Idle
02.03.2020, 09:27

Fremdsteine in Lego Konvoluten

Mal eine Frage an die Kommunity.

Wie geht ihr mit Fremdteilen anderer Hersteller in gebraucht gekauften Lego Konvoluten um? Jede Noppe anschauen und aussortieren (was bei manchen Teilen ja gar nicht so einfach ist), oder einfach in die eigene Teilesammlung übernehmen?

Ich bemerke, dass solche Teile immer öfter vorkommen. Und wahrscheinlich wissen die Verkäufer oft gar nicht, dass Fremdteile dabei sind. Weil Lego ist ja Lego.

-
Wünsche einen guten Start in die Woche.
Idle



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Mylenium
03.03.2020, 08:46

Als Antwort auf den Beitrag von Idle

+1Re: Fremdsteine in Lego Konvoluten

Idle hat geschrieben:

Da sind wir bei Lego (vor allem was manche Sets angeht) auch nicht wirklich weit davon entfernt


Let the Fanboy Wars begin... *lol*

Mylenium


https://myleniumsbrickcorner.wordpress.com


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Lok24
03.03.2020, 11:39

Als Antwort auf den Beitrag von H0mer

Editiert von
Lok24
03.03.2020, 11:52

+1Re: Fremdsteine in Lego Konvoluten

Hallo,

H0mer hat geschrieben:

Ich habe eine extra kleine Kiste in die sämtliche Fremdbausteine wandern. Da wandern aber nicht nur Klemmbausteine, sondern auch z.B. Playmobil oder Hot Wheels Autos hinein, eben alles was man so in gebrauchten Konvoluten findet. Sobald die voll ist gehe ich zur ansässigen Caritas oder Kita und gebe ihn ab.


Zunächst einmal meinen Respekt vor dieser Einstellung.

Ich möchte aber aus meiner Erfahrung (mit Kitas) heraus eine Bitte aussprechen: Die Kita-Leitung vorher zu fragen ob das erwünscht ist und hilft (möglicherweise hast Du das getan). Das klingt vermutlich erst einmal eigenartig und abweisend , aber ich werde das weiter unten erklären.

Bitte nicht missverstehen: natürlich ist es sinnvoll und lobenswert, Dinge an Bedürftige weiterzugeben. Nur müssen Kitas nicht zwangsläufig dazugehören. Bei uns in der Kirchengemeinde gibt es z.B. auch ein Flüchtlingscafe, wo solche Gaben die Kinder direkt erreichen würden (das entspricht evtl Deinem Beispiel mit der Caritas).

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Ich spreche hier von Hessen, da kann ich die Situation beurteilen.
Die Kitas sind angehalten, nach dem Bildungs- und Erziehungsplan des Landes Hessen zu arbeiten. Wer das tut bekommt eine Förderung um dafür notwendige Materialien (z.B. Musikinstrumente, Lernmaterial, Spielzeug, Bewegungsmaterialien, Bücher etc) anzuschaffen. Dafür gibt es 300 € pro Jahr - und Kind. Das sind bei uns bei 63 Kindern von 3-6 fast 19.000 €, die zweckgebunden und nicht ansparbar sind, ein Verwendungsnachweis ist zu führen. Das ist praktisch gar nicht sinnvoll in einem Jahr auszugeben.
(Der Anteil von Spielzeug in den Krippengruppen mit je 10 Kindern ist dagegen winzig, und hier muss natürlich auch sehr sorgfältig auf die Alterskennzeichnung geachtet werden. Und das sind nochmal 6.000€).

Was es aber nicht gibt sind mehr Erzieherstunden, und die sind äußerst knapp, zumal viele Stellen erst gar nicht besetzt sind, der Arbeitsmarkt ist leergefegt. (Über das "GuteKita"-Gesetz möchte ich mich hier gar nicht erst aufregen)

Wenn jetzt eine Spielzeugkiste "Vermischtes" kommt bedeutet das erstmal:
desinfizieren, sortieren, lose Teile aussortieren, Klein(st)teile aussortieren (hier haben wir schon mal das Problem der fehlenden Alters-Kennzeichnung) usw.
Das bedeutet: das Geschenk kostet Zeit, die nicht da ist.
Und es kostet auch Platz der eventuell nicht da ist.
(Moderne Kitas haben keine Keller, zu teuer)

Zum anderen hängt es stark vom Konzept der Einrichtung ab, wieviel Spielzeug sinnvoll ist. Und das hängt auch mit der Architektur und der Gruppengröße und dem Raumkonzept zusammen.

Hier mal ein Bild einer Elementargruppe (3-6) mit 21 Kindern, das ist in dem Raum alles an Spielzeug:
http://www.oranier-kita.d...ts/images/Gruppe-1.jpg
(Die Ordner sind nicht etwa das Büro der Mitarbeiter, sonder Portfolio-Ordner, die den Kindern gehören und von ihnen gelesen werden, deswegen stehen sie weit unten).

Und hier ein anderer Raum und die andere Seite, die für das "Freispiel".
http://www.oranier-kita.d...ages/IMG_0570-1_ji.jpg
Die Kinder können die Möbel selber bewegen, um ihre Spielecken zu vergrößern oder abzutrennen.
Und da ist auch ein "Geschenk", das riesige Puppenhaus vor dem Fenster. Es ist viel zu groß, kann oben gar nicht bespielt werden und fällt sicher auch gerne mal um. War aber sicher auch gut gemeint.

Alles Spielzeug befindet sind Sichtlagerboxen oder transparenten Boxen, sodass die Kinder sehen was sie überhaupt haben und selber entscheiden was sie spielen möchten. Schranktüren gibt es keine.

Übrigens Bauen die Kinder lieber mit ollen Holzbauklötzen als mit LEGO
http://www.oranier-kita.d...nogruppe%20Bauecke.jpg
Und man achte mal auf das Verhältnis der Autos in Betrieb/auf dem Parkplatz zu denen, die noch in der Kiste rechts unten sind, und von diesen Kisten stehen noch zwei volle im Keller....

Soviel aus der Kita und nochmals:

Das ist keine Kritik an Deinen Aktionen sondern nur die Anregung:
Vorher fragen, was passt.


Grüße

Werner



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Matze2903
03.03.2020, 21:50

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

Re: Fremdsteine in Lego Konvoluten

Hi Werner,

was machste im Kindergarten?

Also deine Ausführung ist klasse, wobei ich davon ausgehe, das das selbstverständlich ist, das man fragt.

Hallo ich könnte euch ein Konvolut Playmobil und Klemmbausteine diverser Anbieter überlassen. Habt ihr Interesse? Wollt ihr es euch mal anschauen?

Aber manchmal setzt man auch zuviel Gesunden menschenverstand voraus.

LG Matthias


Wenn der Vorhang fällt, sieh hinter die Kulissen - Die Bösen sind oft gut und die Guten sind gerissen
Geblendet vom Szenario erkennt man nicht - Die wahren Dramen spielen nicht im Rampenlicht


H0mer
04.03.2020, 00:47

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

Editiert von
H0mer
04.03.2020, 00:50

Re: Fremdsteine in Lego Konvoluten

Danke für den Einbleick, sehr interessant!
Natürlich frage ich vorher ob das ganze überhaupt erwünscht ist und sage dann dazu, dass alles frisch aus der Waschmaschiene kommt. Bisher ging ein Eimer an die Kita, da war er offensichtlich erwünscht - der andere Eimer ging an ein Sozial-Kaufhaus. Da entscheiden dann wohl sowieso die Eltern ob das Kind es mitnehmen darf.
Ich weiß natürlich nicht wie es in NRW ist, aber in Anbetracht deiner Erläuterungen könnte ich mir vorstellen, dass die nächste Kiste einfach privat an ein Nachbars-/Bekanntenkind gehen wird. Mein eigentlicher Punkt war auch nur, dass des AFOLs Müll noch lange kein Müll für Kinderaugen ist
PS: Habe ich das richtig verstanden, dass das Budget für Spielzeug für 10 Kinder 6k€ ist? Das wären ja 600€ pro Kind! Winzig würde ich das nun wirklich nicht nennen. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass meine Eltern niemals 600 DM im Jahr für Spielzeug ausgegeben haben.



Matze2903
04.03.2020, 01:04

Als Antwort auf den Beitrag von H0mer

Re: Fremdsteine in Lego Konvoluten

Hi Homer,

1. Ich bin AFOL und versuche bei mir LEGO® rein zu leben. In der Ganztagesbetreuung, wo ich arbeite, und wo das Geld eher knapp ist, müssen die Steine einen Test betsehen, dann kommen sie in die Klemmbausteinkiste. Sie dürfen nicht stinken, müssen sich in der hand gut anfühlen und wirklich klemmen , nicht zu stark und nicht zu schwach. Wenn sie bestehen, dann bleiben sie. Unsere kinder gehen so achtlos mit dem Spielzeug um, das es da echt egal ist.

2. Ich weiß nicht, wo Werner seine Zahlen her hat. Bin seit 2003 aus dem kiga raus, aber so einen Etat kannte ich nicht, eher war das Geld immer etwas knapp. Aber freuen wir uns mit den kindern, die in den Genuss, dieser beträge kommen.

3. und ja, es ist nicht automatisch alles müll, was wir ablehnen.

LG Matthias


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Ralf
04.03.2020, 02:11

Als Antwort auf den Beitrag von Matze2903

Re: Fremdsteine in Lego Konvoluten

Moin Matthias,

Matze2903 hat geschrieben:

Bin seit 2003 aus dem kiga raus, aber so einen Etat kannte ich nicht...


na da warst Du dann auch gerade mal 5 oder 6

Gruß, Ralf



Brixe
04.03.2020, 07:51

Als Antwort auf den Beitrag von Ralf

Re: Fremdsteine in Lego Konvoluten

Ralf hat geschrieben:



na da warst Du dann auch gerade mal 5 oder 6

Nee, eher so Anfang 30.



Matze2903
04.03.2020, 09:25

Als Antwort auf den Beitrag von Ralf

Re: Fremdsteine in Lego Konvoluten

Selten so gelacht, mit 5 oder 6 darf man noch nicht arbeiten *lach , noch ein Brüller*

Ich war 32 und brauchte das Geld, für .....


Wenn der Vorhang fällt, sieh hinter die Kulissen - Die Bösen sind oft gut und die Guten sind gerissen
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Lok24
04.03.2020, 09:31

Als Antwort auf den Beitrag von H0mer

Re: Fremdsteine in Lego Konvoluten

Hallo,


H0mer hat geschrieben:

Danke für den Einbleick, sehr interessant!
Natürlich frage ich vorher ob das ganze überhaupt erwünscht ist


Schön dass es so rübergekommen ist.

H0mer hat geschrieben:
PS: Habe ich das richtig verstanden, dass das Budget für Spielzeug für 10 Kinder 6k€ ist? Das wären ja 600€ pro Kind! Winzig würde ich das nun wirklich nicht nennen. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass meine Eltern niemals 600 DM im Jahr für Spielzeug ausgegeben haben.


Nein, das "winzig" war in Bezug auf die Menge "Spielzeug" im klassischen Sinne pro Kind, je kleiner desto weniger. In der Krippe sind das eher Dinge zum Ausbilden der Motorik oder Selbsterfahrung.

Und 300 sind es pro Kind, aber bei uns sind es zwei Krippengruppen a 10 Kinder -> 6000 p.A.

Grüße

Werner



Lok24
04.03.2020, 09:50

Als Antwort auf den Beitrag von Matze2903

Re: Fremdsteine in Lego Konvoluten

Moin Matze,

Matze2903 hat geschrieben:

2. Ich weiß nicht, wo Werner seine Zahlen her hat. Bin seit 2003 aus dem kiga raus, aber so einen Etat kannte ich nicht, eher war das Geld immer etwas knapp. Aber freuen wir uns mit den kindern, die in den Genuss, dieser beträge kommen.


Guckst Du hier, das Monster nennt sich HessKiföG und ist Bestandteil des HKJB
https://soziales.hessen.d...r-kindertagesbetreuung

Der Betrag für die Arbeit nach dem BEP startete glaube ich 2015 mit 100 €/Kind und wurde sukzessive auf jetzt 300€/Kind angehoben.

Dazu kommen noch
- die Grundpauschalen für die Betreuung pro Kind
- Landesfödermittel für Kinder mit Migrationshintergrund / nicht deutschsprechend
- Landesfödermittel für Integrations-Kinder
- Elternbeiträge
- Zuschüsse des Trägers

Und: das Geld ist heute noch knapp, weil man diese Gelder nicht unbedingt in Personal und damit Betreuungszeit umwandeln darf. Aber das hängt vom Träger der Einrichtung ab, der selbst gestalten kann wie viel Personal er eeinstellt, solange er die Mindestverordnung einhält.

Auf deutsch: der Träger (Kommune, Kirche, Sozialdienste etc) bekommen festgelgte Gelder, die aber zum Teil zweckgebunden sind.
Und er muss je nach Belegung mindetstens soundsoviel Personal vorhalten.

Das kann dazu führen am Jahresende Geld übrig ist, aber die Betreuung mit mehr Personal besser gewesen wäre.

Auch blöd.



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