nicht? Oder übersehe ich hier etwas? Danke für den Austausch..



womo , goldfing gefällt das


Ben®
02.03.2021, 08:06

Als Antwort auf den Beitrag von Zorg

+5Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Zorg hat geschrieben:

Hallo liebe Forum Mitglieder,

ich bin noch nicht lange in der Welt von Lego unterwegs, besitze bis jetzt auch nichts. Nun habe ich viel hier gelesen und lust gekriegt, mich mal mit einer Eisenbahn von Lego zu beschäftigen. Nach längerem schauen und nachforschen habe ich erfahren, das Lego ein klassisches 9V System für die Züge hatte und dieses nun verändert hat bzw. nicht weiter verfolgt und dafür jetzt mit diesen Fernbedienungen, Bluetooth, App usw. arbeitet. Ich habe versucht, das ganze für mich zu verstehen, verstehe jedoch nicht, wo der Vorteil des neuen Systems liegt? Das alte System war doch eigentlich perfekt oder nicht? Oder übersehe ich hier etwas? Danke für den Austausch..


Moin Moin!

Willkommen bei den LEGO-Verrückten. Wenn Du Dich mit den Systemen vertraut machen willst, kann ich als Einstieg Holger Matthes Buch empfehlen. Der fasst das gut und hinreichend ausführlich zusammen wie z.B. hier für Teile der blauen Ära zu sehen:

[image]



Als Hauptphasen kann man zusammenfassen:


1)
4.5V blaue Ära 1966 - 1979 Batteriebetrieb (kompatibel mit allem bis heute)
12V blaue Ära 1968 - 1979 Trafobetrieb mit Mittelleiter

2)
4.5V graue Ära 1980 - 1991 Batteriebetrieb (kompatibel mit allem bis heute)
12V blaue Ära 1980 - 1991 Trafobetrieb mit Mittelleiter (vollkompatibel mit 12V oben); Fernbedienweichen, funktionierende Lichtsignale, Bahnschranken, hakelnde Entkupplungsanlage.
Bei 12V gibt es immer gewisse Kontaktprobleme (vor allem nach längeren Betriebspausen). Staub liegt oben auf den Schienen. Oxidschichten werden weniger gut aufgebrochen. 12V hakelt oft für einige Zeit, bis alles rund läuft. Daher dann Umstieg auf das zuverlässige 9V System mit zudem viel schnellerem Aufbau.

3)
9V Ära 1992-2005 Trafobetrieb mit stromführenden Laufschienen. Optisch sicherlich am reizvollsten; betriebssicher und leichtlaufend.

4a - 4d)
9V Batteriezüge seit 2006 mit Schienen in Vollplastik. (Vollkompatibel zu allem nach unten und oben!)
• "Remote Control" Infrarot-Spezial-Fernbedienung 2006: nur 2 Sets mit integrierter Technik in Lokgrundplatte.
• "PF" Power Functions 2010 bis 2017 Infrarot-Fernbedienung mit 8 Kanälen. Empfänger und Batteriebox (bzw Akku-) separat. Das für mich bisher beste Spielsystem (zusammen mit folgendem).
• "PU" Powered Up 2018-202x? mit Bluetooth Fernbedienung. Empfänger in kompakter Batteriebox (darum "Hub" genannt). Vergrößerte Reichweite. Fast beliebig viele Kanäle betreibbar.
• "PU" im 10277 nur noch per App (Smartphone neuester Generation erforderlich) - Nur 1 Zug steuerbar. => Technisch damit das (für mich) dümmste System seit dem 323 Schiebezug. :-))

Der Vorteil des neuen Systems liegt in 2 Punkten: Erstens sind bei Spielbahnen die Metallschienen per Norm für unzulässig erklärt worden. (Zuviele möchte-gerne E-Ingenieure haben solche Schienen ohne Trafo ans Netz geschlossen). Für Kinder war LEGO daher gezwungen, auf Plastik+Batterie umzuschwenken.
Zugleich waren zu der Zeit die Formen und Vorrichtungen (insbesondere zum Bau von 9V Weichen) so weit abgenutzt, dass man bei LEGO keine Chance gesehen hat, das wirtschaftlich als Kleinsparte "Hobbyzug" (dort sind Metallschienen zulässig) parallel für Erwachsene Kunden weiterzuvertreiben.

Der zweite und für den Spielwert wesentliche Vorteil bei Batteriebetrieb liegt im möglichen massiven Massenbetrieb auf einem Netz:
• Gegenverkehr: kein Problem!
• ruhender und fliessender Verkehr jeder Geschwindigkeit und Richtung: kein Problem!
• richtig viele Züge in einem Netz: 8x PF und 8xPU + Remote Control: kein Problem!
• ansteuern weiterer Funktionen kein Problem: alles ist baubaur, wenn auch nicht fertig von LEGO zu kaufen.
• Preise sind leidlich ok (Einstieg für unter 100 Eur in den Passagierzug mit allem was es für den Anfang braucht).
• Zubehör ist der größte Schwachpunkt: da läßt sich LEGO derzeit vom Chinaclown *) die Butter vom Brot nehmen. (* Verballhornung auf Klon und Klauen frei wählbar).
Als LEGO-Fan muss man lange dabei sein oder auf den Gebrauchtmarkt schielen.

Leg Godt!

Ben


[image]



mehr Bilder gibt's hier:

[image]


"blay s....!" - Aber China Klone (puke!) sind noch viel schlimmer...


IngoAlthoefer , Legobecker , Turez , Garbage Collector , Zorg gefällt das (5 Mitglieder)


Carrera124
02.03.2021, 10:01

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

+4Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Ben® hat geschrieben:

Erstens sind bei Spielbahnen die Metallschienen per Norm für unzulässig erklärt worden.

Das halte ich für sehr merkwürdig.
Hast du dazu eine belastbare Quelle oder einen Link zu dieser „Norm“?

Es werden ja noch Spielbahnen mit Metallschienen ganz offiziell verkauft.
Ganz abgesehen von den Nicht-Spielbahnen.


Grüße an meinen Stalker


jopiek , Lok24 , Pudie® , martin8721 gefällt das (4 Mitglieder)


jopiek
02.03.2021, 10:29

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

Editiert von
jopiek
02.03.2021, 10:30

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Carrera124 hat geschrieben:

Ben® hat geschrieben:
Erstens sind bei Spielbahnen die Metallschienen per Norm für unzulässig erklärt worden.

Das halte ich für sehr merkwürdig.
Hast du dazu eine belastbare Quelle oder einen Link zu dieser „Norm“?

Es werden ja noch Spielbahnen mit Metallschienen ganz offiziell verkauft.
Ganz abgesehen von den Nicht-Spielbahnen.


Bevor WO2 gab es ebenfalls Spielbahnen auf Netzstrom (!!!). Unglaublich (auch von Märklin). 9V ist natürlich harmlos. Ich denke das Problem ist das z.B. den USA andere Regeln hat und ebenfalls TLG versucht hat alles mehr einfach zu machen. Für kinder is IR/BLE viel besser. LEGO ist eigentlich auch zu leicht um mit DCC zu steuern (Ich habe es versucht, es geht, aber nicht sehr gut).



Lok24
02.03.2021, 10:41

Als Antwort auf den Beitrag von jopiek

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Hallo,

jopiek hat geschrieben:

LEGO ist eigentlich auch zu leicht um mit DCC zu steuern (Ich habe es versucht, es geht, aber nicht sehr gut).

Was hat das mit dem Gewicht zu tun? Oder meintest Du was anderes?
Ich habe schon Anlagen auf Ausstellungen gesehen (Köln, ich glaube das war ein Landsmann von Dir), da lief das gut



Lok24
02.03.2021, 10:50

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

Editiert von
Lok24
02.03.2021, 11:11

+1Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Hallo

Carrera124 hat geschrieben:

Ben® hat geschrieben:
Erstens sind bei Spielbahnen die Metallschienen per Norm für unzulässig erklärt worden.

Das halte ich für sehr merkwürdig.

Ich auch.
Was vor Jahren/Jahrzehnten verboten wurde sind "Trafos" mit Netzkabel, die müssen seitdem ein Steckernetzteil haben.
Und Märklin hat tatsächlich in der "my World" Serie die Metallschienen durch solche aus Kunststoff ersetzt, das ist für Kinder ab 3.

Für Kinder ab 6 gibt es die normalen Metallschienen mnit den 22V Gleisspannung.

Und das sind nur die Empfehlungen auf der Schachtel, wüsste nicht, dass es da ein "Gesetz" gibt. In D.



Carrera124 gefällt das


Lok24
02.03.2021, 10:56

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Hallo,

Ben® hat geschrieben:

Der zweite und für den Spielwert wesentliche Vorteil bei Batteriebetrieb liegt im möglichen massiven Massenbetrieb auf einem Netz:
• Gegenverkehr: kein Problem!
• ruhender und fliessender Verkehr jeder Geschwindigkeit und Richtung: kein Problem!

Da bin ich ganz bei Dir, deswegen ist es für mich völlig unverständlich, dass hier in einem andern Thread eine 9V-Anlage mit 2 festen Ovalen geplant wird, für Kinder.

Ben® hat geschrieben:
8x PF und 8xPU + Remote Control: kein Problem!

Es sind x mal 4 PU Hubs + x Fernbedienungen



Turez
02.03.2021, 12:01

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

+1Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Hallo Ben, hallo zusammen,

Ben® hat geschrieben:

12V blaue Ära 1980 - 1991 Trafobetrieb mit Mittelleiter
na, na...

Ben® hat geschrieben:
9V Ära 1992-2005 Trafobetrieb mit stromführenden Laufschienen.

Also eigentlich war das 1991 bis 2006. Oder sogar 2007, falls in dem Jahr noch 9V-Schienen oder Zubehör hergestellt wurde - das exakte Produktionsende kenne ich leider nicht.

Ben® hat geschrieben:
Erstens sind bei Spielbahnen die Metallschienen per Norm für unzulässig erklärt worden.
Dazu würde ich auch gern genaueres wissen. In all den langen Diskussionen rund um das Ende der 9V-Bahn ist mir dieses Argument noch nie so konkret untergekommen.
Deinen weiteren Punkten stimmt ich zu.

Was man ansonsten noch anführen könnte: Die Preise für das 9V-Zubehör waren kurz vor Ende dieser Technik schon ziemlich hoch. 8 Schienen kosteten 2006 laut Katalog 17,99€, eine Kreuzung 14,99€ und ein Weichenset unfassbare 39,99€. Heute wären es vermutlich noch einmal 10% mehr, somit sind die Plastikschienen definitiv die deutlich günstigere Option insbesondere für größere Eisenbahnanlagen.
Und durch die Farbumstellung 2003/2004 hatte es sich LEGO damals mit so manchem langjährigen Eisenbahnfan "verscherzt", denn nur die wenigsten wollten ihre Sammlung an altgrauen Schienen um neugraue Exemplare erweitern. Das hat vielleicht noch zusätzlich für eine geringere Nachfrage gesorgt und das Ende der 9V-Bahn mit begünstigt.

Grüße
Jonas



Thomas52xxx gefällt das


Lok24
02.03.2021, 12:21

Als Antwort auf den Beitrag von Turez

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Hallo,

Turez hat geschrieben:


Ben® hat geschrieben:
Erstens sind bei Spielbahnen die Metallschienen per Norm für unzulässig erklärt worden.
Dazu würde ich auch gern genaueres wissen. In all den langen Diskussionen rund um das Ende der 9V-Bahn ist mir dieses Argument noch nie so konkret untergekommen.

Ich glaube das Wort "Norm" ist hier irreführend.
Es geht wohl eher um die Kennzeichnungspflicht innerhalb der EU.



Ben®
02.03.2021, 12:36

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

+1Re: Warum wurde die Lego Eisenbahn verändert? Schienen Metall vs. Plastik

Carrera124 hat geschrieben:

Ben® hat geschrieben:
Erstens sind bei Spielbahnen die Metallschienen per Norm für unzulässig erklärt worden.

Das halte ich für sehr merkwürdig.
Hast du dazu eine belastbare Quelle oder einen Link zu dieser „Norm“?

Es werden ja noch Spielbahnen mit Metallschienen ganz offiziell verkauft.
Ganz abgesehen von den Nicht-Spielbahnen.


Sorry LLL,

hier muss ich leider passen und kann das nicht schriftlich belegen. Ich war vor Aufkommen der PF-Eisenbahnen für eine Woche auf einem Workshop in Billund. Da ging es um die Abkehr von der 9V Trafobahn.
Und ich bin sicher, dass das dort so begründet und "verkauft" wurde also 1. und wichtigstens mit (kommender?) Normung/gesetzlicher Regelung für Kinderspielzeug (aber ob EU, Asien oder US? =weiß ich nicht). 2. mit unwiederbringlichem Verlust der Fertigungstools, so dass auch ein (erlaubter) Vertrieb an Hobbyisten nicht länger möglich bliebe.

Ich finde dazu jetzt aber auch keinen Beleg im Netz. Könnte also sein, dass dies nur vorauseilend in Erwartung solcher Regelungen dazu gekommen ist. Offen ausgesprochen wurde damals auch, dass LEGO Kompetenz in Kunststoff hat - aber nicht in Elektrik. Und das ihnen auch daher Kunststoff-Produkte lieber wären.

Leg Godt!

Ben


[image]



mehr Bilder gibt's hier:

[image]


"blay s....!" - Aber China Klone (puke!) sind noch viel schlimmer...


ThomaS gefällt das


Dirk1313
02.03.2021, 13:37

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

Re: Warum wurde die Lego Eisenbahn verändert? Schienen Metall vs. Plastik

Ben® hat geschrieben:

Carrera124 hat geschrieben:
Ben® hat geschrieben:
Erstens sind bei Spielbahnen die Metallschienen per Norm für unzulässig erklärt worden.

Das halte ich für sehr merkwürdig.
Hast du dazu eine belastbare Quelle oder einen Link zu dieser „Norm“?

Es werden ja noch Spielbahnen mit Metallschienen ganz offiziell verkauft.
Ganz abgesehen von den Nicht-Spielbahnen.


Sorry LLL,

hier muss ich leider passen und kann das nicht schriftlich belegen. Ich war vor Aufkommen der PF-Eisenbahnen für eine Woche auf einem Workshop in Billund. Da ging es um die Abkehr von der 9V Trafobahn.
Und ich bin sicher, dass das dort so begründet und "verkauft" wurde also 1. und wichtigstens mit (kommender?) Normung/gesetzlicher Regelung für Kinderspielzeug (aber ob EU, Asien oder US? =weiß ich nicht). 2. mit unwiederbringlichem Verlust der Fertigungstools, so dass auch ein (erlaubter) Vertrieb an Hobbyisten nicht länger möglich bliebe.

Ich finde dazu jetzt aber auch keinen Beleg im Netz. Könnte also sein, dass dies nur vorauseilend in Erwartung solcher Regelungen dazu gekommen ist. Offen ausgesprochen wurde damals auch, dass LEGO Kompetenz in Kunststoff hat - aber nicht in Elektrik. Und das ihnen auch daher Kunststoff-Produkte lieber wären.

Leg Godt!

Ben


Das ist auch mein Informationsstand.


Viele Grüße
Dirk - Mail

[image]


Carrera124
02.03.2021, 14:00

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

Re: Warum wurde die Lego Eisenbahn verändert? Schienen Metall vs. Plastik

Danke für die Erläuterung.
Für mich klingt es so, als hätten die Lego-Verantwortlichen seinerzeit einfach ein Märchen erzählt, um eventuell aufkommende Fragen gleich im Keim zu ersticken.


Grüße an meinen Stalker


Dirk1313
02.03.2021, 14:51

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

+3Re: Warum wurde die Lego Eisenbahn verändert? Schienen Metall vs. Plastik

Carrera124 hat geschrieben:

Danke für die Erläuterung.
Für mich klingt es so, als hätten die Lego-Verantwortlichen seinerzeit einfach ein Märchen erzählt, um eventuell aufkommende Fragen gleich im Keim zu ersticken.


Für Dich klingt alles was Dir nicht gefällt so, als ob LEGO Dir das Hobby vergrätzen will.

Ich hab mal ein paar Unterlagen rausgesucht - siehe auch: https://www.it-recht-kanz...wnloadEBook.php?_rid=6

Frage: Wo finden sich gesetzliche Regelungen zum Inverkehrbringen von Spielzeug?
Am 20. Juli 2009 ist die Richtlinie 2009/48/EG über die Sicherheit von Spielzeug in Kraft getreten. Diese ersetzt die alte Spielzeugsicherheitsrichtlinie von 1988 und ist seit dem 20. Juli 2011 auch in Deutschland anzuwenden. Umgesetzt wurde diese Richtlinie in Deutschland zum ganz überwiegenden Teil durch die Zweite Verordnung zum Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (Verordnung über die Sicherheit von Spielzeug - im Folgenden "2. GPSGV"), die am 20.07.2011 in Kraft getreten ist.
Der Text
» der europäischen Richtlinie ist hier (http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:32009L0048E:NOT) online einsehbar.
» der 2. GPSGV ist hier (http://www.buzer.de/gesetz/9801/index.htm) online einsehbar.
Frage: Für welche Produkte gilt die 2. GPSGV?
Die Verordnung über die Sicherheit von Spielzeug (2. GPSGV) gilt, wenn Spielzeug auf dem Markt bereitgestellt wird, vgl § 1 - 2. GPSGV.
Unter dem Begriff "Spielzeug" sind gemäß § 2 Nr. 24a der 2. GPSGV alle Produkte zu verstehen, die ausschließlich oder nicht ausschließlich dazu bestimmt oder gestaltet sind, von Personen unter 14 Jahren zum Spielen verwendet zu werden.
Gemäß dieser Begriffsbestimmung gilt die Verordnung für » Produkte, die dazu bestimmt oder gestaltet sind
» ausschließlich oder nicht ausschließlich » von Kindern unter 14 Jahren
» zum Spielen verwendet zu werden.


Aus der europäischen Richtlinie für Spielzeug:

Im Abschnitt „Elekrische Eigenschaften“ findet sich unter Punkt 2 der folgende Text:
„ Teile von Spielzeug, die mit einer Stromquelle verbunden sind, die einen Stromschlag verursachen kann, oder mit einer solchen in Berührung kommen können, sowie Kabel und andere Leiter, durch die diesen Teilen Strom zugeführt wird, müssen gut isoliert und mechanisch geschützt sein, um das Risiko eines Stromschlags auszuschließen.“

https://eur-lex.europa.eu...8-20171124&from=EN

Das denke ich erklärt sehr deutlich, warum eine Spielzeugeisenbahn keine offenen Leiter (sprich Stromschienen) beinhalten soll.
Diese Richtlinie trat in der EU im Jahr 2009 in Kraft.


Viele Grüße
Dirk - Mail

[image]


Turez , friccius , Rico gefällt das


Lok24
02.03.2021, 15:51

Als Antwort auf den Beitrag von Dirk1313

Editiert von
Lok24
02.03.2021, 15:51

+1Re: Warum wurde die Lego Eisenbahn verändert? Schienen Metall vs. Plastik

Hallo,

Dirk1313 hat geschrieben:

Im Abschnitt „Elekrische Eigenschaften“ findet sich unter Punkt 2 der folgende Text:

Aber in §1 wird das definiert: Spannungen unter 24V, das ist die "Zulässige Berührungsspannung" bei Spielzeug, sind zulässig.
Sonst dürften auch keine Batterien genutzt werden, denn auch da liegen die Kontakte völlig blank.
Bei jedem PU-Cradle mit eingelegten Batterien ziemlich genau 9V.
Oder Autorennbahnen oder elektrische Eisenbahnen usw. usw. in den Spielzeughandel kommen.
Die 9V der LEGO-Bahn liegen da deutlich niedriger als die 22V einer Märklin-Eisenbahn für sechsjährige.
Und die wird in D munter verkauft.



gefällt das


Dirk1313
02.03.2021, 15:54

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

Editiert von
Dirk1313
02.03.2021, 15:54

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Carrera124 hat geschrieben:


Es werden ja noch Spielbahnen mit Metallschienen ganz offiziell verkauft.


Von wem?

Hier mal ein Auszug aus einer Technischen Dokumentation von Märklin - System für Kinder (Spielzeugeisenbahn):

[image]


(Märklin my world - Startpackung "ICE 3" (ICE 3))


Viele Grüße
Dirk - Mail

[image]


Dirk1313
02.03.2021, 16:00

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

Re: Warum wurde die Lego Eisenbahn verändert? Schienen Metall vs. Plastik

Lok24 hat geschrieben:

Hallo,

Dirk1313 hat geschrieben:
Im Abschnitt „Elekrische Eigenschaften“ findet sich unter Punkt 2 der folgende Text:

Aber in §1 wird das definiert: Spannungen unter 24V, das ist die "Zulässige Berührungsspannung" bei Spielzeug, sind zulässig.
Sonst dürften auch keine Batterien genutzt werden, denn auch da liegen die Kontakte völlig blank.
Bei jedem PU-Cradle mit eingelegten Batterien ziemlich genau 9V.
Oder Autorennbahnen oder elektrische Eisenbahnen usw. usw. in den Spielzeughandel kommen.
Die 9V der LEGO-Bahn liegen da deutlich niedriger als die 22V einer Märklin-Eisenbahn für sechsjährige.
Und die wird in D munter verkauft.


Märklin Eisenbahn für 6jährige ist ebenfalls ohne offene Leiterkontakte:

[image]


(Märklin my world - Startpackung "ICE 3" (ICE 3))

Die Batteriefächer werden so angelegt, dass kleine Kinder sie nicht ohne Weiteres öffnen können (Clips oder Schrauben).
Ich hab jetzt keine Lust nachzusehen ob Autorennbahnen mit offenen Leitern ab 14 Jahre sind oder jünger.

Wir sehen aber sehr wohl sowohl bei Märklin als eben auch bei LEGO, dass man sich für Kinder von offenen Leitern verabschiedet.
Und die Richtlinie ist da meiner Meinung nach auch eindeutig: Stromschläge müssen mittels Isolierung verhindert werden.
Einen Stromschlag kann auch von 9v verursacht werden, ob und wie sinnvoll das alles ist sei dahingestellt.
Jedenfalls: je größer der Hersteller, umso größer das Regress-Risiko.


Viele Grüße
Dirk - Mail

[image]


Lok24
02.03.2021, 16:01

Als Antwort auf den Beitrag von Dirk1313

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Dirk1313 hat geschrieben:

(Märklin my world - Startpackung "ICE 3" (ICE 3))

Jaha! Das schrieb ich heute morgen schon, das ist für Dreijährige.

Hier sind die anderen, da steht ausdrücklich 6 Jahre und 22V:

[image]



Dirk1313
02.03.2021, 16:03

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

+1Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Lok24 hat geschrieben:

Dirk1313 hat geschrieben:
(Märklin my world - Startpackung "ICE 3" (ICE 3))

Jaha! Das schrieb ich heute morgen schon, das ist für Dreijährige.

Hier sind die anderen, da steht ausdrücklich 6 Jahre und 22V:

[image]



Gemäß EU Richtlinie lehnt sich Märklin hier recht weit aus dem Fenster.
Aber wo kein Kläger...

...die Richtlinie differenziert ja bezüglich Alter nicht.


Viele Grüße
Dirk - Mail

[image]


Rico gefällt das


Lok24
02.03.2021, 16:14

Als Antwort auf den Beitrag von Dirk1313

Editiert von
Lok24
02.03.2021, 16:32

+1Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Dirk1313 hat geschrieben:

...die Richtlinie differenziert ja bezüglich Alter nicht.

Dein myworld-Beispiel wurde bis 2014 auch mit Metallschienen geliefert....
Es gibt genug Kinderpielzeug mit mehr als 9V, mit offenliegenden Kontakten, mit 9V-Blöcken.

Von Carrera gibt es carrera FIRST, da steht:
"Die brandneue Produktlinie wurde speziell für Kinder ab 3 Jahren entwickelt und ist das ideale Spielzeug für Kinder im Vorschulalter. "



Carrera124 gefällt das


Carrera124
02.03.2021, 17:37

Als Antwort auf den Beitrag von Dirk1313

Re: Warum wurde die Lego Eisenbahn verändert? Schienen Metall vs. Plastik

Dirk1313 hat geschrieben:


Für Dich klingt alles was Dir nicht gefällt so, als ob LEGO Dir das Hobby vergrätzen will.

Nana, wir wollen doch sachlich bleiben.

Ansonsten hat Werner dankenswerterweise schon jede Menge Gegenbeispiele genannt, die zeigen dass die Aussage "stromleitende Metallschienen sind für Kinder/Spielbahnen verboten" Unfug ist.


Grüße an meinen Stalker


Carrera124
02.03.2021, 17:39

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Danke fürs raussuchen. Diese Realität passt halt vermutlich nicht ins Weltbild eines Lego-Ambassadors.


Grüße an meinen Stalker


Dirk1313
02.03.2021, 18:25

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

+2Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Carrera124 hat geschrieben:

Danke fürs raussuchen. Diese Realität passt halt vermutlich nicht ins Weltbild eines Lego-Ambassadors.


Wie war das noch mit der Sachlichkeit?

Die von mir verlinkten Verordnungen gelten weiterhin und werden offensichtlich von einem Modellbahnhersteller anders ausgelegt als von einem Spielwarenhersteller.


Viele Grüße
Dirk - Mail

[image]


Rico , Thomas52xxx gefällt das


Lok24
02.03.2021, 18:35

Als Antwort auf den Beitrag von Dirk1313

Editiert von
Lok24
02.03.2021, 18:52

+2Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Dirk1313 hat geschrieben:

Die von mir verlinkten Verordnungen gelten weiterhin und werden offensichtlich von einem Modellbahnhersteller anders ausgelegt als von einem Spielwarenhersteller.
Ich glaube immer noch Du siehst das falsch, in §1 wird das auf 24V begrenzt.
Ich fürchte Deine These, das man bei 9V einen "Stromschlag" erleidet ist einfach irrig. Denn die für einen Schlag nötigen Ströme werden so nicht erreicht.

Ich habe jetzt auch noch mal bei Wikipedia nachgeschaut, da werden genau die 24V genannt für Kinderspielzeug,
mit den Artikel §1 und §2 der Verordnung als Quelle.
So steht das auch in Dir verlinkten eBook unter "IV. Elektrische Eigenschaften".

Und es ist nicht ein Spielwarenhersteller, es sind viele.
Die können nicht alle so falsch liegen, oder?

Aber egal, ich glaube Dir und Ben durchaus, dass LEGO das seinerzeit so rübergebracht hat, aber mindestens für die EU sticht das nicht.



Carrera124 , gefällt das


Dirk1313
02.03.2021, 19:02

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

Editiert von
Dirk1313
02.03.2021, 19:17

+3Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Werner,

Die 24 Volt beziehen sich darauf, dass ein Spielzeug generell nicht mit mehr als 24 V betrieben werden DARF.
Da steht ja eben auch, dass das Netzteil eines Spielzeugs nicht Bestandteil des selbigen sein darf - also immer extern sein muss!

Das leuchtet auch alles ein, denn wenn ein Kind es schaffen würde das Netzkabel eines Spielzeugs aus dem Spielzeug zu reißen ist die Gefahr eines tödlichen Stromschlags groß.
Einen (einfachen) Stromschlag kann man durchaus bei einer Spannung von 9v bekommen. Daher sollen auch die Batteriefächer für kleine Kinder nicht zu öffnen sein (halte mal die Zunge an beide Pole einer 9v Blockbatterie)

PS: in meiner Schulzeit war es sogar an der Grundschule noch üblich ein „Stromexperiment“ mit einem Handdynamo zu machen, dabei wurde eine Kette gebildet durch die der Strom dann floß. Da hat sich Vieles geändert.


Viele Grüße
Dirk - Mail

[image]


jopiek , Rico , Thomas52xxx gefällt das


Carrera124
02.03.2021, 19:34

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Lok24 hat geschrieben:


Und es ist nicht ein Spielwarenhersteller, es sind viele.
Die können nicht alle so falsch liegen, oder?

Eben.
Wenn bei den vielen anderen Spielwarenherstellern irgendeine Angriffsfläche bestünde, dann hätte es mit Sicherheit auch schon entsprechende juristische Vorgänge gegeben. Z.B. einstweilige Verfügungen oder ähnliches.
Und davon wiederum hätte man ganz sicher etwas mitbekommen. Spätestens dann, wenn so ein Vorgang dazu führt, dass eines der (vorgeblich) betroffenen Produkte aus dem Handel genommen und/oder technisch verändert werden musste.
Aber da all diese Produkte mit stromleitenden Gleisen/Bahnen immer noch munter hierzulande verkauft werden, muss man mit dem gesunden Menschenverstand davon ausgehen, dass da alles rechtens ist.

Lok24 hat geschrieben:

Aber egal, ich glaube Dir und Ben durchaus, dass LEGO das seinerzeit so rübergebracht hat,

Das denke ich auch. Aber es ist ja nicht verboten, so etwas kritisch zu hinterfragen, auch wenn das dem einen oder anderen sauer aufstößt.


Grüße an meinen Stalker


Ben®
02.03.2021, 21:36

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

+2Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Carrera124 hat geschrieben:

Danke fürs raussuchen. Diese Realität passt halt vermutlich nicht ins Weltbild eines Lego-Ambassadors.



Moin,

danke für deinen - wie immer fundierten und gut begründeten - konstruktiven Beitrag in diesem Thread.

Eines kann man den Billundern jedoch nicht absprechen: sie geben sich größte Mühe ihre Kunden (also vornehmlich kleine Kinder) vor Risiken zu schützen. *)

Da eilt man der Gesetzgebung lieber voraus und übererfüllt Normen und Vorschriften.

Ich weiß verbindlich, dass alle Stecker bei Lego (seit PF) über 15 kg Zugbelastung standhalten müssen (eben damit keine Adern freigelegt werden).

In diesem Umfeld halte ich für plausibel, dass Lego schon zum 2006er Remote Control vorpreschte und auf offene Leiter am Gleis verzichtete.

Die fertige Richtlinie aus 2009 dürfte im damaligen Entwurf - wie allgemein üblich - noch strenger, als später veröffentlicht, gewesen sein. Die Lobbyisten sorgen in der Regel für entsprechende Abschwächung/Verwässerung hier und da.

Belegen kann ich nichts hiervon: aber Plausibilität ist offenkundig gegeben.

*)
Und ja: wenn ich böswillig sein will, kann ich sagen, dass die das nur tun, um sich vor Klagen und Geldverlust zu schützen. Also nur des schnöden Mammons wegen. Na und? Bei Chinaschrott haftet im Zweifel eben niemand.

Leg Godt!

Ben


[image]



mehr Bilder gibt's hier:

[image]


"blay s....!" - Aber China Klone (puke!) sind noch viel schlimmer...


Dirk1313 , jopiek gefällt das


Carrera124
02.03.2021, 21:58

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

Editiert von
Carrera124
02.03.2021, 22:04

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Ben® hat geschrieben:


Moin,

danke für deinen - wie immer fundierten und gut begründeten - konstruktiven Beitrag in diesem Thread.

Danke, man passt sich eben an.

Ben® hat geschrieben:

Da eilt man der Gesetzgebung lieber voraus und übererfüllt Normen und Vorschriften.

...

In diesem Umfeld halte ich für plausibel, dass Lego schon zum 2006er Remote Control vorpreschte und auf offene Leiter am Gleis verzichtete.

Die fertige Richtlinie aus 2009 dürfte im damaligen Entwurf - wie allgemein üblich - noch strenger, als später veröffentlicht, gewesen sein. Die Lobbyisten sorgen in der Regel für entsprechende Abschwächung/Verwässerung hier und da.

Belegen kann ich nichts hiervon: aber Plausibilität ist offenkundig gegeben.


Nun ja, so wirklich plausibel ist das nicht. Schließlich waren (und sind) Eisenbahn und deren Elektrik bei Lego nur ein sehr kleiner Anteil im gesamten Produktportfolio.
Im Zweifel hätte man es sich vermutlich sogar erlauben können, die betroffenen Produkte vorübergehend ersatzlos vom Markt zu nehmen. Das hätte dem Gesamtgeschäft nur geringen Schaden zugefügt.

Vorauseilenden Gehorsam zur Risikominierung hätte man dann doch viel eher von Anbietern wie Märklin, Hornby & Co erwarten können, meinst du nicht?
Bei denen ist die elektrische Eisenbahn schließlich das Haupt-Geschäftsfeld. Das Risiko, plötzlich mit nicht gesetzeskonformen Produkten dazustehen, wäre demzufolge existenzbedrohend gewesen.

Kannst du plausibel erklären, warum Märklin & Co anders reagiert haben als Lego? Hatten die die besseren Spione und wussten vorher, dass es nicht so wild wird, wie es Lego (angeblich) befürchtet hat?


Grüße an meinen Stalker


jopiek
02.03.2021, 22:04

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

+1Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Lok24 hat geschrieben:

Hallo,

jopiek hat geschrieben:
LEGO ist eigentlich auch zu leicht um mit DCC zu steuern (Ich habe es versucht, es geht, aber nicht sehr gut).

Was hat das mit dem Gewicht zu tun? Oder meintest Du was anderes?
Ich habe schon Anlagen auf Ausstellungen gesehen (Köln, ich glaube das war ein Landsmann von Dir), da lief das gut


Lokomotive von z.B. Märklin sind meistens von Metal und machen deshalb sehr gutes Kontakt mit die Gleisen. Beim DCC gibt es natürlich nicht nur die Stromverbindung von Zentrale nach den Dekoder im Zug aber auch die Bitkommandos die gut durchkommen sollten deshalb ist guten Kontakt mit die Schienen sehr wichtig. Wenn Leute LEGO Locomotive Schwer machen geht es auch besser, aber es ist immer noch nicht so gut wie eine Locomotive aus Metal.



Rico gefällt das


Ben®
02.03.2021, 23:09

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Carrera124 hat geschrieben:


Kannst du plausibel erklären, warum Märklin & Co anders reagiert haben als Lego? Hatten die die besseren Spione und wussten vorher, dass es nicht so wild wird, wie es Lego (angeblich) befürchtet hat?


Moin,

was hat Märklin denn zu befürchten gehabt? Deren Produkt ist doch 99% Hobby für das Alter 14+.

Die paar Spielzeuge im Programm hätte man sicherlich kurzfristig anpassen oder notfalls aufgeben können, oder?

Noch dazu eine weitere Drehung überspitzt: - bei einer Firma, die von Insolvenz zu Insolvenz schlittert, was hat die denn noch zu verlieren?

Leg Godt,

Ben

(der hier im 1. Beitrag oben nur erinnerte Informationen aus 1. Hand wiedergegeben hat. Das darauffolgende ist nur spekuliert und auf Basis der bekannten Puzzleteile zusammengereimt. Nur weil Hobby-Eisenbahnhersteller Dinge anders handhaben, muss man dem Spielzeughersteller LEGO nicht Lüge, bösen Willen oder alternativ Dummheit umterstellen. Ich habe keine Veranlassung zu bezweifeln, dass LEGO ernsthaft und aufrichtig bemüht war, hier Risiken zu mitigieren, wie es so schön heißt.)


[image]



mehr Bilder gibt's hier:

[image]


"blay s....!" - Aber China Klone (puke!) sind noch viel schlimmer...


Aldar-Beedo
02.03.2021, 23:21

Als Antwort auf den Beitrag von Zorg

+3Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Im Prinzip wurde schon alles gesagt aber eine Ergänzung zum Märklin-Zug der Reihe "Start up":

In Deutschland ist er zwar ab 6 Jahren empfohlen und der Warnhinweis ist lediglich "Nicht geeignet für Kinder unter 3 Jahren", für die USA steht auf der Seite jedoch der Warnhinweis "ACHTUNG: Nicht für Kinder unter 15 Jahren". (Link)

Man darf also vermuten, dass LEGO nicht zwei verschiedene Eisenbahn-Systeme für verschiedene Erdteile parallel laufen lassen wollte, weshalb man eben auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gegangen ist.



Ben® , Dirk1313 , ThomaS gefällt das


Carrera124
02.03.2021, 23:51

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

Editiert von
Carrera124
02.03.2021, 23:55

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Ben® hat geschrieben:


was hat Märklin denn zu befürchten gehabt? Deren Produkt ist doch 99% Hobby für das Alter 14+.
Die paar Spielzeuge im Programm hätte man sicherlich kurzfristig anpassen oder notfalls aufgeben können, oder?

Märklin war ja nur ein Beispiel von vielen.
Dass es noch anderer Anbieter/Hersteller gibt, ignorierst du gekonnt, warum?

Ben® hat geschrieben:

(der hier im 1. Beitrag oben nur erinnerte Informationen aus 1. Hand wiedergegeben hat. Das darauffolgende ist nur spekuliert und auf Basis der bekannten Puzzleteile zusammengereimt. Nur weil Hobby-Eisenbahnhersteller Dinge anders handhaben, muss man dem Spielzeughersteller LEGO nicht Lüge, bösen Willen oder alternativ Dummheit umterstellen. Ich habe keine Veranlassung zu bezweifeln, dass LEGO ernsthaft und aufrichtig bemüht war, hier Risiken zu mitigieren, wie es so schön heißt.)

Dass Firmen Risiken minimieren, stellt ja niemand in Frage. Ich habe so einen Vorgang auch schon erlebt.

Es ist halt nur sehr seltsam, dass von vielen betroffenen Firmen nur Lego proaktiv tätig geworden ist, und all die anderen Firmen nicht.
Kommt dir das wirklich nicht merkwürdig vor? Erst recht unter dem Aspekt dass bei Lego die Eisenbahn nur eine winzige Nebenrolle spielt? Und bei den anderen Firmen das Haupt-Geschäftsfeld ist?

Aber sei's drum, das Rad der Zeit kann eh niemand zurückdrehen.


Grüße an meinen Stalker


Zorg
03.03.2021, 02:25

Als Antwort auf den Beitrag von Zorg

Editiert von
Zorg
03.03.2021, 02:26

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Vielen herzlichen Dank euch allen für all die Informationen. Ich möchte nicht behaupten, dass ich jetzt alles bzw. wie alles war usw. nachvollziehen kann. Jedoch habe ich verstanden, dass das neue System power up nun mal das ist, was ich benutzen kann und sollte

Ich habe mir nun für den Anfang 2 Packungen LEGO 60197 City Personenzug bestellt. Ich denke, da habe ich für den Anfang alles doppelt bzw. genug um einen motorisierten Zug inklusive Licht Funktionen zu machen usw. Da ich eher auf Loks stehe, werde ich, denke ich, den Personenzug erst einmal in den Schrank packen oder bei Ebay verkaufen und schauen, wo ich eine schöne Lok inklusive Anhang irgendwo kriege usw.

Ich habe heute etwas länger nachgedacht und überlegt, wie man eventuell in einem Zug Sound und einen Rauchgenerator unterbringen könnte. Hat jemand von euch schon diesbezüglich etwas gemacht und würde seine Erfahrung mit mir teilen? Meine Erfahrung, was Rauchgeneratoren betrifft, basiert lediglich nur daraus, dass ich mal zugeschaut habe, wie jemand das bei einer Märklin Spur 0 Lok gemacht hat. Aber die Methode würde hier ja nicht mehr funktionieren, da wie lediglich Plastik schienen haben und auch keinen passenden Behälter. Ist so etwas möglich bei einem Plastik Zug?


Hat jemand von euch einen Lego Zug Wagon breiter als üblich gebaut? Würde so eine konstruktion bezogen auf einzelne Wagons zu instabil werden? Im Voraus vielen Dank für den Austausch.



Dirk1313
03.03.2021, 09:35

Als Antwort auf den Beitrag von Zorg

+1Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Zorg hat geschrieben:

Hat jemand von euch einen Lego Zug Wagon breiter als üblich gebaut? Würde so eine konstruktion bezogen auf einzelne Wagons zu instabil werden? Im Voraus vielen Dank für den Austausch.


Hallo,

es ist nicht unüblich Waggons breiter zu bauen als die üblichen sechs Noppen. Von 6 bis 10 Noppen hab ich schon alles gesehen. Ich baue in der Regel die Waggons 7-8 Noppen breit.


Viele Grüße
Dirk - Mail

[image]


Zorg gefällt das


Dirk1313
03.03.2021, 09:40

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

+1Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Carrera124 hat geschrieben:

Es ist halt nur sehr seltsam, dass von vielen betroffenen Firmen nur Lego proaktiv tätig geworden ist, und all die anderen Firmen nicht.
Kommt dir das wirklich nicht merkwürdig vor? Erst recht unter dem Aspekt dass bei Lego die Eisenbahn nur eine winzige Nebenrolle spielt? Und bei den anderen Firmen das Haupt-Geschäftsfeld ist?


Du beantwortest Dir Deine Frage doch schon selbst:
LEGO ist in erster Linie ein Kinderspielzeug, bei den anderen Herstellern handelt es sich um Firmen für die der Modellbau im Vordergrund steht.

Weiter unten wurde auch inzwischen die Frage nach der Altersempfehlung für Eisenbahnen mit Stromleiter beantwortet: in den USA ab 15 Jahre!
Ergo: LEGO hätte entweder verschiedene Systeme für verschiedene Märkte bauen müssen oder sich von den stromführenden Schienen verabschieden. Die Entscheidung war also logisch.


Viele Grüße
Dirk - Mail

[image]


Ben® gefällt das


GELÖSCHT

Dieser Beitrag wurde gelöscht.


Lok24
03.03.2021, 10:50

Als Antwort auf den Beitrag von jopiek

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Hallo,

Das alles hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten stark verändert.


jopiek hat geschrieben:

Lokomotive von z.B. Märklin sind meistens von Metal und machen deshalb sehr gutes Kontakt mit die Gleisen. Beim DCC gibt es natürlich nicht nur die Stromverbindung von Zentrale nach den Dekoder im Zug

Dazu gibt es für fast alle höherwerigen Decoder PowerPacks mit einem Kondensator, dessen Laden und Entladen vom Decoder gemanaged wird, damit sind diese Probleme hinfällig.

jopiek hat geschrieben:
aber auch die Bitkommandos die gut durchkommen sollten deshalb ist guten Kontakt mit die Schienen sehr wichtig.
Auch nicht mehr, bei hochwertigen Deocodern (wie denen von ZIMO) werden die Signale auch ohne Gleiskontakt kapazitiv übertragen (Schiene und Rad bilden einen Kondensator für das hochfrequente DCC-Signal), auf Ausstellungen wird da gerne mal ein DIN-A-4-Papier auf die Gleise gelegt, die Lok in der Größe einer Streichholzschachtel schleicht unbeirrt da drüber und bleibt steuerbar.



Lok24
03.03.2021, 11:07

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

Editiert von
Lok24
03.03.2021, 11:29

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Aloha,

die Diskussion geht m.E. an der Sache vorbei.

Ben® hat geschrieben:

Eines kann man den Billundern jedoch nicht absprechen: sie geben sich größte Mühe ihre Kunden (also vornehmlich kleine Kinder) vor Risiken zu schützen.

Das bedeutet im Umkehrschluss aber, dass Du Metallschienen für ein "Risiko" hälst, und genau das ist falsch.
Der von Dirk zitierte §2 spricht von "Stromschlag", das ist landläufige Bezeichnung für einen Stromunfall, und der hat eine Verletzung zur Folge, sonst ist's keiner.
Und das ist mit den Kleinspannungen unter 24V nicht möglich. (dazu ist der Innenwiderstand des Körpers zu groß, da
Verletzungen nicht durch eine bestimmte Spannung sondern die Höhe des fließenden Stroms bestimmt werden.)

Und deine Unterscheidung zwischen Spielzeughersteller(LEGO) und Hobby-Modellbahnhersteller(Märklin) ist völlig willkürlich.
Märklin (wie viele andere in diesem Segment) ist ebenso ein Spielzeughersteller, oder wie würdest Du ein Untenehemen nennen, das Produkte speziell für 3-jährige am Markt hat? Oder für 6-Jährige? Dessen Produkte im Spielwarenfachhandel vertrieben werden? Hier hilft ein Blick ins Handesregister.



Turez
03.03.2021, 11:45

Als Antwort auf den Beitrag von Zorg

+1Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Hallo,

Zorg hat geschrieben:

Ich habe heute etwas länger nachgedacht und überlegt, wie man eventuell in einem Zug Sound und einen Rauchgenerator unterbringen könnte. Hat jemand von euch schon diesbezüglich etwas gemacht und würde seine Erfahrung mit mir teilen? Meine Erfahrung, was Rauchgeneratoren betrifft, basiert lediglich nur daraus, dass ich mal zugeschaut habe, wie jemand das bei einer Märklin Spur 0 Lok gemacht hat. Aber die Methode würde hier ja nicht mehr funktionieren, da wie lediglich Plastik schienen haben und auch keinen passenden Behälter. Ist so etwas möglich bei einem Plastik Zug?
dazu empfehle ich die Lokomotiven von Sven alias Tenderlok:
https://www.1000steine.de...id=32942&mod_all=y

Und generell hilft sicher auch ein Blick ins hiesige Modell-Archiv (dann filtern nach Eisenbahn), um einen Einblick zu bekommen, was man so alles auf die Schienen stellen kann:
https://www.1000steine.de/de/modelle/archiv/

Grüße
Jonas



Zorg gefällt das


Zorg
03.03.2021, 15:41

Als Antwort auf den Beitrag von Zorg

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Vielen dank Turez, werde mir die konstruktionen von Sven anschauen, der Rauchgenerator ist auch schon auf Lesezeichen und die stöber funktion für das Forum ist sehr hilfreich, ich denke da werde ich heute abend viel zeit mit verbringen



LuDaCriSoNe
03.03.2021, 19:40

Als Antwort auf den Beitrag von Zorg

+1Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Die These hier mit dem Stromschlag bei 9V etc. is jawohl Mumpitz... Ich würde eher behaupten, das Lego die 9V Ära beendete, weil es wie bereits erwähnt, zu teuer wurde!

Vorher kamen noch die Eisenbahn Sets aus der World City Serie, und die werden sich wohl nicht gut verkauft haben... und seitdem ist das Thema „Eisenbahn“ bei Lego ja nur noch sehr klein.


Instagram -> the_collector_of_lego
https://brickset.com/sets/ownedby-LuDaCriSoNe


Carrera124 gefällt das


rgbs
03.03.2021, 22:04

Als Antwort auf den Beitrag von Zorg

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

FX Brix
zeigt ja gerade, dass "unwiederbringlicher Verlust der Fertigungstools" nicht unbedingt das AUS der 9V Technik bei LEGO bedingt hat.

Gruß
R.G.



Aldar-Beedo
03.03.2021, 22:26

Als Antwort auf den Beitrag von rgbs

+2Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

rgbs hat geschrieben:

FX Brix
zeigt ja gerade, dass "unwiederbringlicher Verlust der Fertigungstools" nicht unbedingt das AUS der 9V Technik bei LEGO bedingt hat.

Gruß
R.G.


Auf der Verpackung der FX Tracks steht: "This product is not suitable for persons under 14 years!"

Am Ende wird natürlich auch die wirtschaftliche Perspektive bei LEGO eine Rolle gespielt haben. Aber die war nun mal nicht ausreichend um einen parallelen Vertrieb für Erwachsene und Kinder, bzw. Kindern in der EU und Kinder in anderen Teilen der Welt zu rechtfertigen.



Ben® , Dirk1313 gefällt das


rgbs
03.03.2021, 22:40

Als Antwort auf den Beitrag von Aldar-Beedo

Editiert von
rgbs
03.03.2021, 22:41

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Was hat das jetzt mit dem "unwiederbringlichen Verlust der Fertigungstools" zu tun?

Gruß
R.G.



Aldar-Beedo
03.03.2021, 23:21

Als Antwort auf den Beitrag von rgbs

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

rgbs hat geschrieben:

Was hat das jetzt mit dem "unwiederbringlichen Verlust der Fertigungstools" zu tun?

Gruß
R.G.


Ist mir nur gerade zum Thema FX Bricks aufgefallen, die Schienen werden ja jetzt auch in Deutschland verkauft. Es ist aber ein weiterer Hinweis darauf, dass LEGO sich für neue Formen hätte auf den Kopf stellen oder Verluste in Kauf nehmen können und es heutzutage trotzdem nicht überall auf der Welt als reguläres Spielzeug für (Klein-)Kinder hätte verkaufen dürfen.

Sollte deinen Beitrag also nur ergänzen, bzw. eine neue Info in die generelle Diskussion einbringen



hurlbrink
03.03.2021, 23:34

Als Antwort auf den Beitrag von Aldar-Beedo

Editiert von
hurlbrink
03.03.2021, 23:37

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Aldar-Beedo hat geschrieben:

rgbs hat geschrieben:
FX Brix
zeigt ja gerade, dass "unwiederbringlicher Verlust der Fertigungstools" nicht unbedingt das AUS der 9V Technik bei LEGO bedingt hat.

Gruß
R.G.


Auf der Verpackung der FX Tracks steht: "This product is not suitable for persons under 14 years!"


Da werden als Grund die kleinen Teile und scharfen Kanten genannt: https://www.fxbricks.com/...dia/R72_Box10.5x_1.jpg
Von Gefahr durch elektrischen Strom steht da nichts.

Am Ende wird natürlich auch die wirtschaftliche Perspektive bei LEGO eine Rolle gespielt haben. Aber die war nun mal nicht ausreichend um einen parallelen Vertrieb für Erwachsene und Kinder, bzw. Kindern in der EU und Kinder in anderen Teilen der Welt zu rechtfertigen.


Lego hätte die Schienen problemlos legal weiterverkaufen können, in dem sie einfach die Verpackung umgestalten und 18+ draufschreiben, so wie sie das bei den anderen Sets für die Erwachsenen machen. Dann hätte es das gleiche Produkt weiter für den käuflichen Erwerb gegeben.

Solche Schienen-Sets für Erwachsene hätten mich mehr gereizt als irgendwelche Blumen, Bonsaibäumchen und Modelle alter Autos, die in Boomern nostalgische Gefühle auslösen.

Offiziell wird es dann für Erwachsene vermarktet, aber das hindert ja Eltern trotzdem nicht daran, es für ihre Kinder zu kaufen, auch wenn es offiziell nicht dazu gedacht ist. Somit dürfte es dann auch wirtschaftlich gesehen wieder klappen, weil durch die Hintertür es dann doch wieder an Kinder (bzw. deren Eltern) verkauft wird.

Das ist wie mit den Zigaretten die offiziell erst ab 18 Jahren sind, aber trotzdem heimlich von Leuten unter 18 konsumiert werden.

Die Züge selbst sind dann ohne Motor und werden als Kinderspielzeug vermarktet. Aber die Schienen und den Motor "für Erwachsene" kann man optional dazu kaufen.



rgbs
03.03.2021, 23:51

Als Antwort auf den Beitrag von Aldar-Beedo

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Also für mich heißt "unwiederbringlicher Verlust der Fertigungstools"
dass man keine Möglichkeit mehr hat etwas herzustellen.
FX Bricks schafft es 9V Schienen herzustellen. Wundert mich halt.

Gruß
R.G.



Aldar-Beedo
04.03.2021, 00:09

Als Antwort auf den Beitrag von hurlbrink

+1Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

hurlbrink hat geschrieben:

Aldar-Beedo hat geschrieben:
rgbs hat geschrieben:
FX Brix
zeigt ja gerade, dass "unwiederbringlicher Verlust der Fertigungstools" nicht unbedingt das AUS der 9V Technik bei LEGO bedingt hat.

Gruß
R.G.


Auf der Verpackung der FX Tracks steht: "This product is not suitable for persons under 14 years!"


Da werden als Grund die kleinen Teile und scharfen Kanten genannt: https://www.fxbricks.com/...dia/R72_Box10.5x_1.jpg
Von Gefahr durch elektrischen Strom steht da nichts.

Am Ende wird natürlich auch die wirtschaftliche Perspektive bei LEGO eine Rolle gespielt haben. Aber die war nun mal nicht ausreichend um einen parallelen Vertrieb für Erwachsene und Kinder, bzw. Kindern in der EU und Kinder in anderen Teilen der Welt zu rechtfertigen.


Lego hätte die Schienen problemlos legal weiterverkaufen können, in dem sie einfach die Verpackung umgestalten und 18+ draufschreiben, so wie sie das bei den anderen Sets für die Erwachsenen machen. Dann hätte es das gleiche Produkt weiter für den käuflichen Erwerb gegeben.

Solche Schienen-Sets für Erwachsene hätten mich mehr gereizt als irgendwelche Blumen, Bonsaibäumchen und Modelle alter Autos, die in Boomern nostalgische Gefühle auslösen.

Offiziell wird es dann für Erwachsene vermarktet, aber das hindert ja Eltern trotzdem nicht daran, es für ihre Kinder zu kaufen, auch wenn es offiziell nicht dazu gedacht ist. Somit dürfte es dann auch wirtschaftlich gesehen wieder klappen, weil durch die Hintertür es dann doch wieder an Kinder (bzw. deren Eltern) verkauft wird.

Das ist wie mit den Zigaretten die offiziell erst ab 18 Jahren sind, aber trotzdem heimlich von Leuten unter 18 konsumiert werden.

Die Züge selbst sind dann ohne Motor und werden als Kinderspielzeug vermarktet. Aber die Schienen und den Motor "für Erwachsene" kann man optional dazu kaufen.


Von der Schiene selbst geht ja auch erstmal noch keine Gefahr für einen Stromschlag aus, aktuell verkauft man da ja nur ein Stück Metall. Zudem werden diese Schienen nicht wesentlich spitzer oder schärfer als LEGO 9V-Schienen sein, womit das ganze trotzdem übertragbar bleibt.

LEGO könnte natürlich sicherlich einen gesetzeskonformen Vertrieb von 9V Eisenbahnsystemen weltweit durchführen. Aber zum einen wird sich das eben nicht rechnen, wenn man es parallel zu einem anderen System für Kinder vertreibt und zum anderen ist es nicht die Art von LEGO das zu trennen. Auch auf einem 18+ Set steht der Hinweis auf verschluckbare Kleinteile und die Sets werden unabhängig der Zielgruppe im Gesetzlichen Rahmen als Spielzeug behandelt. Der Hinweis bei den FX Tracks passt ja auch genau zur DIN EN71-1, in der steht, dass Produkte nicht als Spielzeug, sondern als Produkte für Sammler gelten, sofern auf dem Produkt oder seiner Verpackung ein sichtbarer und leserlicher Hinweis angebracht ist, wonach das Produkt für Sammler, die mindestens 14 Jahre alt sind, bestimmt ist. Wie das gesehen wird, wenn es dann in jedem Laden direkt neben den "normalen" Kinder-Sets von LEGO steht weiß ich nicht, wird aber nciht im Sinne der Erfinder der Norm sein. Somit würde sich der Effekt von Erwachsenen, die es für Kinder kaufen auch wieder abschwächen.

Somit kann man sagen: Möchte LEGO alles was zu "LEGO System" (wie es früher hieß) passt als Spielzeug betrachten, passen die Workarounds zu den Schienen nicht ins Konzept.



Ben® gefällt das


Ben®
04.03.2021, 01:23

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Moin!

Lok24 hat geschrieben:


die Diskussion geht m.E. an der Sache vorbei.
Ben® hat geschrieben:
Billund + Risiken

Das bedeutet im Umkehrschluss aber, dass Du Metallschienen für ein "Risiko" hälst, und genau das ist falsch.


Bitte nicht den Überbringer der Nachricht köpfen.
Ich sehe nur geringe Risiken in Metallschienen. Jemand mag die direkt auf 110 oder 230V legen.
Aber es gibt augenscheinlich Weltgegenden, in denen die Normung oder vergleichbare Regeln das als zu großes Risiko sehen. In den USA sind offenkundig Metallschienen für Kinder unzulässig. Auch die Alternativhersteller (umd auch Märklin) warnen ihre US Kunden entsprechend. Beispiele hierfür sind weiter unten zuhauf aufgeführt inklusive der Metallschienen-Märklinbahn für hiesige 6Jährige, welche aber im US-Territorium erst ab 15Jahren vorgesehen ist.


Lok24 hat geschrieben:

Und deine Unterscheidung zwischen Spielzeughersteller(LEGO) und Hobby-Modellbahnhersteller(Märklin) ist völlig willkürlich.


Abermals: es war nie meine Einteilung, sondern eine die ich frei zitiert aus der Erinnerung wiedergegeben hatte.
Durch die zahlreichen Belege weiter unten im Thread wird für mich aber deutlich, dass diese Grenze im US-Markt so gezogen worden ist. Metall nur für Alter 14+ (Hobby-Bereich). Für Kinder nur Plastikschienen.

Als Nachbemerkung sei wiederholt: natürlich gab es weitere Gesichtspunkte (defekte Wekzeuge; Kernkompetenz Plastik; der Wunsch Gewinne zu generieren) warum Lego keine Metallschienen mehr angeboten hat. Ich kann damit gut leben: nicht weil ich ein Fanboiiii bin, wie man mir gerade mal wieder gesagt hat, sondern weil ich lieber per Fernbedienung als per Trafo steuere. Ersteres bietet mir einfach viel mehr Spielspaß.

Leg Godt

Ben


[image]



mehr Bilder gibt's hier:

[image]


"blay s....!" - Aber China Klone (puke!) sind noch viel schlimmer...


hurlbrink
04.03.2021, 07:33

Als Antwort auf den Beitrag von Zorg

Editiert von
hurlbrink
04.03.2021, 07:36

Zum Thema "mangelnde Wirtschaftlichkeit"

Weil als Argument gerne aufgeführt wird, dass das Stromschienensystem für Lego ja so unwirtschaftlich sei und sich nicht unter den aktuellen Normen wirtschaftlich verkaufen liese:

Michael Gale von FxBricks gibt bekannt, dass seine FxTracks fast ausverkauft sind. Mit dem Erfolg hat er selbst nicht gerechnet:
https://www.eurobricks.co...nt&comment=3367473



Thomas52xxx
04.03.2021, 09:19

Als Antwort auf den Beitrag von hurlbrink

Re: Zum Thema "mangelnde Wirtschaftlichkeit"

hurlbrink hat geschrieben:

Michael Gale von FxBricks gibt bekannt, dass seine FxTracks fast ausverkauft sind. Mit dem Erfolg hat er selbst nicht gerechnet:

Ja und. Da füllt jemand - dankenswerterweise und mit viel Enthusiasmus - ein seit über einem Jahrzehnt bestehendes Vakuum aus und hat damit Erfolg. Das ist sin ganzer Linie erfreulich und zeigt, dass das 9V-System nach wie vor einen großen Liebhaberkreis hat.

In absoluten Zahlen wird er wahrscheinlich nicht einmal die Gleislänge einer Tagesproduktion von Lego auf den Markt gebracht haben. Zudem bezweifle ich, dass sich dieser Erfolg langfristig halten lässt und eine ähnliche Menge jetzt jedes Jahr verkauft werden kann.

Bluebrixx hat zur Zeit etwa 100 Eisenbahnsets mit Lokomotiven, Wagen und Gebäuden im Angebot. Von den einzeln verpackten Sets werden Gerüchten zufolge jeweils 150 Stück aufgelegt. 15.000 Sets, die noch nicht einmal vollständig verkauft sind. Wie viele Sets verkauft Lego jeden Tag?

Egal ob Schienen oder Züge. Was davon bei alternativen Anbietern* verkauft wird ist aus Konzernsicht vernachlässigbar. Ich finde es gerade deshalb toll und wichtig, dass es solche Anbieter gibt, die Schienen, Motoren, Räder und anderes Zubehör herstellen oder tolle Sets konfektionieren.

*normale Schienen und Züge chinesischer Produzenten, die eine ähnliche Zielgruppe wie das von LEGO erhältliche Programm erreichen möchte mal außen vor


Gruß
Thomas

mein Blog
meine Eisenbahnräder - mit funktionierendem Download


Lok24
04.03.2021, 10:27

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

Editiert von
Lok24
04.03.2021, 11:05

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Hallo Ben,

Ben® hat geschrieben:

Bitte nicht den Überbringer der Nachricht köpfen.

Bestimmt nicht.

Ich sehe nur geringe Risiken in Metallschienen. Jemand mag die direkt auf 110 oder 230V legen.
Auch das wäre bei enstprechender Auslegung der Spannungsquelle kein Risiko. Das Risiko hängt mit dem Strom zusammenen.

Aber es gibt augenscheinlich Weltgegenden, in denen die Normung oder vergleichbare Regeln das als zu großes Risiko sehen. In den USA sind offenkundig Metallschienen für Kinder unzulässig.

Das kann ich nicht beurteilen. Dirk hatte hier die EU-Verordnung zitiert, und da bezog ich mich darauf.

Insofern: alles gut!

LG

Werner



hurlbrink
07.03.2021, 08:37

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: Zum Thema "mangelnde Wirtschaftlichkeit"

Thomas52xxx hat geschrieben:

Zudem bezweifle ich, dass sich dieser Erfolg langfristig halten lässt und eine ähnliche Menge jetzt jedes Jahr verkauft werden kann.


Man darf nicht vergessen, dass der Kauf unter folgenden Bedingungen möglich war: Es gab nur gerade Schienen zu kaufen und nur maximal 3 Packungen. Es gibt jetzt also haufenweise Leute, demnächst einfach nur 3*8 = 24 gerade Schienen haben werden, sonst nichts.

Nur mit geraden Schienen alleine lässt sich keine Lego-Modellbahn aufbauen. Dazu benötigt man noch Weichen, Motoren, Kurven und Steuereinheiten. Das bedeutet, die ganzen Leute, die jetzt die 24 Schienenstücke haben, werden, um die Modellbahn zu vervollständigen eben solche Sachen wie Weichen, Motoren, Kurven und Steuereinheiten und weitere Geraden noch dazu kaufen. Sonst hätte der Kauf der Geraden ja keinen Sinn gehabt.

Und ausverkauft bedeutet auch, dass es noch haufenweise Leute gibt, die leider nichts abbekommen haben dann nachträglich noch dazu kommen werden.

Bluebrixx hat zur Zeit etwa 100 Eisenbahnsets mit Lokomotiven, Wagen und Gebäuden im Angebot. Von den einzeln verpackten Sets werden Gerüchten zufolge jeweils 150 Stück aufgelegt.


Der Grund, warum Bluebrixx relativ wenig verkauft sehe ich in folgendem:
- Bluebrixx hat einen schlechten Ruf, was Rolleigenschaften betrifft. Das zeigt ein Video von Traintraum aus 2019. Hier muss man fairerweise dazu sagen, dass gemäß Held der Steine im Video über den Schnellzug grau/blau Bluebrixx dieses Problem mittlerweile behoben hat, aber das haben viele noch nicht mitbekommen.
- Auch die Bluebrixx-Züge sind keine Stromschienen-Züge. Sondern auch Batteriezüge oder ohne Motorisierung. Ich behaupte, die Abwesenheit des Stromschienensystems hat die Motivation geschmälert, sich neue Züge zu kaufen. Durch FxTracks wird nun demnächst ein Stromschienensystem zur Verfügung stehen. Und das dürfte meiner Meinung nach auch die Motivation erhöhen, sich bei Bluebrixx unmotorisierte Züge zu kaufen, weil durch FxTracks nun die Möglichkeit besteht, diese Züge für Stromschienen zu motorisieren und auf diesen einzusetzen.
- Ein anderes Problem: Ich habe auf Grund des Videos von Held der Steine (Ich erfuhr dadurch von der Existenz des Schnellzuges grau/blau und der Ersteindruck war zunächst gut) und der Einführung von FxTracks (Gibt mir die Möglichkeit, den Schnellzug sinnvoll einzusetzen/Ohne Stromschienen machen neue Züge für mich keinen Sinn.) und mit dem Gedanken gespielt, mir den Schnellzug grau/blau von Bluebrixx zu kaufen. Dann bin ich auf ein Video von Rippie Bricks gestoßen und dort hat er Mängel sowohl bei Teilequalität als auch Design des Modells aufgezeigt, die mich dann doch davon abhalten, mir diesen Zug zu kaufen.

Dann eine Sache, warum ich persönlich auch sonst keine Eisenbahnsets von Bluebrixx gekauft habe (ist mein eigener Geschmack):
- Das Design der meisten Modelle ist IMHO schlicht gewöhnungsbedürftig.
- Die meisten Züge sind eher aus der Frühzeit bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Passt einfach nicht in eine moderne Stadt. (Z.B. gibt es bei Bluebrixx eine Bekohlungsanlage. Das ist nur für Dampflokomotiven interessiert. Ich bevorzuge moderne Lokomotiven).
- Ich möchte eine generische moderne Stadt bauen, wo nicht erkennbar ist, in welchem Land sie ist. Es könnte irgendein generisches beliebiges Industrieland sein, das aber real nicht existiert, aber existieren könnte (analog zum fiktiven Mineralöl-Konzern Octan, der in der realen Welt nicht existiert, aber theoretisch existieren könnte). Rollmaterial der Bundesbahn passt da nicht rein. (Als Ausnahme ist der Metroliner im Amtrak-Design und Santa Fe/BNSF von Lego, was die Stadt den USA zuordnen könnte, aber damit muss ich leben. Die Sets sind einfach zu schön.)

Gründe, dass Bluebrixx relativ wenige Eisenbahnsets verkauft sehe ich also nicht darin, dass das Thema Eisenbahn als solche unbeliebt ist, sondern in den oben genannten.


Egal ob Schienen oder Züge. Was davon bei alternativen Anbietern* verkauft wird ist aus Konzernsicht vernachlässigbar.


Konzerne haben dafür den Vorteil, dass sie ein viel geringeres wirtschaftliches Risiko haben. Die machen Gewinnen in Höhe mehrerer 100 Mio, die haben keinen nennenswerten Schaden davon, wenn sie solche Schienen produzieren.

Ich behaupte sogar, dass sich, selbst wenn sich die Schienen nicht verkaufen, indirekt sich das auf den Verkauf der City-Sets und modularen Gebäude positiv auswirkt. Einfach weil die Existenz von Schienen und Straßenplatten als solches die Leute dazu verleitet, "Hmm, wenn ich eines Tages viel Platz habe, baue ich mir daraus eine Stadt. Leider fehlt mir der Platz und kann mit Schienen und Straßenplatten noch nichts anfangen. Aber bis ich mir eine Immobilie mit viel Platz leisten kann, kann ich ja ja trotzdem schon einmal City-Modelle und Modulargebäude kaufen und übergangsweise in Regalen lagern, bevor sie vom Markt verschwinden. Später dann, wenn ich die Immobilie mit viel Platz habe, dann kann ich sie endlich auf Tischen aufstellen und mir Straßen und Schienen dazu kaufen."

Das bedeutet, TLC verkauft dann zwar die Schienen und Straßen selbst nicht, aber allein dadurch, dass die Möglichkeit besteht, diese zu kaufen, erhöht das den Kaufanreiz für die anderen Sets. Und alleine das zahlt sich dann wirtschaftlich wieder aus.



hurlbrink
07.03.2021, 09:11

Als Antwort auf den Beitrag von Aldar-Beedo

Editiert von
hurlbrink
07.03.2021, 09:22

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Aldar-Beedo hat geschrieben:


Von der Schiene selbst geht ja auch erstmal noch keine Gefahr für einen Stromschlag aus, aktuell verkauft man da ja nur ein Stück Metall.


Nach der Logik könnte man bis fast jedes der Teile so verkaufen. So ein Steckernetz teil ist ja auch nur Metall (als Eisenblock, dann Draht darumherumgewickelt), dann nochmal langer Draht. Drumherum Kunststoff und am Ende schauen zwei Metallstäbe heraus. Ein Motor ist auch nur eine Konstruktion aus Eisenkernen und Draht.

Aber zum einen wird sich das eben nicht rechnen, wenn man es parallel zu einem anderen System für Kinder vertreibt und zum anderen ist es nicht die Art von LEGO das zu trennen.


Es ist de Fakto das gleiche System wie für Kinder (eben nicht parallel), aber den Gerichten gegenüber wird eben alibimäßig so getan, als ob es getrennt wäre. Also für die Gerichte wird es getrennt, aber für den Endkunden dann doch wieder nicht. Und wieso sollte es sich nicht rechnen, wenn Eltern dann die Stromschienen und den Trafo kaufen? Als ob die ihr Kaufverhalten ändern, bloß weil die Schienenboxen dann schwarz sind, 18+ und alibimäßig ein Hinweis draufsteht

"9V iSt FüR KiNdEr GeFäHrLiCh!!!!!11elf",
wenn doch exakt das gleiche drin ist wie auf den bunten kindgerecht gestalteten Verpackungen. Höchstens ein paar Helikoptereltern würden sich davon abschrecken lassen, aber der mündige Durchschnittsmensch weiß, dass so ein Hinweis nur übertriebene Panikmache ist, den man getrost ignorieren kann.

Die meisten Erwachsenen (mich eingeschlossen) kaufen ja auch Sets, die offiziell nur für Kinder sind. Ich habe mir als Erwachsener einige City-Fahrzeuge und die Straßenkreuzung gekauft, obwohl das gemäß Verpackung ja nur für Kinder ist. Und ich würde auch Friends und die übrigen City-Sets kaufen, wenn die Sets selbst (!, Verpackung ist mir egal) vernünftig gestaltet wären (also die Ciygebäude detailreicher und mit Rückwand, die Friendssets ohne nerviges Rosa und Herzchen drauf).
Andere Erwachsene kaufen ja auch Hidden Side, obwohl sie das Hidden Side-Konzept und die Verpackungsgestaltung selbst sch** finden, aber die Sets selbst eben genial finden.


Auch auf einem 18+ Set steht der Hinweis auf verschluckbare Kleinteile und die Sets werden unabhängig der Zielgruppe im Gesetzlichen Rahmen als Spielzeug behandelt.


Der Hinweis hat nichts damit zu tun, dass das Set ein Spielzeug ist. Das sind ganz normale Sicherheitshinweise. Ich bin sicher, bei einer Kreissäge aus dem Baumarkt stehen auch irgendwelche Sicherheitshinweise drauf und das Produkt ist garantiert kein Spielzeug.

Wie das gesehen wird, wenn es dann in jedem Laden direkt neben den "normalen" Kinder-Sets von LEGO steht weiß ich nicht


So wie bei den FxTracks, wenn sie bei JB SPIELWAREN im Laden in Oberhausen im Regal stehen.

wird aber nciht im Sinne der Erfinder der Norm sein.


Es war auch nicht im Sinne der Erfinder der Norm, dadurch Modellbahnen für Kinder unzugänglich zu machen. Ich bin sicher, als der Gesetzgeber das formuliert hat, hat er an ganz andere Sachen gedacht. Hätten sie daran gedacht, stünde so etwas drin wie "Dieses Verbot gilt nicht für Modellbahnen mit Stromschienen."

Unabhängig davon kann es TLC egal sein, ob der Erfinder der Norm damit glücklich ist, solange formell die Norm erfüllt wird. Wir haben Gewaltenteilung, Legislative != Judikative.


Somit kann man sagen: Möchte LEGO alles was zu "LEGO System" (wie es früher hieß) passt als Spielzeug betrachten, passen die Workarounds zu den Schienen nicht ins Konzept.


Wie gesagt: Diese "Trennung" ist ja nur alibimäßig, um die Gerichte ruhigzustellen. Inoffiziell wird es zu "Lego System" dazu gezählt.



hurlbrink
07.03.2021, 09:39

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

Re: Warum wurde die Lego Eisenbahn verändert? Schienen Metall vs. Plastik

Ben® hat geschrieben:

Offen ausgesprochen wurde damals auch, dass LEGO Kompetenz in Kunststoff hat - aber nicht in Elektrik. Und das ihnen auch daher Kunststoff-Produkte lieber wären.


Nach der Logik dürfte es dann kein PF/PU/Mindstorms geben, weil diese Modelle Metall und Elektrik enthalten (wenn auch mit Batterie), aber auch das widerspricht der Kernkompetenz Kunststoff.

Und Vidiyo, Hidden Side dürfte es auch nicht geben, weil Softwareentwicklung und Musikindustrie nicht zur Kernkompetenz von Lego zählt.

Und Kleidung im Ninjago-Stil auch nicht, weil Lego kein Textilhersteller ist.



hurlbrink
07.03.2021, 09:44

Als Antwort auf den Beitrag von Ben®

Re: Warum wurde die Lego Eisenbahn verändert? Schienen Metall vs. Plastik

Ben® hat geschrieben:

2. mit unwiederbringlichem Verlust der Fertigungstools


Das Problem hatte Lego vor 1991 auch und konnte es lösen. Da gab es diese Fertigungstools auch noch nicht und Lego musste diese erst entwickeln. Und im Gegensatz zu heute waren Computer viel teurer und viel weniger leistungsfähig. Wenn die es 1991 unter erschwerten Bedingungen hinbekommen haben, müssten sie es doch heute auch schaffen. Und FxBricks hatte das selbe Problem und hat es bei viel weniger Budget, als es Lego zur Verfügung steht, hinbekommen. Da ist nichts "unwiderbringlich".



hurlbrink
07.03.2021, 10:01

Als Antwort auf den Beitrag von Turez

Editiert von
hurlbrink
07.03.2021, 10:04

Re: Frage: Warum hat Lego das alte 12V, 9V System für die Lego Eisenbahn verändert?

Turez hat geschrieben:


Was man ansonsten noch anführen könnte: Die Preise für das 9V-Zubehör waren kurz vor Ende dieser Technik schon ziemlich hoch. 8 Schienen kosteten 2006 laut Katalog 17,99€, eine Kreuzung 14,99€ und ein Weichenset unfassbare 39,99€.


Mag sein. Aber im Zeitraum 1991 bis 2006 haben sich diese Schienen ja trotzdem verkauft.

Möglichkeit 1: Die Preise waren in 1991 damals auch inflationsbereinigt günstiger. Dann muss Lego einfach nur exakt das selbe machen, was sie 1991 gemacht haben, um die Schienen zu diesen Preisen verkaufen zu können. Wenn sie das 1991 geschafft haben, wird es heute ja auch funktionieren. Eigentlich müsste es sogar leichter sein, weil sich die Technologien verbessert haben und mit leistungsfähigerer und günstiger IT besser produziert werden kann.

Möglichkeit 2: Auch damals war diese Schienen inflationsbereinigt genauso teuer wie damals. Obwohl es teuer war, wurden die Schienen aber verkauft und Lego war damit lange Jahre erfolgreich. Wieso sollte es heute dann anders sein?

Unabhängig davon glaube ich, dass sich das Metallschienensystem auch bei hohen Preisen gut verkauft:

Finanzielle Durchschnittsmenschen haben in der Regel auch durchschnittliche Immobilien mit durchschnittlichem Platz. Wenn diese eine Lego-Modellbahn einrichten, können sie auf Grund des Platzmangels ohnehin nur ein paar Schienen kaufen. Dann kauft man halt einmal für ein paar 100 € die Schienen und fertig ist die Modellbahn. Das ist dann einmalig eine überschaubare finanzielle Belastung.

Dann gibt es Menschen, die eine Immobilie haben, in der so viel Platz ist, dass sie hunderte bis tausende von den Schienen verbauen könnten. Die Tatsache, dass sie sich so eine Immobilie leisten können, deutet darauf hin, dass sie ein Millionenvermögen haben. Und mit einem Millionenvermögen ist es auch kein Problem, ein Geld für diese zahlreichen Schienen auszugeben.

Ein weiterer Grund:
Ein modulares Gebäude kostet mindestens 150 €. Trotzdem wird davon nur eine Fläche von 25x25cm Fläche auf der Modellstadt belegt. Mit Schienen gibt man trotz der hohen Preise viel weniger Geld aus, um die selbe Fläche zu belegen. Jemand, der sich die Schienen nicht leisten kann, um die Stadt zu befüllen, wird sich die modularen Gebäude erst Recht nicht leisten. Trotzdem stellt Lego die modularen Gebäude nicht ein.

Ginge es darum, kostengünstig eine Lego-Stadt mit Fläche zu belegen, sollte man alles mit Stromschienen belegen und nicht mit modularen Gebäuden.

Außerdem verkauft Lego aktuell eine sehr minimalistische Polizeitstations-Kulisse für mehr als 100 €. Wer sich sowas kauft, der stört sich auch nicht an Schienenpreisen.

Noch ein Grund:
Die Hohen Kosten amortisieren sich, weil nicht ständig neue Batterien gekauft werden müssen.

Und durch die Farbumstellung 2003/2004 hatte es sich LEGO damals mit so manchem langjährigen Eisenbahnfan "verscherzt", denn nur die wenigsten wollten ihre Sammlung an altgrauen Schienen um neugraue Exemplare erweitern. Das hat vielleicht noch zusätzlich für eine geringere Nachfrage gesorgt und das Ende der 9V-Bahn mit begünstigt.

Das Problem gab es sicher auch 1991, wo es zahlreiche Erwachsene gab, die haufenweise Schienen des 12V-Systems angesammelt haben. Und, oh Wunder, das 9V-System hat sich trotzdem verkauft.
Außerdem gab es innerhalb des 12V-Systems blaue und graue Schienen, also mit unterschiedlichen Farben. Trotzdem hat sich der Farbwechsel innerhalb des 12V-Systems nicht negativ auf die Verkaufszahlen des 12V-System ausgewirkt.



Gesamter Thread: