stephanderheld
04.02.2020, 12:33

+6LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Das Thema ist ja bereits seit einiger Zeit bekannt, jetzt hat das dänische Portal Børsen.dk ein Interview mit Nils B. Christiansen dazu veröffentlicht.

Børsen.dk (hinter Paywall)

extrabladet.dk (dänisch)

msn.com (norwegisch)


Freie Übersetzung:

In 2030 sollen alle Lego-Steine grün sein, verspricht der dänische Spielzeuggigant. Dann soll Schluss sein mit Plastik aus fossilen Brennstoffen.

Die finanzstarke Lego-Familie will Milliarden (dänische Kronen, Anm. d. Übesetzers) einsetzen um nachhaltiges Plastik zu entwickeln, hergestellt z.B. aus Zuckerrohr oder Holz, schreibt die dänische Zeitung Børsen (Die Börse).

- Das ist keine leichte Aufgabe, und wir sind schon ein Stück weit gekommen, sagt Legos leitender Direktor Niels B. Christiansen.

Bereits 2015 investierte Lego 1 Milliarde dänische Kronen (ca. 134 Mill. €) in die Forschung für nachhaltigere Steine, aber weniger als 2% der heute verkauften Steine werden aus solchen Materialien hergestellt.

Nur Büsche und Blätter für Lego Bäume werden heute aus nachhaltigen Materialien hergestellt, genauer gesagt aus Zuckerrohr.

Christiansen ist trotzdem optimistisch und sagt grosse Veränderungen in den kommenden Jahren voraus.

- Wir testen momentan viele verschiedene Materialien. Wir müssen noch viele testen die nicht funktionieren, bevor wir welche finden die funktionieren, sagt er.

Heutige Steine aus ABS-Kunststoff werden seit 1963 verwendet und haben sich als sehr haltbar erwiesen, sowohl in Farbe wie auch in der Formbeständigkeit. Zukünftige Steine müssen ebenso haltbar sein, lautet daher Legos unbedingter Anspruch.

Forscher der Universität Aarhus schlussfolgerten im Vorjahr, dass Alternativen gefunden werden die dies möglich machen werden.


Übersetzung Ende.

Hoffe es ist nicht zuviel des Inhalt "lost in translation", meine Kenntnisse der skandinavischen Sprachen sind nicht so umfangreich

Bin mal gespannt was da so kommt. Bei Zuckerrohr bin ich immer etwas voreingenommen, aber dazu an anderer Stelle vielleicht mal mehr Infos.


Gruß
Stephan

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Jojo
04.02.2020, 12:43

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Hallo!


Celluloseacetat hat sich doch bewährt.


Gebeugte Grüße
Jojo


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Walton
04.02.2020, 16:27

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Hallo !
Ist das Günstiger als Kunststoff oder zahlen wir dann mehr für die LEGO Produkte ?

Gruß

Walton



Matze2903
04.02.2020, 16:41

Als Antwort auf den Beitrag von Walton

+1Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Der Herstellungspreis wird wie auch bei LEGO nicht allzu hoch sein. Wir werden den Preis zahlen müssen, den sich die LEGO® Preisbestimmer ausdenken.


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Mylenium
04.02.2020, 16:53

Als Antwort auf den Beitrag von Walton

Editiert von
Mylenium
04.02.2020, 17:00

+1Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Walton hat geschrieben:

Ist das Günstiger als Kunststoff oder zahlen wir dann mehr für die LEGO Produkte ?


Du wirst immer das zahlen, was LEGO dafür haben will. In den Mengen, in denen dort Kunststoffe verarbeitet werden, macht das letzten Endes nicht viel Unterschied, ob 50 kg Granulat 200 Euro kosten oder 230 Euro. Die eigentliche Wertschöpfung findet sowieso an anderer Stelle statt und faktisch ist der Einkaufspreis für's Rohmaterial nur ein winziger Bruchteil des Gesamtpreises. Bis es soweit ist, wird sich ohnehin noch einiges verändern und am Ende des Tages wird es völlig wurscht sein, ob Preisanpassungen deswegen stattfinden oder weil Energie- und Personalkosten steigen. Als Endkunde wird's für dich keinen Unterschied machen, warum und weshalb...

Mylenium


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Toto276
04.02.2020, 18:38

Als Antwort auf den Beitrag von Walton

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Walton hat geschrieben:

Hallo !
Ist das Günstiger als Kunststoff oder zahlen wir dann mehr für die LEGO Produkte ?

Gruß

Walton





Und selbst wenn wäre das mal eine Preiserhöhung die sinnvoll und nachvollziehbar wäre.
Eine bei der es nicht nur darum geht die Kuh zu melken ist mir allemal lieber als die anderen, nicht unbedingt nachvollziehbaren der letzten Jahre.

Aber ich fange mal keine Diskussion über die Preispolitik an. Ich habe für mich schon entschieden wie ich damit umgehe.

Meines Erachtens ist ein Umdenken und bewussteres Handeln, jedes Einzelnen, dringend notwendig,

Grüße Toto



Matze2903
04.02.2020, 19:10

Als Antwort auf den Beitrag von Toto276

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Warum die Preise wieder erhöhen? Reicht das nicht endlich mal?


Wenn der Vorhang fällt, sieh hinter die Kulissen - Die Bösen sind oft gut und die Guten sind gerissen
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Thomas52xxx
04.02.2020, 19:41

Als Antwort auf den Beitrag von Walton

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Walton hat geschrieben:

Ist das Günstiger als Kunststoff oder zahlen wir dann mehr für die LEGO Produkte ?

Spätestens wenn das Öl alle ist, wird jeder Alternativstoff günstiger sein.


Gruß
Thomas

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Dirk1313
04.02.2020, 22:03

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

+3Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

stephanderheld hat geschrieben:


Bei Zuckerrohr bin ich immer etwas voreingenommen, aber dazu an anderer Stelle vielleicht mal mehr Infos.


Ich bin bei allen pflanzlichen Alternativen skeptisch, denn es findet immer ein Wettbewerb um die Resourcen statt: entweder weil die Anbaufläche für Lebensmittelanbau wegfällt oder weil dafür Urwald gerodet wird. Daher bin ich durchaus dafür das Mineralöle weiterhin „sinnvoll“ eingesetzt werden. Natürlich wird es über kurz oder lang nötig sein auf Alternativen zu setzen. Aber eben auch das will sehr gut überlegt sein. Und ob man das bis 2030 unbedingt schon für Kunststoffe die nicht für die einmalige Nutzung vorgesehen sind umsetzen muss halte ich für sehr fraglich. Denn bis dahin wird das Konkurrenz-Thema nicht gelöst sein - im Gegenteil wird diese Konkurrenz erstmal noch größer werden da ja in vielen Bereichen auf nachwachsende Rohstoffe gesetzt wird. Dann doch bitte zuerst bei Wegwerfartikeln!


Viele Grüße
Dirk - Mail

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Mylenium
04.02.2020, 22:36

Als Antwort auf den Beitrag von Thomas52xxx

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Thomas52xxx hat geschrieben:

Spätestens wenn das Öl alle ist, wird jeder Alternativstoff günstiger sein.


Dann musste aber noch mindestens 300 Jahre durchhalten, um das mitzuerleben...

Mylenium


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Walton
05.02.2020, 06:50

Als Antwort auf den Beitrag von Mylenium

+1Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Mylenium hat geschrieben:

Thomas52xxx hat geschrieben:
Spätestens wenn das Öl alle ist, wird jeder Alternativstoff günstiger sein.


Dann musste aber noch mindestens 300 Jahre durchhalten, um das mitzuerleben...

Mylenium



Dann warte ich mit dem Kauf eines E-Autos auch 300 Jahre.Dann wird das ja wohl auch voll ausgereift sein?

Gruß

Walton



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Mylenium
05.02.2020, 08:55

Als Antwort auf den Beitrag von Walton

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Walton hat geschrieben:

Dann warte ich mit dem Kauf eines E-Autos auch 300 Jahre.Dann wird das ja wohl auch voll ausgereift sein?


Gegenthese: In 300 Jahren werden wir immer noch auf Millionen Tonnen Sondermüll aus der Frühphase der Elektromobilität sitzen, also von jetzt. Oder anders gesagt: Das Zeug ist genauso schlimm, wie Verbrennungsmotoren, die ihre Schadstoffwerte nicht einhalten.

Mylenium


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stephanderheld
05.02.2020, 09:01

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Lieber Walton,

als jemand der sich mit der Materie ein wenig auskennt, kann ich Dir versichern dass E-Autos schon jetzt wunderbar im täglichen Einsatz funktionieren.

Allerdings wollen das die deutschen Automobilhersteller und Lobbyisten wohl nicht so ganz wahr haben. Dabei sehen sie nicht, dass sie ganz aktuell von immer mehr ausländischen Herstellern abgehängt werden.

Und nein, das E-Auto ist sicherlich nicht die Lösung für alle Umweltprobleme, aber vielleicht eine gute Übergangslösung. Wenn wir da nicht mitmachen, ok. Aber der Rest der Welt wartet nicht auf uns. Wenn wir den technologischen Anschluss verpassen, dann wird das unserer Wirtschaft nochmal ordentlich auf die Füße fallen, da bin ich mir sehr sicher.


Gruß
Stephan

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stephanderheld
05.02.2020, 09:11

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Hallo Mylennium,

man merkt sofort dass Du von dieser Materie absolut keine Ahnung hast. Aber dann rede der automobilen Propagandamaschine doch bitte nicht das Wort.

Sowohl die Geschichte des Automobils, als auch die aktuelle Entwicklung zeigen, dass der Verbrennermotor stark durch Lobbyarbeit gepusht wurde und wird, die gesellschaftlichen Folgen und Kosten daraus machen sich jedoch die Wenigsten wirklich klar.

Dass die Elektrizität für die E-Autos in Deutschland immer noch, und weiterhin bis 2038! zu grossen Teilen aus Braunkohle gewonnen wird ist natürlich ein Problem. Allerdings ein sehr nationales. Auch da sind andere deutlich besser und engagierter als wir.

Persönlich atme ich jedenfalls lieber die Abgase eines Radfahrers oder E-Autos ein, als die von einem SUV vor mir.


Gruß
Stephan

Evolution ist gnadenlos. Wenn wir unser Gehirn nicht gebrauchen, nimmt es uns die Natur wieder weg


Mylenium
05.02.2020, 09:42

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

Editiert von
Mylenium
05.02.2020, 09:58

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

stephanderheld hat geschrieben:

Dass die Elektrizität für die E-Autos in Deutschland immer noch, und weiterhin bis 2038! zu grossen Teilen aus Braunkohle gewonnen wird ist natürlich ein Problem. Allerdings ein sehr nationales. Auch da sind andere deutlich besser und engagierter als wir.


Und das in Südamerika, Afrika und Asien massenhaft Land für die Gewinnung der Rohstoffe verpestet wird ist nicht schlimm? Oder dass ein E-Mobil bei der Herstellung mehr Resourcen verbraucht, als es über seinen durchschnittlichen Lebenszyklus einspart? Komische Logik. Da kann der Strom auch dreimal aus Wind- und Wasserkraft kommen und macht's nicht besser. Und als Nicht-Autofahrer sehe ich mich garantiert nicht als Lobbyist der "alten Industrie", egal in welche Richtung. Ich sag ja überhaupt nicht, dass Verbrenner grundsätzlich besser sind. Für mich steht aber trotzdem fest, dass der aktuelle Trend zu batteriegestützten E-Fahrzeugen genauso eine technologische Sackgasse ist.

Mylenium


https://myleniumsbrickcorner.wordpress.com


Mylenium
05.02.2020, 09:48

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

Editiert von
Mylenium
05.02.2020, 09:58

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

stephanderheld hat geschrieben:

Sowohl die Geschichte des Automobils, als auch die aktuelle Entwicklung zeigen, dass der Verbrennermotor stark durch Lobbyarbeit gepusht wurde und wird, die gesellschaftlichen Folgen und Kosten daraus machen sich jedoch die Wenigsten wirklich klar.


Ach, komm, tu nicht so. Wenn man das will, kann man auch mindestens bis zu den alten Römern gehen, die massenhaft Wälder abgeholzt haben, um Städte zu bauen und klagen, dass uns diese fehlenden Wälder heute die CO2-Bilanz versauen. Klar kostet uns der Straßenbau mehr als alle Subventionen der Bahn, aber wenn man das ändern will, dann ist das grundsätzliche Festhalten an Individualmobilität der falsche Weg, auch mit E-Autos. Wir können da gern stundenlang drüber quasseln und uns die Köpfe einschlagen.

Mylenium


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Plastik
09.02.2020, 07:29

Als Antwort auf den Beitrag von Mylenium

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Hallo,

jeder, der unbegründet irgendetwas drauf los behauptet, kriegt rote Pusteln an den Handgelenken.

Gruß André


Alles gut.


Mylenium
09.02.2020, 09:14

Als Antwort auf den Beitrag von Plastik

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Plastik hat geschrieben:

jeder, der unbegründet irgendetwas drauf los behauptet


https://www.sueddeutsche....en-recycling-1.4218519

https://energyload.eu/ele...aet-ressourcen-umwelt/

https://www.zeit.de/mobil...akkus-brennstoffzellen

https://www.zeit.de/news/...ls-benziner-und-diesel

https://www.zeit.de/mobil...rohstoffe-umweltschutz

(...)

Eine simple Websuche fördert jede Menge weitere kritische Beiträge zutage. Wenn der Break-Even-Point der Umweltbilanz bei 150000 km und mehr liegt, braucht man über die Irrwege der E-Mobilität eigentlich auch gar nicht groß reden. Ein Großteil der Autos ist gar nicht so lange im Einsatz...

Mylenium


https://myleniumsbrickcorner.wordpress.com


Beobachter74
09.02.2020, 09:34

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

stephanderheld hat geschrieben:

Hallo Mylennium,

man merkt sofort dass Du von dieser Materie absolut keine Ahnung hast. Aber dann rede der automobilen Propagandamaschine doch bitte nicht das Wort.


Entschuldige Stephan,
Aber wo hat er denn keine Ahnung von der Materie?
Sicherlich lanciert er neben der Ahnung von der Materie auch sicherlich gleich seine Meinung. Das ist aber im persönlichen Diskurs hier erlaubt.
Bezogen auf das Thema Nachhaltigkeit äußert er genau die Thesen und Gegenthesen, die auch Fraunhofer usw. bewerten. In bzw. mit empirischen Auswertungen und Vergleichen, bei denen mir immer wieder die Ohren schlackern.
Das ist bis zu diesem Punkt mein analytischer Beitrag zum Posting.

Zu mir: Im wahren Leben habe ich zufällig viel mit Individualmobilität zu tun. 37.000 Fahrer und ebenso viele Fahrzeuge aller Klassen in Europa. Und ja, alle verfügbaren Antriebsarten sind dabei.

Gruß

B.



stephanderheld
09.02.2020, 10:48

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

+1Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Hallo ihr Lieben,

ja, die Frage nach der Nachhaltigkeit und dem Wie, Wo und Warum einer Energiewende ist sicher auch in grossen Teilen eine Ideologiefrage (jedenfalls in Deutschland).

Und ja, ich kenne auch viele dieser Abhandlungen und Berichte zum Thema Akkutechnologie, Recyclingquote etc pp.

Und wenn z.B. Mylennium sagt daß wir das grundsätzliche Konzept der individuellen Mobilität überdenken müssen, dann stimme ich ihm sofort und vollumfänglich zu! Das sollte sicher der langfristige Hebel sein an dem es anzusetzen gilt.

Daher versuche ich selber auch so wenig wie möglich mit dem Auto zu fahren und stattdessen den Bus zu nehmen, oder was es eben so an anderen Möglichkeiten gibt.

Was mich aber an der Diskussion um e-Mobilität in Deutschland ganz besonders stört, ist eine m.M. nach sehr einseitige Berichterstattung PRO Fossiler Brennstoffe.

Wer z.B. die negativen Folgen des Abbaus von Lithium moniert, der mag sich doch bitte fairer Weise auch mal die Folgen der Ölförderung weltweit anschauen. Stichworte dazu:

Texas Oil boom
Rockefeller bzw Standard Oil und deren Geschichte
Oil saudi arabia
oil africa
Baku oil fields
oil desaster
exxon valdez
brent spar
deepwater horizon

Und etwas neuer in der Liste:
Shale oil and tar sands
fracking


Einfach den gewünschten Suchbegriff mittel copy/paste in eine Suchmaschine eurer Wahl einfügen und BILDERsuche benutzen (wichtig!).

Die Liste erhebt sicherlich keinen Anspruch auf vollständigkeit, aber wer sich über den Abbau von Lithium beschwert, der sollte auch immer diese Bilder zum Ölabbau im Hinterkopf haben.
Im Übrigen halte ich dise Argumentation pro Öl/ gegen Lithium für sehr bigott. Denn ich habe noch nie jemanden gehört, der in diesem Zuge auch gegen Lithium in Handys, Laptops, Spielzeugen, Drohnen, Elektrowerkzeugen, Mäh und Saugrobotern oder irgendeinem anderen Gerät mit diesen Akkus argumentiert.


Aber ja, am besten wäre es natürlich auf all diese Dinge komplett zu verzichten. Aber solange die Möglichkeiten dafür nicht (mehr/wieder) gegeben sind, halte ich die Nutzung von E-Autos für eine gute Übergangslösung.

Da ich beruflich oft in Skandinavien unterwegs bin, sehe ich dort sehr deutlich was da inzwischen Möglich ist, und daß E-Autos in der Praxis sehr gut funktionieren. Und ja, die haben Strom aus Wasserkraft (Norwegen), und z.T. auch aus Atomkraft (Schweden). Und deswegen ist dort der Strom umweltfreundlicher..... aber eigentlich sollte D als Technologiestandort das doch auch hinkriegen können?

Die Chinesen jedenfalls ziehen gerade mit enormen Tempo an der deutschen Automobilbranche vorbei was die Entwicklung von E-Fahrzeugen angeht. Sowohl im Schwerverkehr (Loks, LKW und Busse). Die aktuellen Modelle von Mecedes und Porsche haben bei Tests in den USA kläglich abgeschnitten im Vergleich zu Tesla.

Die deutsche Autoindustrie hängt aber nach wie vor an ihrer liebgewonnenen Technik. Wenn ich sehe was ausserhalb Deutschlands aber so los ist, dann denke ich dass wird vielleicht noch 5-10 Jahre gutgehen, dann sind die weg. Und mit ihnen die Jobs. Da hilft dann auch die 800V Technik nicht viel weiter, denn das können andere auch.


Natürlich sind mit dem Umstieg auf ein E-Auto nicht sofort alle Probleme gelöst. Auch nicht mit dem Umstieg auf alternative Energien (es gibt z.B. ein Entsorgungsproblem für GFK-Kunstoffen bei Windrädern das gerade erst aktuell wird weil die erste Generation jetzt ausgetauscht wird).
Was mich aber immer etwas wundert ist das Selbstverständnis das offenbar viele an den Tag legen wenn es um das eigene Auto geht. Ich halte es eben NICHT für ein Grundrecht des Deutschen, überall mit dem Auto hinfahren zu dürfen.

Denn wie Mylenium schon angedeutet, die Folgen daraus, Strassenbau, Bodenversiegelung, verkleinerung von Lebensräumen und Unterbrechung von Wanderruten, Lärm, Staub, Mikroplastik durch Reifenabrieb und Bremsstaub, nicht zu vergessen die Verkehrstoten (Weltweit etwa 120 Millionen seit Ende des 2.Weltkrieges, das sind doppelt so viele wie der Krieg selber an Opfern gefordert hat!).



Mein persönliches Fazit, kurz und knapp (kurz fällt mir immer schwer )

E-Mobilität sofort um die negativen Auswirkungen durch CO2 zu verringern.
Langfristig weg vom Automobilen Individualverkehr und Ausbau der Alternativen (Bus, Bahn, Tram, Fahradwege, Autofreie Innenstädte)




Natürlich kann man über das Wie streiten, das finde ich auch legitim. Aber das Warum sollte eigentlich klar sein.

Wenn die Möglichkeit besteht daß ich eine gefährliche Krankheit habe, dann geh ich doch zum Arzt und versuche was etwas dagegen zu tun. Warum soll das nicht auch für das Klima gelten? Wenn nur die Möglichkeit besteht daß wir an der Misere selber Schuld sind, sollten wir doch sofort was dagegen unternehmen?!

Aber vielleicht machen wir das ja schon. Denn anders als oft kolportiert wird, geht es nicht um die Rettung des Planeten, sondern um die Erhaltung der Menschheit wie wir sie kennen.
Indem wir Nichts tun, bzw so weitermachen wie bisher, helfen wir dem Planeten und seinen anderen Bewohnern langfristig vielleicht mehr durch unser Aussterben, als wenn wir uns verändern würden.


In diesen Sinne wünsche ich euch allen einen schönen Sonntag


Gruß
Stephan

Evolution ist gnadenlos. Wenn wir unser Gehirn nicht gebrauchen, nimmt es uns die Natur wieder weg


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Thomas52xxx
09.02.2020, 12:12

Als Antwort auf den Beitrag von Mylenium

Editiert von
Thomas52xxx
09.02.2020, 12:18

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Mylenium hat geschrieben:

Eine simple Websuche fördert jede Menge weitere kritische Beiträge zutage. Wenn der Break-Even-Point der Umweltbilanz bei 150000 km und mehr liegt, braucht man über die Irrwege der E-Mobilität eigentlich auch gar nicht groß reden. Ein Großteil der Autos ist gar nicht so lange im Einsatz...

Dir durchschnittliche Pkw-Fahrleistung liegt derzeit bei 13.727 km. Das Durchschnittalter bei neuneinhalb Jahren.

Demnach hat bereits der durchschnittliche Bestands-Pkw eine Fahrleistung von 130tkm. Meine letzten Autos habe ich mit ~200tkm verkauft. Und danach sind sie weitergefahren. Der Break-Even liegt, je nach Studie, zwischen 50 und 150 tkm.

Übrigens. Bei Mobile sind aktuell 16 Testla mit Laufleistungen zwischen 200 und 400 tkm eingestellt. Dort sind auch immer wieder Testlas mit mehr als einer halben Million Kilometer im Angebot.

Was die Lebensdauer von Autos angeht, sollte man vielleicht weniger einen VW Bus mit CFCA-Motor oder einem Audi TFSI mit EA888-Motor ausgehen.

Dennoch. Die sinnvollste Elektromobilität findet mit 15000V bei 16 2/3 Hertz statt. Hat auch Vorteile beim Reibwert und benötigt weniger Personale pro beförderter Person oder Tonne.


Gruß
Thomas

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Carrera124
09.02.2020, 12:53

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

stephanderheld hat geschrieben:


kann ich Dir versichern dass E-Autos schon jetzt wunderbar im täglichen Einsatz funktionieren

Leider nur für diejenigen, die zuhause eine eigene Lademöglichkeit haben.
Für all diejenigen, die diese nicht haben, sind E-Fahrzeuge momentan noch keine echte Alternative.

Und nein, ich brauche die mind. 500km Reichweite eines herkömmlich motorisieren Fahrzeugs nicht wirklich im Alltag.
Aber trotzdem ist es für mich ein gewaltiger Unterschied, ob ich alle 3 Wochen volltanke (dauert keine 5 Minuten) oder ob ich mir jede Woche überlegen muss, wie und wo ich die E-Kiste aufgeladen bekomme. Und was ich in der Zeit während des Ladevorgangs sinnvolles anstellen kann. Oder wie ich während der Zeit wieder nach Hause und dann später wieder zum Fahrzeug komme.


Grüße an meinen Stalker


Lok24
09.02.2020, 13:03

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Das liegt aber nur daran, dass man unbedingt Batterien einbauen will.
Damit auch das Gewicht was man sinnlos rumschleppt schön hoch wird.

Das ist alles m.E. sehr krank.

Außerdem wird das Problem ja durch E-Mobilität nicht gelöst.
Stichwort Heizung Privathaushalte.

Und wer glaubt der ÖPNV sei eine Alternative: nein, nicht wirklich.



Dirk1313
09.02.2020, 13:42

Als Antwort auf den Beitrag von Lok24

Editiert von
Dirk1313
09.02.2020, 13:47

+4Mobilitätsevolution, nicht Revolution

Lok24 hat geschrieben:

Das liegt aber nur daran, dass man unbedingt Batterien einbauen will.


An sich wollte ich mich in die Diskussion nicht einklinken. Ich finde es immer schwierig solche Themen „mal eben“ im Rahmen eines Foreneintrags abzuhandeln.
Die Thematik ist einfach sehr komplex. Es gibt definitiv keine ideale Lösung, man kann immer nur ein „lokales Optimum“ finden.

Was mich stört ist, dass der Diskurs teils sehr radikal geführt wird. Das führt dann oft zu radikalen politischen Lösungen.
Ich möchte hier als Beispiel die Ablösung der Glühbirne durch unausgereifte, gasgefüllte, Energiesparlampe anführen.
Meiner Meinung nach kam das verfrüht und führte dazu das wir ein System eingeführt haben, welches eben unausgereift, wenig haltbar und noch dazu überhaupt nicht umweltverträglich war.
Mit der Zeit haben wir uns dann zum Glück zur LED bewegt.

Wenn wir uns nun also vornehmen die Verbrenner bis 2030 komplett durch Alternativen abzulösen, dann besteht wieder die Gefahr das wir vorschnell ausgereifte Technologien durch weniger ausgereifte ersetzen. Nichts gegen Fahrzeuge die mit Elektrizität fahren, ein sehr gutes Konzept. Aber die Schwachstelle bleibt die Akku-Technik und die „Nebenwirkungen“ die hier ja schon ausreichend besprochen wurden.
Was dabei weitgehend auf der Strecke bleibt, wenn man sowas forciert (ich spreche nicht von fördern sondern von forcieren indem man andere Techniken quasi verbietet), ist die Weiterentwicklung von Alternativkonzepten.

Man sollte also dringend in weitere Alternativ-Technologien wie z.B. Wasserstoff (inklusive eines engmaschigen Wasserstoff-Tankstellennetzes) investieren UND natürlich alternative Mobilitätskonzepte fördern. Das muss alles verzahnt sein und sehr gut durchdacht. Das klappt mit politischen, auch umweltpolitischen, Extremforderungen nicht.

Es ist toll wie die Dinge in Bewegung gekommen sind, endlich, aber leider können wir nicht innerhalb von wenigen Jahren reparieren was über Jahrzehnte verschlampt wurde.
Wir sollten nicht von einem Extrem in das nächste geraten.


Viele Grüße
Dirk - Mail

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stephanderheld
09.02.2020, 13:44

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

@Carrera124 und Lok24

Auf beides ein klares JAein.

In Deutschland stimmt das sicher zu großen Teilen (ein Problem an dem wir selber schuld sind), und leider auch noch in vielen anderen Teilen der Welt.


Aber es gibt durchaus Länder, in denen die Ladeinfrastruktur besteht und sowohl das tägliche Laden, als auch längerer Reisen kein Problem darstellen. Übrigens ist da auch das "böse" Problem mit dern unterschiedlichen Steckern sehr pragmatisch gelöst worden, nach klaren Vorgaben seitens der Regierung.

Und es gibt auch Länder, in denen der ÖPNV, hmm, sagen wir mal etwas intelligenter gelöst ist als das was ich aus NRW oder München gewohnt bin.


Solange es natürlich günstiger UND schneller ist mit dem eigenen Auto zu fahren, solange wird sich auch an der Situation nichts ändern. Das wäre dann ein Punkt wo z.B. ein Verkehrsminister mal tätig werden könnte (einer der nicht von der Autoindustrie bezahlt wird.... ). Anders wäre ja beScheuert...


Gruß
Stephan

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Lok24
09.02.2020, 13:54

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

stephanderheld hat geschrieben:

Und es gibt auch Länder, in denen der ÖPNV, hmm, sagen wir mal etwas intelligenter gelöst ist als das was ich aus NRW oder München gewohnt bin.

Solange es natürlich günstiger UND schneller ist mit dem eigenen Auto zu fahren, solange wird sich auch an der Situation nichts ändern.


Das wird es bleiben.
Ich habe keinen Führerschein und kein Auto und lege seit 60 Jahren alles mit dem ÖPNV (oder dem Fahrrad) zurück.
Ich habe auf allen meinen Stammstrecken optimale Bedingungen. (S-Bahn 15min Takt, U-Bahn 3-Minuten Takt, Bus 5min-Takt), Umsteigen mit direktem Anschluss, Umsteigezeit < 3min).

Für alle diese Strecken benötige ich mehr als doppelt so lange wie ein PKW, selbst wenn der im dicksten Stau hängt.
Und das bei einem idealen ÖPNV. Das sollte man wissen.



stephanderheld
09.02.2020, 14:05

Als Antwort auf den Beitrag von Dirk1313

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Hallo Dirk,

ja, beim Thema Toleranz bin ich recht weit bei Dir. Obwohl ich das in Teilen auch sehr problematisch finde bei einem Thema was eine solche zeitliche Dimension besitzt.

Aus demokratischer Sicht wäre es natürlich richtig, wenn alle Stimmen gleichwertig gehört würden.
Aus meiner Erfahrung rechne ich damit, daß kurzfristige finanzielle Interessen momentan noch überwiegen.
Aus einer Sicht die ich persönlich als fairer und logischer erachten würde, sollten alle über 40 z.B. weniger oder gar nicht in die Betrachtung der Thematik einfliessen.

Klingt schei...? Ja, sicher. Ich bin selber in meinen 40ern. D.h. nach meiner Argumentation dürfte ich auch nicht mitentscheiden wie die Weichen für die Zukunft gestellt werden sollen.
Wenn ich lange genug durchhalte, werde ich wahrscheinlich noch die Auswirkungen des Klimawandels selber erleben. Aber wenn sich die Dinge nicht schneller verschlimmern als im Moment prognostiziert, dann wird es mich nicht umbringen. Viele der heutigen Entscheidungsträger werden von den Auswirkungen ihrer Politik überhaupt nichts mehr erleben.

Das könnte für alle die heute 15 oder 20 Jahre alt sind deutlich anders aussehen.

Das "Gute" an der Sache ist, daß wir nicht darüber streiten müssen. Wir brauchen einfach nur abwarten um zu sehen was passiert. Wir haben 2020, das kann man sich gut merken. Laß uns doch 2030 und 2040 nochmal gucken wie es aussieht. Ich kann ja auch nur Vermutungen anstellen, rechne aber bei aller Wissenschaft durchaus noch mit Überraschungen


Zum Thema Wasserstoff möchte ich noch ergänzen daß das m.E. nur eine Spartenlösung sein kann. Der Grund ist aus meiner Sicht recht einfach. Ein durchschnittlicher Benzinmotor hat einen Wirkungsgrad von um die 30%, gute Diesel kommen bis etwa 40%. Kolbenmotoren die mit Wasserstoff betrieben werden, können bauartbedingt auch nicht wirklich höhere Quoten erreichen. Bleibt noch die Brennstoffzelle. Hier könnten bei Serienreife Wirkungsgrade mit Elekromotoren bis nah an die 90% erreicht werden. Allerdings ist die Elektrolyse von Wasserstoff derzeit wohl nur mit Wirkungsgraden von um die 50% möglich. Die Gesamtenergiebilanz pro gefahrenen Km ist daher im Moment noch deutlich ungünstiger als bei reinen e-Autos.

Allerdings startet wohl momentan ein Projekt in Norddeutschland, wo Überkapazitäten aus der Windenergie für die Wasserstoffelektrolyse genutzt werden. Diese Energie würde sonst durch Abschalten der Windenergie ungenutzt "verwehen".
Das könnte tatsächlich ein interessanter Ansatz sein.

Aber grundstäzlich bin ich bei Dir. Es sollte mehr miteinander geredet werden als gegeneinander.


Gruß
Stephan

Evolution ist gnadenlos. Wenn wir unser Gehirn nicht gebrauchen, nimmt es uns die Natur wieder weg


Brixe
09.02.2020, 15:13

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

+1Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Hi Stephan,

stephanderheld hat geschrieben:

Solange es natürlich günstiger UND schneller ist mit dem eigenen Auto zu fahren, solange wird sich auch an der Situation nichts ändern.

Du hast all diejenigen ausgeklammert, die auf'm Land wohnen und gar keine andere Möglichkeit haben, als mit dem Auto zu fahren.
Ich hab im Dezember mal versucht, ohne Auto nach Darmstadt zu kommen. Für die Strecke von 35km hätte ich "normalerweise" mit 2x umsteigen gut 2 Stunden gebraucht.
Gekommen bin ich nur bis nach Reinheim und musste dann, weil der Zug nicht fuhr, meinen Sohn anrufen, damit er mich abholt und nach Darmstadt fährt.

Solange es öffentliche Verkehrsmittel nur in Ballungszentren gibt, wird man nicht ums Auto drumrum kommen.

LG, Marion



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stephanderheld
09.02.2020, 16:11

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

+1Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Hallo,

ich stimme Dir voll zu. Ich kenne auch solche Orte, da ist man bisher ohne Auto echt aufgeschmissen.
Aber früher gab es ja auch noch Dorfläden, einen Arzt oder andere Dinge des täglichen Bedarfs im Ort zu kaufen.
Seit viele neue Geschäfte aber nur noch "auf der grünen Wiese" gebaut werden, ist es selbst in manchen Innenstädten schwierig einzukaufen, wenn man kein Auto hat.

Und da bin ich dann überrascht, wenn ich z. B. in der nordschwedischen Tundra jede Stunde eine Überlandverbindung habe (von schnellen Internet ganz zu schweigen), in Schwarzenborn aber nur ein Bus morgens in die Stadt fährt, und Nachmittags wieder zurück.

Genau hier liegt doch eines der vernachlässigten Probleme. Wenn der Bus nur zwei Mal am Tag kommt, dann hilft so eine Buslinie wirklich niemandem. Das ist vollkommen richtig. Und daran sollte gearbeitet werden, denn sonst ist eine mögliche Umstellung von Anfang an nicht tragbar.

Aber vielleicht könnten selbstfahrende on-demand Busse ja abhelfen? An solche Lösungen glaube ich jedenfalls eher, als an die Bär vom Flugtaxi (sorry, sollte Mär heissen )

Und gleichzeitig haben auch noch so gut gemeinte Projekte wie autofreie Stadtteile (ein Pilotprojekt läuft z.Z. in Hamburg) wenig Chancen auf Erfolg, wenn die grundlegenden Bedürfnisse der Anwohner ausgeklammert werden. Wenn ich z.B. in einem autofreien Stadtteil wohne, dann muss halt auch eine ensprechende Infrastruktur geschaffen werden, die es den Anwohnern erlaubt, z.B. ihre Einkäufe oder anderes schweres Zeug zum und vom Haus wegzubekommen.

Bisher habe ich halt den Eindruck, dass solche Projekte erstaunlich wenig zu-Ende-gedacht sind.

Wie Dirk schon schrieb, dieses Thema, mit allem was daran hängt, ist viel zu kompliziert und umfassend um es in einem Forenthread vollumfänglich zu erörtern.
Aber ja, wenn man nicht alle Bevölkerungsteile mit berücksichtigt, dann wird es schwierig alle zu überzeugen. Und gespalten ist die Bevölkerung momentan doch eigentlich schon genug


Gruß
Stephan

Evolution ist gnadenlos. Wenn wir unser Gehirn nicht gebrauchen, nimmt es uns die Natur wieder weg


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Beobachter74
09.02.2020, 16:30

Als Antwort auf den Beitrag von Brixe

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Brixe hat geschrieben:


Solange es öffentliche Verkehrsmittel nur in Ballungszentren gibt, wird man nicht ums Auto drumrum kommen.

LG, Marion


Hallo Marion,
Du wirst zukünftig von einem e-Shuttle Dienst, den eure kleine feine Gemeinde mieten und den Bewohnern anbieten wird - zur Stärkung und Wahrung der eigenen demographischen Struktur - nach DA Hbf kommen. Ich schreibe bewusst nicht im Konditional sondern in der dann erzwungenen Gegenwart. Die Landbevölkerung wird das tun müssen. Immerhin wirst Du den Sitzplatz sehr komfortabel per mobiler App buchen können...
Und ob es dann in eurer Familie noch ein eigenes Auto geben wird oder für den Urlaub oder andere Langstrecken ein verbrauchsarmer Kombi zum Anmieten im Ort bereit steht ... da wäre ich sehr gespannt drauf ...

Grüße aus dem MTK

Benjamin



Brixe
09.02.2020, 16:37

Als Antwort auf den Beitrag von Beobachter74

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Beobachter74 hat geschrieben:

Immerhin wirst Du den Sitzplatz sehr komfortabel per mobiler App buchen können...

Ich lach mich schlapp. Wie soll die in einem der hunderten Funklöcher im ODW funktionieren?



Beobachter74
09.02.2020, 16:45

Als Antwort auf den Beitrag von Brixe

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Brixe hat geschrieben:

Beobachter74 hat geschrieben:
Immerhin wirst Du den Sitzplatz sehr komfortabel per mobiler App buchen können...

Ich lach mich schlapp. Wie soll die in einem der hunderten Funklöcher im ODW funktionieren?


Naja komm... im heimischen WLAN wirst du doch mit der "Welt" verbunden sein. Du brauchst die App ja erstmal nur zum Buchen.

Die ODW Gemeinden dürfen sich eben beim Genehmigungsverfahren für Mobilfunkmasten nicht quer stellen!

Gruß



Carrera124
09.02.2020, 17:49

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

+2Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

stephanderheld hat geschrieben:

Hallo,

ich stimme Dir voll zu.


Hi Stephan,

es wäre vielleicht besser, wenn du deine Forenansicht umstellst.
Die meisten deiner Beiträge beziehen sich scheinbar nicht auf den Beitrag, unter dem sie hängen, sondern mutmaßsslich auf irgendeinen anderen. Was für andere Leser sehr verwirrend ist.

Deine Zustimmung oben ist unter deinem eigenen Beitrag. Klar stimmt man sich gerne selbst zu aber ich vermute, du wolltest eigentlich auf den Beitrag eines anderen Users antworten, und nicht auf deinen eigenen.


Grüße an meinen Stalker


Seeteddy , JuL gefällt das


Falk
09.02.2020, 20:19

Als Antwort auf den Beitrag von Brixe

Re: LEGO will bis 2030 ganz auf Kunststoff aus nachhaltigen Rohstoffen umstellen

Brixe hat geschrieben:

Hi Stephan,

stephanderheld hat geschrieben:
Solange es natürlich günstiger UND schneller ist mit dem eigenen Auto zu fahren, solange wird sich auch an der Situation nichts ändern.

Du hast all diejenigen ausgeklammert, die auf'm Land wohnen und gar keine andere Möglichkeit haben, als mit dem Auto zu fahren.
Ich hab im Dezember mal versucht, ohne Auto nach Darmstadt zu kommen. Für die Strecke von 35km hätte ich "normalerweise" mit 2x umsteigen gut 2 Stunden gebraucht.
Gekommen bin ich nur bis nach Reinheim und musste dann, weil der Zug nicht fuhr, meinen Sohn anrufen, damit er mich abholt und nach Darmstadt fährt.

Solange es öffentliche Verkehrsmittel nur in Ballungszentren gibt, wird man nicht ums Auto drumrum kommen.

LG, Marion

Don't feed the troll. Der will mit dem Schwachsinn doch eh nur provozieren.



stephanderheld
09.02.2020, 21:02

Als Antwort auf den Beitrag von Carrera124

Lego aus nachhaltigen Rohstoffen - der Pseudo-Troll hat fertig

Hallo Carrera124,

danke für den Hinweis. Als der Antwortbutton verändert wurde, habe ich deswegen nachgefragt. Damals hatte ich es so verstanden, daß eh die Meisten? direkt unter den vorangegangenen Post schreiben würden..... ehrlich gesagt weiss ich jetzt nicht mehr was richtig ist. Aber diese Baum-Struktur war nie was für mich. Dann lasse ich es lieber.


Falk ist ja anscheinend eh nicht meiner Meinung. Vielleicht hat er damit Recht und ich unrecht. Ich weiss es nicht. Aber wie gesagt, wir werden es ja erleben. Vielleicht. Irgendwann.



Ich "troll" mich dann mal, ist eh etwas off-topic geworden

(jemand anderen als Troll zu bezeichnen weil man selber eine andere Meinung hat ist doch herrlich einfach, Diskussion gespart, Recherche gespart, eigene Stellungnahme gespart, Totschlagargument und gut ist. Das war mal ein Land der Dichter und Denker )






.


Gruß
Stephan

Evolution ist gnadenlos. Wenn wir unser Gehirn nicht gebrauchen, nimmt es uns die Natur wieder weg


Falk
09.02.2020, 22:24

Als Antwort auf den Beitrag von stephanderheld

Re: Lego aus nachhaltigen Rohstoffen - der Pseudo-Troll hat fertig

stephanderheld hat geschrieben:

Falk ist ja anscheinend eh nicht meiner Meinung.

Ich habe in meinem Leben noch nie eine Zigarette geraucht und damit auch noch nie achtlos einen Stummel in die Umwelt geschmissen.
Ich habe in meinem Leben - wenn überhaupt - maximal 5x Einwegtüten gekauft. Selbst Müllsäcke kaufe ich nur alle paar Schaltjahre mal.
Ich nutze meine alten Zahnbürsten immer noch zum Reinigen anderer Dinge, bis sie wirklich völlig hinüber sind.
Ich latsche meine Vans durch, bis selbst die nachträglich eingelegte Sohle durch ist.
Selbst mit 13 Jahren hatte ich meine Mutter überredet, eine neue Sohle an meine Reebok Turnschuhe kleben zu lassen, anstatt neue Schuhe zu kaufen.
Ich nutze Technik und Möbel so lange es geht und repariere lieber, als neu zu kaufen.
Ich stelle mir nicht ständig die Bude mit irgendwelchem kurzlebigen Deko-Müll zu.
Ich bin in meinem Leben ein einziges Mal in den Urlaub geflogen. Brauche ich nie wieder.
Ich heize nur, wenn es unbedingt sein muss. Hier sind es gerade 16,7°C, da ich eh den halben Tag an der Arbeit war.
Ich spare Strom und Wasser wo es nur geht.
Ich trinke Leitungswasser. Gelegentlich aus dem Sodastream.
Ich trinke keinen Kaffee.
Ich trage zeitlose Klamotten und entsorge nicht, wenn etwas nicht mehr "in Mode" sein sollte.
Meine letzten Sommerreifen haben mehr als 30000 Km gehalten und wurden danach recycelt. Meine Schuhe sind nach einem Jahr durch und werden verbrannt.

Ich fahre neben meinen 5 Fahrrädern einen der sparsamsten Kleinstwagen und den lasse ich mir ganz bestimmt nicht auch noch von irgendwelchen militanten Öko Spinnern nehmen. Ganz besonders fahre ich keine 350 Km mit dem Fahrrad, wenn meine Eltern Hilfe brauchen. Ich warte auch nicht noch einmal 5 Stunden auf den nächsten Zug, fahre dann 7 Stunden von HBF zu HBF und wandere noch 8 Km bis zum Ziel.
Außerdem ist mein Auto nach der Spätschicht meine Lebensversicherung.
Es kotzt mich an, pauschal mit SUV Proleten in einen Topf geschmissen zu werden.

Wegfallende Arbeitsplätze interessieren auch nur so lange nicht, bis die von euch erbrachten Leistungen weniger oder gar nicht mehr nachgefragt werden, weil es sich eure Kunden und Auftraggeber nicht mehr leisten können.

Die eingeschränkte Mobilität freut spätestens eine neue braune Regierung. Montagsdemos kommen nur so weit wie man laufen kann.

13 Stunden mit dem Zug bis zum Ferienhaus waren auch "lustig". Nie wieder. Hätten mich meine Eltern nicht mit dem bösen PKW abgeholt, hätte ich danach noch 25 Km wandern dürfen. Da fährt nichts und da wird auch nie wieder was fahren. Steuergelder werden trotzdem gern eingenommen. Wenn ich dort bin, bin ich es gewohnt, 16 Km mit dem Fahrrad zum nächsten Supermarkt zu fahren. Ich werde aber auch nicht jünger.

Mein Vater buckelt mit Mitte 60 noch, ist jede Woche irgendwo in Deutschland im Einsatz und stellt dabei sicher, dass bestimmte technische Einrichtungen in Schulen, Universitäten, Krankenhäusern, Instituten und Firmen fehlerfrei funktionieren. Dafür braucht er einen PKW. Wäre natürlich geil, wenn man den jetzt noch mit extra Strafabgaben und sonstigen Gängelungen vom Verdienst seiner Brötchen abhalten wollte. Haben die Universitäten halt gelitten. Kann ja sicher jeder Teilzeithausmeister auch.

Ohne die Straßen, die von uns Autofahrern finanziert werden, kommen auch eure Drecksamazonapekte nicht zu euch und erst recht keine Nahrungsmittel in die Geschäfte.

Wie Marion schon schreibt: Landleben. Wir können natürlich auch unsere Landbevölkerung noch mehr diskriminieren und uns dann über chinesische Köstlichkeiten wie künstliche Eier freuen. Burger aus Scheiße wären auch geil.

Und auch Du besitzt sinnlose Plastiksteinchen aus Dinosauriern.

Ich freue mich jetzt wieder ein bisschen mehr auf den kommenden Technik Lamborghini.

Deutschland hat ganz andere Probleme, die endlich mal angegangen werden sollten!



leximatic
10.02.2020, 12:52

Als Antwort auf den Beitrag von Dirk1313

Re: Mobilitätsevolution, nicht Revolution

Das einzig richtige zu Lösung der Umwelt und Verkehrsprobleme liegt im Ausbau des ÖPNV.
Hilft gegen zuviele Abgase, gegen Lärm, gegen verstopfte Straßen, gegen Streß.
Diese Erkenntnis rückte schon mal vor etwa 40 Jahren mehr ins öffentliche Bewußtsein "Grüne Welle für Bus und Bahn" Wer erinnert sich noch an die Kampagne?

Unsere Regierung macht das, was sie die letzten Jahrzehnten immer gemacht hat, sie bietet keine Lösung dieser Art an, denn das kostet sehr viel Geld und bringt wenig ein.
Gibt es ein Problem, bietet sie statdessen den Bürgern etwas teures zu kaufen an, um es zu lösen.
Das war so bei der Riesterrente, bei der Abwrackprämie, beim Dieselskandal, bei den Energiesparlampen, beim Ökostrom. Diese Reihe ließe sich fortsetzen, seit mehreren Jahren ist es immer dasselbe Muster.
Woher das kommt, kann sich ja sicher jeder denken.

Diesmal sind es eben Elektroautos. Über technische Details zu diskutieren, geht am Kern der Sache vorbei, glaube ich.


Beste Grüße, Lexi

Situs vilate, invadet ab ernetis.


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