Hallo zusammen,
ich möchte ein wenig über 18+ und LEGOs Produktpalette für AFOLs sprechen. Ich merke in den letzten Monaten, dass mich LEGO mit all den neuen Sets immer mehr verliert, obwohl die Sets durchweg schön sind. Das gilt sowohl für LEGO-System als auch für LEGO Technic.
Seitdem LEGO die AFOLs (18+) "entdeckt" hat, wird diese Zielgruppe mit zahlreichen eigentlich tollen Modellen versorgt. Z.B. mit dem Haunted House, Krokodil, Piano, Creator Expert- und Technic-Showcars und -Motorrädern, dem Liebherr-Bagger, Volvo-Kipper und Wand-Mosaiken.
So schön die Sets einzeln auch sind, es sind einfach zu viele. Es kitzelt mich nicht mehr. Ein Release jagt den nächsten. Es gibt allein in diesem Jahr schon so viele hochpreisige Artikel, dass es mir schon fast keinen Spaß mehr macht. Wir reden hier (wortwörtlich) von Monatsmieten. Und alles für die Vitrine gemacht. Die Produktauswahl wirkt fast wahllos und die Anzahl der Sammler-Reihen (Mosaike SW-Helme, Showcars, Fairgound-Collection etc.) wird enorm aufgepumpt.
Auch die Technic-Flagschiffe (und ich bin seit meiner Kindheit wirklich ein großer LEGO-Technic-Fan) sind durch die Bank langweilig geworden: Vor allem die technische Umsetzung ist mau geworden, wenn hinter jeder Funktion ein eigener Motor hängt und alles RC sein muss (wozu eigentlich?). Es geht hauptsächlich um groß und größer und viele neue Motoren. Das treibt natürlich den Preis jedesmal nach oben. Ich "spiele" nicht (mehr) mit den Technikmodellen und benötige auch kein RC. Die Sets landen direkt nach dem Bau im Regal - mit Motoren für viele 100 Euro darin.
Es ist nicht so, das es mir die Neuheiten nicht leisten könnte und ich jetzt aus Neid miese Stimmung mache. Es geht mir einfach darum, dass wir von LEGO reden. Das war immer mit Bauspaß mit interessanter Technik verbunden. Bei 18+ geht es anscheinend nur noch um die Vitrine. Allerdings bekommt man da für deutlich weniger Geld wesentlich schönere Modelle (Revell etc.).
Mich würde eure Meinung zu LEGOs 18+ Strategie interessieren. Geht es euch auch so wie mir, von der Flut der Modelle (und Preise) erschlagen zu werden? Oder seid ihr noch immer heiß alles zu sammeln? Mir reicht es inzwischen meistens, ein Review zu einem Modell zu schauen - ich muss es nicht mehr kaufen und selbst besitzen.
Gruß an alle und danke fürs Durchlesen
Peter
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Franz112
14.08.2020, 14:00
Als Antwort auf den Beitrag von Boronho
Editiert von
Franz112
14.08.2020, 14:02
Hallo Peter,
ich möchte an meinem Beispiel etwas zu deinen Gedanken aufzeigen. Ein Hobby kann einen sehr finanziell in Anspruch nehmen. Also gibt es für jeden eine persönliche Grenze aufgrund seiner Finanzen und seinem Willen eine bestimmte Geldmenge auszugeben. Jedes Hobby hat nun leider den Nachteil, dass das angegebene Geld nicht durch Verkauf wieder reinkommt (außer man sammelt Oldtimer o.ä.)
Seit 50 Jahren (auch anlog) fröne ich der Fotografie, seit 20 Jahren dem Modellflug und seit ca. 2,5 Jahren dem Lego. Zu Beginn meiner jetzigen letzten "Berufswahl" als Rentner hatte ich die Absicht mir eine Modelleisenbahn zuzulegen. Die aufgerufenen Preise haben mich aber wieder davon abgebracht. Durch einen Zufall beim Surfen bin ich auf das Saturn Video v. HdS gestoßen und war begeistert. Bei dem Preis habe ich dann auch geschluckt, weil ich dachte über 100 Euronen für das Plastik-ganz schön. Trotzdem gekauft und den Virus (wichtig nicht das große C ) eingefangen. Dann Häuser, Feuerwehr, Lastenhubschrauber, roten Kran, Schaufelradbagger und und gekauft. Dann hatte ich den Auftrag meiner Regierung die Häuser auf einer Platte zu einer Stadt zu vereinen. Eine Eisenbahn fehlte-also die auch noch besorgt. Jetzt nach 2,5 Jahren ist unsere Wohnung voll, wobei ich nicht dachte das es so schnell geht.
Abgesehen vom Platzmangel wähle ich jetzt mehr sorgfältiger aus. 300.- Euro und mehr kommen nicht mehr für mich in Frage, weil ich da auch nicht den ideellen Nutzen mehr sehe. Inzwischen baue ich für mich kleine Dinge. Anregungen finde ich hier oder bei Bricklink oder im Netz. Es müssen nicht immer die 5000 Steine Sets sein.
Erfreue Dich an kleinen Dingen. Gerade diese lassen sich als Staubfänger besser händeln (humorvoll gemeint).
Sich selber nicht unter Druck setzen, man muß nicht alles haben.
Die oben genannten Hobbys begleiten mich schon viele Jahre. So lange es einem Spaß und Freude bereitet, mach es egal ob Lego, Streichhölzer sammeln u.a.
Oder mach eine Pause, verstecke die Dinge und hole es Jahre später wieder hervor.
Ich möchte zum Abschluss einen Satz zitieren, der für das Leben überhaupt gelten sollte.
Zitat:
Man kauft Dinge die man nicht braucht, mit dem Geld was man nicht hat um andere zu beindrucken die man nicht mag.
Viele Grüße (mit einem Augenzwingern)
Franz
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5N00P1
14.08.2020, 14:00
Als Antwort auf den Beitrag von Navigation
Editiert von
5N00P1
14.08.2020, 14:06
Navigation hat geschrieben:
Boronho hat geschrieben:
Hi
Ich sehe das langsam auch mit kritischen Augen. Klar, die Modelle sind wirklich gut gemacht, aber so viel Geld erstmal zusammenzukratzen, vorallem in der aktuellen, weltweiten Situation, ist recht schwer geworden.
Es fängt ja schon bei den Minifiguren-Serien an: Aktuell bekommt man im Lego Store und in den normalen Geschäften 4!!! verschiedene Serien.
Weiter geht es mit den Creator Expert Sets, wo dieses Jahr noch 5 neue Sets kommen. Wer soll sich das noch leisten können? Ich liebäugle ja schon seit längerem mit dem Taj Mahal, dem Geisterhaus, dem DB5, Stranger Things und noch ein paar anderen Sets. Im normalen Leben muss man ja auch noch andere Dinge bezahlen (Miete, Einkauf, teilweise neue Möbel, ne neue Brille, ...).
Ich kann mit dieser Flut an neuen Sets nicht mehr mithalten und so gerne ich einige Sets haben möchte, aber bis man sich dann mal das entsprechende Set zusammengespart hat, ist es fast schon wieder aus dem Programm oder es kommt das nächste "Will ich haben".
Gebrauchte Sets, außer von Sammlern in nahezu Neuzustand, sind nix für mich, da ich da mal vor knapp 3 Jahren 50 kg gebrauchtes Lego gekauft habe, dies lange waschen musste und immernoch nicht dazu gekommen bin, die Sets wieder zusammenzusortieren.
Lego'ische Grüße
Henrik
Franz112 hat geschrieben:
RobbyRay hat geschrieben:
Hi,
meine Gedanken dazu sind, dass Lego Interessierte eines bestimmten Themas damit anlocken will - also Neukunden. Die langjährigen Legokunden interessieren dabei weniger.
Darum sind es so viele Sets als vielen Bereichen. Und alles muss größer, besser, detaillierter werden.
Teuer und 18+, damit ein Mensch, der seit Kindheit kein Lego mehr hatte, keine Scheu hat, es zu kaufen und stolz in der Vitrine zu präsentieren.
gruß
Andi
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SirJoghurt
14.08.2020, 19:01
@Boronho
Boronho hat geschrieben:
Boronho hat geschrieben:
Mein Gedanke dazu?
18+ bezieht sich nicht auf die "Herausforderung" beim Bauen, sondern auf die Anforderungen an den Geldbeutel des Kunden ... ... ein U18 muss da schon ganz schön viel Zeitungen dafür austragen
Das einzige neue Set dieses Jahr war bisher die Ducati, auch wenn ich knapp 60,- Öcken dafür auch schon recht happig fand, aber zumindest meine Motorradsammlung vollständig bleiben sollte. Ob die Speedchampion- und Microfighters-Reihe noch vervollständigt werden (können) hängt wohl eher davon ab ob die noch fehlenden Sets in Zukunft mit einem akzeptablen Preisnachlass irgendwo hier vor Ort aufzutreiben sind.
Den Flügel würde ich mir wirklich gerne ins Tonstudio stellen, sowie die NES in meine "Spieleecke" ... da aber auch die Kinder nicht ganz "billige" Hobbies haben und die Preise für die beiden Sets mMn jeden Rahmen sprengen, wird es wohl vielleicht mal virtuell nachgebaut, und gerendert (mit einem professionellem CAD und Renderer). Mehr aber auch nicht.
Lieben Gruß aus dem Alpenvorland.
Chris.
LG aus dem wunderschönen (Ost-)Allgäu
Euer Chris.
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Der Clown ist die wichtigste Mahlzeit des Tages
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