Tenderlok
04.04.2020, 17:02

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Tenderlok
05.04.2020, 20:22

+60[MOC] Ferrovia Eritrea Gruppo R.202 Bn2t in 1:22,5

Liebe Lego-Eisenbahnfreunde,

vor einiger Zeit wurde auf Eurobricks das Digitalmodell einer winzigen eritreischen Rangierdampflok gezeigt. Damals habe ich mich spontan in das knuffige Vorbild verguckt und beschlossen, es irgendwann selbst ins Modell umzusetzen – natürlich wieder passend fürs 45-mm-LGB-Gleis.
Nun ist es soweit, das Modell ist fertig. Bevor es an die Bilder geht, noch ein paar einführende Worte:
Das Vorbild wurde im Jahr 1927 von Breda in Mailand gebaut. Es gehört zu einer Serie von insgesamt 11 Lokomotiven, die für den Rangierdienst auf dem 950-mm-Schmalspurnetz der damaligen italienischen Kolonie Eritrea beschafft wurden. Sie wurden als Baureihe R.202 eingeordnet (der Buchstabe R steht dabei für „scartamento ridotto“, Schmalspur). Mehrere Maschinen der Baureihe sind auch heute noch im Einsatz.

Mein MOC zeigt die R.202 im Zustand ungefähr 1936, als die ursprünglichen saugenden Strahlpumpen (im Führerhaus) bereits gegen nichtsaugende (darunter) getauscht waren, aber noch bevor das neue Nummernschema eingeführt wurde, bei dem das R in der Reihenbezeichnung entfiel.
Das Modell ist im Maßstab 1:22,5 ausgeführt und passt damit zu den gängigen Gartenbahnmodellen. Es wird von einem L-Motor auf der 2. Achse angetrieben und besitzt für die linke und rechte Seite getrennt schaltbare Laternen (LED von Brickstuff), so dass das Fahren mit nur einer Lampe als Rangiersignal möglich ist. Außerdem ist ein Seuthe-Rauchgenerator verbaut.
Die Gestängeteile und die Kuppeleisen sind 3D-Druck-Teile eigener Konstruktion. Insgesamt besteht das Modell aus ca. 1.400 Teilen und wiegt gut 1 kg.
Alle Funktionen werden durch einen BuWizz 2.0 mit Strom versorgt und ferngesteuert.

Und nun gibt’s Bilder:

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Das Datenblatt des Vorbilds (die Zeichnung ist allerdings unvollständig, verzerrt und nicht maßstabsgerecht):

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Während der Heizer eine kleine Reparatur an der Rauchkammertür ausführt, kommt ein Beamter der Bahnverwaltung in seinem nagelneuen Fiat Topolino angebraust und begutachtet den Pflegestatus der Maschine:

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„Zwei kleine Italiener“…

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Die Führerstandseinrichtung. Der BuWizz ist dort verbaut, wo beim Vorbild die Feuerbüchse sitzt; das Dach und die obere Hälfte der Stehkesselrückwand lassen sich deshalb abnehmen, um an den Einschaltknopf und die Ladebuchse zu gelangen.

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Ein paar Ansichten des Rahmens:

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Insgesamt drei Gewichtssteine in Kessel und Rahmen sorgen für die nötige Traktion:

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Die größte Schwierigkeit bei der Konstruktion bestand darin, den unterschiedlichen Radius von Rauchkammer und Langkessel vorbildgerecht umzusetzen, denn der Unterschied beträgt nur eine halbe Plattenstärke, ist aber optisch sehr markant. Deshalb musste viel geSNOTtet werden:

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Ein Streckenvideo folgt demnächst. Für den Anfang gibt’s hier schon einmal ein Filmchen von der Funktionsprüfung:


Mehr und höher aufgelöste Bilder gibt’s in meinem Flickr-Album.

Kommentare, Lob und Kritik sind wie immer willkommen. Danke für euer Interesse!

Beste Grüße
Sven



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